Gerät mit Flüssigkeitsbrenner. Das Gerät mit Flüssigkeitsbrenner gemäss vorliegender Erfindung zeichnet sich aus durch einen aus gebranntem Ton bestehenden, in sich geschlossenen Hohlkörper, der eine flüssigkeitsdichte Aussenschicht aufweist und eine verschliessbare Einfüllöffnung für den flüssigen Brennstoff hat, sowie mindestens eine von der Aussenschicht unbedeckte Stelle, die als Zünd- und Brennstelle dient.
Dadurch kann ein dochtloser Brenner für flüssigen Brennstoff jeder geeigneten Art, wie z. B. Alkohol, Benzin, Paraffinöl, Sprit und dergleichen geschaffen werden, bei dem in folge feiner Porosität des gebrannten Tones die Brennflüssigkeit durch Kapillarwirkung von selbst der Brennstelle zufliesst, wobei ein sparsamer Verbrauch von Brennflüssigkeit er reichbar ist. Die Brennstelle kann verschieden gross gewählt sein, indem am Hohlkörper eine entsprechend bemessene, von der Aussen schicht freie Stelle für den Austritt der Brennflüssigkeit vorgesehen werden kann. Der Hohlkörper wird zweckmässig in einer dem Verwendungszweck angepassten Form hergestellt.
Das Gerät kann ziun Beispiel zum Gebrauch in Plattenwärmern bestimmt sein, oder es kann als Anzünder für Zigaretten usw. oder zur Verwendung zum Desinfizieren von ärztlichen Instrumenten und dergleichen oder als Lichtspender, z. B. in Gestalt eines Einsatzes für Lampenkörper, ausgebildet sein.
Da das Gerät so ausgeführt sein kann, dass es ohne weiteres und bequem in der Tasche mitgeführt werden kann, eignet es sich zum Beispiel auch zur Mitnahme auf Bergtouren und Märschen, z. B. zwecks Erwärmens von Konservenbüchsen usw., ferner als militäri scher Ausrüstungsgegenstand, z. B. bei Tele- phontruppen, für Lötarbeiten an Leitungs drähten usw.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes veranschau licht, und zwar zeigt Fig. 1 eine Ansicht und Fig. 2 einen \Schnitt.
Es bezeichnet 1 den aus gebranntem Ton bestehenden, in sich geschlossenen Hohlkör per, der einen flachen Boden 2 aufweist und im gewölbten Oberteil einen Stutzen 9 zum Einfüllen der Brennflüssigkeit sowie einen äussern warzenförmigen Vorsprung 4 hat.
Die Herstellung dieses Hohlkörpers erfolgt in an sich bekannter Art unter Verwendung einer stark breiigen Tonmasse, welcher brenn bare Stoffe zugesetzt werden; nach Bildung des Formlings wird dieser getrocknet bzw. im Ofen gebrannt, wo die genannten Zusatzstoffe verbrennen und so eine genügende Porosität des Hohlkörpers gewährleisten.
Alsdann wird der gebrannte Ton-Hohlkörper aussen ringsum mit einer flüssigkeitsdichten Schicht 5 be deckt; hierzu kann der Hohlkörper 1 (bei ver schlossenem Stutzen 3) zum Beispiel in eine Glasurbrühe getaucht werden und in der Folge einem zweiten Brennvorgang unterworfen werden. Um das so erhaltene Erzeugnis für seine Zweckbestimmung brauchbar zu machen, wird es im Bereich seines äussern Vorsprunges 4, z. B. nach der in Fig.1. markierten Linie I-I, abgeschliffen, wodurch die von der Deck schicht 5 befreite flache Zünd- und Brenn stelle 6 gebildet wird.
Diese muss eine solche minimale Grösse besitzen, dass der zwecks Unterhaltiuig einer Flamme erforderliche Lufteintritt an der Brennstelle möglich ist; die ziun Beispiel mittels eines Streichholzes entzündete Flamme (in Fig. 2 markiert) brennt, wenn sie nicht ausgeblasen wird, so lange, bis der im Hohlkörper 1 vorhandene Vorrat an flüssigem Brennstoff samt dem in der porösen Wand des Hohllhörpers 1 befind lichen Rest desselben verbrannt bzw. ver braucht wird.
Dem am Hohlkörper 1 für den Brennstoff vorgesehenen Einfüllstutzen 3 ist ein Verschlusspfropfen 7 zugeordnet. Unter Umständen kann dieser Verschlusspfropfen 7 mit einer Luftöffnung versehen werden, ins besondere wenn infolge entsprechenden Ge brauchszwecken des Gerätes dessen Mitnahme in der Tasche nicht in Betracht kommt, an dernfalls das Gerät mit einer wegnehmbaren Schutzhülle zu versehen wäre.
Die Ausführung des Gerätes hinsichtlich Form und Grösse ist vollkommen frei, das heisst es kann beides je nach dem Gebrauchs zweck des Gerätes gewählt bzw. bestimmt werden.
Statt nur eine Zünd- und Brennstelle kann das Gerät mehrere solcher Stellen besitzen, deren Form und Grösse ebenfalls frei bestimmt werden kann;- der Flohlkörper kann zum Bei spiel mehrere äussere, \varzenförmige Vor sprünge haben, die Zünd- und Brennstellen darstellen, oder es kann zum Beispiel einen vorsrpingenden äussern Kranz aufweisen, wel cher die Zünd- und Brennstelle darstellt. Die Wandstärke des Ton-Hohlkörpers sowie die Dicke seiner Aussenschicht werden so gewählt, dass das Gerät verhältnismässig hohe Bruch festigkeit besitzt.
Die Ausbildung des Gerätes kann in der Weise ergänzt werden, dass aussenseitig in den Hohlkörper ein Feuerstein eingelassen und der Einfüllöffnung ein Verschlusskörper züi- geordnet wird, der einen Zapfen aus gebrann tem Ton aufweist, in den ein vorspringender; z. B. aus Cer-Eisen hergestellter Reibstift, ein-' gelassen ist.
In Schliesslage dringt in den fein porösen Zapfen aus dem Hohlkörper Brenn- flüssigkeit ein, so dass durch nach dem Her ausnehmen des Verschlusskörpers aus genann ter Einfüllöffnung erfolgendes Reiben des Reibstiftes am Zündstein und hierdurch be wirkte Funkenbildung a in Tonzapfen eine Flamme erzeugt wird, welche zum Entzünden der Brennflüssigkeit an der Brennstelle des Hohlkörpers benutzt werden kann, so dass Streichhölzer überflüssig sind. Die auf be schriebene Weise am Tonzapfen gebildete Flamme kann natürlich auch für andere Zwecke benutzt werden.