Ordner Bekanntlich ist ein sogenannter Brieford ner, wenn seine Haltemechanik mit Korre spondenzen oder andern Schriftstücken und Papieren gefüllt ist, praktisch nur zur Hälfte seines Volumens angefüllt; denn nebst den Briefbögen und Formularen im A4-Format sind in der Regel auch eine ganze Anzahl von Memoraada und Postkarten abgelebt, die nur die Hälfte oder ein Viertel eines normalen Briefbogens im A4-Format aufweisen. An der stelle, wo die Sehriftstücke gelocht und mit tels der Haltemechanik abgeheftet sind, ist der Ordner dann restlos gefüllt, nicht aber auf der gegenüberliegenden Seite.
Die ge nannten Ordner bisheriger Ausführung er füllen daher ihren Zweck als Ablegeinstru- ment nur unvollkommen, wobei die Ordner unverhältnisnälig viel Raum beanspruchen im Vergleich zum abgelegten Schriftgut.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung dieses Nachteils und betrifft einen Ordner mit zwei an einem Rücken schwenkbar angeordneten Deckeln. Die Er findung besteht darin, dass an der Innenfläche jedes Deckels eine Haltemechanik für Schrift gut oder dergleichen angeordnet ist, und zwar bei Deckelkanten, die im zugeklappten Zu stand des Ordners parallel zueinander ver laufen und voneinander entfernt sind. Zweck- nässigerweise ist die Haltemechanik an einem Deckel bei der mit dem Rücken verbundenen Kante und am andern Deckel bei der vom Rücken abgekehrten Kante angeordnet.
Beim Zusammenklappen des Briefordners legen sieh nunmehr die beiden Schriftgut stapel so aufeinander, dass die jeweils dick auftragende Stelle des einen Stapels über die jeweils dünn auftragende Stelle des andern Stapels zu liegen kommt und der Ordner somit weitgehend allseitig gleichmässig gefüllt ist. Bei der Ablage in der Registratur nimmt dieser Ordner trotz seines praktisch doppelten Fassungsvermögens nicht mehr Raum in An spruch als ein Briefordner üblicher Ausfüh rung.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist in der beigefügten Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht des aufgeklappten Briefordners von der Innenseite der Deckel her gesehen und Fi:g. 2 eine Seitenansicht des gleichen Ord ners in zugeldapptem Zustand.
Der dargestellte Ordner weist zwei Deckel 1 und 1a, auf, die je längs -einer ihrer Kan ten schwenkbar mit einem Rücken 2 verbun den sind.
An der Innenseite des im aufge; klappten Zustand des Ordners rechts liegen den Deckels. 1 ist eine Haltemechanik 3 für Schriftgrit 4 angeordnet, und zwar bei der mit dem Rücken 2 verbundenen Kante dieses Deckels.
An der Innenseite des andern, im aufgeklappten Zustand des Ordners links lie genden Deckels la ist ebenfalls eine Hast neehanik 3a befestigt, und zwar bei der vom Rücken 2 abgekehrten Kante dieses Deckels. Wenn der Ordner gemäss Fig. 1 aufgeklappt ist, befinden sich somit beide Haltemechani ken 3 und 3a jeweils beider linken Vertikal kante des betreffenden Deckels 1 bzw. la. Man hat dann zwei vollständige Korrespon denzmappen mit getrennten Schriftgutstapeln 4 und 4a vor sich liegen.
Es wird in der Praxis für sehr angenehm empfunden, wenn die Schriftstücke für be stimmte Vorgänge in getrennten Stapeln ab gelegt werden können. Handelt es sich bei den Schriftstücken beispielsweise um Bestel lungen, so können auf der linken Seite des Ordners die unerledigten und auf der rechten Seite des Ordners die erledigten Bestellungen abgelegt werden. Jedesmal, wenn eine Bestel lung ihre Erledigung gefunden hat, nimmt man das entsprechende Schriftstück aus dem linken Stapel heraus und legt es unter dem betreffenden Buchstaben im rechten Stapel des Ordners ab. Dadurch wird eine jederzeit griffbereite Ordnung über erledigte und an erledigte Bestellungen erzielt. Analog kann mit bezahlten und unbezahlten Rechnungen, erledigten und unerledigten Lieferungen usw. verfahren werden.
Die Schriftgutstapel 4 und 4a sind nicht überall gleich dick, sondern tragen an den mit 6 bzw. 6a bezeichneten Stellen, wo die Schriftstücke in die Haltemechanik 3 bzw. 3a eingeheftet ist, stärker auf als an den mit 5 bzw. 5a bezeichneten Stellen, wie deutlich Fig. 2 zeigt. Sind die beiden Deckel 1 und la zusammengeklappt, so befinden sich die dicht auftragenden Stellen jedes Stapels jeweils den dünner auftragenden Stellen des andern Stapels gegenüber.
Obwohl der Ordner zwei Schriftgutstapel fusst, tragen diese im zuge klappten Zustand des Ordners praktisch nicht mehr auf als ein einziger dieser Stapel allein, so dass der Rücken 2 des Ordners nicht breiter zu sein braucht als bei einem Ordner bisheriger Ausführung mit nur einer Halte mechanik. Auf dem gleichen Raum können daher gleichviel Ordner aufgestellt werden wie bisher, wobei aber die Ordner gemäss der beschriebenen Ausbildung nahezu doppelt so viel Schriftgut fassen. Da allgemein in den meisten Betrieben für die Ablage der Ordner nicht genügend Platz vorhanden ist, ergibt sich hieraus ein bedeutender Vorteil.
Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Ordners liegt darin, dass er bei gegenüber bisher annähernd doppeltem Fassungsvermö gen nicht den doppelten Preis in der Herstel lung und im Verkauf kostet. Es ergibt sich praktisch lediglich ein Mehrpreis für die zweite Haltemechanik und deren Befestigung am zweiten Ordnerdeckel.
Bei denselben Fa brikationsbedingungen und Voraussetzungen, wie sie für die Herstellung der Ordner bis heriger Ausführung herrschen, können daher etwa 30 % eingespart werden gegenüber dem Herstellungspreis von zwei Ordnern von ins gesamt dem gleichen Fassungsvermögen. Die selbe Ersparnis ergibt sich natürlich auch beim Endverkauf dieses Artikels. Der be schriebene Ordner bringt daher auch erheb liche wirtschaftliche Vorteile.
Die beschriebene Anordnung von zwei Haltemechaniken an der Innenseite beider Ordnerdeckel ist auch interessant für soge- nannte Reiseordner mit schmalem Rücken, da man hier ganz besonders Wert auf geringes Volumen legt und es meistens praktisch emp findet, wenn beim Aufschlagen des Ordners zwei getrennte Schriftgtitstapel griffbereit. liegen.