Verfahren und Vorrichtung zum Ventilieren von Kühlraumwandungen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Venti lieren von Kühlraumwa.ndungen, um dem Pelielitigkeitsniederschlag vorzubeugen. Es ist bekannt, zu diesem Zweck die Wandungen ihirchstrümen zu lassen von gekühlter und dadni#eli verhältnismässig- trockener Luft, die dadurch, dass sie in den Wandungen eine Temperatursteigerung- erfährt,
in diesen vor- liandene Feuchtigkeit aufzunehmen imstande ist. Die Ventilation wurde bisher durch den natürlichen Zuig erhalten, der dadurch ent steht, dass Hohlräume in den Wandun-en atzt' verschiedenen Höhenlagen finit dem In- nern des Kühlraumes in Verbindung Gesetzt Werden. Die Geschwindigkeit, mit der die Luft getrieben wird, wird um so grösser,
je #sröl.@er das Temperaturgefälle zwischen den miteinander zusammenwirkenden Luftsäulen ist : aber gleichzeitig vergrössert sich die Ein- 1>nl!;e an Kühleffekt, den die Erwärmung der Ventilationsluft finit sich bringt. Aus diesem (rund ist es von Vorteil, den Ventilations- dnrchgang in der Wandung nahe an deren kalte Seite zui verlegen.
Dabei wird jedoeli die Ventilation abgesehwäeht und in gewissen Fällen unzureichend. Die Erfindung bezweckt. nun ein verbessertes Verfahren, Kühlraum- wandungvn zu ventilieren, und dies erzielt sie dadurch, dass Luft, die absolut trockener ist als die in der Wandung vorhandene, mittels eines Ventilators durch Kanäle und Spalten in der @I andung geleitet wird.
wo sie in Dif- fusionsverbindung mit der Wandung steht und somit Feuchtigkeit von ihr aufnimmt, und dass der Luft eine Geschwindigkeit erteilt wird, die grösser ist als bei dein natürlichen Zug, der sieh ergeben würde aus der Höhe des Kühlraumes und dem Temperaturgefälle zwi schen dessen Temperatur und derjenigen in der Wandung, während die Temperatur des Kühlraumes durch andere Mittel auf dem be absichtigten Wert gehalten wird. Man ist bei Isolierungen bestrebt, weitestmöglich zu ver hindern, dass die in dieser befindliche Luft, <I>die den</I> besten Isolator darstellt, in Bewegung gerät und somit durch Konvektion das Iso- liervermögen vermindert.
Wenn gemäss der Erfindung ein Luftstrom im Innern der Wan dung erzeugt wird, sollte man vermuten, dass der Trocknungseffekt auf Kosten des Isola tionseffektes erhalten wird. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die durch den Luftstrom im Innern der Wandumg hervorgerufene Erhö hung der Wärmeleitzahl der Luft durch die dank des Feuchtigkeitsentzuges gewonnene Verbesserung des Isolierungsvermögens mehr als aufgewogen wird. Indem bestimmte Strö- niungswege(Kanäle) in der Wandung vorge sehen sind, braucht. man nur einen Teil der in der Wandung befindlichen Luft in Bewe gung zu versetzen.
Da die Ventilation nicht an den natürlichen lug gebunden ist, können die Strömungswege kleineren Querschnitt als sonst haben, und ausserdem ist man in der Lage, sie an solche Stellen zu verlegen, wo sie am wenigsten stören. Anderseits ist der Verbrauch an Energie, der durch die Ein setzung eines Ventilators bedingt ist, unbe deutend. Ausserdem kann bei entsprechender Bemessung der gewünschte Trocknungseffekt sichergestellt werden, ohne dass, wie sonst üblich, die Wandungen auf der warmen Seite einen Belag besitzen, der einem Eindringen von Feuchtigkeit in die Wandungen entgegen wirkt.
Besonders vorteilhaft stellt sich die Erfin dung bei Kühlhäusern, weil dann derselbe Ventilator für die Ventilierung der Wan dung mehrerer Kühlräume benutzt werden kann. Ferner ist es besonders zweckmässig, wenn die Luft einen geschlossenen, vom In nern des Kühlraumes getrennten Kreislauf ausführt, wobei sie zu einer Stelle ausserhalb der Wandung geleitet wird, wo sie getrock net wird. Die Rohrleitungen können -an den aus dem Gesichtswinkel des Aufbaus und des Platzbedarfes geeignetsten Stellen verlegt werden.
Die Erfindung soll im nachfolgenden un ter Bezugnahme. auf die Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung darstellen, näher beschrieben wer den.
Fig. 1 zeigt einen lotrechten Schnitt durch einen Teil eines Kühlhauses, dessen Kühlraumwandimgen der Erfindung gemäss ventiliert sind. Die Figur ist ein Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2, die ihrerseits ein Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 ist.
In den Zeichnungen bezeichnen 10, 12 und 14 die Seitenwände bzw. den Boden und die Decke eines Stockwerkes in einem Kühlhaus. Das Kühlhaus weist eine Anzahl von Kühl räumen auf, von denen drei, nämlich 16, 18 und 20, in den Zeichnungen dargestellt sind. Ihre _NiTandimgen enthalten Isoliermaterial 22, das aus porösen Platten, z. B. aus Kork, be steht, die auf ihren freistehenden Seiten mit einer Verkleidung 24, 26, z. B. aus Putz oder Wandplatten, versehen sind. Ferner ist das Isoliermaterial gegen die warme Seite mit einem zusammenhängenden Belag 28, z. B. aus Asphalt, versehen.
Vorteilhaft ist es, einen solchen Belag auch auf der Verkleidung 26 und gegebenenfalls auf der Verkleidung 24 anzubringen.
Die für den Kühlraum erforderliche Kälte wird von einem Kälteaggregat an sich bekann ter Art erzeugt. Dieses ist nicht dargestellt, weil es für die Erfindung unwesentlich ist. Von der Kältemaschine geht eine Zweiglei tung 30 ab, die in einem Luftentfeuchtungs- behälter 32 eine Rohrschlange 33 bildet und als Rückleitung 34 das verdampfte Kälte mittel zur Kältemaschine zurückführt. Der Behälter 32, der mit einer Isolierschicht 35 umgeben ist, steht durch eine Leitung 36 mit. einem von einem Motor 38 angetriebenen Ventilator 40 in Verbindung.
Die Druck seite des Ventilators ist über eine Leitung 42, in die ein Verteiler 44 eingebaut ist, und über eine Anzahl Zweigleitungen 46 mit den Wan dungen der einzelnen Kühlräume in Verbin dung. Von den Wandungen strömt die Luft über Zweigleitungen 48 -und eine Sammel- leitung 50 in den Behälter 32 zurück. Die Leitung 50 mündet in den Oberteil des Be hälters 32, während die Leitung 36 an den Behälter nahe bei dessen Boden angeschlossen ist.
Die Zweigleitiuigen 46, 48 sind je für sich auf derselben Höhe unter der Decke in einem Gang 51 angebracht, der zwischen den Kühl räumen gelegen ist und von dem aus in die Kühlräume nicht dargestellte Türen führen.
In den Kühlraumwandimgen sind Kanäle angeordnet, so dass vom Ventilator gelieferte Luft diese Wandungen in bestimmten Bahnen durchströmt. Die Kanäle sind durch Spalten 52 verbunden, die sich auf allen Seiten des Kühlraumes erstrecken und in der dem Kühl raum zugekehrten Hälfte der Wände gelegen sind. Die Spalten 52 sind dadureli erzeugt. dass zwischen zwei Isolierseliichten Distanz stücke 54, z. B. Stäbe, angebraelit sind, die ge gebenenfalls zwecks Erleichterung des Auf baus der Wandungen durch Drähte zu einer Matte zusammengebunden sind.
Die Längs richtung der Stäbe läuft parallel mit der Strö mungsrichtung der Ventilationsluft in der be treffenden Kühlraumwandung. Verteiliuigs- kanäle 56, die in den Oberteil des Kühlraumes verlegt sind, stellen mit, einer Zweigleitung 46 in Verbindung und erstrecken sich auf drei Seiten des Kühlraumes. Die durch die Lei tung 46 eintretende, verhältnismässig trockene Luft folgt dem Verteilungskanal 56 und strömt in den Spalten 52 in den drei Kühl- 1'aumseiten abwärts.
Der Spalt 52 in der mittleren dieser Seitenwände steht mit dem Spalt im Boden des Kühlraumes und in der vierten Wand, die oben keinen Verteilungs kanal 56 hat, in Verbindung, während die Spalte der andern Wände in Sammelkanäle 58 münden, die sieh entlang dieser Wände er strecken. All der vierten Wandungsseite tref fen sich die Luftströme aus denn Boden und aus den Kanälen 58, strömen durch den Spalt 52 in dieser Wand aufwärts und durch den Ueekenspalt 52 zu einem Sammelkanal 60, der mit der Rüekleitung 48 in Verbindung stellt..
Auf diese Weise werden alle Wände im Kühl- rauin sowie auch dessen Boden und Decke von der kalten Ventilationsluft durchströmt. Der Raum 18 hat eine Wand mit dein Raum 16 gemeinsam, und diese Wand wird über den zum Raum 16 gehörenden Verteilungskanal 56 ventiliert. Das Ventilationssystem für den Raum 18 braucht daher nicht die für beide Räume geilleinsame Wandung zu umfassen.
Im Luftentfeuehtungsbehälter 32 ist unten eine elektrische rleizpatrone 62 eingebracht. 1 ni Boden des Behälters befindet sielt eine Ablassöffnung 64.
Die l.eitunn-en 42 und 50 stellen initeinan- der über die Leitung 66 in Verbindung, so (la1.># eil) Teil der vom Ventilator gelieferten l.iii'i umi)itielbar zum Behälter 32 zurück kehrt.
Die Gröle dieser Luft-mer)ge wird ihirch eitle Drosselklappe 68 ein@,estellt. Das @'entilatiunssvsteni k < um durch ein in der Lei- teng :
>0 an@seln'acl)tes Drosselventil 69 so abge- stililnit sein, c-lass einbestimmter l'berdi'irek #,e- nenüber der Umgebung in den KühIraumwan- (Iungen herrscht, um zu verhindern, dass bei etwaigen Leckagen Urft irr diese W:
Ii)dungen ellllll'Ingt.
Die ITeizpatrone 62 wird zweel:niiissi@n' mit tels eines Zeitrelais 70 in Tätigkeit gesetzt. Dieses Relais ist in das zur Heizpatrone füh rende Leitungsnetz 72 eingeschaltet. Das Lei tungsnetz steht auch mit einem Magmetv entil 7 4 in Verbindung, das in der Kühlmittellei- tung 30 angeordnet ist und z. B. gemäss dem schweizerischen Patent Nkr. 266477 ausgeführt ist. Das Zeitrelais 70 beeinflusstl auch über Leitungen 76 den Motor 38.
Die Anlage arbeitet folgendermassen: Die vom Ventilator 40 gelieferte Luft, die für Entfeuchtungsbehälter 32 auf eine Tem peratur gekühlt worden ist, die die niedrigste Temperatur im Innern der Kühlraumwandun- gen unterschreitet und zweckmässig auch un ter derjenigen des Kühlraumes liegt, wird die die Wandungen der Kühlräume durch die Leitungen 42 und die Zweigleitungen 46 ein -eführt und durchströmt diese Wandungen in der oben beschriebenen Weise. Hierbei nimmt die Luft Feuchtigkeit vom Isoliermaterial auf und erfährt gleichzeitig eine gewisse Erhö- bung ihrer Temperatur.
Die mit Feuchtigkeit angereicherte Luft strömt durch die Zweig- leituin,'en 48 und die Leitung 50 zum Behälter 3 2 zurück, um erneut getrocknet und gekühlt zu werden. Gleichzeitig mit diesem Umlauf geht ein Teil der Luft von der Druckseite des Ventilators über die Leitung 66 innmittel bar zum Behälter 3'? zurück.
Nach einer ge wissen Zeit' trat sieh Feuelltigkeit in der Form voll his und Schnee auf der Schlange 33 in soleher Menge niedergesehlagen, da.ss eine Entelsuno- erforderlich ist.
Dieses geschieht selbsttätig dadureh, dass das Zeitrelais den Stromkreis der Heizpatrone 62 schliesst, über das Ventil 74 die Kühlmittelzufuhr durch die Leitnil;' 30 unterbrieht und gleiehzeitig (leti 3Ioior 38 al)stellt. <B>Es</B> ist, auch möglich, wäh rend der Eiiteisung:
speriode die Klappe 68 in eine 1,a--e zni führen, bei der sie den Durch 9:1111- dureh die Leitung 46 sperrt. Bei dieser Alternative erleichtert der Ventilator die Ent- eisung, indem er die Luft im Behälter in Be wegung versetzt,
wobei dann die Heizpatrone im' Oberteil des Behälters untergebracht sein kann. Während der Enteisun- könnte auch die Kälteniasehine abgestellt. werden. Falls die Isolierung nach dem, llrIehrschicht- system ausgeführt ist, können die Spalten 52 von den in der Isolierung selbst vorhandenen Kanälen gebildet werden.