Analysenwaage.
Bei Analysenwaagen und insbesondere bei ZIikrowaagen üblicher Bauart mit symmetri schem Waagebalken sitzt das eine Teilgehänge auf der einen Aussensehneide und das andere Teilgehänge auf der zweiten Aussensehneide des Waagebalkens. Die Arretiervorriehtung zur Entlastung der W aagebalkensehneidell enthält häufig zwei je in Gleitlagern lotreeht geführte Schieber, wobei auf dem einen Sehieber die für den Waagebalken bestimmten Abhebeorgane und auf dem andern Schieber die für die beiden Teilgehänge vorgesehenen Abhebeorgane angeordnet sind.
Die beiden Schieber werden etwa mit Hilfe von Exzentern derart bewegt, dass beim Lösen der Arretierung zuerst das aus den beiden Teilgehängen bestehende Gehänge auf die Aussensehneiden des Waagebalkens aufgesetzt und anschliessend der Waagebalken freigegeben wird. Ferner sind noch andere Arretiervorriehtungen bekannt, welche dieselbe Wiilqingsweise zu erzielen gestatten.
Beispielsweise hat man nur einen in Gleitlagern lotreeht geführten und von der Betä tigungsvorrichtung unmittelbar verstellbaren Schieber vorgesehen und auf diesem Schieber lediglich die Abhebeorgane für den Waagebalken angebracht. Die Abhebeorgane für das eine Teilgehänge wurden auf einer ersten Schwinge und die Abhebeorgane für das andere Teilgehänge auf einer zweiten Schwinge angeordnet. Beide Schwingen sind um Drehachsen schwenkbar, die parallel zur Richtung der Waagebalkensehneiden verlaufen und möglichst nahe bei der die Mittelsehneide des Waagebalkens unterstützenden Mittelpfanne angeordnet sind.
Zwischen dem Schieber und den beiden Schwingen angebrachte WIitnell- mer bewirken eine gegenläufige Schwenkung der Schwingen und der auf ihnen befestigten Abhebeorgane, wenn der Schieber bewegt wird. Schliesslich hat man auch eine Arre tiervorrichtung entworfen, in welcher nur zwei Schwingen vorgesehen sind, wobei auf jeder der beiden Schwingen je die Abhebeorgane für ein Teilgehänge und ein Teil der für den Waagebalken bestimmten Abhebeorgane befestigt sind. Von der Betätigungsvorrichtung bewegbare Gestänge bewirken eine gegenläufige Schwenkung der beiden Schwingen beim Betätigen der Arretiervorrichtung.
Die vorliegende Erfindung bezieht sieh nun auf eine Analysenwaage mit einer Arre tiervorriehtung zur Entlastung der Waagebalkenschneiden, bei welcher Arretiervorricli- tung Abhebeorgane zum Abheben des Waagebalkens und Abhebeorgane zum Abheben des Gehänges auf wenigstens einem beweglichen Schieber angebracht sind. Erfindlmgsgemäss wird hierbei wenigstens einer der beweglichen Schieber mittels übereinander angeordneten Lenkhebdn geführt.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in den Fig. 1 bis 8 der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer Ana lysenwaage mit symmetrischem Waagebalken und zwei Waageschalen, von denen je eine auf einer der beiden Aussenschneiden des Waagebalkens aufgehängt ist, während die
Fig. 2 bis 4 herausgezeichnete Einzelteile der Waage nach der Fig. 1 in der Draufsicht angeben.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Analysenwaage mit unsymmetrisehem Waagebalken, bei welcher eine Waageschale nur am einen Arm des Waagebalkens auf der Aussenschneide desselben aufgehängt ist, während der andere Arm des Waagebalkens mit einem festen Gegengewicht versehen ist und wobei die
Fig. 6 bis 8 in der Draufsicht dargestellte Einzelteile der Waage nach der Fig. 5 zeigen.
Bei der Waage gemäss den Fig. 1 bis 4 ist an der im Schnitt dargestellten Grundplatte 1 des Sockels 2 ein Träger befestigt, welcher aus einem plattenförmigen Fussteil 3, den an ihm starr befestigten Tragsäulen 5, 6, 7, 8 und dem I(opfteil 4 besteht, welch letzterer in der Fig. 2 besonders dargestellt ist. Der Fussteil 3 des Trägers ist wie die Grundplatte i teilweise im Schnitt gezeigt, und es sind dementsprechend die vorn liegenden Tragsäulen 5 und 6 über der Grundplatte 1 abgebro chen gezeigt. Der aus dem Fussteil 3, den Tragsäulen 5 bis S und aus dem Kopfteil 4 bestehende Träger kann sowohl aus einem Stück gefertigt wie auch aus den genannter einzelnen Teilen beispielsweise zilsammenge- schraubt sein.
Der Kopfteil 4 des Trägers besteht aus zwei nach unten abgewinkelten auskragenden Armen 9 und 10, welche durch Traversen 11 und 12 miteinander verbunden sind. Auf der Traverse 12 (Fig. 1 und 2) ist das Pfannenlager 13 für die betriebsmässige Unterstütztmg der Mittelsehneide 14 des Waagebalkens 15 angebracht. Auf den beiden Aussensehneiden 16 und 16' des Waagebal kens ist das Gehänge aufgehängt, welches aus zwei an sich gleichen Teilen besteht.
Jeder Teil des Gehänges enthält eine Waagesehale 17 bzw. 17', ein Traggestänge 18 bzw. 18', einen aus Gründen der Übersichtlichkeit ah- gebrochen wiedergegebenen Tragbügel 19 bzw. 19', eine Auflagerplatte 20 bzw. 90'und ein Pfannenlager 21 bzw. 21'. Der Waage- balken 15 weist ferner zwei senkrecht zur Zeiehnungsebene (Fig. 1) sieh erstreckende Fortsätze 22 und 99t auf, welche mit niebt wiedergegebenen vertieften Führungen versehen sind, in welche in der arretierten Stellung des Waagebalkens 15 die Abhebestifte 23, 24, 25 nach Art der an sich bekannten Dreipunktabstützung (Fig. 1 und 3) eingreifen.
Auch die Auflagerplatten 20 und 90t besitzen solche ebenfalls nicht wiedergegebene vertiefte Führungen, in die in analoger Weise nach Art der Dreipunktabstützung bei arretiertem Gehänge die Abhebestifte 26, 27, 28 bzw. 26', 27', 28' (Fig. 1 und 4) eingreifen.
Die Abhebestifte 23, 24, 25, welche zur Arretierung des Waagebalkens 15 dienen, sind mm auf einem plattenförmigen nach oben abgebogenen Teil 29 befestigt, dessen Form aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht. Die abgewinkelte Platte 29 sitzt ihrerseits auf einer Muffe 30, die zwischen den Tragsäulen 5 und 7 einerseits und den Tragsäulen 6 und 8 anderseits seitlich hindurehragt (Fig. 3).
Ferner ist die Muffe 30 mit der lotrechten Stange 31 verbunden, welche sich zwischen den Tragsäulen 5 bis 8 parallel zu diesen erstreckt. Die abgewinkelt e Platte 29, die Muffe 30 und die Stange 31. bilden den jenigen beweglichen Schieber der Arretiervorrichtung, der für die Arretierung des Waagebalkens 15 vorgesehen ist and der am untern Ende der Stange 31 noch eine weitere Muffe 32 trägt, die an sieh gleich wie die obere Muffe 30 ausgebildet sein kann.
Dieser bewegliche Schieber 29 bis 32 der Arretiervorrichtung wird Iran durch zwei vorzugc;- weise gleich ausgeführte Lenkhebel 33 und 34 geführt. In der Fig. 3 ist der Lenkhebel 34 in der Draufsicht angegeben, welche die H-förmige Ausbildung desselben erkemien lässt.
Die bei den Lenkhebel 33 und 34 besitzen an ihren freien Enden vorn konische Schrauben 46, mittels welchen sie einerseits an die BLuffen 30 und 32 des beweglichen Schiebers der Arretiervorrichtung und anderseits an die rluskragenden Schenkel 9 und 10 des Kopfstückes 4 und an die nasenförmigen Fortsätze 36 des Fussstückes 3 des Trägers beweglich angelenkt sind. Die Schrauben 46 greifen in angepasste koni. sehe Führungen, welche in den Muffen 30 und 32, in den auskragenden Armen 9 und 10 sowie in den nasenförmigen Fortsätzen 36 des Fussstückes angebracht sind (Fig. 1 bis 3).
Die Schrauben 46 sind ferner noch mit nicht wiedergegebenen Gegenmuttern versehen, mittels welchen in üblicher Weise die einmal eingestellte Stellung der Schrauben 46 fixiert wird. An der Stelle der Schrauben 46 und der angepassten konisehen Vertiefungen in den Gegenlagern können selbstverständlich auch andere Ausführungen einstellbarer Lager treten, mit denen die Lenkhebel 33 und 34 an den Träger und an den beweglichen Sehieber der Arretiervorrichtung angelenkt sind. Die Schrauben 46 werden nun satt angezogen, so dass der be weiche Schieber 29 bis 32 und damit auch die Abhebestifte 23 bis 25 bei einer Auf oder Abwärtsbewegung weder in der Richtung parallel zu den Waagebalkenarmen noch in der Richtung parallel zur Schneidenkante 14 des Waagebalkens irgendwelches Spiel besitzen.
Bei der Lösung der Arretierung bzw. beim Absenken des bewegllchen Schiebers 29 bis 32 wird somit die Schneide 14 des Waagebalkens 15 stets in genau gleicher Weise auf das Pfluiiienlager 13 abgestellt. Um auch bei saft angezogenen Schrauben 46 eine sanfte Bewegung des beweglichen Schiebers 29 bis 32 zu erzielen, ist an der Muffe 32 eine Scliubstange 37 angelenkt, welche von einem auf der Betätigungswelle 38 sitzenden Exzenter 39 bewegt wird.
In analoger Weise besitzt die Arretiervorrichtung einen weiteren bewegllchen Schieber 40, 41, 42, 43, auf welchem die zum Abheben des Gehänges vorgesehenen Abhebestifte 26, 27, 28 und 26', 27', 28' unmittelbar angeordnet sind. Die genannten Abhebestifte sitzen auf dem nach oben abgewickelten plattenförmigen Teil 40, welcher vermittels der Muffe 41 (Fig. 1 und 4) am Rohr 42 befestigt ist, welches Rohr an seinem untern Ende noch die weitere Muffe 43 trägt.
Die beiden an sich gleich ausgebildeten bluffen 41 und 43 können auf dem Rohr 42, zwecks Justierung des Schiebers, in verstellbarer Weise aufgeklemmt sein; dabei ragt die fiiffe 41 seit lich zwischen den Tragsäulen 5, 7 und 6, S hindurch, wie dies die Fig. 4 veranschaulielit.
Die Führung dieses weiteren beweglichen Schiebers 40 bis 43 der Arretiervorrichtung erfolgt durch zwei Lenkhebel 44 und 45, die untereinander angeordnet sind und vorzugs weise gleiche Abmessungen haben wie die Lenkhebel 33 und 34. Die Lenkhebel 44 und 45 sind einerseits an die Muffe 41 und 43 und anderseits an die Traverse 11 (Fig. 4 und an die nasenförmigen Fortsätze 36 des Fussstückes 3 beweglich angelenkt. Auch hier sind vorn konische Schrauben 46 vorhanden, die in entsprechende konische Vertiefungen in den Muffen 41 und 43 und in den Nasen 36 sowie in der Traverse 11 eingreifen (Fig. 1 und 4). An der untern Muffe 43 ist ferner eine Schubstange 47 angelenkt (Fig. 1), die vom Exzenter 48 bewegt wird.
Die verstellbaren, vorn konischen Schrauben, mit denen die Lenkhebel L4 und 45 angelenkt sind, werden ebenfalls satt angezogen, so dass auch der bewegliche Schieber 40 bis 43 bei einer Bewegung um die feststehenden Drehpunkte der Lenkhebel 44 und 45 weder in der zu den Waa gebalkenarmen parallelen Richtung noch in der zu den Schneidenkanten 14, 16, 16' parallelen Richtung irgendwelches Spiel besitzt.
Die beiden auf der Betätigungswelle 38 sitzenden Exzenter 39 und 48 haben vorzugs- weise gleichen Durchmesser, sind aber mit verschiedener Exzentrizität auf der Welle 38 angeordnet. Insbesondere ist die Exzentrizität des Exzenters 48 grösser als die Exzentrizität des Exzenters 39, so dass dementspreehend die Bewegungsamplitude des Schiebers 40 bis 43 grösser ist als diejenige des Schiebers 29 bis 32, wenn die Welle 38 gedreht wird.
Die nur teilweise wiedergegebene Welle 38 ist hierbei einerseits in einem auf dem Fussstück 3 angebrachten rippenför migen Fortsatz 49 und anderseits in einem vorn auf dem Sockel 2 befindlichen, jedoch nicht angegebenen Gleitlager gelagert und besitzt an ihrem über den Sockel 2 hinausragenden Teil den üblichen, gleichfalls nicht angegebenen Betätigungsknopf, mit dem die gesamte Arretiervorrichtung bedient wird.
Die Länge der Abhebestifte 23 bis 25 einerseits und diejenige der Abhebestifte 26 bis 28 und 26' bis 28' anderseits ist nun so bemessen, dass in der höchsten Stellung der Exzenter 39 und 48 sowohl die Mittelschneide 14 des Waagebalkens 15 vom Pfannenlager 13 wie auch die Pfannen 21 und 21' von den Aussenschneiden 16 und 16' des Waagebalkens 15 abgehoben sind. Wird die Arretierung durch Drehung der Welle 38 gelöst, dann wird vermöge der grösseren Exzentrizität des Exzenters 48 zunächst das mit den Waageschalen 17 und 17' versehene Gehänge auf die Aussenschneiden 16 und 16' abgesetzt und nachher durch die Abhebestifte 26 bis 28 und 26' bis 28' freigegeben. Der Waagebalken 15 liegt dabei noch auf den Abhebestiften 23 bis 25 auf.
Hierdurch wird erreicht, dass das Gehänge stets in genau gleicher Weise auf die Aussenschneiden 16 und 16' aufgelegt wird. Bei weiterer Drehung der Welle 38 senken sich alle Abhebestifte noch weiter ab, bis auch die Mittelschneide 14 auf die Pfanne 13 aufzuliegen kommt. Die sieh ergebende Stellung des Waagebalkens und der beiden Schieber ist in der Fig. 1 angegeben. Wird schliesslich die Welle 38 so weit gedreht, bis die Exzenter 39 und 48 ihre tiefste Lage einnehmen, dann haben auch die Stifte 23 bis 25 den Waagebalken freigegeben, der sodann auf der Mittelsehneide 14 frei um seine Nullage schwingt, sofern die Waageschalen 17 und 17' nicht belastet sind. Umgekehrt wird beim Arretieren zuerst der Waagebalken von der Pfanne 13 abgehoben und dann die Aussenschneiden 16 und 16' durch Abheben des gesamten Gehänges entlastet.
Die spielfreie Führung der beiden die Abhebestifte aufweisenden beweglichen Schieber der Arretiervorrichtung gewährleistet, dass die Länge der wirksamen Waagebalkenarme, d. h. die Distanzen zwischen den Auflageachsen der Pfannen auf den Schneiden, sehr genau konstant bleiben, wodurch sich eine dementsprechende Genauigkeit der Waage ergibt. Nebstdem werden die Schneiden geschont, weil durch geeignete Anordnung der Lenkhebel sowohl das Aufsetzen der Pfannen auf die Aussenschneiden wie auch das Aufsetzen der Mittelsehneide auf die Pfanne 13 in genau senkrechter Richtung erfolgen kann.
Die Anwendung der durch Lenkhebel geführten beweglichen Schieber der Arretiervorrichtung ist nun insbesondere bei Analysenwaagen vorteilhaft, die einen ungleicharmigen Waagebalken besitzen, wobei am einen Waagebalkenarm das gesamte Gehänge aufgehängt ist, während am andern Waagebalkenarm ein konstantes Gegengewicht befestigt ist. Bei solchen Analysenwaagen, die insbesondere als Mikrowaagen ausgebildet sein können, werden an dem mit der einzigen Waageschale versehenen Gehänge sowohl der zu wägende Gegenstand wie auch die Ge wichtssteine aufgehängt, so dass der Waagebalken in seiner Nullage stets einer konstanten Belastung ausgesetzt ist.
Weil bei diesen Analysenwaagen die Länge des mit dem Ge gengewicht versehenen wirksamen Waagebalkenarmes an sich schon konstant ist, braucht nur noch dafür gesorgt zu werden, dass auch die wirksame Länge des andern mit der einzigen Aussenschneide versehenen Waagebalkenarmes konstant bleibt bzw. durch das Aufsetzen des Gehänges nicht verändert wird.
Wie an Hand der Fig. 5 bis 8 nachfolgend beschrieben wird, benötigt eine solche Waage nur einen einzigen durch übereinander liegende Lenkhebel geführten beweglichen Schieber in der Arretiervorrichtung, auf dem alle Abhebestifte angeordnet werden, die für die Arretierung des Gehänges und für die Arretierung des Waagebalkens erforderlich sind. Es ist klar, dass sich hierdurch eine beträchtliche Einsparung an Konstruktions- elementen ergibt und der Aufbau der gesamten Waage einfach und übersichtlich wird.
Die Analysenwaage gemäss den Fig. 5 bis 8 hat einen Sockel 2, auf dessen Grundplatte 1 nach innen vorstehende Itippen 54 angebracht sind, welche zur Lagerung der Betä tigungswelle 38 der Arretiers orriehtung herangezogen werden. In der Fig. 5 ist nur eine dieser Rippen 54 angegeben, und die Welle 38 nur zum Teil dargestellt, wobei ferner der über die Stirnwand des Sockels hinausragende Teil der Welle mit dem Betätigungsknopf aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht angegeben ist. Auf der im /schnitt dargestellten Grundplatte 1 des Sokkels 2 ist der Träger aufgebaut, welcher aus einem plattenförmigen Fussteil 3, einem durchbrochenen Kopfteil 4 (Fig. 6) und den Tragsäulen 5, 7, 8 besteht.
Der Fussteil 3 des Trägers ist teilweise im Schnitt dargestellt, und dementsprechend ist die vorn befindliche Säule 5 abgebrochen (Fig. 5) gezeigt. Der Kopfteil 4 des Trägers (Fig. 6) besteht aus den beiden Schenkeln 9 und 10 und den Traversen 11 und 12. Wie aus der Draufsicht dieses Kopfteils gemäss der Fig. 6 hervorgeht, hat dieser eine ebene rahmenförmige Gestalt, wobei die sich über die Schenkel 9 und 10 erhebende Traverse 12 das Pfannenlager 13 trägt. Die andere Traverse 11 besitzt nach unten gerichtete Nasen 55, die genau über den nach oben gerichteten Nasen 36 des Fussteils sich befinden. Auf dem Pfannenlager 13 stützt sich betriebsmässig die Mittelschneide 14 des Waagebalkens 15 ab, dessen linker Arm eine Aussenschneide 16 aufweist.
Auf dieser Aussensehneide hängt das gesamte Gehänge, welches aus der Pfanne 21, der Auf lagerplatte 20, dem Tragbügel 19, dem Traggestänge 18 und der Waageschale 17 besteht.
Der Tragbügel 19 9 ist übersiehtliehkeitshalber nur teilsweise, und zwar abgebrochen, dargestellt. Der rechte längere Arm des Waage- halkens ist mit einem fest angeordneten Gegengewicht 50 versehen, ferner noch mit einem senkrecht zur Zeiehnungsebene (Fig. 5) sich erstreckenden Fortsatz 22, während der linke kürzere Arm eine zapfenförmige Verdickung 56 aufweist. Der Fortsatz 22 und die Verdickung 56 weisen an ihren untern Stirn-flächen nicht besonders dargestellte vertiefte Führungen auf, in welche in der arretierten Stellung des Waagebalkens 15 die Abhebestifte 23, 24, 25 nach Art der Dreipunktlagerung (Fig. 7! eingreifen.
Auch die Auflagerplatte 20 hat solche vertiefte : Füh- ringen, in die in analoger Weise bei der arretierten Stellung des Gehänges die Abhebestifte 26, 27, 28 in einer Dreipunktabstützung eingreifen (Fig. 7). Die genannten Abhebestifte sind alle gemeinsam auf einem mit einer Ausnehmung versehenen plattenförmigen Teil 29 (Fig. 5 und 7) angeordnet, wobei derselbe auf einem Flansch 51 und dieser auf einem Rohr 42 unvcrrückbar befestigt ist. Am Rohr 42 sind ferner mittels Stellschrauben 52 zwei Muffen 41 und 43 einstellbar angeschraubt. Von den beiden an sich gleichen Muffen zeigt die Fig. 8 die obere Muffe 41 in der Draufsicht.
Die Platte 29, die Muffen 41 und 43, der Flansch 51 und das Rohr 42 stellen somit den beweglichen Schieber der Arretiervorrichtung dar, der mittels der übereinander angeordneten beiden Lenkhebel 44 und 45 (Fig. 5) geführt wird.
Die H-förmigen Lenkhebel 44 und 45 tragen an ihren freien Sehenkeln vorn konische Schrauben 46 und sind einerseits an die Muffen 41 und 43 und anderseits an die Nasen 36 und 55 in der schon oben erläuterten Weise spielfrei angelenkt, so dass das Rohr 42 und damit der gesamte bewegliche Teil der Arretiervorrichtung nach Art einer Parallelführung auf und ab bewegt werden kann. Eine in das Rohr 42 von unten hin eingreifende Schubstange 47 überträgt mittels der Achse 53 und dem Exzenter 48 die durch die Drehung der Betätigungswelle 38 bestimmte Bewegung.
In der höchsten Stellung des Exzenters 38 ist die Miftelseirnelde 14 von der Pfanne 13 abgehoben und der Waagebalken 15 ruht auf den Abhebestiften 23 bis 25. Die Abhebestifte 26 bis 28 sind nun um so viel läii- ger, dass in der arretierten Stellung des Waagebalkens 15 auch die Pfanne 21 von der Aussensehneide 16 abgehoben ist und das Gehänge 17 bis 21 auf den Abhebestiften 26 bis 28 aufliegt. In dieser arretierten Stellung be trägt jedoch die Distanz zwischen der abgehobenen Schneide 14 und der Pfanne 13 sowie auch die Distanz zwischen der abgeho bienen Pfanne 21 und der Schneide 16 nur einige Zehntelmillimeter.
Wird die Arretierung gelöst, d. h. der Exzenter 48 gegen seine tiefste Lage hin verdreht, dann wird fast gleichzeitig die Mittelschneide 14 auf die Pfanne 13 und die Pfanne 21 des Gehänges auf die Schneide 16 abgesetzt. Die Abhebestifte senken sich darauf weiter, und die Stifte 26 bis 28 geben das Gehänge vollständig frei, wobei sich auch der Stift 23 vom linken Arm des Waagebalkens zurückzieht.
Bei unbelasteter Waageschale 17 ruht dann der rechte Arm des Waagebalkens 15 vermöge des Gegengewichtes 50 jedoch noch auf den beiden Abhebestiften .24 und 25 und gleichzeitig auch auf seiner Mittelschneide 14. Diese Stellung ist in der : Fig. 5 dar- gestellt. Eine ähnliche Stellung ergibt sich nun offenbar auch bei der tiefsten Stellung des Exzenters 48 mit dem Unterschied, dass alle Abhebestifte noch etwas nach unten gerückt sind und der Waagebalken sich auf der Schneide 14 leicht im Uhrzeigersinn gedreht hat. Im übrigen kann der gewünschte Bewe gungsablauf beim Arretieren oder Entarretieren durch entsprechende Einstellung der Muffen 41 und 43 längs des Rohres 42 justiert werden.
Die spielfreie Führung des die Abhebestifte tragenden Schiebers der Arretiervorrichtung gestattet auch bei der Waage gemäss den Fig. 5 bis 8 die Einhaltung der gewollten Länge des linken Armes des Waagebalkens, da das Gehänge bezüglich den beiden Waagebalkensehneiden stets in genau gleicher Weise aufgesetzt wird. Die Genauigkeit. der Waage wird dementsprechend hoch. Beson ders günstig ist, dass der aus dem : Kopf- und Fussteil und den Tragsäulen bestehende Träger leicht als ein sehr starres Gebilde ausgeführt und als Ganzes auf dem Sockel der Waage befestigt werden kann.
Da der die Abhebestifte tragende Schieber der Arretiervorrichtung ausserdem an dem starren Träger angelenkt ist, kann eine Beeinflussung des einmal eingestellten Bewegungsablaufes beim Betätigen der Arretiervorrichtlmg kaum mehr auftreten, so dass auch ans diesem Grund die Genauigkeit der Waage von äusseren mechanischen Einwirkungen weitgehend unabhängig wird.