Schraubstock mit pneumatischer oder hydraulischer Betätigung der in einer Längsführung verschiebbar angeordneten Klemmbacke. Die Erfindung betrifft einen Schraubstock mit pneumatischer oder hydraulischer Be tätigung der in einer Längsführung verschieb bar angeordneten Klemmbacke.
Es sind Schraubstöcke bekannt, deren bewegliche Backe in Richtung auf die fest stehende Backe zur Feststellung eines ein gelegten Werkstückes mittels Druckluft be wegt werden kann. Es hat sich gezeigt, dass sich ein solcher Schraubstock lediglich für die Nachbearbeitung oder die Montage bei Mas senherstellung eignet, nicht aber in solchen Fällen, wenn es sich um Einzelanfertigungen handelt, zu welchem Zwecke ein gebräuch licher handbetätigter Schraubstock benötigt wird.
Ein weiterer Nachteil solcher bekannter pneumatisch betätigter Schraubstöcke be steht darin, dass sie von vorneherein für Druckluftbetrieb gebaut sind und der Umbau der bekannten, von Hand zu betätigenden Schraubstöcke in solche, die zusätzlich eine Druckluftbetätigung ermöglichen, praktisch ausgeschlossen ist.
Der vorliegende Schraubstock zeichnet sich zwecks Vermeidung der genannten Nach teile dadurch aus, dass die bewegliche Klemm backe mit einem zur Aufnahme eines Druck mittels und zum Ablassen des letzteren aus gebildeten, einen Kolben umschliessenden Gehäuse verbunden ist, welcher Kolben mit einer Spindel fest verbunden ist, die ihrer seits mit einer von Hand drehbaren Spindel hülse in Arbeitsverbindung steht, das Ganze derart,
dass die bewegliche Klemmbacke wahlweise von Hand oder unter der Einwir- kung des Druckmittels bewegt werden kann.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Schraubstock, zum Teil im Aufriss, zum Teil im Längsschnitt, wobei die Klemmbacken in der Freigabestellung für das Werkstück liegen, und <B>Mg.</B> 2 einen Längsschnitt durch den zur Verstellung der beweglichen Klemmbacke dienenden Teil, der in der Klemmstellung der Klemmbacke gezeichnet ist.
Der dargestellte Schraubstock weist einen Schraubstockkörper 1 mit einer zur Befesti gung an einem Werktisch oder dergleichen dienenden Spannvorrichtung und einer festen Klemmbacke 2 auf. Vorhanden ist ferner eine waagrecht liegende Gleitführung 3, in, der die bewegliche Klemmbacke 4 verschiebbar ge lagert ist.
Im Körper 1 ist unter der festen, Klemmbacke 2 eine hohle Spindelhülse 5 drehbar, aber axial nicht verschiebbar ge lagert, deren eines Ende einen Griff 6 trägt, während das andere, einen gegenüber dem übrigen hohlen Teil kleineren lichten Durch messer aufweisende Ende mit einem Innen- gewinde 7 versehen ist.
In. das das Innen- gewinde 7 besitzende Ende der Hülse 5 ist eine Schraubenspindel 8 eingeschraubt, die mittels eines Querstiftes 9 mit einer Spindel 10 verbunden ist. Die Spindel 10 trägt eine über einen Teil ihrer Länge sich erstreckende Längsnut 11 und ist in einer Bohrung eines zylindrischen Gehäuseteils 12 eines Ge häuses 13 längsverschiebbar gelagert.
Auf dem in das Gehäuse 13 ragenden Ende der Spindel 10 ist ein, Kolben 14 be festigt, auf den eine einerends am Gehäuse deckel 15 anliegende Schraubenfeder 16 ein wirkt. Am Gehäusedeckel 15 befindet sich eine von aussen zugängliche, mittels einer Gegenmutter 17 feststellbare Einstell schraube 18 in koaxialer Anordnung mit der Spindel 10 und in. einem einstellbaren Ab stand vom Ende der letzteren.
Am Gehäuse 13 befinden sich an dem dem Deckel 15 gegen- überliegenden Ende zwei mit Gewinde ver sehene Bohrungen 19 und 20, die beide in den zwischen dem Kolben 14 und dem Gehäuse teil 12 befindlichen Gehäuseraum ausmün den. Die eine dieser Bohrungen, beispiels weise die Bohrung 19, ist finit einer Druck luftquelle zur Einführung von Druckluft in das Gehäuse 13 verbunden, wobei ein. von Hand oder mit einem Fuss betätigbares, nicht gezeichnetes Ventil dem Gehäuse vorgeschal tet ist.
Die zweite Gehäusebohrung ist bei spielsweise mit einem ebenfalls nicht dar gestellten, von Hand oder mit einem Fuss zu betätigenden Auslassventil verbunden. Der Gehäuseteil 12 trägt an seinem im Durch messer verkleinerten Ende ein Aussengewinde, das in ein in einer Bohrung im benachbarten Ende der beweglichen Klemmbacke 4 befind liches Innengewinde eingeschraubt ist.
An Stelle der Schraubverbindung könnte auch eine andere bekannte lösbare oder feste Ver bindung zwischen diesen Teilen vorhanden sein.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Ein richtung ist folgende Durch Drehung der Hülse 5 mittels des Griffes 6 wird je nach der Drehrichtung die Schraubenspindel 8 in die Hülse 5 hinein gezogen oder in entgegengesetzter Richtung bewegt.
Da die Schraubenspindel 8 mit der Spindel 10 durch den Stift 9 verbunden ist, folgt die Spindel 10 der Bewegung der Schrau benspindel, wobei bei einer Verlagerung der Spindeln 8 und 10 nach links in Fig. 1 der Kolben 14 über das Gehäuse 13 die beweg liche Klemmbacke 4 in Richtung auf die feste Klemmbacke 2 schiebt. Werden hingegen die Spindeln 8 und 10 nach rechts in Fig. 1 ver schoben, dann hat die Schraubenfeder 16 eine entsprechende Verschiebebewegung des , Gehäuses 13 zur Folge und die bewegliche Klemmbacke 4 entfernt sich von der festen Klemmbacke 2.
Die Spindeln 8 und 10 und das Gehäuse 13 mit der angeschlossenen be weglichen Klemmbacke behalten somit ihre gegenseitige Lage während der Drehung der Hülse 5 dauernd bei, wobei zufolge des Ein greifens der Führungsschraube 21 in die Längsnut 11 der Spindel 10 eine Drehung der letzteren und damit auch der Schrauben spindel gegenüber dem Gehäuse ausgeschlos sen ist.
Es lässt sich somit der Abstand der beweg lichen Klemmbacke 4 von der festen Klemm backe 2 jeweils von Hand derart einstellen, dass das einzuspannende Werkstück mit mehr oder weniger Spiel zwischen die beiden Klemmbacken eingesetzt werden kann. Wird alsdann Pressluft durch die Bohrung 19 in das Gehäuse 13 eingelassen, bewirkt diese unter Zusammendrücken der Schrauben feder 16 bei stillstehenden Spindeln 8 und 10 eine Verschiebung des Gehäuses 13 nach links in Fig. 1 in diejenige nach Fig. 2.
Diese zufolge des Eingreifens der Führungs schraube 21 in den Längsschlitz 11 gerad linige Längsbewegung wird auf die beweg liche Klemmbacke 4 übertragen, die sich mit einem von der in das Gehäuse 13 eingelasse nen Druckluftmenge abhängigen Klemm druck an das Werkstück anlegt.
Der von der beweglichen Klemmbacke zum Einspannen eines Werkstückes zurückzulegende Weg lässt sich mittels der Einstellschraube 18 von vorneherein auf ein bestimmtes Mass fest legen, indem dieser Weg vom Abstand der Einstellschraube 18 vom Ende der Spindel 10 abhängig ist. Wird die Einstellschraube 18 bis zur Berührung mit der Spindel 10 ein geschraubt, dann ist nur noch eine Betäti gung der beweglichen Klemmbacke 4 von Hand möglich.
Diese Einstellmöglichkeit des Weges mittels der Einstellschraube 18 hat insbesondere beim Einspannen einer grösseren Anzahl gleicher Werkstücke der Reihe nach in denselben Schraubstock den Vorteil, dass der Anpressdruck bei allen Werkstücken stets derselbe und unabhängig von der in das Ge häuse 13 eingelassenen Druckluftmenge ist.
Zum Herausnehmen des Werkstückes aus dem Schraubstock ist lediglich eine Betäti gung des mit der Gehäusebohrung 19 ver bundenen Auslassventils notwendig. In dem Masse, wie die Druckluft aus dem Gehäuse 13 entweicht, drückt die Feder 16 das Gehäuse und damit die bewegliche Klemmbacke 4 wieder in die frühere Ausgangsstellung gemäss Fig. 1 zurück.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei miteinander durch einen Stift 9 ge- kuppelte Spindeln 8 und 10 vorgesehen, die auch durch eine aus einem Werkstück her gestellte Spindel ersetzt sein kann, welche auf einem Teil ihrer Länge ein Schrauben gewinde trägt. An Stelle von Druckluft als Arbeitsmittel zur Bewegung der beweglichen Klemmbacke kann auch eine Druckflüssig- keit verwendet werden.
Es könnte auch die Druckfeder 16 zur Rückführung der beweg lichen Klemmbacke in die unwirksame Stel lung zur Freigabe des eingespannten Werk stückes weggelassen sein, wenn beispiels weise die Bohrung 20 an das gegenüber liegende Ende des Gehäuses verlegt wird und bekannte Steuermittel vorgesehen sind, die es ermöglichen, das Druckmittel, d. h.
Druck luft oder Druckflüssigkeit, abwechselnd dem einen und dem anderen Ende des Gehäu.es zuzuführen, zwecks abwechselnder BEauf- schlagung der beiden Kolbenstirnflächen, wo bei jeweils das nicht mehr zur Arbeits leistung bestimmte Druckmittel anlässlich der Bewegung des Gehäuses über dem Kolben durch den letzteren ausgestossen wird.
Der beschriebene Schraubstock eignet sich zufolge der Möglichkeit der Betätigung von Hand oder mittels eines Druckmittels so wohl für Einzelanfertigung oder -bearbeitung von Werkstücken als auch für Ausführung von Serienarbeiten, wobei im letzteren Falle die Druckmittelbetätigung ausserordentlich rasch wirksam ist,
bis zu hohen Anpress- drücken eingestellt werden kann und wesent- liche Zeitersparnisse beim Ein- und Aus spannen der Werkstücke ermöglicht.
Die bewegliche Klemmbacke des Schraub stockes kann mit der Druckmittelbetätigungs- vorrichtung zusammen als ein Stück gebaut werden. Es kann aber auch die Druckmittel-.
betätigungsvorrichtung als besonderes Aggre gat hergestellt sein, das an die bewegliche Klemmbacke eines von Hand zu betätigen- den Schraubstockes nach einigen Änderungen angebaut werden kann.