Einsatz-Schiessvorrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einsatz-Schiessvorrichtung, die bei einer Feuerwaffe zwecks Gebrauchs derselben als Luftwaffe an Stelle des normalen Verschlus ses in den Verschlusskasten der Feuerwaffe, beispielsweise in den schweizerischen Kara biner, 'Modell 1931, eingesetzt. werden kann.
Der Zweck einer solchen Einsatz-Schiessvor- richtung liegt darin, dem Schützen die Mög lichkeit zu geben, mit seiner Waffe mit. pul verlosen Kugeln und Bolzen im Freien oder zu Hause zu üben, imi seine Treffsicherheit zu erhalten und im geeigneten Augenblick die hierbei erzielten Leistungen anzubringen.
Die Einsatz-Sehiessvorrichtung nach der Erfindung, -elche, ähnlich den bekannten Vorrichtungen dieser Art, einen Druekz@rlin- der und einen durch eine Feder betätigten Kolben aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass -Mittel zur Sperrung des unter dem Druck der gespannten Feder stehenden Kol bens vorhanden sind, die während des Spann vorganges durch ein mit dem Abzug der Feuerwaffe zusammenwirkendes Organ in die sperrende Lage gebracht und darin blockiert und heim Aufheben der Blockierung durch den Druck der gespannten Feder zurückge stellt. werden, wobei die Blockierung beim Betätigen des Abzuges aufgehoben wird.
Gegenüber den bekannten Abzugskon struktionen, bei denen während des Spannens der Kolbenfeder ein besonderes Schlagstück gespannt wird und dieses beim Betätigen des Abzuges die Kolbenfeder auslöst, hat die Neuerung den Vorteil, dass durch die Blok- kierung der gesperrten Kolbenfeder eine grö ssere Sicherheit. gegen Erschütterungen der gespannten Schiessvorrichtiuig gewährleistet ist. Neben dem Vorteil der bekannten Aus führungen, da.ss der Abzug nicht mehr mit.
der Kraft der Kolbenfeder belastet ist, son dern nur noch die Spannung des Schlag stückes auszuhalten hat, besteht bei der er findtmgsgemässen Vorrichtung noch ein wei terer Vorteil; denn da. bei der vorliegenden ,Teuerung die Kolbenfeder bzw. der Kolben nicht. selbsthemmend gesperrt.
ist wie bei den bekannten Ausführungen, sondern unter dem Druck der gespannten Kolbenfeder selbst tätig auslösende Sperrmittel vorhanden sind, so braucht auch die Feder, welche die Blockie- rung aufhebt, nicht so kräftig zu sein wie die Sehlagstückfeder in den bisherigen Konstruk tionen, welche die gesamte Reibung, die die Kolbenfeder an den sperrenden Teilen ver ursacht, überwinden muss.
Ferner wird es auf diese Weise möglich, den Federdruck auf die Abzugvorrichtung derart zu wählen, wie er beim Gebrauch als Feuerwaffe auftritt, um einen grösseren Verschleiss als den nor malen auszuschliessen.
Es erweist sich als besonders vorteilhaft, wenn die Spannelemente für die Kolbenfeder seitlich an der Waffe angeordnet sind und die Spannung entweder im Geradzug oder durch Ausschwenken eines besonderen Spann hebels erfolgt. Diese Anordnung beseitigt den den Luftwaffen (Luftgewehren und Luft- Pistolen) allgemein anhaftenden Mangel ge genüber den Feuerwaffen, dass die Haltung des Gewehres nach Abgabe des Schusses voll ständig geändert werden muss, uni das Ge wehr spannen zu können.
Die beiliegende Zeichnung zeigt. ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, wobei die Einsatz-Sehiessvorriehtung in den Verschlusskasten einer Feuerwaffe eingesetzt ist. Die Bestandteile der Vorrichtung sind dabei mit ausgezogenen, die Teile der Feuer waffe mit strichpunktierten Linien gezeich net. Die verschiedenen Figuren bedeuten: Fig. 1 senkrechter Längsschnitt, Schiess vorrichtung gespannt, schussbereit.
Fig. 2 Ansieht von oben, Spannelemente in Spannstellung, Fig. 3 Ansicht der Spannelemente von der Seite, in Spannstellung, Fig. -1 waagreeliter Längsschnitt und An sieht der Spannelemente von oben bei ent spannter Schiessvorrichtung, Fig. 5 Querschnitt der Spannelemente bei entspannter Schiessvorrichtung, Schnitt V -V in Fig. 4, Fig. 6 senkrechter Längsschnitt durch Sperr- und Bloekiervorrichtimg, vergrössert dargestellt, Fig. 7 Ansicht von der Ladeseite (Pfeil richtung in Fig. 6)
aus, vergrössert darge stellt, Fig. 8 Ansieht der Sperr- und Blockier vorrichtung von oben, mit Sperrbügel, vergrö ssert dargestellt, Fig. 9 Ansicht der Sperr- und Blockner v orrichtun- von oben, ohne Sperrbügel, ver grössert dargestellt, Fig. 10 Querschnitt durch die Schiessvor richtung, vergrössert dargestellt, Schnitt X-X nach Fig. 6, Fig. 11 Querschnitt durch die Sperr- und Blockiervorrichtung, Sperrbügel sichtbar, ver grössert dargestellt, Schnitt XI-XI in Fig. 6.
Von den Bestandteilen der Feuerwaffe sind die für das Verständnis notwendigen mit grossen Buchstaben und die Einzelheiten der selben mit grossen Buchstaben und beigefüg ten kleinen Buchstaben bezeichnet.. Die Bestandteile der Einsatz-Sehiessvor- riehtung sind mit Zahlen und die Einzelheiten derselben mit Zahlen wid beigefügten kleinen Buchstaben bezeichnet.
Der feststehende Teil der an Stelle des normalen Verschlusses in den Verschluss- kasten .1 der Feuerwaffe eingesetzten Schiess vorrichtung besteht aus einem Zvlinderrohr 1, das ein Auge la zur Befestigung- der Spann vorrieht.ung und ein Gehäuse 16 zur Auf nahme eines mit dein Abzugstollen C der Feuerwaffe in Verbindung stehenden Teils der Blockiervorrichtung; aufweist.
Ferner sind mit dein Zvlinderrolir 1 fest verbunden: Ein Zvlinderboden '? mit der Dämpfungs- seheibe 2u, der zusammen mit dein Zylinder rohr 1 den Druelzzvlinder l e bildet, eine Füh rungshülse 4, deren vorderes Ende in den hintern Teil des Lautes der Feuerwaffe ein geführt ist, und eine Selmappfeder 20,
deren Nase 20a an der hintern Kante Ja der obern Öffnung des Verschlusskastens A eingehakt ist und auf diese Weise die Sehiessvorriebtung in der Feuerwaffe arretiert.
Mit. denn in der Fübrungsliülse -1 längs beweglichen Lauf 3 der Sehiessv orriehtung ist eine Rieaelhülse :5, der Kolben 6 mit einer Dichtung 7 und ein IIaltestüek 8 fest ver bunden.
Zwischen dein feststehenden Zvlinder- boden 2 und der beweglichen Riegelhülse 5 ist, die Kolbenfeder 1.4 angeordnet.
Die zum Spannen der Kolbenfeder 11- die nende Spannvor riehtung besteht aus drei Tei len. Der im Querschnitt U-förmig gebogene Spannhebel 23 ist in dem mit dem Zviinder- rohr 1 fest verbundenen Auge la mittels Sehwenkaehse 26 gelagert. In die U-Form des Spannhebels \33 ist mit. Lagerung <B>2</B>5 das Zwi schenstück 22 eingesetzt.
Dieses Zwischen stück ?2 überträgt. die Sehwenkbewe-ung des Spannhebels 23 an der Achse 2-1 auf den in der Riegelführung Alb (Fig. 5) des Ver- schlusskastens A längsbeweglichen Riegel 21 (Fig. 2).
Bei den in der Ausgangsstellung befindlichen Spannelementen, wie Fig. 1 zeigt, werden diese infolge der Wirkung der Feder Ba (Fig.3) auf den Versehlusshalter B und durch den Eingriff der Versehlusshalt.er- zunge Bb in die Ausnehmung 22a des Zwi- schenstiickes 22 (Fig. 5) in dieser Lage ge halten.
Im 'Wirkungsbereich eines Spann- stollens 21a des Riegels 21, welcher das Zylin derrohr 1 im Schlitz 1c durchsetzt, befindet sieh ein Ansatz 5a der Riegelhülse 5. Der Spannstolllen 21a. greift ausserdem in eine Nut 5b der Riegelhülse ein und hindert die selbe am Verdrehen.
Zum Sperren des gegen die Kolbenfeder 14 gespannten beweglichen Teils (3, 5, 6, 7, 8) der Sehiessvorriehtung dienen zwei Sperrbügel 13, welche in seitlichen Nuten 8a des Halte stückes 8 radial verschiebbar gelagert sind und im blockierten Zustand unter dem Druck der Kolbenfeder 14 an der Kegelfläche 11a eines am hintern Ende des Zylinderrohres 1 mittels einer Ahschlussmutter 12 festge schraubten Halteringes 11 anliegen.
Die Blockierung der Sperrbügel 1.3 er folgt durch eine auf dem Haltestück 8 längs- bewe-lieh angeordnete Blockierungshülse 9, welche die Sperrbügel 13 mit den Zungen 9b untergreift. Der Aussendurchmesser der Blok- kierungshülse 9 ist dabei annähernd gleich dein Innendurehniesser des Halteringes 11, weshalb die Sperrbügel 13 nicht von der Ke- -elfläehe 11a des Halteringes 11 abgleiten können.
1m gespannten Zustand der Schiessvor richtung wird die Blockierungshülse 9 gegen den Druck einer sieh am Haltestück 8 ab stützenden Feder 10 durch eine längsbeweg liche Klinke 16, welche an einer Rast. 9a der selben angreift, in ihrer wirksamen Lage fest gehalten. Die Klinke 16 wird durch eine Zugfeder 19, die einerseits im Stift 17 und anderseits im Stift 18 eingehängt ist, nach hinten gezogen und steht bei entspannter Schiessvorrichtung an der hintern Kante des Zvlindei-i-olii-dui@elibruehes 1d an.
Der Stift l i durchsetzt die Klinke 16, und der Stift 18 hat einen Sitz in dem mit dein Zylinderrohr 1 fest verbundenen Gehäuse 1b. Bei gespannter Sehiessvorriehtung stützt. sich die Klinke 16 am Abzugstollen C der Feuerwaffe ab.
Der Lauf 3 ist an seinem rückwärtigen Ende durch einen lösbar eingeschraubten Ladeknopf 15 und mittels der Diehtungsseheibe 15a. luftdicht abgeschlossen.
Die Handhabungs- und Wirkungsweise der Einsatz-Schiessvorrichtung ist folgende. Nach dein Entfernen des normalen Ver schlusses wird die Einsatz-Sehiessvorrichtung in den VerschlusskastenA der Feuerwaffe ein geschoben, bis die Nase 20a der Schnappfeder 20 an der hintern Kante Aa der obern Öff nung des Verschlusskastens A einhakt.
Zum Herausnehmen der Schiessvorrich tung wird die Schnappfeder 20 angehoben und die Schiessvorrichtung herausgezogen, bis ein Anschlag spürbar ist. Nun wird der Ver- sehlusshalter B heruntergedrückt, worauf die Schiessvorrichtung entfernt werden kann. Der normale Verschluss kann nun ohne weiteres wieder eingesetzt werden.
Zum Laden der Schiessvorrichtung wird der Ladeknopf 15 herausgeschraubt und eine Kugel oder ein Bolzen in den Lauf 3 einge führt. Beim Einschrauben des Ladeknopfes 15 wird durch den Stift 15b die Kugel oder der Bolzen vor die Luftöffnungen 3a ge schoben, welche den Druckzvlinder 1e mit dem Lauf 3 verbinden.
Das Spannen der Sehiessvorriehtung er folgt durch seitliches Ausschwenken des Spannhebels 23 nach hinten, bis ein Anschlag spürbar ist. Als Endanschlag dient eine Aus nehmung 21b im Riegel 21., in welche die Zunge Bb des Verschlusshalters B eingreift. Beim Zurückziehen des Riegels 21 wird die Riegelhülse 5 an dem Ansatz 5a durch den Spannstollen 21a mitgenommen und damit die Kolbenfeder 1.4 gespannt.
Mit der Riegel hülse 5 wird beim Spannen auch der Lauf 3 mit allen seinen übrigen Teilen (6 bis 10, 13 und 15) nach hinten geschoben, wobei die Blockierungshülse 9 unter der Wirkung der Feder 10 zunächst am Kolben 6 anliegt. Beim lübergleiten der Rast 9a der Blockierungshülse 9 über die Klinke 16 weicht. die letztere nach unten aus und schnappt vor der Rast. 9a wie der nach oben ein.
In dieser Lage der längs beweglichen Teile der Schiessvorrichtung hat die Spannvorrichtung ihren vorerwähnten Endanschlag erreicht, indem nun die Zunge Bb des Verschlusshalters <I>B</I> in die Ausneh- mung 21b im Riegel 21 eingreift und ein Weiterbewegen der Spannvorrichtung verhin dert, und der Spannhebel 23 wird nun wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt.
Beim Zurückführen der Spannelemente er folgt die Sperrung des Kolbens 6 und die Blockierung der Sperrbügel 13, wobei der Lauf 3 mit den fest an ihm montierten Teilen @5 bis 8, 13 und 15) durch .die gespannt Kolbenfeder 14 zunächst wieder nach vorn bewegt wird. Hierbei legt sieh das vordere Ende der Klinke 16 an den Abzugstollen C an und hält nun die Bloekierungshülse 9 fest, während sieh der Lauf nach vorn bewegt, wo bei auch die Feder 10 zwischen den sieh ge geneinander bewegenden Teilen 8 und 9 ge spannt wird,
bis die beiden Sperrbügel 13 über die Zungen 9b der Blockierumgshülse 9 und durch die Keilwirkung ihrer schrägen Flächen 9c radial nach aussen geschoben wer den. Die Sperrbügel 13 legen sich nun an der hintern Kegelfläche 11a des Halteringes 11 an und sperren damit die weitere Vor wärtsbewegung des Laufes 3. Die Blockierung der Sperrbügel durch die Zungen 9b der Blockierungshülse erfolgt also unmittelbar bevor die Sperrbügel die sperrende Lage er reichen. Die Spannvorrichtung wird ent lastet, sobald die Sperrung des Kolbens 6 her beigeführt ist; damit ist der Spannvorgang beendet.
Beim Betätigen des Abzuges wird der Ab- zutgstollen C nach unten gezogen. Unter dem Einfluss der Feder 1.0 schnellen die Bloekie- rungshülse 9 und die Klinke 16 nach vorn.
Das hintere Ende der Klinke weicht infolge Abgleitens der Kurve 16a an der vordern Kante des Zylinderrohrdurchbriiches 1d nach unten aus und gibt den Weg für die Rast 9a. frei. Gleiehzeiti- ist aber auch die Blockie rung der beiden Sperrbügel 13 aufgehoben, da die beiden schrägen Flächen 9c nach vorn ausgewichen sind und damit der Weg für das Zusammenschnellen der beiden Sperrbügel 13 rreisr@@eben ist. Die Sperrung löst selbsttätig aus, indem die Sperrbügel 13 unter der Wir kung der sich entspannenden Kolbenfeder 14 an der Kegelfläche 11.a des Halteringes 11 abgleiten.
Der Kolben 6 wird durch die Kol benfeder 14 mit grosser Wucht -egen die Dämpfungsseheibe 2a. des Zylinderbodens 2 geschleudert. Die im Druckzylinder 1e da durch entstehende Druckluft strömt durch die Öffnungen 3a in den Lauf 3 ein und treibt das Geschoss durch diesen hinaus. Die Füh rungshülse 4 gibt dein Lauf beim Absehuss die Führung.
Mit der vorstehend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Einsatz-Schiess- vorriehtung kann jedes Feuergewehr mit wenig Handgriffen in ein Luftgewehr verwan delt werden. Der Umbau der Waffe erfolgt durch einfaches Auswechseln des Verschlusses, ohne dass andere Waffenteile entnommen wer den, zii denen der Nichtfachmann nicht be fugt ist. Ferner ist bei der vorliegenden Kon struktion jede Möglichkeit vermieden worden, dass Beschädigungen durch den Umbau oder den Gebrauch entstehen können.
Bewegliche Teile werden nur an jenen Stellen der Feuer waffe eingesetzt, die von Grund auf für eine dementsprechende Bewegung vorgesehen sind. Zur Schonung der Laufbohrung und des Hül senlagers sind a.ueh diese vor Berührung mit beweglichen Teilen der Einsatz-Schiess- vorrichtung geschützt. Bei der konstruktiven Ausbildung- wurde ausserdem darauf geachtet, dass das Gesamtgen-icht und die Gewichtsver teilung der Waffe beim Gebrauch als Luft waffe möglichst dieselben sind wie beim Ge brauch als Feuerwaffe.