Mahl- und Auspressschnecke. Die Verwendung von Schnecken, bei denen Kern und Balken getrennt sind, zum Fördern von weichen bis plastischen Massen ist be kannt, z. B. bei Fleischwölfen. Ein massiver, "hratubenlinienartig geformter Balken um schlingt dabei dicht, den Kern und dreht sich einerseits um diesen und anderseits in einem anliegenden Gehäuseteil. Dadurch, dass der Balken sich auch gegen den Kern dreht, wird die Oberfläche des Kerns in derselben Weise (lauernd durch den Balken gereinigt, wie < lies auch beim Vorüberstreifen des Balkens an der Gehäusewandung der Fall ist.
Gemäss vorliegender Erfindung wird durch die Trennung von Balken und Kern eine ganz andere Aufgabe gelöst, nämlich die Durchführung eines bestimmten Arbeitsvor ganges, der entweder im Mahlen zwischen Balken und Kern besteht oder im sofortigen Herausführen abgepresster flüssiger Teile aus (lern zu verarbeitenden Gut durch Spalten, die in dauernder Bewegung sind.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass bei der erfindungs gemässen Mahl- und. Auspressschnecke mit vom Schneckenkern getrennten Gewindebal ken sich Balken und Kern gegeneinander bewegen und einer der beiden Teile eine Nut aufweist, die vom andern Teil verdeckt. wird und durch die das durch die Spalten zwischen diesen Oberflächen und dem Kern gegangene Gut, aus der Schnecke ausgetragen wird.
In der beiliegenden Zeichnung sind schematisch einige Ausführungsformen der erfindungsgemässen Schnecke erläutert, und zwar zeigen Fig.l und 2 solche Ausführungen im Längsschnitt, bei denen die Nut im Balken liegt, während Fig. 3- einen Querschnitt und Fig.4 einen Längsschnitt einer andern Ausführungsform darstellen.
Nach Fig.1 liegen in einem Gehäuse zwei Schneckenkerne 2 und 3 und -um diese Schneckenkerne drehbar angeordnet zwei schraubenlinienförmige Balken. 4 und 5, die auf der den Kernen zugewandten Seite Ablei tungsnuten 6 und 6a für die ausgepresste Flüssigkeit aufweisen. Mit steigender Breite der beiderseits der Nuten 6 und 6a stehen bleibenden Stege 6b nimmt der Filterrück stand an dieser Stelle und auch die meeha- n.ische Festigkeit der Balken 4 und 5 zu.
Der Balken 4 ist an seinem einen Ende mit einem als Hohlwelle ausgebildeten Kopfstück 7 fest verbinden, auf das ausserhalb des Gehäuses .t ein Antriebszahnrad 8 aufgekeilt ist. Am an dern Ende ist der Balken 4 mit dem Kopf stück 9 einer Hohlwelle 10 starr verbunden, beispielsweise verlötet. Die Bohrung 11 dieser Hohlwelle steht in Verbindung mit der Ab leitungsnut 6 des Balkens 4. Die Hohlwelle 10 ist drehbar in dem Kern 2 gelagert, der auf der einen Seite ausserhalb des Gehäuses in einem Zahnrad 12 eingeschoben und mit diesem durch einen Keil 13 verbunden ist. Der Kern 3 ist in dem Kopfstück 7.4 des Gehäuses 1 starr eingesetzt und wird durch einen Stift 15 gegen Verdrehung gesichert.
Statt, wie oben dargelegt, zur Abführung der ausgepressten Flüssigkeit eine Hohlwelle zu benutzen, kann der Kern auch massiv und mit irgendwelchen ausserhalb von ihm angebrachten Ableitungsrohren verbunden sein. Dies ist in Fig. 1 beispielsweise in dem Kern 3 gezeigt. Dieser Kern weist an seinem freien Ende eine Bohrung 16 und ein axial angeordnetes Ableitungsrohr 17 auf.
Durch die Öffnung 23 im Gehäuse 1 wird eine Masse mit abpressbarer Flüssigkeit den Schnecken zugeführt. Beim Drehen der Balken 4 und 5 um die Kerne 2 und 3 wird diese Masse nach den engen Austrittsstellen 24 und 25 des Gehäuses gefördert, kommt unter Druck, und die ausgepresste Flüssigkeit gelangt durch die Spalten zwischen Balken und Kern in die Abführungsnuten 6 und 6a. Von der Flüssig keit können unter Umständen auch Feststoff- teilchen mitgeführt werden, die in den Spal ten eine Mahleinwirkung erfahren.
Dieser Effekt ist aber von untergeordneter Bedeu tung und wird meistens sogar absichtlich durch sehr enge Spalten unterdrückt. Am Ende der Nut 6a befindet sich noch ein Ring 1.8 mit einer Niit 19, der bei jeder Stellung des Balkens die Öffnung der Bohrung 16 im Kern 3 verdeckt, so dass stets eine Verbin dung zwischen der Nut 6a und der Bohrung 16 mit dem Rohr 17 besteht. An seinem an dern Ende ist der Balken 5 mit dem Kopf stück 20 fest verbunden. über die Zahnräder 21 -Lind 22 stehen die Kopfstücke 7 und 20 der Balken 4 und 5 miteinander in Wir kungsverbindung, so dass sie sich, angetrieben von Zahnrad 8, gegensinnig drehen.
Die Hohl welle 10 trägt noch ein Zahnrad 26, das- gleich gross ist wie Zahnrad 8 und mit diesem ge meinsam angetrieben wird, so dass der Bal ken 4 von beiden Seiten her einen Antrieb erfährt.
In Fig. 2 ist 51 das Gehäuse, 52 und 53 die Schneckenkerne, 5 7 und 58 die Balken mit den Nuten 6 und 6a. Der unter der Zif fer 51 liegende Teil des Schneckenbalkens ist. jener Teil des Balkens, hinter dem die Nut 6 ausläuft. Im weiteren Verlauf dieses Balkens nach der gleichen Seite, also nach rechts, ist er in geeigneter Weise mit der Welle 31 ver bunden, von der er beim Drehen mit. enom- men wird. Unterhalb der Ziffer 51 steht die Nut 6 des Balkens -1 in Verbindung mit dem Kanal 29.
Zum Unterschied gegen die Aus führung der Fig. 1. liegt hier jedoch der An trieb für beide Schneckenbalken auf der Austragsseite. Die Schneckenkerne 52 und 53 sind in dem Kopfstück 51 des Gehäuses 51 gelagert und gegen Verdrehung durch Keil 56 und Splint 55 gesichert. Die ausgepresste Flüssigkeit kann hierbei sowohl in Richtung des geförderten FestgLites als auch entgeo;en- gesetzt dazu abgeleitet werden.
Im letzteren Falle wird sie in der Nähe der Einfliessöff- nung 37 in einer Ringnut 27 des Kernes 52 gesammelt und durch eine Bohrung 2ä abge leitet; in gleicher Weise kann auch der Kern 53 auf dieser Seite mit einer Ableitung ver sehen sein. Soll die Flüssigkeit nach der an dern Seite abgeleitet werden, so dienen hierzu Kanäle 29 und 30 in den zum Antrieb der Balken 57 und 28 dienenden Wellen 31 und 32. Gelagert sind diese Wellen 31 und 32 einerseits in den Kernen 52 und 53 und an derseits in einer Laterne 33, die auf der Aus tragsseite an deal Gehäuse 51 befestigt ist.
34 ist ein Antriebsrad für die Welle 31; 35 und 36 sind V erbindungsritzel zur Mitnahme der Welle 32. 37 ist. die Einfüll.öffnung, 38 die Austrittsöffnung. An dieser Stelle kann durch einen abgeschrägten, zweckmässig aus wechselbaren Einsatz 39 je nach Beseha.ffen- heit der Auspressrüekstände für eine hin reichende Drosselung gesorgt werden.
Während bei den Ausführungsformen nach Fig.1 und 2 die Ableitungsnuten in den Balken liegen, dienen nach Fig. 3 und 4 dem gleichen Zweck Nuten in dem Schnecken kern. Bei dieser Ausführungsart ist 40 das Gehäuse, 41 und 42 massive Schneckenbalken und 43 und 44 die Sehneekenkerne, die ausser- mittig zu den Balken liegen.
Diese Kerne sind mit Nuten 46 und 46a versehen, die nur so tief sind, dass die Balken selbst in ihrer tiefsten Stellung daraus hervorragen. Wäh- send die Balken in der im Querschnitt acht- förmigen. Aussparung des Gehäuses 40 dicht anliegen und mit den beiden zylindrischen Hälften dieses Hohlraumes gleichaehsig sind, sind die Kerne 43 und 44 ungleichachsig damit. Die Achsen A und B des Gehäuses C und D der Kerne haben also hier einen ge wissen Abstand voneinander (vgl. Fig. 3 und 4).
Hierbei bedeutet r, den Aussenhalbmesser und r2 den Innenhalbmesser von jedem der beiden Balken, während r#., der Aussenhalb messer der Kerne und -r4 deren Innenhalb- rnesser ist. Infolge der exzentrischen Lage der Kerne 43 und 44 kommen bei gemeinsamem Drehen der Kerne und Balken zweierlei Be wegungen zustande: 1. eine Drehung der Balken im Gehäuse, wodurch das Behandlungsgut in einer Rich tung fortbewegt wird, und 2. eine Bewegung des Balkens gegenüber C.lem Kern, die in radialer Richtung hin und her geht.
Durch diese Bewegung wird der Spalt, zwischen Kernnut und Balken dauernd gereinigt, so dass Verstopfungen nicht auf treten können. Durch Endscheiben am Kern, Führungsstifte oder dergleichen kann eine Längsbewegung zwischen Balken und Kern verhindert werden.
Die Nute 46 ist mit einer Zusatznut 48 versehen (in Fig. 3 nicht dargestellt), die ein ungehemmtes Abfliessen. der abgepressten Flüssigkeit zulässt. Bei dem Kern 43 ist eine andere Art der Ableitung gezeigt; dieser hat eine Längsbohrung 49, die durch radiale Bohrungen 50 mit der Nut 46a verbunden ist.
Bei den in. Fig.1 bis 4 gezeigten Aus führungsformen ist der Balkenquerschnitt auf der ganzen Schneckenlänge unverändert geblieben. Für die Auspressschnecke ist es vielfach zweckmässig, den Querschnitt in der Förderrichtung zu ändern, beispielsweise Nut und Balken schmäler werden zu lassen. Es steht naturgemäss nichts im Wege, die hier gezeigten Balken in dieser Weise abzuändern, um das Behandlungsgut möglichst vollständig auspressen zu können.