Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Leichtmetallkolben. Es ist bereits vorgeschlagen worden, einen Leichtmetallkolben so zu giessen, dass er an: Boden ein gröberes Korn erhält als an Stellen, die während des Betriebes besonders hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind, wie z. B.
die innern Kolbenholzenaugenteile. Diese Auf gabe kann dadurch ;elöst werden, dass ein Kokillengusskolben beim Giessen bestimmten Abkühlmassnahmen unterworfen wird und beispielsweise einen sofort. an das (,liessen sich anschliessenden, also noch im warmen Zu stand erfolgenden Knetvorgang erfährt. Das Abkühlen erfolgt zweckdienlich durch Ab schrecken von innen heraus, also vom Eiern aus. Dabei ist von einer einseiti- offenen be heizten Giessform ausgegangen, in welche die Schmelze eingebracht. und in die alsdann ein gekühlter Kern eingetaucht wird.
EMI0001.0012
1);e <SEP> vorliegende <SEP> Erfindung <SEP> betrifft <SEP> ein
<tb> ;'ert'alireti <SEP> und <SEP> eine <SEP> Vorrichtung <SEP> z <SEP> uni <SEP> Giessen
<tb> von <SEP> Leiel-,tmetallkolben <SEP> unter <SEP> Verwendung
<tb> einer <SEP> @yeteilten <SEP> Giessform. <SEP> Das <SEP> Verfahren <SEP> ist
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<tb> während <SEP> des <SEP> Eingiessens <SEP> der <SEP> Schmelze <SEP> als <SEP> un terer <SEP> Teil <SEP> der <SEP> Giessform <SEP> verwendet <SEP> wird, <SEP> auf
<tb> tlem <SEP> ein <SEP> oberer <SEP> Teil <SEP> aufgesetzt <SEP> wird <SEP> und <SEP> dass
<tb> unmittelbar <SEP> nach <SEP> dem <SEP> Eingiessen <SEP> der <SEP> kalte
<tb> Eiern <SEP> in <SEP> den <SEP> oben <SEP> offenen <SEP> obern <SEP> Giessformteil
<tb> ein;;
eiü\irt <SEP> und <SEP> hierauf <SEP> die <SEP> ganze <SEP> gefüllte Giessform mindestens so weit gekippt wird, dass die in der Aushöhlung befindliche Schmelze selbsttätig in die den Kolben bildende Schmelze nachzufliessen v erniag. Die Vorrichtung mass der Erfindung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass der den Bodenteil des Kolbens formende Giessformteil eine sich gegen das Innere der Form hin verengende, in die Kolbenbod.en- fläehe mündende Aushöhlung enthält und zu sammen mit. einem aufgesetzten Formteil schwenkbar gelagert ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist im folgenden an Hand der beiliegenden Zeich- nun'-, welche ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtun;- emäss der Erfindung darstellt, beispielsweise \erläutert.
Fig.1 zeigt eine Ansicht: der Giessform im Schnitt.
Fig. 2 veranschaulicht. den einzusetzenden Kern in. Ansicht.
Fig. 3 stellt einen Bolzen zum Verbinden von zwei Giessformteilen dar.
Die Giessform besteht. aus einem untern Teil a, welcher zur Formung des Kolbenbodens bestimmt ist, und einem obern Teil b, der vor zugsweise zylindrische Gestalt hat. Beide Teile können aufeinandergesetzt und mittels durch ihre Flansche c und d zu ziehende Bolzen, wie ein solcher mit Keilsicherung in Fig. 3 ver- ansehaulieht ist, zusammengehalten werden. Zur Zentrierung beim Einbringendes gekühl ten Kernes e dient ferner ein Führungsring f.
Der untere Teil a der Giessform besitzt eine Aushöhlung g, die sich nach dem Innern der Giessform hin düsenartig verengt und in die Kolbenbodenfläche mündet, wobei sie zweckdienlich nach unten durch eine Platte h. abgeschlossen ist.
Der Teil a der Giessform wird zunächst. auf eine Temperatur von etwa ö00-700 C aufgeheizt, der unbeheizt bleibende Teil b aufgesetzt und zur Sicherheit gegen gegen seitiges Verschieben und Auseinanderfallen durch Einziehen der Befestigungsglieder, wie beispielsweise die Bolzen der Fig. 3, die durch die Bohrungen der Flansche c und d zu stecken sind, befestigt. Alsdann wird die Schmelze in die Giessform eingegossen und unmittelbar danach der gekühlte Kern e. ein geführt. Im kalten Teil b der Giessform wird die Schmelze augenblicklich erstarren, wäh rend sie in dem aufgeheizten Teil a zunächst noch flüssig bleibt.
In diesem Zustand wird ntin die gesamte Giessform um Zapfen i um 180 geschwenkt, so dass der ursprünglich un tere Teil a nunmehr über dem vordem obern Teil b der Giessform zu liegen kommt. Die Schmelze, die sich in der Aushöhlung g befin det, wird infolge des nun einsetzenden Erstar rungsvorganges der Schmelze im Teil a in den letzteren abgesaugt, so dass eine Bildung von Lunker- und Fehlstellen vermieden wird.
Beim Einführen des gekühlten Kernes e in die Schmelze bildet sich unmittelbar an der Oberfläche des Kernes e sofort eine erstarrte Metallhaut, über die sich anschliessend all mählich die weitere erstarrende Schmelze lagert.
Auf diese Weise kann erreicht werden, da.ss das Gefüge an der äussern Bodenfläche des Kolbens gewünschtermassen grobkörniger als im innern Kolbenbodenteil sich ausbildet. Der auf diese Weise gegossene Kolben kann dann in warmem Zustand fertig verpresst oder geschmiedet werden.