Lastrohrschienenfahrzeug. Es sind bereits sogenannte Lastrohre be kannt, die aus einem metallischen Zylinder bestehen, der an den beiden Enden durch je eine Querwand abgeschlossen ist. LTber einen Viertel des Zylinderumfanges und über seine ganze Länge ist dieser Zylinder offen, und die Längsränder dieser Öffnung sind mit Schwimmern versehen.
Letztere dienen als Laufstege für die Bedienungsmannschaft und tragen an ihren Enden je ein Verankerungs- spill, vermittels denen mehrere Lastrohre un tereinander und mit einer Zug- und einer Stosseinheit zu einem Lastrohrfloss zusam- menkuppelbar sind, welches zu Flusstrans- porten eingesetzt wird. Bei einer Nutzlast von 80 bis 120 Tonnen pro Lastrohr, kann auf diese Weise ohne Schwierigkeiten ein Last rohrfloss von 1000 Tonnen Nutzlast zusam mengesetzt werden. Die Ladung und Entla dung solcher Lastrohre ist sehr einfach, da die Laderäume keine toten Winkel aufweisen.
Sowohl Ladung als Entladung kann bei Schüttgütern, für die das Lastrohr besonders geeignet ist, durch stetig arbeitende Förderer vorgenommen werden, wobei das Lastrohr am Quai verankert wird, oder das Lastrohr wird an Land geladen, ins Wasser gesetzt, mit an dern Lastrohren zusammengekuppelt, an den Bestimmungsort gefahren und dort einzeln gehoben und gekippt.
Es besteht nun aber der Nachteil, dass die bekannten Lastrohre für die Beförderung auf Schienen nach Art von Güterzügen nicht ein gerichtet sind, so dass ihre Beförderung auf Eisenbahnnetzen nicht möglich ist. Im glei chen Masse, wie man heute ganz allgemein ein Zusammenwirken zwischen Landstrasse und Schiene anstrebt, wäre aber auch eine Ko ordination zwischenWasserstrasse und Schiene von grösster Bedeutung.
Die vorliegende Erfindung beseitigt nun den erwähnten Nachteil durch 'Schaffung eines Lastrohrschienenfahrzeuges, an dessen Lastrohr ein Bremsaggregat und je eine Puf fereinheit an den beiden Enden lösbar be festigt sind und das Lastrohr auf zwei Dreh gestellen wegnehmbar und um seine Längs- axe drehbar gelagert ist.
In der anliegenden Zeichnung ist schema tisch eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen: Fig.1 eine Seitenansicht eines Lastrohr schienenfahrzeuges, Fig.2 einen Grundriss zu Fig. 1, Fig.3 einen Seitenriss zu Fig. 1, Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Pufferein heit, Fig. 5 einen Aufriss zu Fig.4. Fig. 6 einen Schnitt durch den untern Teil eines Lastrohrendes, von der Seite ge sehen, Fig. 7 eine Ansicht des untern Teils eines Lastrohrendes,
Fig. 8 eine Ansicht quer zur Längsaxe des Lastrohres einer lösbaren Befestigungseinrich tung, Fig. 9 eine Seitenansicht zu Fig.8. Fig.10 einen Teil der Seitenansicht des Lastrohrschienenfahrzeuges auf der Höhe einer Drehgestellmitte,
Fig. 11 einen Teil eines'Schnitt.es quer zum Fahrzeug in Drehgestellmitte und Fig. 1"2 einen Schnitt gemäss der Schnitt linie I-I der Fig. 1 quer zu dem um seine Längsaxe gedrehten Lastrohr.
In den Fig.1 bis 3 bedeutet 1 ein aus Eisenblech geformtes, zylindrisches Lastrohr, welches auf seiner obern Seite über einen Viertel seines Umfanges offen ist. Die Längs ränder der so erhaltenen Öffnung sind teil weise mit Versteifungsblechen 2 und teilweise mit an ihnen und an der äussern Mantelfläche des Lastrohres dicht angeschweissten Hohl körper 3 bildenden Eisenblechen versehen. Letztere dienen bei Flusstransport als Schwimmer und verhindern eine Drehung des im Wasser liegenden Lastrohres um seine Längsaxe. Die beiden Enden des Lastrohres 1 sind durch je eine Querwand 4 abgeschlos sen. Ferner sind im Lastrohr, je nach dessen Länge, mehrere Querwände 5 vorgesehen.
Auf den obern Seiten der vier an den Lastrohr enden angeordneten Schwimmerhohlkörper 3 ist je ein Verankerungsspiel 6 vorgesehen.
Das bis hier beschriebene Lastrohr ist, mit Ausnahme der nicht durchgehenden Schwim merhohlkörper 3, an sich bekannt. Dieses Last rohr ist nun aber derart weiter ausgestaltet und mit Befestigungsmitteln versehen, dass an seinen beiden Enden je eine Puffereinheit (Zug- und Stossvorrichtung) 7 und unter der Lastrohrmitte ein Bremsaggregat 8 lösbar be festigt werden können. Ferner weist das Last rohr 1 gegen seine beiden Enden hin je einen mit ihm fest verbundenen Zahnradkranz 9 auf. Diese Zahnradkränze greifen in Zahn räder ein, die auf Drehgestellen 10 angeord net sind.
Zwischen dem Bremsaggregat 8 und den Drehgestellen 10 sind übliche Bremszug stangen vorgesehen, und sowohl an den beiden Puffereinheiten 7, wie auch an den Dreh gestellen 10 und am Bremsaggregat 8 sind Bremsluftleitungen 11 angeordnet, die mit Kupplungen 12 für die durchgehende Ver bindung versehen sind. Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist., bildet das auf die be schriebene Art und Weise ausgerüstete Last rohr 1 ein Fahrzeug, das wie ein gewöhnlicher Güterwagen in eine Güterzugskomposition auf genommen werden kann.
Nach der Entfer nung der beiden Puffereinheiten 7 und des Bremsaggregates 8 kann das Lastrohr 1 von den beiden Drehgestellen 10 abgehoben, zu Wasser gelassen und zu Wassertransporten verwendet werden.
In der Fig. 4 ist eine Draufsieht auf eine Puffereinrichtung 7 und in der Fig.5 ein Grundriss zu Fig. 4, beide in einem grösseren Massstab, dargestellt. Die Puffereinheit 7 ist mit üblichen Puffern 13 und mit, einem Zug haken 14 versehen.
Letzterer steht mit einer Feder 15 in Wirkverbindung, die in einem rechteckigen Gehäuse 1ö untergebracht ist, für welches am Lastrohrende eine Aussparung 17 vorgesehen ist, wie aus der Fig. 6, die das untere Ende des Lastrohres in einem senk rechten Schnitt zeigt, und aus der Fig. 7, die eine Ansicht des untern Lastrohrendes zeigt, hervorgeht. Aus den letzteren Figuren geht. ferner hervor, dass auf der untern Seite des Lastrohres 1 zwei Profileisen 18, zum Beispiel in Form von Schienenprofilen, parallel zur Lastrohraxe auf dessen Mantelfläche befestigt sind.
Beim Aufsehieben der Puffereinheit 7 auf das Lastrohr dienen die Profileisen 18 als Führungen, indem die senkrecht stehenden Flächen 19 der Puffereinheit 7 von aussen her beidseitig gegen diese Profileisen anleh nen bzw. in diese eingreifen. Aus der Fig.7 geht ferner hervor, da.ss auf der untern Seite des Lastrohres zwei Bolzen 20 vorgesehen sind, während aus den Fig.4 und 5 hervor geht, dass an der Puffereinheit 7 zwei je einen Schlitz 21 aufweisende Befestigungs bleche 22 befestigt sind, auf denen je ein mit einer Sicherungsnase 23 versehener Hebel 24 drehbar gel.ägert ist.
Beim Aufschieben der Puffereinheit 7 auf das Lastrohr gelan gen die Bolzen 20 in die Schlitze 21, und durch Drehen der Hebel 2-4, wobei die Sicherungs nasen 23 die Bolzen 20 umfassen, wird die Puffereinheit 7 mit dem Lastrohr 1 verbun den. Das Bremsaggregat 8 ist aus Profileisen zusammengesetzt und enthält alle für die Bremsung notwendigen Einrichtungen, wie Bremszylinder, Druckluftbehälter, Brems liebel, Bremshaltevorrichtung, Bremsregulie- rung usw.
Dieses Aggregat wird unter der Mitte des Lastrohres 1 vermittels vier in den Fig. 8 und 9 in einem grösseren Massstab dar gestellten Befestigungseinrichtungen montiert. 1)ie Fig. 8 zeigt eine solche Befestigungseiii- rielitung in Richtung quer zum Lastrohr 7 , und die Fig.9 stellt eine Seitenansicht zu Fig. 8 dar.
Am Bremsaggregat 8 ist eine Platte ?':5 befestigt, die zwei nach oben gerich tete Fortsätze 26 und 27 aufweist, zwischen denen, bei montiertem Bremsaggregat, ein Profileisen 28, zum Beispiel in Form eines Schienenprofils, das auf der untern Seite des Lastrohres parallel zu dessen Längsaxe auf der Lastrohrmantelfläche befestigt ist, hinein ragt.
Ein um einen in der Platte 25 und in einem Trägerteil des Bremsaggregates 8 fest sitzender Bolzen 29 drehbar gelagerter Siche rungshebel 30, der mit einer Nase 31 ver sehen ist, dient dazu, das Bremsaggregat 8 mit dein Lastrohr 1. lösbar zu verbinden, und zwar dadurch, dass dieser Sicherungshebel in die aus der Fig. 9 ersichtlichen Lage gedreht wird, in welcher seine Nase 3,1 in das Profil eisen 28 eingreift. Diese Lage wird durch einen Handgriff 32 gesichert, indem dieser dureli entsprechende Öffnungen 3'3 im Siche rungshebel 30 und im Fortsatz 27 der Platte 25 hindurchgesteckt wird. Ein 'Stift 34 ver hindert ein unbeabsichtigtes Herausfallen des llandgriffes 32.
Beim Einsetzen des Hand griffes 32 wird dieser nach oben gerichtet, damit der 'Stift 34 in eine entsprechende Nut 35 der Öffnung 33 einführbar ist; hierauf wird er naeli unten gedreht, in welcher Lage er dann durch seine Gewichtsverteilung ver bleibt und durch den Stift 34 gesichert ist.
Der Durchmesser des Lastrohres 1 ist be- züglich des in der Fig. 3 angedeuteten Eisen bahnprofils<B>3,6</B> möglichst. gross gehalten. Bei Verwendung von üblichen Drehgestellen und wegen des Platzbedarfes der auf diesen ange ordneten Zahnrädern, in die die Zahnradkränze 9 des Lastrohres 1 einzugreifen haben, ergibt sich für die Zahnradkränze 9 ein kleinerer ; Durchmesser als derjenige des Lastrohres. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist daher das Lastrohr 1 über der Mitte der Drehgestelle 10 einen entsprechend kleineren Durchmesser auf, damit die Zahnradkränze 9 hier befestigt werden können.
Der Übergang zu diesen Stellen wird durch einander zuge kehrte konische Flächen 37 erzielt.
Die Lagerung des Lastrohres 1 auf den Drehgestellen 10 geht aus den Fig. 10 und 11 hervor, von denen die Fig. 10 einen Teil der Seitenansicht eines Lastrohrschienenfahrzeu- ges auf der Höhe der Mitte des Drehgestelles 10 und die Fig.11 einen Teil eines. Schnittes quer zum Fahrzeug in der Drehgestellmitte zeigt. Aus Fig. 12 geht hervor, dass der Zahn radkranz 9 auf beiden Seiten des Drehgestel les 1.0 auf je zwei Zahnräder 38 und 39 auf ruht, die zwischen zwei mit dem Drehgestell fest verbundenen Blechen 40 drehbar gelagert sind.
Die Zahnräder 38, 39 stehen im Ein griff mit einem zwischen ihnen angeordneten Zahnrad 41, welches über ein Zahnradgetriebe 43 und ein Kettenradgetriebe 44 vermittels einer Handkurbel 45 antreibbar ist. Letztere ist abnehmbar ausgebildet. Auf der Achse des Zahnrades 41 sitzt noch ein Klinkenrad 46, in welches eine nicht dargestellte doppeltwir- kende Klinke zum Eingriff gebracht werden kann, wodurch beim Transport eine unbeab sichtigte Drehung des Lastrohres 1 um seine Längsaxe verhindert wird.
Soll das Lastrohr 1 zwecks Entladung um seine Längsseite gedreht werden, so werden auf der der Entladeseite entgegengesetzten Seite des Lastrohres die Zahnräder 38, 39, nach Befreiung des Klinkenrades 46, vermit tels den Kurbeln 45 in der entsprechenden Drehrichtung angetrieben. Wie aus der Fig.12, die einen Schnitt gemäss der Schnitt linie I-I der Fig.1 quer zum Lastrohr 1 zeigt, ersichtlich ist, kann letzteres ohne Schwierigkeiten annähernd um 1'80 gedreht werden. Die Teile des Drehgestelles 10, die bei der Entleerung des Lastrohres im Bereich des herausfallenden Gutes liegen, sind durch Schutzbleche 47 gegen Verschmutzung und Beschädigung geschützt.
Es ist selbstverständlich, dass die Befesti gung der beiden Puffereinheiten 7 und des Bremsaggregates 8 auch durch andere Mittel als die beschriebenen erfolgen kann. Wichtig ist, dass diese Mittel so gestaltet sind, dass sie eine rasche Anbringung und Entfernung dieser Teile erlauben.