Einrichtung zur Regelung von hydraulischen Kraftübertragungsvorrichtungen, insbesondere für Kraftfahrzeugantriebe. Hydraulische Strömungskupplungen haben die Eigenschaft, dass sie auch im Leerlauf noch ein gewisses Drehmoment, das sogenannte Kriechmoment, übertragen, wodurch ein An halten des Fahrzeuges, vor allem in niedrigen Gängen, nicht ohne Betätigung der Bremsen möglich ist.
Die Erfindung ermöglicht eine Beseitigung dieses Nachteils und besteht darin, dass nach Unterschreitung eines bestimmten Wertes wenigstens einer von zwei Betriebsgrössen, von denen die eine eine Abtriebsgeschwindig- keit, die andere leistungsabhängig ist, die hydraulische Vorrichtung selbsttätig, z. B. infolge Sperrung des Zuflusses der Flüssig keit zu der in einem Flüssigkeitskreislauf an geordneten hydraulischen Vorrichtung, teil weise oder vollkommen entleert wird.
Zweckmässig geschieht das Entleeren z. B. einer Kupplung in Abhängigkeit sowohl von der Fahrgeschwindigkeit als auch von der Lei stung, z. B. in Abhängigkeit von der Stellung des Gaspedals, oder einer der beiden Grössen allein. Hierzu dient z. B. ein elektromagne tisch betätigtes Umschaltorgan, welches die Flüssigkeitszuleitung zur Kupplung von der den Flüssigkeitsumlauf bewirkenden Pumpe abschaltet und gleichzeitig das Innere der Kupplung mit der Aussenatmosphäre verbin det. Zur Regelung des Restmomentes bzw. der Entleerungsgeschwindigkeit können einstell bare Drosselvorrichtungen im Ölablauf der Kupplung vorgesehen sein.
Dadurch ist es mit Hilfe einer einfachen Einrichtung möglich, das Restmoment der hydraulischen Kupplung im Leerlaufbetrieb des Motors beliebig zu verrin gern.
Die Verwendung von im Betrieb nicht mit umlaufenden, schwenkbaren Schöpfröhren zur Schlupfbeeinflussung wird durch die Er- 4 findung überflüssig.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel der Erfindung in einem Schaltschema dargestellt. Mit der Welle 1, z. B. der Motor welle, ist die treibende Hälfte 2 der Strö-, mungskupplung mit dem Kupplungsdeckel 3 verbunden, während die getriebene Hälfte 4 der Strömungskupplung die zum Wechsel getriebe führende Hohlwelle 5 antreibt. Die Strömungskupplung ist in einen Ölkreislauf eingeschaltet. Das Öl wird durch eine Pumpe 6 z.
B. aus einem Behälter 7 über eine Lei tung 8 angesaugt und über eine Leitung 9 einem Zylinder 10 zugeleitet, in welchem ein Steuerschieber 11 axial verschiebbar gelagert ist, derart, dass in der gezeichneten Stellung das von der Pumpe 6 geförderte Drucköl über die Leitung 12 in den Ringraum 13 zwischen der Nabe 14 des Kupplungsdeckels 3 und der Hohlwelle 5 und von dort über den Ringraum. 15 und dem Spalt 16 am Aussenumfang des Arbeitsraumes der Kupplung in diesem Raum übertreten kann.
Der Abfluss des Öls aus dem Arbeitsraum der Kupplung erfolgt bei 17 am rnnenumfange des Arbeitsraumes bzw. des Schaufelteils der Kupplung in dem Spalt zwi schen den beiden Hälften 2 und 4 der Strö mungskupplung, also auf einem Durchmesser, welcher grösser als der Durchmesser der Ab triebswelle 5, jedoch kleiner als der grösste Durchmesser des Arbeitsraumes der hydrau lischen Kupplung ist.
Das Öl strömt alsdann durch eine zentrale Bohrung 18 in der Welle 1, eine Querbohrung in der Welle 5 und eine Leitung 19 in den Behälter 7 bzw. zur Saug seite der Pumpe 6 zurüek. Durch Drossel scheiben oder Drosselventile 20 in der Leitung 19 kann der Querschnitt der Ölrückleitung ge regelt werden. Die Drosselscheiben oder -ven- tile können hierbei selbst. auswechselbar oder einstellbar sein.
Eine Überdruckleitung 21 mit einem Über druckventil 22 dient dazu, bei zu starker För- derleistung der Pumpe 6 überschüssig geför dertes Öl aus der Druckleitung 9 in die Saug leitung 8 zurückzufördern und dadurch einen zu hohen Druck in der Strömungskupplung zu verhindern bzw. bei durch den Schieber 11 geschlossener Leitung 9 eine Ableitung des von der Pumpe 6 geförderten Öls zu ermöglichen. Des weiteren ist eine an die Aussenluft ange schlossene Leitung 23 am Zylinder 10 vorge sehen.
Der durch die Feder 24 belastete Steuer schieber 11 ist an einen Elektromagneten 25 angeschlossen, der durch eine Spule 26 in einem Stromkreis 27 bedient wird, in welchem sich ferner die beiden Schalter 28 und 29 befinden. Der Schalter 28 wird hierbei durch einen von der Fahrgeschwindigkeit des Fahr zeuges abhängigen bzw. von einer Getriebe welle angetriebenen Drehzahlregler 30 bedient, während der Schalter 29 an das Gaspedal 31 angeschlossen ist.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist fol gende: Bei höheren Abtriebsdrehzahlen und/ oder niedergetretenem Gaspedal ist der Schal ter 28 bzw. 29 geöffnet, so dass die Spule 26 stromlos ist. Der Steuerschieber 11 befindet sich daher unter der Wirkung der Feder 24 in seiner gezeichneten linken Endstellung, bei welcher das Drucköl aus der Leitung 9 in die Leitung 12 gelangen und damit die Strömungskupplung 2, 4 durchströmen und ständig neu auffüllen kann. Wird das Cras- pedal auf Leerlauf zuriickgenommen und/oder sinkt die Fahrgeschwindigkeit unter einen be stimmten Betrag, z.
B. unter 2 bis 3 km/Std., so wird der Stromkreis 27 geschlossen und damit der Steuerschieber 11 in seine rechte Endlage verstellt, in welcher die Verbindung zwischen den Leitungen 9 und 12 unterbrochen und die Verbindung zwischen der unter Aussendruck stehenden Leitung 23 und der Leitung 12 hergestellt wird.
Die Strömungs kupplung erhält infolgedessen kein Öl mehr, und das in ihr noch befindliehe Öl kann unter der Pumpwirkung der treibenden Kupplungs hälfte 2 über die in der Primärwelle 1 zen tral angeordnete Bohrung 18 und das Drossel ventil 20 ganz oder bis zu einer bestimmten kleineren Füllmenge in den Behälter 7 bzw. zur Saugseite der Pumpe 6 zurückfliessen. Die Geschwindigkeit des Abfliessens und die in der Kupplung zurückbleibende Restölmenge und damit die Grösse des Restmomentes der Strö mungskupplung kann hierbei durch das Dros selorgan 20 eingestellt oder einreguliert werden.
Sobald das Gaspedal 31 durchgetreten wird und/oder die Abtriebsdrehzahl bzw. Fahr geschwindigkeit wieder über die vorher be stimmte Grösse hinaus steigt, wird die Verbin dung zwischen den Leitungen 9 und 12 wieder hergestellt, so da.ss die Kupplung wieder in den Ölkreislauf eingeschaltet ist und sich von neuem mit Öl füllen kann.
Ebenso wie für im Schema dargestellte ein fache Strömungskupplungen und hydro- dynamische Drehmomentwandler ist die Er findung aiieb. für hydraulische Doppelkupp lungen anwendbar. Die Regelung des Flüssig keitsumlaufes bzw. das Entleeren der Kupp lung kann ferner auf beliebig andere geeignete Weise erfolgen, z. B. auch durch Abstellen der Pumpe 6 oder dergleichen. Statt in Abhän gigkeit vom Gaspedal kann die Regelung auch in Abhängigkeit vom -Unterdruck in der Ansaugeleitung des Motors oder auf geeignete andere Weise in Abhängigkeit von einer ein Mass der Leistung darstellenden Grösse statt finden.
Die Erfindung kommt in erster Linie für hydraulische Kupplungen in Frage, kann aber in demselben Sinne auf hydrodynamische Drehmom.entwandler zur Anwendung gebracht werden. Sie ist ferner unabhängig davon, ob die Kupplung oder der -#Vandler trocken, das heisst in einem ölfreien Gehäuse, umläuft, oder ob der Ölablauf direkt in das Gehäuse erfolgen kann.