Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Apparates und nach diesem Verfahren hergestellter Apparat. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Apparates, welcher ein polymerisiertes Öl als Isoliermaterial aufweist.
Die Isolierung von elektrischen Leitern innerhalb von elektrischen Apparaten ver langt Materialien, die gute dielektrische Eigenschaften aufweisen und sowohl gegen das Altern als auch gegen Schäden infolge von Temperatureinflüssen widerstandsfähig sind. In gewissen elektrischen Apparaten, wie z. B. Hub-Elektromagneten, kann die elektrische Isolierung während beträchtlichen Zeitspan nen hohen Temperaturen ausgesetzt sein. Oft müssen heisse Eisenwerkstücke und andere eisenhaltige Materialien mit einem Elektro magnet gehandhabt werden.
Bei dieser Be anspruchung wird die Isolierung, welche aus einer Füllung aus isolierendem Material be steht, Temperaturen ausgesetzt, bei welchen die elektrischen Eigenschaften stark auf die Probe gestellt werden. Infolge der Tatsache, dass die für solche Apparate benötigte Menge an isolierendem Füllmaterial ziemlich hoch ist, ist die Verwendung eines gewöhnlichen Isoliermaterials für hohe Temperaturen oder von anorganischen Isoliermaterialien nicht ökonomisch.
Die Aufgabe, in oder um die stromführen den Bestandteile von Hubelektromagneten oder ähnlichen Apparaten ein elektrisches Isoliermaterial anzubringen, wird dadurch er- sehwert, da.ss die Apparate nicht leicht. zerlegt werden können und dass es nicht möglich ist, ein isolierendes Füllmaterial unter leicht lenkbaren Bedingungen anzubringen. Am vor teilhaftesten ist eine kleine Füllöffnung, durch welche das elektrische Isoliermaterial in den Apparat eingeführt werden. kann.
Eine all gemeine Erscheinung ist dass Auftreten von eingeschlossener Luft Lid von Lücken in dem bis jetzt verwendeten Isoliermaterial.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines elektri schen Apparates, welcher ein Gehäuse, elek trische Leiter und ein elektrisches Isoliermate rial innerhalb jenes Gehäuses rings um die elektrischen Leiter aufweist, welches Verfah ren dadurch gekennzeichnet ist, dass in das Gehäuse ein Gemisch gegeben wird, welches ein polymerisierbares Öl, einen wasserfreien Metallhalogenid = Polym.erisationskatalysator, ein Lösungsmittel für letzteren und Rizinusöl enthält. Es hat sich gezeigt, dass zu diesem Zwecke als polymerisierbare Öle z.
B. Tungöl oder Oiticicaöl verwendet werden können, wo bei ein gutes Ausfüllen praktisch ohne Lük- ken ermöglicht wird, worauf eine vorbe stimmte katalytisch kontrollierte Polymerisa- tion des Öls durchgeführt wird, so dass ein hochwertiges elektrisches festes Isoliermaterial entsteht, welches mit guten Resultaten der Ritze und andern Betriebsbedingungen wider steht.
Um des besseren Verständnisses willen werden im folgenden verschiedene AusTüh- rungsformen der Erfindung an Hand von Beispielen beschrieben.
Es war schon früher bekannt, dass Timgöl durch Zusatz von gewissen Metallhalogeniden, insbesondere der Chloride, als Polymerisa- tionskatalysatoren polymerisiert und ver festigt werden kann.
Die bis jetzt gehandhabte katalytische Polymerisatiqn ist. jedoch nicht leicht lenkbar und die erhaltenen Produkte sind nicht immer gleichmässig fest. In gewis sen Fällen, wenn weniger als die benötigte Menge des - Katalysators zugefügt wird, muss Hitze .angewendet werden, um eine mehr oder weniger vollständige Erhärtung des Tungöls zu erzielen. Diese Methode ist langsam und kostspielig.
Des weiteren weist das erhärtete Tungöl, welches nach den üblichen Methoden her gestellt wird, schlechte elektrische Isoliereigen sschaften auf. Der Verlustfaktor ist übermässig hoch, oft über 15 % als untere Grenze. Der durch Polymerisation von Tungöl erhaltene feste Körper enthält Feuchtigkeit oder sogar
Salzsäure und weist eine geringe Festigkeit gegen das Durchschlagen der Elektrizität auf.
Man wird bei der Ausführung des Ver fahrens vorzugsweise einen Katalysator ver wenden, dessen Eigenschaften eine vor bestimmte Geschwindigkeit und Anlaufzeit der Polymerisation gewährleisten. Ausserdem soll der Polymerisationskatalysator vorzugs weise beständig sein und kann vor dein Zeit punkt seiner Verwendung hergestellt werden.
Der Katalysator kann unbeschränkt auf bewahrt, wenn immer nötig dem Lager ent nommen und dem Timgöl und Oiticicaöl zu gesetzt werden, um einen vorbestimmten Typ eines Erhärtungsproduktes zu erzeugen.
Die bevorzugterweise verwendeten Öle, nämlich Tungöl und Oitieicaöl, besitzen sehr ähnliche chemische Eigenschaften und Reak tionseigenschaften und können einzeln oder als Gemisch verwendet werden, was vom Preis und den Beschaffungsmöglichkeiten abhängt.. Die Reaktionsprodukte sind in allen Fällen im wesentlichen untereinander ähnlich.
In einigen Fällen können andere ungesättigte Öle, die unter dem Einfluss eines Metall- ehloridkatalysators polymerisieren, verwendet werden.
Dass polymerisierte Tungöl oder Oiticicaöl ist ein dunkler homogener elastischer Körper. Aus diesem Material verfertigte Blöcke pral len in ähnlicher Weise wie Gummiblöcke ab. Die Masse weist im wesentlichen keine Zwi schenräume oder Gasblasen auf und ist ein ideales Material im Gebrauch als elektrische Isolation.
Es sind zahlreiche Katalysatoren für den vorliegenden Zweck bekannt, z. B. Ferri- ehlorid, Ferribromid, Stannichlorid und an dere Metallhalogenidkatalysatoren. Diese sind dem Fachmann bekannt, so dass es sich er- übrigt, eine vollständige Zusammenstellung derselben anzuführen.
Um Endprodukte mit besten elektrischen Eigenschaften zu erhalten, ist die Verwendung von wasserfreien statt hydratisierten Metallhalogeniden erforderlich. Die elektrischen Eigenschaften des Endpro duktes werden stark durch die Gegenwart von Hydratationswasser beeinflusst, insofern als der Katalysator durch das ganze entstandene polymerisierte feste Produkt gründlich ver teilt bleibt.
Vor dem Eintragen des Katalysators in die Tung- lind Oiticicaöle werden letztere zweck mässig in dein Lösungsmittel für das Metall- h:alogenid: gelöst. -)äs direkte Eintragen eines Katalysators, wie z. B. Ferrichlorid, in dass Tungöl bewirkt eine ,sofortige heftige Reak tion, wobei eine klumpige Masse entsteht, die für die meisten Zwecke ungeeignet ist.
Wenn deshalb der Ferrichloridkatalysator in einem Lösungsmittel aufgelöst und dem polymeri- sierbaren Öl zugesetzt wird, so ist das Reak- tionsprodukt ein homogenerer fester Körper reit beträchtlich verbesserten physikalischen Eigenschaften.
In den bis jetzt üblichen Methoden sind dem Aceton ähnliche Lösungsmittel als ge eignete Lösungsmittel für Ferrichlorid an gegeben. Es wurde jedoch gefunden, dass eine aeetonische Ferrichloridkatalysatorlösung für die Polymerisation des Öls ungeeignet ist, wenn ein gutes dielektrisches Produkt erzeugt -erden soll.
Der Verlustfaktor liegt, sogar unter den besten Bedingungen, über 15 1/o. Aceton enthält gewisse Wassermengen, die ausserordentlich sehwcr zu entfernen sind. Das Wasser bleibt im fertigen polymerisierten Produkt zurück.
Es wurde gefunden, dass für elektrische Isolierprodukte nur wenige Lösungsmittel für das Ferrichlorid gute Resultate geben. Es hat sich insbesondere gezeigt, dass Tricresylphos- phat besonders gute Eigenschaften aufweist, weshalb dessen Verwendung für die Herstel lung einer katalytischen Lösung zur Polymeri- sation von Tun-- und Oiticicaölen äusserst vorteilhaft ist. Der Siedepunkt des Tricresyl- phosphates liegt bei 350 C.
Sofern das Lö sungsmittel in der polymerisierten Masse zu rückbleibt, ohne damit zu erhärten oder zu reagieren, sind die Vorteile eines hochsieden den Lösungsmittels, insbesondere wenn der elektrische Apparat im Betrieb hohen Tem peraturen ausgesetzt. ist, offensichtlich. Tri- cresylphosphat ist leicht in im wesentliehen wasserfreiem Zustand erhältlich. Durch des sen Verwendung wird verhindert, dass das polymerisierte dielektrische feste Produkt Feuchtigkeit enthält.
Eine Tricresylphosphat-Ferrichloridkata- lysat.orlösung ist ausserordentlich beständig und kann unbeschränkt aufbewahrt werden, ohne Schaden zu nehmen. Trieresylphosphat löst Ferriehlorid unter Bildung einer gerin gen Lösungswärme. Aceton, Äther und andere bis jetzt verwendete Lösungsmittel müssen während des Auflösens des Ferrichlorids künstlich gekühlt werden, um. ein Überkochen des Lösungsmittels zu verhindern.
Des weite ren ist Tricresylpbosphat im. wesentlichen nicht brennbar, so dass keine Feuersgefahr oder Gefahr für die Gesundheit. besteht, wenn es für die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
Tricresylphosphat. ist in Form seiner o-, m- und p-Isomeren erhältlich. Tri-o-cresyl- phosphat ist mit befriedigenden Resultaten als Lösungsmittel verwendet worden. Es ist im Handel zu geringen Preisen erhältlich. Das Tri-m-cresy lphosphat ist in seinen Eigen schaften dem o-Isomeren sehr ähnlich, kommt. ,Jedoch teurer zu stehen.
Das Tri-p-cresvjphos- phat ist bei Zimmertemperatur ferst, Smp. 76 bis 78 C. Unter gewissen Bedingungen kann das p-Isomere verwendet werden. Dessen Ver wendung hat jedoch die Handhabung von sehr heissen Lösungen zur Folge, was im Be trieb ein Nachteil ist. Das technische o-Phos- phat ist mit Erfolg verwendet worden.
Wahr scheinlich enthält das technische o-Produkt in kleinen Mengen das p- und m-Phosphat. Im folgenden soll die Bezeichnung Tricresyl- phosphat ein solches Gemisch miteinschliessen.
Wenn auch hier Tricresylphosphat als das bevorzugte Lösungsmittel für den Metallhalo- genidkatalysator bezeichnet. wird, so sind an dere Lösungsmittel nicht. notwendigerweise ausgeschlossen. So sind z. B. ',llethylisobutyl- keton und Methy 1-n-ami-lketon Lösungsmittel, die verwendet werden können, um den Halo genkatalysator in Lösung zu bringen.
Die wichtigste Bedingung für diese Lösungsmittel ist die, dass sie im wesentlichen wasserfrei sein müssen, damit die elektrischen Eigenschaften des polymerisierten Öls auf hoher Stufe ge halten werden.
Der Lösung des Metallhalogenidkatalysa- tors für die Polymerisation von Tungöl und Oiticicaöl wird Rizinusöl. als Hemmungsmittel zugesetzt, um eine vorbestimmte Dauer und Anlaufgesehwindigkeit der Polymerisat.ion zu erhalten. Die Lösung des Metallhalogenids, welche zu den besten physikalischen Eigen schaften im polymerisierten Produkt führt, reagiert unter gewöhnlichen Bedingungen so schnell, dass beim.
Einführen des Tung- und des Oiticicaöls in Apparate gmosse Betriebs- sehwierigkeiten auftreten. Durch Zusatz des Rizinusöls zu der Katalysatorlösung wird der Polymerisationsreaktion eine vorbestimmte Lenkbarkeit verliehen.
Die Menge des Rizinus öls in der Katalysatorlösung sollte zwecks Er zielung einer gelenkten Polymerisation die ;Menge des Ferrichlorids übertreffen.
Die hemmende Wirkung des Rizinusöls ist zu unterscheiden von der Wirkung der sogenannten indifferenten Ole. Es wurden verschiedene indifferente Öle experimentell ausprobiert, wobei sich zeigte, dass deren Wir kung grundverschieden von derjenigen des Rizinusöls ist. Das Rizinusöl ruft eine wahre hemmende Wirkung bei der Katalyse aus, während die indifferenten Öle einfach die -Natur von Verdünnungsmitteln aufweisen.
Die Herstellung einer die drei obgenann- ten Bestandteile enthaltenden katalytischen Lösung, die für die Polymerisation von 45,360 kg Ting- und Oiticicaöl zwecks Er- zeugiuig eines .festen Körpers mit ausgezeich neten dielektrisehen und guten mechanischen Eigenschaften geeignet ist, geschieht auf fol gendem Wege:
Die Menge des wasserfreien Ferrichlorids kann im Bereich von 363 bis 680 g schwanken. Für die obgenannte Menge an Tungöl beträgt eine bevorzugte Katalysa- tormenge 499 g wasserfreies Ferrichlorid. In einigen Fällen kann die Menge des Ferri- chlorids pro 45,630 kg polyunerisierbarem Öl vom obgenannten Bereich leicht abweichen.
Es scheint jedoch, da.ss bei Innehaltung des obgenanuten Bereiches die besten Endpro dukte erhalten werden.
Die Menge an Tricresylphosphat für die obgenannten Mengen an wasserfreiem Ferri- chlorid kann im Bereich von 907 g bis <B>2 2</B> ,268kg schwanken, und zwar proportional der Menge an Ferrichlorid, die der Lösung zugesetzt werden soll.
Die bevorzugte Menge beträgt jedoch<B>1,361 kg</B> Trieresylphosphat pro 499 g Ferrichlorid. Ein Überschuss an Tri- eresylphosphat bringt keinen sichtbaren Vor teil, insofern als ein solcher Überschuss die mechanischen oder elektrischen Eigenschaften des polymerisierten Materials nicht steigert. Das Ferrichlorid und das Tricresylphosphat können einfach zusammen verrührt werden.
Die Temperatur der Lösung steigt auf etwa 60 C. Diese im Vergleich mit der Temperatur steigerung bei Verwendung von andern Lö sungsmitteln nur geringe Steigerung ist ein vorteilhaftes Merkmal der Reaktion. So muss z. B. Äther mit Eis gekühlt und das Eintra gen des Ferrichlorids sehr langsam vorgenom men werden, iun heftiges Sieden und Ver dampfen des Äthers --tu vermeiden. Hierauf wird die obgenannte Tricresyl- phosphat-Ferrichloridlösung mit 6,804 bis 11,340 kg Rizinusöl versetzt. Das Rizinusöl sollte im wesentlichen wasserfrei sein.
Eine bevorzugte Menge an Rizinusöl beträgt <B>8,165</B> kg pro 499 g Ferrichlorid. Die Menge des Rizinusöls kann nicht stark unter 6,804 kg pro 499 g Ferrichlorid herabgesetzt werden, ohne dass dabei die vor dem Einsetzen der Polymerisation verfügbare Zeit stark vermin dert wird. Ein Überschuss an Rizinusöl über 11,340 kg ist. umerwünscht, wenn die Bildung eines elastischen starken festen Körpers aus polymerisiertem Öl erwünscht ist.
Rizinusöl wirkt in überschussmengen als flexibilisieren- des Mittel und bewirkt die Bildung einer etwas klebrigen oder weichen Masse.
Eine geeignete Methode, die verschiedenen Bestandteile abzumessen, besteht darin, 5 Gal lonen (18,9271) Tung- oder Oiticicaöl auf 1 Gallone (3,7851) Katalysatorlösung zu ver wenden.
Die katalytische Lösung, welche Ferri- chlorid, Tricresylphosphat und Rizinusöl ent hält, kann, nachdem sie einmal hergestellt ist, unbeschränkt aufbewahrt werden. Die kata lytische Lösung altert im wesentlichen nicht und kann nach mehreren Monaten verwendet werden, wobei sie gleich wirksam wie in fri schem Zustand ist. Diese Eigenschaft des Nichtalterns stellt einen beträchtlichen Vor teil gegenüber bis jetzt verwendeten Materia lien dar.
Lösungen mit Ferrichlorid, Aceton und Rizinusöl sind unbeständig und müssen im Verlauf eines Tages verwendet werden.
Die katalytische- Lösung enthält im wesent lichen wasserfreie Bestandteile. Während einerseits etwa 9,979 kg dieser katalytischen Lösung pro 45,360 kg polymerisierbaren Öls vorhanden sind, würde anderseits di.e An wesenheit von sogar kleinen Mengen an Was ser die elektrischen Eigenschaften schädlich beeinflussen.
Die obgenannte Menge der katalytischen Lösung kann 45,360 kg Tung- oder Oiticicaöl oder einem Gemisch derselben zugesetzt wer den, wobei in einem Gefäss während 5 Minu ten gründlich gerührt wird. Wenn eine gründ- liehe Verteilung der katalytischen Lösung im polymerisierbaren Öl erzielt ist, so wird das Gemisch in elektrische Apparate eingebracht, um dem festen Isoliermaterial die gewünschte Gestalt zu verleihen.
Um eine gründliche Im prägnierung einer elektrischen Isolation und das Ausfüllen von Liicken ohne Bildung von Lufttaschen zu erzielen, sollte die Lösung an einem heissen Tag innerhalb 15 Minuten und an einem kalten Tag innerhalb einer halben Stunde eingetragen werden, da das Öl inner- haJb dieser Dauer einzudicken beginnt.
Es kann auch wasserfreier Diäthyläther mit Erfolg verwendet werden, um den aus wasserfreiem Ferrichlorid bestehenden Kata lysator aufzulösen. Es entsteht ebenfalls eine beständige, sich nicht. setzende Lösung, die unbeschränkt haltbar ist und im Verlaufe der Zeit keinen Schaden erleidet.. Die Herstellung dieser Lösung geschieht in folgender Weise: Ein 800 cm:- Diäthyläther enthaltendes Gefäss wird in Eiswasser gestellt.
Hierauf wird der Äther unter fortgesetztem Rühren sehr lang sam mit 346 g Ferrichlorid versetzt. Die Lö- sungswärme ist sehr gross, so dass Vorsieht ge übt werden muss, um das Überkochen des Äthers zu verhindern. Diese Lösung ist das katalytische Grundmaterial für die Polymeri- sation der Öle.
Diese polymerisierende Katalysatorlösung ist ausserordentlich reaktionsfähig, so dass die Polymerisationsdauer oder -geschwindigkeit der Polymerisationsreaktion nicht gelenkt werden kann, wenn diese Lösung allein ver wendet wird. Deshalb muss der Katalysator lösung als hemmendes Mittel Rizinusöl zu gesetzt werden. Die Menge des zum Zwecke der Lenkung der katalytischen Reaktion be nötigten Rizinusöls muss die Menge an vor handenem Ferriehlorid weit übertreffen. Für 346 g wasserfreies Ferrichlorid z.
B. werden etwa 5,6781 Rizinusöl. benötigt. Dies ist etwa 16mal das Gewicht des Ferrichlorids. Die aus Äther, Ferrichlorid und Rizinusöl hergestellte katalytische Lösung sollte ebenfalls frei von irgendwelchem Wasser sein.
Für die Polymerisation von 45,360 kg Tu ng- und Oiticicaöl wird eine Menge an \wasserfreiem Ferriehlorid benötigt, die im Bereich von 454 bis 680 g schwankt, wobei eine bevorzugte Menge bei etwa 454 bis 605 g liegt. In gewissen Fällen kann die Ferrichlorid- m.enge grösser oder kleiner als die letzt genannte Menge sein; das beste dielektrische Material wird jedoch mit dieser Menge an Ferriehlorid erhalten.
Bei Verwendung von etwa 907 g wasserfreiem Diäthyläther pro <B>605</B> g Ferrichlorid entsteht ein bevorzugter Katalysator für 45,360 kg polymerisierbares Öl.
Die Menge des Äthers kann jedoch im Bereich von 605 g bis 1,361 kg variiert. wer den. Insofern als der Äther an der Polymeri- sationsreakt.ion nicht teilnimmt, sondern ein fach den Ferriehloridkatalysator in innige Be- rührimg mit dem Öl bringt, ist die Verwen dung einer kleineren Äthermenge erwünscht. Etwa 8,165 kg bis 11,340 kg Rizinusöl stellen die befriedigendste Menge des hemmenden Mittels bezüglich der obgenannten Menge an Ferrichlorid und polymerisierbarem Öl dar.
Die bevorzugte Menge an Rizinusöl beträgt je doch etwa 9,506 kg pro 605 g Ferrichlorid.
Das dem Gebäude zuzusetzende Gemisch wird vorzugsweise 100 Teile des polymerisier- baren Öls, 0,8 bis 11/2 Teile Ferrichlorid, 15 bis 25 Teile Rizinusöl und 2 bis 3 Teile was serfreies Tricresylphosphat enthalten.
Gemäss einer andern bevorzugten Ausführungsform wird das Gemisch 100 Teile des polymerisier- baren Öls, 1 bis 11/2 Teile Ferrichlorid, 11/2 bis 3 Teile wasserfreien DiäthylÜther und 18 bis 25 Teile Rizinusöl enthalten.
Die einzige Figur der beiliegenden Zeich nung stellt einen Querschnitt eines Elektro magnetes dar, welcher mit dem festen, durch Polymerisation des Öls entstandenen Isolier material gefüllt ist.. Der Elektromagnet 10 umfasst ein Hauptgehäuse 12 aus Magneteisen und eine Platte 14 aus nichtmagnetischem Material, z. B. 12 % igem Manganstahl. Der Elektromagnet kann in herkömmlicher Weise mittels Tragstücken 16 an einem Aufzugs- mechanismus aufgehängt sein.
Im Innern des Gehäusekörpers 12 befindet sieh eine ringför mige Aushöhlung 22. Im Innern dieser ring förmigen Aushöhlung sind die Leiter 24 an- gebracht, welche die elektromagnetische pule bilden. Die Leiter 24 können mittels Leitern 26 mit einem (nicht gezeigten) Um schalter verbunden sein, welcher vom Auf ; zugssmaschinist bedient wird. Die Leiter 24 können vom Maschinisten nach Belieben gela den oder entladen werden.
Die Leiter 24 sind gegeneinander und gegen dass Eisengehäuse 12 mittels des aus polymerisiertem Öl beste henden dielektmischen Materials 28, wie es im Vorangehenden beschrieben ist, isoliert.
Die Zahl. der Windungen der verwendeten Leiter 24 hängt von der vorbestimmten Kapa zität des Elektromagnets ab. Die Platte 14 ist am Gehäuse festgemacht, so dass die ringför mige Aushöhlung im wesentlichen geschlossen ist. Im obern Teil des Gehäuses 12 ist zwecks Einführung des Isoliermaterials eine Einfüll- öffnung 30 vorgesehen.
Im Handel erhältliche Elektromagnete weisen Aushöhlungen auf, die bis zu 45,4251 Isoliermaterial aufnehmen können. Umeinen Elektromagneten dieser Grösse zu füllen, wird ein aus etwa 37,8541 Tung- und/oder Oiticica- öl und 7,5701 einer gemäss der obigen Be schreibung hergestellten Katalysatorlösung bestehendes Gemisch benötigt.
Dass Öl und die Katallysatorlösung werden während 5 Minuten in einem Behälter zusammen- gemischt und das.
Gemisch wird mittels Eimern und. Trichtern oder eines Schlau ches aus dem Behälter in die Öffnung 30 eingetragen. Das Gemisch isst dünnflüssig und fliesst leicht in und über die Leiter 24, wobei die Aushöhlung 22 in einigen Minuten vollständig gefüllt wird. Nachdem die Aus höhlung vollständig gefüllt ist, beginnt das Ge- misch, je nach der Temperatur,
innerhalb 20 bis 40 Minuten zu gelieren. Es ist üblich, den Elektromagnet über Nacht ruhen zu lassen, bevor er gebraucht wird, um eine vollständige Polymerisation des Öls zu ermöglichen. Der Stöpsel 32 kann unmittelbar nach dem Ein füllen auf die Öffnung 30 gesteckt werden, um den Eintritt von Feuchtigkeit zu verhindern.
Das festgewordene polymerisierte Gemisch widersteht während 5 oder 6 Stunden einer Temperatur von 150 C und weist dabei keine bemerkenswerten Veränderungen in den Eigenschaften auf, mit der Ausnahme, dass die der Luft ausgesetzten Oberflächen leicht er härten. Das Innere einer bei dieser Tempera tur der Luft ausgesetzten Masse erleidet im Innern keine bemerkenswerte Veränderung in ihren Eigenschaften.
Das Gemisch wurde während. mehreren Tagen einer Temperatur von 110' C untlerworfen, wobei keine nennens werte Veränderung in dessen mechanischen Eigenschaften eintrat. Demgemäss isst die Ver wendung des Gemisches dann sehr er wünscht, wenn solche Temperaturen eintreten können.
In gewissen Fällen können das Tung- und das Oiticicaöl modifiziert werden, indem Estergummi, Stearin oder Petroleumpech in Mengen bis zu 25 Gew.O/o, bezogen auf das Gewicht des Öls, zugesetzt werden. Die Visko sität des Tungöls wird. durch Zusatz von sol chen Füllmitteln stark erhöht. Die Erhöhung der Viskosität isst ein Faktor, der in Betracht zu ziehen ist, damit das Gemisch für Füll zwecke, wie z.
B. zum Füllen eines Elektro magnetes, wie dies oben beschrieben ist, ver wendbar ist. Der Zusatz von Petroleumpech, z. B., wirkt sich jedoch in der Verbesserung der elektrischen Eigenschaften aus, wobei das polymerisierte Material selbst sowohl fester als auch elastischer wird, als wenn Tungöl allein verwendet wird.
Die Isolationseigenschaften des Tungöl- materials, welches mit der katalytischen Tri- cresylphösphatlösung hergestellt wird, sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
EMI0006.0111
<I>Elektrische <SEP> Widerstandsfähigkeit</I>
<tb> Temp. <SEP> <SEP> C. <SEP> Volt <SEP> (Gleichstrom) <SEP> Megaohm
<tb> 27,5 <SEP> 2000 <SEP> 1565000
<tb> 27,5 <SEP> 2500 <SEP> 7345000
<tb> 99 <SEP> 2000 <SEP> 10850
<tb> 99 <SEP> 2500 <SEP> 10250
<tb> <I>Verlustfaktor</I>
<tb> Temp. <SEP> <SEP> C.
<SEP> Volt <SEP> (Wechselstrom) <SEP> Verlustfaktor
<tb> 27,5 <SEP> 1000 <SEP> - <SEP> 60 <SEP> Perioden <SEP> 4,41/o
<tb> 27,5 <SEP> 2000 <SEP> - <SEP> 60 <SEP> <SEP> 4,61/0
<tb> 99 <SEP> 1000 <SEP> - <SEP> 60 <SEP> <SEP> 18,2%
<tb> 99 <SEP> 2000 <SEP> -, <SEP> 60 <SEP> <SEP> <B>18,80/0</B> Die elektrischen Eigenschaften von poly- merisidrtem Tungöl, welches mittels eines Rizinusöl enthaltenden Äther-Ferrieh.lorid- katalysators polymerisiert wurde, sind: Dielektrische Festigkeit: 350 Volt pro 0,025 mm für Wechselstrom von 60 Perioden.
Verlustfaktor: 6 % bei 27,5 C.
Gute Widerstandsfähigkeit. gegen Funken bildung.
Widerstand:<B>172000</B> Megaohm pro cm. Die in obigen Tabellen angeführten elek trischen Eigenschaften weisen eine bemer kenswerte Verbesserung gegenüber den elek trischen Eigenschaften von mit Aceton- oder Amylacetatlösungen von Ferrichlorid poly merisiertem Tungöl auf.
Das polymerisierbare Gemisch eignet sieh zum Füllen von tragbaren Transformatoren, Kondensatoren, Verteilungskästen und andern elektrischen Apparaten, die ein elektrische Leiter enthaltendes Gehäuse besitzen.
Es sei festgestellt, dass keine besondern Einrichtungen für die Herstellung des poly merisierten festen Tungöl- und Oiticieaölkör- pers benötigt werden. Des weiteren ist der Katalysator auch ohne Erhitzen wirksam. Die bis jetzt üblichen Polymerisationsmethoden verlangen nebst. der Verwendung von Kata lysatoren den Gebrauch von Öfen für die Er zielung einer vollständigen Polymerisation.
Die gelenkte Polymerisation. gemäss der vorliegenden Erfindung tritt innert kurzer Zeit. ein und die mittels des polymerisierten Produktes isolierten Apparate können mehrere Tage früher dem Betrieb übergeben werden als dies der Fall wäre, wenn diese nach den bisherigen Methoden behandelt würden. Ausserdem ist das isolierende Endprodukt hin sichtlich der elektrischen und mechanischen Eigenschaften weit besser.