Drehbank. Die Erfindung bezieht sieh auf eine Dreh bank, die für den Antrieb der Eingangswelle des Vorschubräderkastens mindestens zwei verschiedene Übertragungswege aufweist, wo bei einer über einen Riementrieb und ein an derer über Wechselräder verläuft. Dabei ist die Eingangswelle des Vorschubräderkastens mit verschiedenen Getriebeelementen kuppel bar, so dass man einen der Übertragungswege auswählen kann.
Beim Schlichten mit hoher Drehzahl be steht die Gefahr der Entstehung von Ratter marken. Rattermarken haben ihre Ursachen nämlich in Drehschwingungen der Hauptspin del, die sich über den Vorschubantrieb auf das Werkzeug übertragen. Erfolgt der Vor schub beim Schlichten über einen Riemen antrieb, so dämpft dieser etwaige Schwin gungen.
Bei einer bekannten Drehbank dieser Art (DRP Nr.730169) ist zwischen dem von der Hauptspindel abgeleiteten Riementrieb und der Eingangswelle des Vorschubräderkastens noch ein zweistufiges Wechselgetriebe einge schaltet, das die Moglichkeit bietet, auch bei einem Riemenantrieb den Vorschubräder kasten mit zwei verschiedenen Übersetzungs verhältnissen von der Hauptspindel aus anzu treiben. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auf diese Weise für sehr hohe Drehzahlen zum Sehlichten kein genügend ruhiger Vorschub antrieb erreicht werden kann, weil zuviel Zahnräder in dem Getriebezug zwischen Werkstück und Werkzeug eingeschaltet blei- ben und weil diese mit einer zu hohen Ge schwindigkeit angetrieben werden. Der Rie mentrieb überträgt nämlich die Drehzahl der Hauptspindel in voller Höhe auf das zweistu fige Wechselgetriebe.
Erfindungsgemäss ist nun die grössere Riemenscheibe des die- Drehzahl untersetzen den Riementriebes eines der verschiedenen Ge triebeelemente, so dass die Eingangswelle des Vorschubgetriebes unmittelbar mit dem Rie mentrieb gekuppelt werden kann.
Durch diese Ausgestaltung der Drehbank wird, wenn die treibende Riemenscheibe auf der Hauptspindel der - Drehbank sitzt, er reicht, dass bei Ankupplung der grösseren Riemenscheibe des Riementriebes an die Ein gangswelle des Vorschubräderkastens, diese Welle unter Ausschluss von Zahnrädern mit einer geringeren Drehzahl angetrieben wird als der, mit der die Hauptspindel umläuft: Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise auch bei höchsten Drehzahlen ein schwingungsfreies Arbeiten ohne das Entstehen von Rattermar ken möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung veranschau licht. In dieser zeigen: Fig. 1 einen Teil eines Seitenrisses der Drehbank mit dem Spindelstock und Fig.2 den Schnitt nach der gebrochenen Linie 2-2 der Fig.1.
Von der Hauptspindel 10 aus wird über ein Zahnradpaar, das im Spindelstockgehäuse angeordnet und hier nicht näher dargestellt ist, die soggenannte Herzweile 11. angetrieben. Der in Fig. 2 bei 12 angedeutete Vorschub räderkasten, ein Nortonkasten, dessen Ein gangswelle bei 13 ersichtlich ist, kann von der Hauptspindel 10 aus entweder über ein Rie mengetriebe unter Ausschluss aller Zahnräder oder aber auch über Wechselräder angetrie ben werden. Zu diesem Zweck ist auf der Welle 13 durch ein Kugellager 14 eine Rie menscheibe 15 gelagert, die mittels eines Rie mens 16 von einer auf der Hauptspindel 10 befestigten Riemenscheibe 17 aus in Umlauf versetzt wird. Die Riemenscheibe 15 ist we sentlich grösser als die Riemenscheibe 17; sie hat zum Beispiel einen doppelt so grossen Durchmesser.
Infolgedessen wird die Dreh.. zahl der Spindel 10 "im Verhältnis 1 : 2 unter setzt auf die Riemenscheibe 15 übertragen. Die Riemenscheibe 15 kann mit der Welle 13 gekuppelt werden. Das geschieht, wenn auf das Ende der Spindel 13 ein Kupplungsstück 18 aufgesetzt und dort durch eine Mutter 19 festgeklemmt wird. Dieses Kupplungsstück greift dann mit einer Stirnverzahnung in ent sprechende Zähne 20 der Riemenscheibe ein. Man kann aber statt des Kupplungsstückes 18, von dem in Fig. 2 nur die untere Hälfte ge zeigt ist, auch ein Wechselrad 21 auf der Eingangswelle 13 befestigen. Dieses Wechsel rad (von dem in Fig. 2 nur die obere Hälfte gezeigt ist) kann von der Herzwelle 11 aus durch Wechselräder angetrieben werden.
Zu diesem Zweck ist auf der Herzwelle 11 sowohl schwenkbar eine Brille 22 gelagert als auch ein Wechselrad 23 befestigt. Die Brille hat. einen bogenförmigen Schlitz 24, durch den ein im Spindelstock befestigter Gewindebol zen 25 hindurchgeht, mit dessen Hilfe man die Brille 22 in jeder gewünschten Winkellage festklemmen kann. Ferner hat die Brille zwei gerade verlaufende Schlitze 26 und 27 zur Aufnahme von Lagerzapfen 28 und 29, die in jeder gewünschten Lage innerhalb der Schlitze festgeklemmt werden können und zur Auf nahme aufgesteckter Wechselräder 30, 31 und 32 dienen.
Das Wechselrad 30 kämmt einer seits mit dem auf der Herzwelle befestigten Zahnrad 23 und anderseits mit dem auf dem Zapfen 29 befestigten Wechselrad 31, wäh rend das ebenfalls auf dem Zapfen 29 an geordnete, mit. dem Wechselrad 31 drehver bundene Wechselrad 32 mit dem Zahnrad 21 auf der Welle 13 kämmt.
Von der Spindel 10 aus wird durch einen Riementrieb 33 ein Drehzahlmesser 34 an getrieben, der im Messbereich von 0 bis 1600 die jeweilige Spindeldrehzahl misst und an zeigt.
Zum Arbeiten mit hohen Drehzahlen zum Schlichten wählt man den unmittelbaren An trieb der Welle 13 des Nortonkastens 12 durch die Spindel 10 über den Riemen 16, wozu man das Wechselrad 21 abnimmt und durch das Kupplungsstück 18 ersetzt. Da die Riemen scheibe 15 etwa den doppelten Durchmesser hat wie die Riemenscheibe 17, können auch bei Riemenantrieb erhebliche Vorschubkräfte übertragen werden. Man erhält dann einen schwingungsfreien Antrieb, bei welchem keine Rattermarken am Werkstück entstehen.
Für niedrigere Drehzahl, insbesondere zum Schrippen, ersetzt man das Kupplungsstück 18 durch das Zahnrad 21 und wählt bei ent sprechender Einstellung der Brille 22 solche Wechselräder 30, 31, 32, wie sie sieh für die für die jeweilige Arbeit. erforderliche Vor- schubgesehwindigkeit errechnen.