Geschossbremse an einer Feuerwaffe. Geschosse und Zünder der automatischen und nicht automatischen Feuerwaffen sind bekanntlich während der Schussentwicklung und beim Beschuss eines Zieles ausserordent lich hohen Belastungen unterworfen.
Für den Konstrukteur ist es daher wich tig, die Auswirkungen dieser Belastungen ge nau zu kennen. So möchte er beispielsweise wissen, ob das Geschossführungsband den Leisten- und Zentrifugalkräften standge halten, und ob es genügend gedichtet hat, ob der Geschosskörper nicht gestaucht oder ein seitig an die Laufwand,gepresst wurde, ob gewisse Zünderelemente schocksicher waren, ob die Zünderfunktion beim Durchschuss von Blechen intakt blieb usw.
Das setzt voraus, dass Geschoss und Zünder in eben dem Zustande aufgefangen werden können, in dem sie den Lauf verlassen oder indem sie sich nach dem Durchschuss des Zieles befunden haben.
Die bisher verwendeten Abbremsmittel, wie Sand, Sägemehl, Putzfäden, Wasser, Schnee etc., erfüllen diese Voraussetzungen nur teilweise und bloss bei verhältnismässig kleinen Auftreffgeschwindigkeiten. Bei hö heren Geschwindigkeiten werden Geschoss und Zünder beschädigt oder ganz zerstört. Das gilt auch für den bekannten Vorschlag, das- Geschoss in einem beidseitig offenen Rohr, das von einem Gemisch aus Flüssig keit und Gas durchflossen - wird, abzu bremsen.
In freier Luft lassen sich Geschosse zwar ohne zusätzliche Beschädigungen abbremsen, man erhält aber unpraktisch grosse Abbrems- wege. Bei Vertikalschuss besteht überdies die Gefahr, dass Tiere, Menschen oder Sachen durch das herabfallende Geschoss Schaden erleiden und dass das Geschoss selbst be schädigt wird. ' In allen genannten Fällen gestaltet sich das Aufsuchen des Geschosses und seiner Teile zu einer meist mühsamen, langwierigen und zeitraubenden Arbeit.
Um die geschilderten Nachteile zu be heben, wurde vorgeschlagen, das Geschoss durch eine Vorrichtung abzubremsen, be stehend aus einem vorn geschlossenen, hin ten offenen Rohr, einem mit dem Rohr in der Nähe seines geschlossenen Endes verbunde nen Druckgasbehälters, wobei das in das offene Ende gefeuerte Geschoss von dem Druckgas in dem erwähnten Rohr abge bremst wird und durch den Waffenrücklauf gesteuerte Mittel vorgesehen sind, um ein Rückschlagen des Geschosses in den Lauf zu verhindern.
Das Hauptmittel, diesen Rückschlag zu verhindern, besteht in einer Platte, die sich, nachdem das Geschoss die Mündung ver lassen hat, zwischen die Laufmündung und das offene Ende des Bremsrohres schiebt.
Diese Lösung besitzt den Hauptnachteil, dass das mit grosser Geschwindigkeit zurück schlagende Geschoss beim, Auftreffen auf die Platte Stosskräfte erfährt, die das Mehrfache des Abschussschocks betragen und bleibende Deformationen des Geschosses und seines Zünders zur Folge haben können.
Ein weiterer Nachteil des Vorschlages, in ein. hinten offenes Rohr zu feuern, besteht darin, dass das Geschoss vor seinem Eintritt in das Bremsrohr eine freie Strecke durch- fliegen muss, auf der es nicht mehr geführt ist. Es besteht demnach die Möglichkeit; dass das Geschoss nicht zentrisch in. das Bremsrohr einfliegt, und infolgedessen heftige seitliche Stösse erfährt, die das Geschoss und das Bremsrohr beschädigen.
Schliesslich haftet dem Vorschlag der grundsätzliche und nicht zu unterschätzende Nachteil an, dass man gezwungen ist, das Einlassen der Druckluft in das Bremsrohr und das Abfeuern der Waffe zeitlich so auf einander abzustimmen, dass das Geschoss auch wirklich abgebremst wird, ohne das vordere geschlossene Rohrende zu durch schlagen. Der hierfür benötigte apparative Aufwand ist gross und bringt erfahrungsge mäss zahlreiche Störungsmöglichkeiten in sich.
Mit der vorliegenden Erfindung wird be- zeckt, die erwähnten Nachteile zu beheben. Sie hat eine Geschossbremse an einer Feuer waffe zum Gegenstand, die mit einem Bremsrohr versehen ist,
in dem ein aus dem Waffenrohr abgefeuertes Geschoss durch den Druck des vor dem Geschoss im Bremsrohr befindlichen Gases abgebremst wird. Er- findungsgemäss schliesst sich an das Waffen rohr das Bremsrohr unmittelbar an und bildet mit dem Waffenrohr einen mindestens annähernd geschlossenen Raum,
in dem ein aus dem Waffenrohr abgefeuertes Geschoss unter dem Einfluss der Drücke der Pulvergase und des vor dem Geschoss befindlichen Gases bis zum Stillstand hin und her pendelt.
In. der beiliegenden Zeichnung sind bei spielsweise Ausführungsformen des Erfin dungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Geschossbremse mit einem nur an seinem vordern Ende geschlossenen Brems rohr, Fig. 2 eine Geschossbremse mit Druck gasabsperrorgan und Druckgaseinlass, Fig. 3 eine Geschossbremse mit zur Brems rohrachse senkrechtem Zielblech und Splitter fänger,
Fig. 4 schematisch den Zusammenbau eines Bremsrohres mit einer Waffe zu einem ballistischen Pendel, Fig. 5 eine Einzelansicht mit teilweisem Schnitt des Bremsrohrabschlusses mit Druek- gaseinlass und Zündeinrichtung nach Fig. 4, Fig. 6 das Schema eines Zündstromkreises für die Geschossbremse nach Fig. 4,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 5, Fig. 8 eine andere Ausführung eines Ab- sperrorganes im Schnitt, Fig. 9 eine Variante zur Ausführung des Zielbleches nach Fig. 3 im Schnitt, Fig. 10 in vergrössertem Massstab einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 9,
Fig. -11 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Zielbleches und Fig. 12 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines -Zielbleches. Nach Fig. 1 besteht das Bremsrohr der Geschossbremse aus einem vorn geschlossenen Rohr 4. Rohr 4 und Waffenlauf 2 sind durch eine Gewindemuffe 3 zusammengeschraubt. Das Rohr 4 bildet zusammen mit dem Waffen lauf 2, der hinten durch die Patronenhülse nach aussen abgedichtet ist, einen gasdicht geschlossenen Raum.
Die Abbremsung des Geschosses ge schieht hier so, dass das Geschoss abwechs lungsweise die Gase vor und hinter ihm komprimiert, bis sich ein Druckausgleich in den Räumen vor und hinter dem Geschoss einstellt, der zusammen mit Reibungs- und andern Verlusten das Geschoss nach einigem Hin- und Herschwingen in einer gewissen Entfernung vor der Laufmündung zur Ruhe bringt. Ein Zurückschlagen des Geschosses in den Lauf wird durch die als Puffer wirken den Pulvergase verhindert.
Die Gesehossbremsen nach den Fig. 2 und 3 arbeiten mit Druckgas von beispielsweise 20 Atm. Damit ist eine bedeutende Reduk tion der Baulänge verbunden. Die Geschoss bremsen weisen einen Druckgaseinlass -8 mit Rückschlagventil 9 und ein Absperrorgan 10 auf, das den Druckraum gegen den Lauf 2. absperrt. Das Absperrorgan 10 kann bei spielsweise als Flachschieber ausgebildet sein, der mechanisch, von Hand, pneumatisch, hydraulisch oder elektromagnetisch betätig- bar ist.
Gleichzeitig mit vollzogener Öffnung des Absperrorgans 10 wird die Patrone über den Schieber elektrisch gezündet.
Damit nun das nach Öffnung des Ab sperrorgans 10 nach hinten abblasende Druckgas nicht in den Lauf 2 gelangt und schon dort die Geschossgeschwindigkeit her absetzt, ist das Absperrorgan 10 in einem gewissen Abstand von der Laufmündung, beispielsweise 3 m, angebracht. Dieser Ab stand wird von Fall zu Fall experimentell so bestimmt, dass das Geschoss frühestens an der Laufmündung mit dem expandierenden Druckgas zusammentrifft. Das Abschluss- blech 7 ist so stark ausgeführt, dass es von den normalerweise beim Abschuss eines Ge schosses im Bremsrohr auftretenden Drücken nicht durchschlagen wird.
Sollten jedoch einmal abnormal hohe Drücke auftreten, unter deren Wirkung das Bremsrohr be schädigt werden könnte, so wird das Blech 7 herausgestanzt, so dass die Gase aus dem Bremsrohr 4 nach aussen abströmen können. Das Abschlussblech 7 wirkt somit als Druck begrenzer.
Nach der Fig. 3 ist in die Geschossbremse ein senkrecht zur Rohrachse stehendes Ziel blech 11 von beispielsweise 4 mm Dicke und ein Splitterfänger 16 eingebaut. Diese An ordnung bietet die Möglichkeit, Geschosse und vor allem Zünder auf ihr Verhalten beim Durchschuss fester Ziele zu prüfen.
Der Splitterfänger 16 besteht aus einer Anzahl Rohrerweiterungen 13, beispiels weise sieben bis vierzehn sogenannter Split- terkammern, in denen die beim Durchschuss des Zielbleches entstehenden Splitter abge fangen und verhindert werden, in das Brems rohr 14 der Geschossbremse zu gelangen und sich zwischen Geschoss und Rohrwandung zu klemmen.
Bei der Geschossbremse nach Fig. 4 sind neben dem Waffenrohr 2 ein Verbindungs rohr 44. mit zwei durchgehenden Radial bohrungen 45 von etwa 1,5 mm Weite, sechs einander gleiche Rohre 17, ein Rohr 18 mit dem Druckgaseinlass 19 und ein Hochdruckrohr 20 mit einem Flansch 21, einem Flanschring 22 und einem Abschluss- blech 7 vorhanden. Alle diese Rohre sind gasdicht miteinander verbunden durch die einander gleichen Kupplungen 24.
Die Rohre zwischen den Flanschen 28 und 21 werden vor dem Schuss mit Druckgas, beispielsweise Stickstoff oder Luft von 20 atü, gefüllt. Den gasdichten Abschluss nach vorn besorgt das Abschlussblech 7, nach hinten der Schieber 29, der über das Seil 30 und über die Um lenkrolle 31 mit Hilfe des Hebels 32 geöffnet werden kann.
Vom Druckgaseinlass 19 führt ein flexibler Metallschlauch 33 zu der Druckgasflasche 34 mit dem Druckreduzierventil 35 und den Manometern 38, 37 und 36, welche den Anfangsdruck im Bremsrohr der Geschoss bremse, den reduzierten Druck nach dem Reduzierventil und den Druck in der Press- gasflasche angeben.
Der ganze Rohrstrang ist rund 14 m lang, mit Hilfe der Kupplung 24 an den Lauf 2 angeschlossen, axial verschiebbar und dreh bar gelagert in den Tragringen 39, über Stahlbänderpaare 40 pendelnd aufgehängt an den in der Decke 41 einbetonierten Steindübeln 42. \ Ebenfalls pendelnd aufgehängt ist die Waffe, von der nur der Lauf 2 .angedeutet ist;
die Geschossbremse bildet ein ballisti sches Pendel, . das die auftretenden Kräfte und Impulse bequem aufzunehmen und zu messen gestattet sowie ein rasches Montieren und Demontieren erlaubt, ohne mühsames Ausrichten des Bremsrohres auf die Waffe und in die Schussrichtung.
Nach den Fig. 5 und 7 ist bei dem hin- tern Rohrabschluss des Bremsrohres 18 ein in der Nut 87 (Fix. 7) des Flansches 27 ge- führten Flanschschieber 10 vorgesehen. Fr.
ist zwischen zwei gehärteten und geschliffe nen Dichtungsringen 91, 92, die in die durch die vier Schrauben 88 fest miteinander ge- kuppelten und auf die Rohre 17,, 18 ge schraubten Flansche 27 und 28 zentriert eingesetzt und mit den Schrauben 89 be festigt sind, verschiebbar.
Er ist ferner mit einer mit der lichten Weite der Bremsrohre übereinstimmenden Bohrung 93 und zwei Anschlägen 95, 97 versehen. Schliesslich ist am Schieber 10 ein die Verstellschraube 98 und Sicherungsmutter 99 tragender Arm 100 für die Betätigung eines mit dem Flansch 28 verschraubten Endschalters 102 bekannter Bauart befestigt.
Zwei Stützrohre 115 für den Flansch 27 sind. auf den Zapfen 114 schwenkbar. Auf diese Weise lassen sich die beim Öffnen des Absperrorgans 10 auf die Geschossbremse senkrecht nach unten wirkenden äussern Kräfte über die Pendelstützen 115 auf den Fussboden ableiten.
Nach Fig. 5 besteht der Druckgaseinlass aus den mit Rohr 18 verschweissten Muffen 121, 122, dem mit der Muffe 121 verschraub ten Anschlussstück 123 mit der Einlass- bohrung 124 und dem aufgeschraubten Ein schraubteil 125, dem von der Feder 126 an das Anschlussstück 123 angedrückten Ver- schlussventilteller 127, der Verschlussschraube 128 mit dem Dichtungsring<B>129</B> und dem Aufsatzstück 130,
auf das der Abzughebel 32 beim und zum Schliessen des Absperrorgans 10 aufgesetzt werden kann.
Die Räume 131, 132 stehen mit dem Druckraum 54 durch ein Sieb kleiner Löcher 133 in Verbindung. Diese Lochsiebe sollen einerseits dem Ausglühen der Feder 126 und des Ventiltellers 127 durch die heissen Pulvergase vorbeugen, anderseits die vor beiströmenden Gase sowie das vorbeischie ssende Geschoss weniger ablenken als ein einziges grosses Loch.
Der Raum 131 ist aus Gründen der Symmetrie gleich gross gewählt wie der Raum 132, weil es sich gezeigt hat, dass das Geschoss. bei nur einem Raum ein seitig an die Rohrwand gepresst wird. Nach Fig. 6 besteht der Zündstromkreis aus der in der Zündkiste 134 untergebrachten Gleichstrombatterie<B>135</B> von 24 Volt Span nung, aus den Verbindungen 136 der Batterie mit den beiden Hauptschaltern 137, den Verbindungen 138 der Hauptschalter mit den Steckerbüchsen 139, 140, aus der die Verbindungen 138 kontrollierenden Lampe 141, ferner aus den Leitungen 142, 143,
die von den Steckerbüchsen <B>139,</B> 140 der Zünd liste zu den Steckerbüchsen 144, 145 des Endschalters 102 bzw. der Zündkapsel 146 führen, und aus der Verbindung 147 der Endschaltersteckerbüchse 148 mit der Pa trone 101.
Die Wirkungsweise des nach den Fig. 4-7 beschriebenen hintern Rohrabschlusses mit Druckgaseinlass, Handabzug und Zünd- stromkreis ist folgende Das Absperrorgan 10 wird zunächst direkt von Hand oder unter Benützung des Abzughebels 32 (Fig. 5) nach oben heraus gezogen, bis der Anschlag 97 den Flansch27 berührt.
In dieser Stellung ist das Absperr organ 10 geschlossen und der Zündstrom- kreis geöffnet.
Das Bremsrohr der Geschossbremse kann nun von der Druckgasflasche 34 (Fig. 4) aus über den Druckgaseinlass mit Druckgas ge füllt werden. Dabei hebt sich das Verschluss- ventil 127 gegen die Feder 126 von seinem Sitz ab. Nachdem der gewünschte Druck im Rohr der Geschossbremse, beispielsweise 20 atü; erreicht ist, wird die Druckgasflasche abgeschaltet. Der Ventilteller 127 schliesst nun unter der Wirkung der Feder 126 und des Überdruckes im Rohr der Geschossbremse.
Die Waffe wird nun schussbereit geladen, anschliessend die beiden Hauptschalter .137 (Fig. 6) geschlossen und, nachdem die Kontrollampe 141 zum Zeichen, dass alles in Ordnung ist, rot aufleuchtet, das Ab sperrorgan 10 (Fig. 5) mit Hilfe des Abzug hebels 32 rasch von Hand durch Ziehen nach unten geöffnet. Kurz bevor das Absperr organ 10 ganz geöffnet ist und der Anschlag 95 am Flansch 27 anliegt, schliesst es auf einem Weg von bloss 0,1 mm über die Schraube 98 den Endschalter 102 und damit - den Zündstromkreis der Fig. 6.
Durch das gleichzeitige Öffnen und Zün den kurz vor der Endstellung des Schiebers wird erreicht, dass das Geschoss den Schieber stets ganz geöffnet findet.
Beim Öffnen des Schiebers 29 eilt eine Druckwelle mit berechenbarer Geschwindig keit nach hinten, die infolge der Kleinheit der Öffnungen 45 von diesen nur unmerklich geschwächt wird.
Erreicht diese Druckwelle den Lauf 2, bevor das Geschoss an der Mün dung ist, so tritt das Geschoss mit verminder ter Mündungsgeschwindigkeit in das Brern.s- rohr der Geschossbremse. Der Abstand des Schiebers von der Laufmündung ist daher so bemessen, dass Druckwelle und Gescho.ss frühestens an der Laufmündung zusammen treffen. Das in das Bremsrohr der Geschoss bremse nach Fig. 4 eindringende Geschoss durchschlägt zunächst das Zielblech 11. (Fig. 3) im Splitterfänger 16 und verdichtet bei abnehmender Geschwindigkeit das Druck gas. Dieses schleudert das Geschoss schliess lich zurück gegen das Waffenrohr.
Das Aufsuchen des Geschosses wird nun durch die beiden Bohrungen 45 sehr er leichtert. Dank dieser Bohrungen stellt sich in der Geschossbremse infolge der aus den Bohrungen entweichenden Gase ein Druck gefälle ein, dem das Geschoss folgt. und lang sam nach hinten gegen die beiden Bohrungen wandert, beim Passieren der Bohrungen die beiden austretenden Gasstrahlen kurz unter bricht und bei der Laufmündung liegen bleibt, wo es nach Lösen der Kupplung 24 herausgenommen werden kann.
Die Geschwindigkeit, mit der das Geschoss nach hinten wandert, kann durch die Grösse der beiden Bohrungen so klein gehalten wer den, dass das Geschoss nicht in den Lauf zurückgelangt.
Eine besonders einfache Bauweise er hält man, sofern man das Absperrorgan 10 als durch die auftretenden Drücke ausstanz- bare Membran aus leicht schmelzbarem Metall oder aus leicht verbrennbarem Mate- rial oder aus roher, getrockneter und geölter tierischer Rohhaut ausbildet. Das von dem Geschoss zwischen ihm und der Membrane hochverdichtete Gas stanzt aus der Mem brane eine Öffnung für die Geschosspassage heraus. Der ausgestanzte Teil schmilzt und verdampft oder verbrennt in den hocher hitzten Gasen.
Auf diese Weise wird ver hütet; dass feste Bestandteile ins Bremsrohr gelangen und eine Verklemmung zwischen ihm und dem Geschoss herbeiführen.
Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist der, dass die Zündung der Patrone jetzt nicht mehr vom Absperrorgan 10 aus und nicht un bedingt elektrisch erfolgen muss, sondern. direkt an der Waffe, und zwar elektrisch oder mechanisch. Der Abstand der Membrane von der Laufmündung ist so bemessen, dass die Membrane frühestens im Augenblick aus gestanzt wird, wo das Geschoss die Lauf mündung passiert.
Bei der in Fig. 8 gezeigten Variante be steht das Absperrorgan aus einer einfachen Membrane 149. Die Membrane ist mit Hilfe der Mutter 24 zwischen die gehärteten Stahlbüchsen 150 der beiden Rohre 17 und 18 geklemmt.
Die Membrane 149 wird von der vom Geschoss hochverdichteten Luft ausgestanzt und auf Verbrennungs-, -Schmelz- oder Ver- dampfungstemperatur gebracht, so dass der ausgestanzte Teil nicht mehr in festem Zu stande zwischen Geschoss und Rohr geraten kann.
Nach den Fig. 9 und 10 besitzen die Zentrierringe 163, 164 radial angeordnete Aussparungen 165 bzw. 166 von solchem Querschnitt, dass sie zusammen eine Durch flussöffnung von der gleichen Weite wie das Bremsrohr besitzen. Diese Anordnung er laubt einen Druckausgleich zwischen dem Waffenrohr 2 hinter dem Zielblech und dem Splitterfänger 16 vor -dem Zielblech. Ein vorzeitiges Ausstanzen des Zielbleches durch das vom Geschoss hinter dem Zielblech ver dichtete Gas ist damit ebenfalls ausge schlossen.
Ein weiterer Vorteil dieser Ausbildung ist der, dass das Geschoss innerhalb der Ge- schossbremse auffangbar ist und nicht aus geworfen werden muss.
Nach Fig. 11 ist das Zielblech 168 in Abweichung von den Fig. 3 und 9 unter einem Winkel, beispielsweise 20 , zur Rohrachsen- senkrechten geneigt, zwischen die beiden Richtstücke 169, 170 geklemmt und mit diesen im Zentrierstück 171 passend unter gebracht. Die zueinander passende Lage der beiden Richtstücke 169 und 170 wird durch die beiden Zylinderstifte 172 gewährleistet. Das Zielblech 168 besitzt an den betreffenden Durchgangsstellen Schlitze 173.
Diese An ordnung gestattet, Geschosse, und vor allem Zünder, auf ihr Verhalten beim Durchschuss fester Ziele bei schiefem Aufschlag zu prüfen.
Nach Fig. 12 weisen die Richtstücke 174, 175 in Abweichung von Fig. 14 Aussparun gen 176 bzw. 177 auf, welche analog denen der Mg. 9, 10 wiederum einen Druckaus gleich zwischen den Rohren vor und hinter dem Zielblech 168 ermöglichen.