Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von Kleidern und Wäsche in hintereinander. geschalteten Waschmaschinen. Durch das Schweizer Patent Nr. 282710 ist ein Verfahren zum Waschen von Kleidern und Wäsche, insbesondere Haushaltswäsche, in 1V asehmasehinen,insbesondereDoppeltrommel- waschmaschinen, bekannt, bei dem in mehreren Waschmaschinen, die in stets gleicher Reihen folge entleert und mit Waschgut neu gefüllt werden, gleichzeitig gewaschen und gespült wird, wobei die Spül- und Waschflüssigkeit in immer gleicher Fliessrichtung nacheinander durch alle - mit Ausnahme der Wasch maschine,
in der sieh das fertig gewaschene und gespülte Waschgut befindet und die ge rade entleert und neu beladen wird - Wasch- niasehinen geleitet wird, derart, dass immer durch die zuletzt mit )Vasehgut gefüllte lIa- sehine Waschflüssigkeit fliesst, die bereits durch alle andern Maschinen hindurchgeführt wurde.
Dieses Verfahren ist hauptsächlich für Grosswäschereien geeignet. In Doppeltrommel- waschmasehinen, die in Grosswäschereien hauptsächlich Benutzung finden, benötigt die Wäselie mehrere, z. B, vier, Seifenlaugen und anschliessend fünf Spülbäder.
Wenn bei derartigen Waschverfahren we- ni-er beschmutzte Wäsche, z. B. Hotel- und Krankenhauswäsche, gewaschen wird, so würde man hierfür nicht so viel Seifenlaugen benötigen, jedoch anschliessend gleich viel, also beispielsweise fünf, Spülbäder. Setzt man zu diesem Zwecke eine geringere Seifenmenge zu, so wird aber die Seifenkonzentration im Waschbad so gering, dass kein befriedigender Wascheffekt erzielt werden kann.
Bei ununterbrochenem Durehfluss des Spül- und Waschbadstromes durch die Wasch maschinenreihe sollte man mit möglichst wenig Waschbad waschen und spülen, damit in den verschiedenen hintereinandergeschalteten Ma schinen ein sehr schneller Badwechsel statt finden kann. Dabei macht das Spülen die mei sten Schwierigkeiten. Es musste deshalb meist die Hälfte der Maschinen für den Spülprozess eingesetzt werden.
Dadurch wurde das Wa schen im Waschbad auf die andere Hälfte der Maschinen gekürzt, während beim Waschen in einzelnen Doppeltrommelwaschmaschinen ge wöhnlich für das Spülen weniger Zeit in An spruch genommen wird, beispielsweise also sich das Spülen zu dem Waschen \wie 40 zu 60<B>%</B> verhält.
Für die beim obigen Durchfluss bedingte kürzere Waschzeit müssten eigentlich grössere Mengen Waschalkalien benutzt werden, um den erforderlichen Wascheffekt in der kür zeren Zeit, nämlich verteilt nur auf die Hälfte der Maschinen, zu erzielen. Jedoch besteht anderseits das Bestreben, diese Mengen an Chemikalien im Waschbad selbst möglichst niedrig zu halten, damit diese mit der relativ geringen Spülwassermenge auch wieder aus gespült werden können.
Schliesslich war es beim genannten Dur ch- flussverfahren nicht möglich, die übliche Zeit dauer bei niederen Temperaturen (beispiels- weise 30 ) vorzuwaschen. Bei zu hohen Ein weichtemperaturen ist normalerweise ein Ein brennen der Eiweissflecken zu befürchten. Dies trat aber bei den herrschenden höheren Temperaturen der in Frage stehenden An lagen deswegen nicht ein, weil stets mit höhe ren Alkalikonzentrationen in den Einweieh- bädern gearbeitet werde und das Alkali auch das Einbrennen verhinderte.
Um nun die genannten Mängel des unun terbrochenen Durehflusses der Spül- und Waschflüssigkeit zu vermeiden, wird beim vorliegenden Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von Kleidern und Wäsche in hinter einandergeschalteten, miteinander durch eine Leitung verbundenen Waschmaschinen erfin dungsgemäss so vorgegangen, dass der Ma- schinensatz wechselnd in mehrere Gruppen unterteilt wird Lund in diesen Gruppen ver schiedene Arbeitsvorgänge durchgeführt wer den.
Das Verfahren lässt sieh in verschiedener Weise durchführen. In der Zeichnung ist eine Anlage mit zwölf und eine solche mit sechs ringförmig hintereinandergeschalteten Wasch maschinen- dargestellt, und zwar in aufeinan- derfolgenden Arbeitsphasen. An Hand der Zeichnung werden Durchführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verfahrens erläutert..
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Anlage mit zwölf ringförmig hintereinandergeschal- teten Waschmaschinen, schematisch darge stellt, wobei angenommen ist, dass die lIa- schine XII gerade aus dem Ring ausgeschaltet ist, entleert und neu beschickt wird. Hierbei bilden die Abschnitte ca und b zusammen eine Arbeitsgruppe und der Abschnitt c eine zweite Gruppe.
Fig. 2 zeigt (wenn man damit rechnet, dass die Wäsche in einer Stunde fertiggewaschen ist, also alle fünf Minuten eine Maschine aus geschaltet wird) die durch entsprechende Be dienung der Schaltmittel geänderte Gruppen unterteilung nach 31/2 Minuten. Hierbei bil den die Abschnitte a., b, c je eine Arbeits gruppe.
Fig. 3 zeigt die gleiche Anlage, nachdem die neu beschickte Maschine XII in den Ring eingeschaltet und die fertiggespülte Wäsehe enthaltende Maschine I aus dem Ring abge schaltet ist.
Fig. 4 bis 6 zeigen dasselbe Wasehv erfah ren bei einer mit sechs hintereinandergesehal- teten Maschinen versehenen Anlage, bei der also alle zehn Minuten eine Maschine entleert und neu beschickt wird.
Die Waschanlage besteht nach Fig.1 bis 3 aus zwölf ringförmig hintereinandergesehal- teten Wascheinheiten I, 1I, III usw. bis XII. Zwischen je zwei Wascheinheiten, z. B. Dop peltrommelwasehmaschinen, sind als Verbin dungsleitung Schaltkästen 10 zwischengeschal tet, die mit einem Ablauf 11 und einem Durchlauf 12 versehen sind. Durch einsetz bare Stöpsel 13 können die Abläufe 11 oder die Durchläufe 12 beliebig geöffnet oder ge schlossen werden.
Die Abläufe 11 sind an einen einen be stimmten Flüssigkeitsspiegel in den Wasch maschinen sichernden, an das Verbinclungs- rohr 14 angeschlossenen zentralen Überlauf 15 angeschlossen. Durch die strichpunktierte Li nie 16 ist angedeutet, dass der hinter der lIa- schine XII liegende Schaltkasten 10 an die Maschine I angeschlossen ist. Wesentlich ist, da.ss die Maschinen untereinander ringförmig verbunden sind. Insoweit entspricht die An lage der im schweizer. Patent Nr.<B>28271.0</B> be schriebenen.
Nach Fig. l wird bei 7 7 der -Maschine I Frischwasser für Spülzwecke zugesetzt. Die Maschine I enthält fertiggewaschene Wäsche. Die Maschine XII dagegen ist in diesem. Zeit punkt durch Verschluss der entsprechenden Durchläufe 12 und Abläufe 11 mittels der Stöpsel 13 aus dem Ring abgeschaltet.
Das Arbeitsverfahren besteht nun darin, dass der Maschinensatz weelLselnd in mehrere, durch den Arbeitsvorgang sieh unterschei dende Gruppen unterteilt bist. Im Zeitpunkt nach Fig.l erstreckt, sich die erste dieser Gruppen auf den Abschnitt a., der die Ma schinen I bis IV tumfasst, sowie den Abschnitt b, der die Maschinen V bis X umfasst. Ein dritter Abschnitt c, der nur die Maschine XI umfasst, bildet eine zweite Arbeitsgruppe; es ist möglich, dass auch dieser Abschnitt c. meh rere Maschinen umfasst, beispielsweise X und XI.
So entstehen zwei verschiedene Arbeits gruppen. Ferner ist noch die zur Zeit aus dem Ring herausgenommene Maschine XII vorhanden, die eine dritte Arbeitsgruppe dar stellt. In diesen drei verschiedenen Gruppen wer den verschiedene Arbeitsbedingungen einge halten. Zunächst wird durch Zusatz von Frischwasser bei Maschine I im Abschnitt a mit strömender Spülflüssigkeit gespült. Da bis zur Maschine XI sämtliche Abläufe 11 ge schlossen sind, strömt. das Wasser ferner von Maschine V ab bis Maschine X weiter. In die sen Maschinen ist es in ein Waschbad durch Zusatz von Chemikalien (Seife, Alkalien) um gewandelt.
Hinter der Waschmaschine X wird die Flüssigkeit durch die öffnung des Ab laufes 11 über den Zentralüberlauf 15 abge lassen. Die Maschine XI dagegen ist während dieser Zeit mit einem stehenden Waschbad gefüllt, weil die Flüssigkeit aus dieser Ma schine nicht ablaufen kann.
Dies wären also zunächst zwei Arbeitspha sen, nämlich die Gruppe a, b mit strömender Flüssigkeit, teilweise umgewandelt in ein Waschbad, und die Gruppe c (Maschine XI) reit stehendem Waschbad (siehe Fig.1).
Nunmehr wird anschliessend etwa nach 31/2 Minuten, also etwas mehr als der halben Takt zeit (fünf Minuten bei einer Zwölferanlage), der Zulauf von Flüssigkeit zu den Maschi nen V bis X durch Abschluss des Durehlaufes 7.2 vor der Maschine V mittels eines Stöpsels 13 unterbrochen (Fig.2), so dass nunmehr auch in diesen Maschinen mit stehendem Wasehbad gewaschen wird, und zwar wäh rend 11/2 Minuten. Die Abschnitte a. und b bilden somit jetzt zwei verschiedene Arbeits gruppen.
Nach Ablauf dieser Zeit wird beim Fünf llinuten-Takt die Maschine XII fertig aus- und eingeladen sein; sie wird nunmehr wieder in den Ring dadurch eingeschaltet, dass der Stöpsel 13 des Durchlaufes zwischen Maschine \XI und XII entfernt wird (siehe Fig. 3), Gleichzeitig wird der Ablauf 11 hinter der Maschine X geschlossen und der Ablauf zwi schen Maschine XI und XII geöffnet und damit hier der Zentralüberlauf 15 angeschlos sen.
Gleichzeitig wird aber auch die Maschine I, die fertiggespülte Wäsche enthält, aus dem Ring herausgeschaltet, indem bei dem Durch lauf 12 zwischen der Maschine I und II, wie in Fig. 3 gezeigt, der Stöpsel eingesetzt wird. Nunmehr ist also die Maschine I an die Stelle der Maschine XII getreten, das heisst sie wird neu beschickt. Die Maschine II dagegen ent hält jetzt die sich im letzten Spülvorgang be findende Wäsche.
Der Frischwasserzulauf 17 wird nun zur Maschine II verlegt. Gleichzeitig wird zwi schen den Maschinen IV und V der Ablauf 11 abgeschlossen. Nunmehr herrscht der Zustand nach Fig. 3, und es wird in gleicher Weise wie nach Fig. 1 in der ersten Arbeitsgruppe, die jetzt die Maschinen II bis XI umfasst, 3i/2 Mi nuten mit strömendem Bad und dann an schliessend im Sinne der Fig.2 1i/2 Minuten mit störmendem Wasser in Gruppe a gespült.
und mit stehendem Bad in Gruppe b gewa schen, wobei die neu in den Ring aufgenom mene Maschine XII als einzelne Arbeits gruppe mit stehendem Bad im Einweichvor- gang arbeitet, nachdem sie durch kommuni zierenden Nachlauf auf den durch den Zen tralüberlauf bedingten Badstand aufgefüllt wurde.
Der Zusatz von Chemikalien und Dampf erfolgt an verschiedenen Stellen. Befindet sich, -wie in Fig.1 gezeigt, die Maschine XI im Einweiehvorgang und die Maschine XII in der Neubeschickung, so sind die Maschinen I, II, III und IV im Spülvorgang. Man kann dann bei Maschine I beispielsweise nach der halben Taktzeit = 21/2 Minuten, Säure, Avi- vage oder Bläue zusetzen und diese Maschine I durch Einsetzen des Stopfens 13 in den Dur ch- fluss 12 zwischen Maschine I und II ebenfalls bereits aus dem Ring ausschalten.
Gleichzeitig wird der Frischwasserzulauf 17 auf Maschine II verlegt. Nach 31/z Minuten lässt man das Spülwas ser hinter der Maschine IV durch Öffnen des Ablaufes 11 ablaufen. Zugleich wird der Durchfluss 12 zwischen Maschine IV und V durch Einsatz eines Stopfens 13 geschlossen, so dass nunmehr kein weiterer Zufluss von Spülwasser in die Waschmaschinen V bis X erfolgt und hier in einer weiteren Arbeits phase b mit stehendem Waschbad gewaschen wird.
Die Bleiche kann in Maschine V bei noch zuströmender Flüssigkeit zugesetzt werden, Dampf wird bei Maschine VIII und IX, Seife bei Maschine VII und Alkali bei Maschine IX zugesetzt.
Beispielsweise kann folgendermassen ver fahren werden: Ist die Maschine VII auf 85 zum Klar waschen geheizt, so wird die Dampfzuleitung 18 zu dieser Maschine geschlossen, während bei Maschine VIII und IX Dampf zugesetzt wird. Die Maschine VI war vor fünf Minuten etwa auf 85 geheizt, ist aber inzwischen wäh rend des M'aschprozesses auf 70 abgekühlt. Die Maschine V war von zehn Minuten etwa auf 85 geheizt, wird aber durch das Umstöp seln gemäss Fig. 2 daran gehindert, nunmehr bezüglich Temperatur weiter abzusinken, da keine weitere Spülflüssigkeit zufliessen kann.
Das Spülwasser fliesst nunmehr vor der Ma- sehine V direkt in die Leitung 14 des Zentral überlaufes 15 ab, und zwar bis zum Takt ende. Bei Taktende wird zwischen Maschine IV und V der Durchfluss wieder hergestellt und der Ablauf zum Kanal 14 gesperrt (Fig. 3).
Es ist möglich, den Zulauf zu den Waseh- niasehinen auch temperaturmässig zu regeln. Beim Waschen von Hotel- und Kranken hauswäsche, die normalerweise nur in einer Lauge gewaschen wird, kann wie folgt vor gegangen werden: Es wird unter Fortfall des 31/2 Minuten dauernden Waschens im strömenden Bad von vornherein nach Fig.2 in den Maschinen V bis XI im stehenden Bad gewaschen, während das Spülwasser der im Spülvorgang stehenden Maschinen I bis IV zwischen Maschine IV und V durch den offenen Ablauf 11 abläuft.
Da- bei wird in die Maschine XI, die sieh also im Einweichvorgang befindet, Alkali und in die Maschine IX, die sieh bereits während zehn Minuten im Waschvorgang befindet, Seife zu gesetzt. Hierbei heizt man vorzugsweise be reits durch Dampfzuführung die Masehinen IX und X auf.
Bei einer Sechseranlage, wie sie in Fig.4 bis 6 gezeigt ist, ist das Waschverfahren ähn lich wie bei einer Zwölferanlage nach Fig.l bis 3, nur mit dem Unterschied, dass die Takt zeit zehn Minuten beträgt. Hier sind also in Fig. 4 und 5 nur die Masehinen I und II Spül masehinen, während die Maschinen III bis V Waschmaschinen sind.
In der ersten Halb zeit des Taktes, also beispielsweise fünf Minu ten lang, wird die Maseliine VI völlig aus geschaltet und neu besehiekt. In der zweiten Halbzeit (fünf Minuten) ist. die Masehine wieder in den Ring eingeschaltet und wird nunmehr dem Einweiehvorgang unterzogen, wobei mit stehendem Wasehbad eingeweicht wird.
Bei beiden Ausführungsbeispielen erfolgt nach Wiedereinsehaltung der neu beschiekten Maschine XII bzw. der Masehine VI und Ab schaltung der fertiggespülten Maschine I im Gegenstrom eine Auffüllung der neu beschiek- ten Maschine mit. verbrauchtem 'NV asehbad (Fig. 3 und 6) durch kommunizierenden Nach fluss der Waschflüssigkeit.
Bei einer Seehseranlage, wie in Fig. 4 bis 6 gezeigt, wird ebenfalls nach Herausschalten der Maschine I und Wiedereinsehalten der Maschine VI, was zu verschiedenen Takthalb zeiten (je nach fünf Minuten) erfolgt, der Frisehwasserzulauf 17 in die Maschine 1I vor verlegt, so dass dann die 3-Iasehinen II und III als Spülmasehinen dienen, die Maschinen IV,
V und VI dagegen als Waschmaschinen (Fig. 6). Der Zusatz von Wärme erfolgt da bei vorzugsweise bei Maschine IV, ebenfalls der Zusatz von Alkalien und Seife zwischen den Maschinen III und IV. Man kann aber auch schon die Hälfte der Seife vor der Ma schine III zusetzen. Das Säuern kann bei der Maschine I 21/2 Minuten vor Beendigung des Spülprozesses erfolgen.
Dadurch, dass durch Absperrung des er sten Abschnittes a (Arbeitsphase Spülvor gang, Fig.2 und 5), sobald die Bleichlauge bei dem zweiten Abschnitt b zugesetzt wird, das Bleichbad nicht während der Bleichwir kung verdünnt wird und dabei auch die Bleichtemperatur erhalten bleibt und nicht absinkt, entsteht ein höherer Weissgrad der Wäsche bzw. ein besserer Bleicheffekt.
Das beschriebene Verfahren ist insbeson dere zum Waschen von Haushaltswäsche nur mit Weichwasser und Hypochloritnachbleiche geeignet.
Es können an Stelle der mit Stopfen zu versehenden Schaltkästen 10 zwischen den Maschinen andere Abschlussorgane, und zwar Handventile oder zentral gesteuerte Ventile, Verwendung finden.
Das Verfahren kann sinngemäss bei Wasch anlagen mit acht oder vierzehn ringförmig hintereinandergeschalteten Waschmaschinen angewendet werden. Als Wascheinheiten kön nen Doppeltrommelwaschmaschinen Verwen dung finden.