CH267458A - Verfahren zur Herstellung von Körpern aus magnetischen Legierungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Körpern aus magnetischen Legierungen.

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CH267458A
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22FCHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
    • C22F1/10Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of nickel or cobalt or alloys based thereon

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Description


  Verfahren zur Herstellung von Körpern aus magnetischen Legierungen.    Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein  Verfahren zur Herstellung von Körpern aus  magnetischen Legierungen mit einer Anfangs  permeabilität von mindestens 75000.  



  Obwohl man in den letzten Jahren bestän  dig danach strebte, weiche magnetische Ma  terialien mit immer höherer Permeabilität  darzustellen, so ist der in der Fachliteratur  vermerkte höchste Wert der Anfangspermea  bilität der Stoffe, die es gelang herzustellen,  nicht grösser als 40000 bis wenig mehr als  50000. Versuche haben gezeigt, dass nach  dem erfindungsgemässen Verfahren Körper aus  magnetischen Legierungen mit einer Permea  bilität von 150000 bei 20 Gauss hergestellt  werden können, wobei gleichzeitig der durch  Extrapolieren erhaltene Wert der Anfangs  permeabilität etwa 125000 beträgt.

   Wenn  diese Körper noch einer besonderen Behand  lung unterworfen werden, um dadurch den  maximalen Wert der Permeabilität anstatt  den Wert der Anfangspermeabilität mög  lichst in die Höhe zu züchten, so können  Maximalwerte der Permeabilität von mehr  als einer Million erreicht werden. Desglei  chen kann man mit einer geeigneten Behand  lung der nach     dem    erfindungsgemässen Ver  fahren erhaltenen Materialien die     Koerzitiv-          kräfte    auf weniger als 0,002 Örsted herab  drücken. Die genannten Werte sind ein Hin  weis auf die gewaltigen in diesem Gebiete der  Technik erzielten Fortschritte.

      Das Verfahren gemäss vorliegender Erfin  dung zur Herstellung von Körpern aus magne  tischen Legierungen mit einer Anfangspermea  bilität von mindestens 75000 ist dadurch ge  kennzeichnet, dass man in einer Atmosphäre,  in welcher der Partialdruck von Sauerstoff  höchstens 62 mm     Hg    beträgt, eine Legierung  erschmelzt, die 75 bis 85 % Nickel, 2 bis 7 %  Molybdän und im übrigen Eisen und höch  stens 2 % weitere Elemente enthält, dann  diese Legierung in einer Atmosphäre, in welcher  der Partialdruck von Sauerstoff ebenfalls höch  stens 62 mm     Hg    beträgt, giesst, die erhaltenen  Körper in einer Wasserstoffatmosphäre auf  eine 1100  C übersteigende, aber die Schmelz  temperatur nicht erreichende Temperatur er  hitzt,

   und ferner eine derartige Wärmebehand  lung im Temperaturbereich von 600 bis 300  C  vornimmt, dass eine Anfangspermeabilität von  mindestens 75 000 erreicht wird.  



  Die höchste Anfangspermeabilität einer  vorbekannten Legierung lag bei etwa 21000.  Die Legierung, für die dieser Wert galt, war  eine Legierung von 78,5% Nickel, 3,7%     Mo-          lybdän        und        17,8%        Eisen,        dargestellt        in        der     üblichen Weise durch Schmelzen bei Luft  zutritt und nachfolgender Wärmebehandlung,  die unter anderem eine Abkühlung der     Le-,          gierung    von     l.1000    C auf     350     C innerhalb drei  Stunden in sich schloss.

   Der für dieses Ma  terial angeführte Wert der     llöehstpermeabili-          tät    war zu<B>75000</B> angegeben und die niedrig  ste     Koerzitivkraft    zu ungefähr 0,04     Örsted.    ,      Magnetische Materialien einer Wärme  behandlung in Wasserstoff bei einer Tem  peratur nahe den Schmelzpunkten zu unter  werfen, zum Zweck, die Permeabilität zu er  höhen, ist ebenfalls bekannt. Die magneti  schen Eigenschaften verschiedener Magnet  stoffe erhöhen sich durch eine Wärmebehand  lung in Wasserstoff um so mehr, bei gleicher  Behandlungszeit, je mehr sich die Temperatur  dem Schmelzpunkte nähert.

   Unter gewissen  Umständen und um möglichst grossen Nutzen  von dieser Beziehung zwischen Vervollkomm  nungsgrad und Behandlungstemperatur zu  ziehen, wird der magnetische Stoff in einer  Wasserstoffatmosphäre geschmolzen und eben  falls in einer Wasserstoffatmosphäre sich ver  festigen gelassen. Einer der Stoffe, die im  festen Zustande einer Wärmebehandlung in  Wasserstoffatmosphäre unterworfen werden,  ist eine Molybdän-Nickel-Eisenlegierung von  einer Zusammensetzung von 79,5% Nickel,  4% Molybdän und 16,5% Eisen. Durch eine  Wärmebehandlung dieser Legierung in Was  serstoff kann eine Anfangspermeabilität von  32500 und eine     Höchstpermeabilität    von  134000 erreicht werden.

   Immerhin wurde  bisher nicht in Erwägung gezogen, unter wel  chen     Bedingungen    diese Legierung darge  stellt wurde, bevor sie der     Wärmebehandlung     in Wasserstoff unterzogen     wurde,    noch war  die Rede von den Umständen, unter welchen  die nachträgliche Abkühlung zu geschehen  hat.  



  Obwohl das Schmelzen der Legierungsbe  standteile nach den üblichen Herstellungsver  fahren der meisten magnetischen Legierungen  bei Luftzutritt geschieht, ist in der Fach  literatur auch schon vorgeschlagen worden,  dieses Schmelzen in im wesentlichen nicht  oxydierenden Medien geschehen zu lassen,  z. B. im Vakuum oder in einer     reduzierenden     bzw. neutralen Atmosphäre.

   Hingegen wurde  bis heute noch nicht erkannt, dass die Wir  kung der     Wärmebehandluing    der     vorbekann-          ten    Legierung in Wasserstoff,     ziem    Zwecke,  deren     Permeabilität    zu erhöhen, in der  Hauptsache davon abhängt, ob die Legierung  einer     Oxydation    im geschmolzenen Zustande  
EMI0002.0012     
  
    ausgesetzt <SEP> wurde <SEP> einige <SEP> Zeit <SEP> vor <SEP> der <SEP> Wasser  stoffbehandlung.
<tb>  Im <SEP> Laufe <SEP> der <SEP> Arbeiten, <SEP> die <SEP> zu <SEP> vorliegen  der <SEP> Erfinduing <SEP> führten, <SEP> ist <SEP> man <SEP> darauf <SEP> #ge  kommen, <SEP> dass,

  @wenn <SEP> man <SEP> zur <SEP> Darstellung <SEP> der
<tb>  vorbekannten <SEP> Legierung <SEP> von <SEP> den <SEP> handels  üblichen <SEP> Bestandteilen <SEP> ausgeht, <SEP> sw,"ar <SEP> von
<tb>  solchen <SEP> voll <SEP> relativ <SEP> hoher <SEP> Reinheit, <SEP> und <SEP> die
<tb>  Verschmelzung <SEP> bei <SEP> Luftzutritt <SEP> vornimmt, <SEP> eine
<tb>  nachträgliche <SEP> Wassei-stoff-Wärniebehandliin,.V
<tb>  während <SEP> einiger <SEP> Stunden <SEP> bei <SEP> dein <SEP> Sehnielz  punkt <SEP> angenäherten <SEP> Temperaturen <SEP> nichts <SEP> zur
<tb>  Erhöhung <SEP> der <SEP> Permeabilität <SEP> der <SEP> sehliesslieb
<tb>  erhaltenen <SEP> Legierung <SEP> bis <SEP> zu <SEP> einem <SEP> Wert <SEP> bei  trägt, <SEP> der <SEP> grösser <SEP> ist <SEP> als <SEP> der <SEP> weiter <SEP> oben <SEP> -c  nannte.

   <SEP> Wenn <SEP> hingegen <SEP> die <SEP> vorbekannte <SEP> Le  gierung; <SEP> von <SEP> den <SEP> gleichen <SEP> Bestandteilen <SEP> aus  gehend, <SEP> hergestellt <SEP> wird <SEP> durch <SEP> Schmelzen <SEP> in
<tb>  einer <SEP> Atmosphäre <SEP> niit <SEP> einem <SEP> -genügend <SEP> redu  zierten <SEP> Sauierstoffo-ehalt, <SEP> so <SEP> bringt <SEP> eine <SEP> naeli  'folgende <SEP> Wärmebehandlung, <SEP> in <SEP> Wasserstoff
<tb>  während <SEP> einer <SEP> oder <SEP> zwei <SEP> Stunden <SEP> am <SEP> End  produkt <SEP> die <SEP> hohen <SEP> Werte <SEP> der <SEP> Permeabilität
<tb>  hervor, <SEP> welche <SEP> den <SEP> nach <SEP> dein <SEP> erfindungs  gemässen <SEP> Verfahren <SEP> hergestellten <SEP> Körpern <SEP> zii
<tb>  eigen <SEP> sind,

   <SEP> dies <SEP> immerhin <SEP> unter <SEP> der <SEP> Voraus  setzung <SEP> einer <SEP> optimalen <SEP> Abkühlun <SEP> gsgesehwin  digkeit, <SEP> wie <SEP> dies <SEP> weiter <SEP> unten <SEP> genauer <SEP> ansre  führt <SEP> ist.
<tb>  An <SEP> Hand <SEP> der <SEP> beiliegenden <SEP> Zeichnung <SEP> wer  den <SEP> Ausführungsbeispiele <SEP> des <SEP> erfindungs  gemässen <SEP> Verfahrens <SEP> im <SEP> folgenden <SEP> beschrie- <SEP> ;

  
<tb>  ben.
<tb>  Fig. <SEP> 1 <SEP> ist <SEP> eine <SEP> perspektivisehe <SEP> Ansiclil
<tb>  eines <SEP> Ringes, <SEP> welcher <SEP> erhalten <SEP> wurde <SEP> durch
<tb>  Aufrollen <SEP> eines <SEP> Bandes <SEP> aus <SEP> einer <SEP> nach <SEP> dem
<tb>  erfindungsgemässen <SEP> Verfahren <SEP> erhaltenen <SEP> Le  gierung.
<tb>  Fug-. <SEP> \? <SEP> ist. <SEP> ein <SEP> Diagramm, <SEP> welches <SEP> die <SEP> Ver  änderung <SEP> der <SEP> Permeabilitä.t <SEP> bei <SEP> "eriii;

  er
<tb>  gnetflussdichte <SEP> in <SEP> Abhängigkeit <SEP> von <SEP> der <SEP> Zeit
<tb>  darstellt, <SEP> während <SEP> welcher <SEP> die <SEP> Legierung <SEP> auf,
<tb>  den <SEP> als <SEP> Parameter <SEP> eingezeichneten <SEP> Tempera  turen <SEP> gehalten <SEP> wird.
<tb>  Fig. <SEP> 3 <SEP> ist, <SEP> ein <SEP> Dia-ranini, <SEP> welches <SEP> die <SEP> Ver  änderungen <SEP> der <SEP> Permeabilität <SEP> bei <SEP> geringer
<tb>  Magnetflussdichte, <SEP> die <SEP> INclistpermeabilität,         und die Koerzitivkraft in Abhängigkeit von  der Abkühlungsgeschwindigkeit der     Legierung     innerhalb des Temperaturbereiches von 600  bis 300 C nach der Wärmebehandlun g in  Wasserstoff darstellt, und  Fig.

   4 ist ein Diagramm, welches die Ver  änderung der Permeabilität bei geringer  Magnetflussdichte in Abhängigkeit von der  Abkühlungsgeschwindigkeit darstellt für Le  gierungen mit verschiedenen Siliziumgehalten.  



  In einer bevorzugten Ausführungsform  des Verfahrens nach der vorliegenden Erfin  dung werden elektrolytisches Eisen, elektro  lytischer Nickel und im wesentlichen reines  Molybdä n in solchen Verhältnissen zusammen  geschmolzen, dass eine Legierung entsteht von  einer Zusammensetzung von ungefähr 79%  Nickel, 5% Molybdän, etwa 14% Eisen, fer  ner einiger Verunreinigungen, aber ohne ins  Gewicht fallende Anteile von Silizium. Die  Schmelze enthält weiter einen Anteil von  0,5% Mangan, inn die weitere Fabrikation zu  erleichtern. Dabei könnte das Molybdän auch  dureh einen entsprechenden Anteil     Ferro-          molybdän    ersetzt werden. Das Schmelzen er  folgt durch Erhitzen der Bestandteile in einem  Hochfrequenz-Vakuunofen, in welchem der  Luftdruck auf 50 mm Hg absolut herab  gesenkt wurde.

   Diesem Luftdruck entspricht  ein Partialdruck des Sauerstoffes von unge  fähr 10 mm Hg. Vor dem Giessen wird das  Vakuum durch eine     Heliumatmosphäre    mit  angenähert normalem Druck ersetzt. Das  Griessen wird in dieser Heliumatmosphäre aus  geführt. Die gegossenen Rohlinge werden mit  Zwischenerhitzung zu Bändern von einer  Dicke von 0,025 mm Dicke ausgewalzt. Das  Band wird durch ein Bad von Kohlenstoff  tetrachlorid hindurchgelassen, in welchem pro  1,7 Liter Tetrachlorid ungefähr 0,5 kg fein  verteiltes Magnesiumoxy d aufgeschlämmt und  ungefähr 0,05 kg des Natriumsalzes von     Di-          octyl-succinat-sulfonsäure    beigegeben sind, um  das Oxyd im Aufschlämmungszustande zu er  halten und um die Oberfläche des Bandes  abzuwaschen.

   Das Kohlenstofftetrachlorid  wird dann sieh verdampfen gelassen unter Zu  rücklassung einer dünnen Schicht von Ma-    gnesiumoxyd an der Oberfläehe des Bandes  zum Zwecke, die verschiedenen Bandlagen  voneinander zu isolieren, wenn sie aufgerollt  sind.  



  Dieses isolierte Band wird nachfolgend,  wie in Fig. 1 gezeigt, zu einem Transfor  matorkern aufgewickelt. In dieser Figur bil  det das isolierte Band 1 einen spiralförmig  aufgewickelten Kern 2 von der Form eines  Ringes.  



  Der     Inns    wird sodann in einer     trockenen     Wasserstoffatmosphäre mit normalem Druckt  bei einer Temperatur von etwa 1300  C wäh  rend etwa zwei Stunden wärmebehandelt. Die  Wasserstoffatmosphäre ist sauerstofffrei und  getrocknet durch     Strömenlassen    über einen  Palladiumkatalysator und durch eine     Trok-          kenkamner    mit aktiver Tonerde. Sodann  werden die Kerne auf 600' C abgekühlt bei  einer geeigneten Abkühlungsgeschwindigkeit  und nachher im Ofen von 600 auf 300'C ab  gekühlt bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit  von etwa 2  C pro Minute. Unterhalb 300' C  ist eine Steuerung der Abkühlungsgeschwin  digkeit nicht mehr nötig.  



  Die so erhaltenen Kerne     besitzen    eine An  fangspermeabilität von über 75000, einzelne  darunter sogar eine solche von 125000. In  ähnlichen Kernen aus unisolierten Bändern  von 0,35 mm Dicke, die in Hinsicht auf die       Entwicklung    einer     1-Iöchstpermeabilität    wärme  behandelt wurden, beträgt die     Höchstpermea-          bilitä.t    im Mittel etwa 750 000, einzelne dar  unter besitzen sogar eine     IIöehstpermeabilität     von 1100 000. Die hervorragenden magneti  schen     Eigensehaften,    von denen oben die Rede  war, können auch durch Arbeitsweisen, die in  gewissen Grenzen von dem oben angeführten  Vorgehen abweichen, erhalten werden.

   Ob  wohl das Schmelzen unter Vakuum und das  Giessen in einer     1=Ieliumatinospliäre    sehr gün  stige Resultate ergeben, so könnte doch beides,  also das Schmelzen und das Giessen, im ur  sprünglichen Vakuum ausgeführt werden, und  das Giessen in der     lIeliumatmospliäre    könnte  auch bei Unterdruck geschehen. Beim Schmel  zen hat sieh die obere Grenze des Vakuums in  erster Linie nach den Möglichkeiten der zur      Verfügung stehenden Apparatur zu richten.  Es kann in einer sauerstoffhaltigen Atmo  sphäre, in welcher der Partialdruck des Sauer  stoffes 62 mm     Hg    nicht übersteigt, noch mit  günstigen Resultaten gearbeitet werden.

   Im  merhin ist es wünschenswert, dass der     Par-          tialdrtacl    des Sauerstoffes rund 50 mm Hg  nicht überschreitet.  



  Da in erster Linie eine Begrenzung der  Sauerstoffkonzentration über der geschmol  zenen Legierung erreicht werden soll, können  auch andere Mittel zur Einschränkung des  Partialdruckes des Sauerstoffes unter die ge  nannten Werte oder sogar zur gänzlichen Aus  tilgung des Sauerstoffes über der Schmelze  benützt werden. Auch kann die Luftatmo  sphäre im Vakuumofen ganz oder teilweise  durch ein nicht oxydierendes Gas ersetzt wer  den, so z. B. durch Wasserstoff, Stickstoff  oder Helium, und der Grad des Vakuums bei  solchen Atmosphären kann genügend ausge  prägt sein, damit der anfängliche     Partial-          druck    des Sauerstoffes sich     unter    den oben  angeführten Werten bewegt.

   Ist eine ge  nügende Verdünnung der Luft mit einem  nicht oxydierenden Gas oder gar die gänzliche  Ersetzung von Sauerstoff erreicht, so kann  das Schmelzen bei atmosphärischem oder noch  höherem Druck vor sich gehen. Ähnliche Än  derungen können an den beim Giessen vorherr  schenden Betriebsbedingungen vorgenommen  werden. Eine unerlässliche Bedingung zur  Erreichung der vorgezeichneten Resultate ist  die, dass eine im wesentlichen     sauerstofffreie     Umgebung sowohl beim Giessen wie beim  Schmelzen beibehalten wird. Wenn die Atmo  sphäre ein in der Schmelze lösbares Gas ent  hält, so muss dafür Sorge getragen werden,  dass die Abkühlung langsam vor sich geht,  dies damit das Gas aus der Schmelze entwei  chen kann und ein porenfreies Gussstiick er  halten wird, ohne nachträgliches Wiederein  schmelzen.

   Dieses Erfordernis einer lang  samen     Abkühlung    kann gemildert werden  durch ein Arbeiten mit einem nicht löslichen  Gas, z. B. Helium, vor der Verfestigung.  



  Werden die vorgenannten Betriebsbedin  gungen erfüllt, so steht dem Hervorbringen    möglichst guter magnetischer Eigenschaften  durch eine Wärmebehandlung in Wasserstoff  nichts mehr im Wege. Würde das Schmelzen  in üblicher Weise in einer sauerstoffreichen  Atmosphäre vorgenommen, so würde eine  solche nachträgliche Wärmebehandlung in  Wasserstoff keine spürbar besseren Resultate  zeitigen als die mit dem bereits bekannten  Verfahren erreichbaren. Die weitestgehenden  Verbesserungen werden dann erreicht, wenn  die Temperatur bei der     Wasserstoffbehancl-          lung    möglichst nahe bei dem Schmelzpunkt  liegt.

   Immerhin, wenn eine unerwünschte Er  weichung des legierten Körpers verhütet wer  den soll,     können    Temperaturen von mehr als  1350 C oder gar 1400'C nur mit gewissen  Begleitschwierigkeiten angewandt werden. Es  versteht sieh aber von selbst, dass, wenn die  Körperform so ist, dass durch die Erweiehung  keine Nachteile entstehen, man sehr nahe bis  an den Schmelzpunkt gehen wird. Unter  1100'C liegende Temperaturen aber führen  bei vernünftigen Behandlungszeiten nicht zu  den gewünsehten Ergebnissen. In den meisten  Fällen werden Temperaturen von mehr als  1200 C angewendet. Temperaturen zwisehen  1300 und 1350  C können als die günstigsten  angesehen werden.  



  Die Wasserstoffumgebung wird am ein  fachsten auf atmosphärischem     Druck    gehal  ten, obwohl die     erwünseliten    Resultate     a.teli     bei unter- und     überatmospliärisehen        Drüeken     erhalten werden können. Die besten Resul  tate werden dann erzielt, wenn der handels  übliche Wasserstoff     zuerst        getroeknet        wird.     Dabei kann wie oben     angegeben    oder in     einer     andern geeigneten Weise verfahren werden. ;  Gewöhnlich genügt eine einstündige Was  serstoffbehandlung.

   Die Eigenschaften werden  noch leicht     verbessert.,    wenn die Behandlungs  zeit auf     zwei    oder mehr Stunden     ausgedehnt     wird, besonders bei den niedrigeren     Tempera-,     turen. Bei den höheren Temperaturen     genügt.     schon eine halbstündige Behandlungszeit.  



  Die     Wärmebehandhing,    in     Wasserstoff    er  folgt gewöhnlich am Ende des Fabrikations  herganges des magnetischen     Artikels,    so dass ,       evtl    entstandene innere Spannungen aufge-      hoben werden. Die Herstellung von Bändern  und der Kerne aus diesen letzteren wurde  schon weiter oben beschrieben. Wie man sich  erinnert, wird hierzu das Band zuerst mit  einer dünnen Schicht von fein verteiltem Ma  gnesiumoxyd isoliert. Es hat sich erwiesen,  dass unter zahlreichen andern isolierenden  Stoffen, die ausprobiert wurden, beispiels  weise die Oxyde des Siliziums, des Alumi  niums, des Berylliums und des Zirkoniums,  eine nachteilige Einwirkung auf die magneti  schen Eigenschaften der aus Bändern der  Legierung hergestellten Körper hat.

   Dies wird  einer Zwischenreaktion mit der Legierung  während der Wasserstoffbehandlung oder der  physikalischen, durch Unterschiede in den  Wärmeausdehnungskoeffizienten hervorgeru  fenen Spannung zugeschrieben. Das     Magne-          siumoxyd    wirkt sieh auch nachteilig auf die  Permeabilität bei hoher Magnetflussdichte aus  (aber nicht auf die Anfangspermeabilität),  aber in sehr geringem Masse gegenüber den  andern versuchten Stoffen; es genügt vollauf  für die Isolierung, insbesondere bei Kernen,  die bei geringen Magnetflussdiclten zu arbei  ten haben, und erwies sich als das geeignetste  unter den geprüften Isolationsstoffen.  



       Das    Isolationsmaterial kann beispielsweise  durch das Hindurehführen des Bandes durch  eine Aufschlämmung eben dieses Materials in  fein verteilter Form in einer inerten,     ver-          flüchtigbaren    Flüssigkeit, wie z. B. Kohlen  stofftetrachlorid, aufgetragen werden, bei  nachfolgender Verdampfung der Flüssigkeit.  Die isolierende Schiebt kann ebenfalls ans  einer solchen Aufsehlämmung auf     kataphore-          tisehem    Weg aufgetragen werden.  



  Um ans der Tatsache Nutzen zu ziehen,  dass die in der     angeführten    Weise erhaltenen  Legierungen fähig sind, die anfänglich er  wähnten magnetischen Eigenschaften zu ent  wickeln, ist eine nachträgliche Wärmebehand  lung notwendig. Jede dieser magnetischen  Eigenschaften verhält sieh so, als wäre sie von  einem kritischen Grad einer Ordnung in der  Legierung abhängig.

   Es scheint, wie wenn  eine Umwandlung von Ordnung zu Unord  nung in der Nähe von 600  C vor sieh gehen    würde, wobei sich die Legierung oberhalb  dieser Temperatur in einem Zustand der Un  ordnung befände, während sich unterhalb die  ser Temperatur der Zustand gegen unten  immer mehr zu ordnen scheint, immer unter  der Voraussetzung, dass jede Sondertempera  tur genügend lange beibehalten     wird,    damit  sich das Ordnen vollziehen kann und der  dieser Temperatur     entspreehende    Grad der  Ordnung einen Gleichgewichtszustand erreicht..  Man spricht in diesem Zusammenhang vom        CTleichgewichtsgrad    der Ordnung>. Dieser  Begriff findet im folgenden seine Erklärung  Bei einer gegebenen Temperatur nehmen die  Atome in der Legierung eine bestimmte gegen  seitige Lage ein.

   Nach einem Temperatur  wechsel muss aber die Legierung während  einer bestimmten Zeit auf der gegebenen  Temperatur belassen werden, um den Atomen  zu ermöglichen, nach und nach in die ihnen  bestimmten Lagen zu kommen. Man sagt  daher, dass der  Gleichgewichtsgrad der Ord  nung  bei einer     gegebenen    Temperatur sieh  nach einer bestimmten Zeit einstellt.  



  Nach dieser Auffassung würde unterhalb       600"C    eine Temperatur existieren, bei welcher  der Gleichgewichtsgrad der Ordnung     dei-          gleiche    ist wie der kritische Grad der Ord  nung, dem ein optimaler Wert der     gewünseh-          ten    magnetischen Eigenschaft beigesellt ist.  Oberhalb dieser Temperatur mit kritischer  Ordnung ist der Gleichgewichtsgrad der Ord  nung kleiner als der gesuchte Wert, so dass in  einer Legierung, welche einen geringeren als  den gesuchten.

   Grad von Ordnung aufweist,  der optimale Wert der gewünschten magneti  schen Eigenschaft nicht erhalten werden. kann  durch Behalten der Legierung oberhalb der  Temperatur mit kritischer Ordnung, dies ohne  Rücksicht auf die Zeitdauer des     Verharrens     bei einer solchen Temperatur.  



  Unterhalb der Temperatur mit kritischer  Ordnung ist der     CTl.eichgewiehtsgrad    der Ord  nung grösser als der optimale Wert. Da bei  irgendeiner Temperatur der     Crad    der Ord  nung im Laufe der Zeit dem Gleichgewichts  wert zustrebt, so ist es möglich, in einer Le  gierun, welche einen geringeren als den ge  <B>n</B>      suchten Grad der Ordnung besitzt, den kri  tischen Grad der Ordnung zu erreichen durch  Verharrenlassen der Legierung bei einer  Temperatur, die wenig oder gar nicht unter  der Temperatur mit kritischer Ordnung liegt,  und zwar gerade während derjenigen Zeit  spanne, die nötig ist, damit sich der gesuchte  Grad der Ordnung einstellen kann, wonach  die Legierung abgeschreckt wird, um ein wei  teres Ordnen zu verhüten.  



  Wenn der Grad der Ordnung in der Le  gierung grösser ist als gewünscht, so kann er  herabgesetzt werden durch ein Erhitzen der  Legierung auf eine Temperatur, bei welcher  der Gleichgewichtsgrad der Ordnung gleich  gross oder kleiner ist als der gewünschte Wert  der Ordnung (das heisst durch Erhitzen auf  oder über die Temperatur mit kritischer Ord  nung). Die Geschwindigkeit, mit welcher sich  das Ordnen (bzw. das Unordnen) vollzieht  (hin zu dem Gleichgewichtswert), ist grösser  bei den höheren Temperaturen und nimmt  progressiv ab bei sinkender Temperatur. Bei  300  C oder darunter ist die Ordnungs  geschwindigkeit so klein, dass sie praktisch  keine oder nur geringe Bedeutung hat.  



  Die Kurven in Fig. 2 beweisen, dass diese  theoretischen Ausführungen über das Ver  halten der Legierung bei der abschliessenden  Wärmebehandlung vollständig mit dem zu be  obachtenden Verhalten übereinstimmen. Diese  Kurven werden weiter unten noch genauer er  klärt. Die obigen theoretischen Betrachtun  gen weisen darauf hin, dass die abschliessende  Wärmebehandlung gemäss einer der nach  stehend umschriebenen Arbeitsweisen vor sich  gehen kann:  1. Rasches Abkühlen der Legierung von  600  C oder mehr auf eine Temperatur der  kritischen Ordnung oder darunter, Verbleiben  bei dieser Temperatur so lange, wie notwen  dig ist     zur        Erreichung    der optimalen Eigen  schaften, und dann Abschrecken auf eine  Temperatur, bei welcher die Ordnungsge  schwindigkeit unbedeutend ist, z. B. 300  C.  



  Da bei 600  C eine fast vollständige Un  ordnung herrscht, ist es unwesentlich, ob die    abschliessende Wärmebehandlung der Legie  rung anschliessend an die auf die Wärme  behandlung in     Wasserstoff    folgende Abküh  lung oder nach der Abkühlung, z. B. auf  Raumtemperatur, zwischen den     beiden     Wärmebehandlungen, bei nachfolgender Wie  dererhitzung auf 600  C und mehr erfolgt.  Wenn eine Abkühlung etwa auf Raumtem  peratur zugelassen ist, so hat die Abkühlungs  und Wiedererhitzungsgeschwindigkeit nicht  die geringste Bedeutung.  



  2. Ohne Rücksicht auf die thermische Vor  geschichte der Legierung letztere verharren  lassen bei einer Temperatur der kritischen  Ordnung     -während    genügend langer Zeit,     um     den kritischen Grad der Ordnung zu errei  chen, dann rasches Abkühlen bis etwa 300' C,  um ein weiteres Ordnen zu verhindern. Einer  seits kann also die     Legierung    genügend rasen  von 6001 C oder mehr auf die     Temperatur    der  kritischen Ordnung     abgeschreekt    werden     un(l     dann bei dieser Temperatur gelassen werden,  so lange, bis der     gewünsehte    Grad der Ord  nung sieh eingestellt hat.

   Anderseits kann  eine noch zu erfolgende Bearbeitung das  Abkühlen der Legierung auf Raumtemperatur  oder eine andere Temperatur unter der  jenigen der kritischen Ordnung erheischen,       vorgängig    der abschliessenden Wärmebehand  lung bei der Temperatur mit kritischer Ord  nung. Ist dies der Fall, so ist. es unwichtig,  ob diese     Abkühlung    so rasch erfolgt, dass sich  der Grad der Ordnung noch unter dem     ge-,     wünschten Wert befindet, oder zu langsam,  dass dieser Grad über dem     gewünsehten    Wert  liegt.

   In jedem Fall bringt ein     Wiedererhit-          zen    auf die Temperatur der kritischen Ord  nung ein Ansteigen oder Absinken des Grade; ,  der Ordnung auf     den    gewünschten Wert.  



  3. Abkühlen der Legierung von<B>600"C</B>  oder mehr bis auf etwa 300'C genügend  rasch, um sicher zu erreichen, dass sieh der  Grad der Ordnung unterhalb des kritischen  Wertes bewegt, rasches     Wiedererhitzen    auf  eine Temperatur     zwischen    350'C und der  Temperatur der kritischen Ordnung,     Ver-          harrenlassen    der Legierung bei dieser Tem  peratur während einer genügenden Zeitspanne,      um den kritischen Grad der Ordnung hervor  zubringen, und dann Abschrecken auf etwa  300  C.  



  4. Abkühlen der Legierung mit gleichmässiger  Geschwindigkeit von 600  C auf 300  C oder  weniger, wobei die Abkühlungsgeschwindig  keit so zu sein hat, dass die gewünschten  magnetischen Eigenschaften, wie sie im Zu  sammenhang mit der Fig. 3 diskutiert werden,  entstehen.  



  Wie dargelegt wurde, ist die Geschwindig  keit des Ablaufes der Veränderungen der  magnetischen Eigenschaften eine Funktion  der Temperatur. Es kann also offensichtlich  behauptet werden als Verallgemeinerung, dass  eine Abkühlungsprozedur zwischen 600 und  300  C, in welcher das Zeitintegral dieser  Funktion den gewünschten Wert ergibt, die  richtige ist. In ähnlicher Weise ist auch da,  wo eine übermässige Ordnung sich vollzogen  hat durch     Abkühlen    bis     unter    die Temperatur  der kritischen Ordnung, und wo der ge  wünschte Grad der Ordnung nurmehr durch  ein Unordnen erreicht werden kann, die     Gre-          schwindigkeit    des Unordnens ebenfalls eine  Funktion der Temperatur.

   Darum kann auch  eine Erwärmungsprozedur zwischen 300 und  600  C, bei welcher das Zeitintegral der Un  ordnungsfunktion den optimalen Wert ergibt,  als geeignet betrachtet werden.  



  Die hier oben mit 1, 2 und 4 bezeichneten  Prozeduren sind wohl die geeignetsten für  die gewerbsmässige Verwertung. Die Art, mit  welcher die optimalen Werte der gewünschten  magnetischen Eigenschaften erreicht werden,  geht noch besser aus den in den Fig. 2, 3  und 4 dargestellten Kurven hervor. In diesen  Figuren sind die Werte der Permeabilität und  der Koerzitivkraft über eine lineare Skala  aufgetragen, während die Werte der Zeit und  der Abkühlungsgeschwindigkeit aus Zweck  mässigkeitsgründen über eine logarithmische  Skala aufgetragen wurden.  



  Die Kurven der Fig. 2 sind aus Versuchen  hervorgegangen, die an Kernen der     eingangs     beschriebenen Ausführungsform gemacht wur  den, wobei aber die abschliessende Wärme-    Behandlung durch rasches Abkühlen der  Kerne von 600  C auf mehrere Zwischentem  peraturen, namentlich 500, 480, 450 und 400  C,  erfolgte, unter Belassung der Kerne bei die  sen Temperaturen während Zeitspannen von  0,01 bis 65 Stunden, und nachher ein Ab  schrecken auf Rahmtemperaturen vorgenom  men wurde. Die verschiedenen Kurven sind  mit den Temperaturen angeschrieben, bei wel  chen die Behandlung stattfand, und zeigen die  Veränderung der Permeabilität bei 20 Gauss  in Funktion der Behandlungszeit bei der be  treffenden Temperatur.

   Es kann ersehen  werden, dass das Behalten der Kerne bei  600  C während verschieden langen Zeitspan  nen keine wesentliche Veränderung der Per  meabilität hervorbrachte. Bei 500  C war es  offenbar unmöglich, den erforderlichen Grad  der Ordnung hervorzubringen, um, auch ohne  Rücksicht auf die Behandlungsdauer, die  hohen Werte der Permeabilität nu erreichen,  von denen eingangs die Rede war. Bei 480  C  stellt sich offenbar das wirksamste Ordnen  ein, und der optimale Wert der Permeabilität  von 110000 bis 115000 kann erreicht werden  durch Verharren bei dieser Temperatur wäh  rend der ziemlich langen Zeitspanne von 1 bis  10 Stunden.

   In Übereinstimmung mit den  theoretischen     Ausführungen    liegt die Tem  peratur der kritischen Ordnung für hohe An  fangspermeabilitäten und hohe Permeabili  täten bei kleinen Magnetflussdichten in der  Nähe von 4801 C. Bei geringeren Tempera  turen, bei welchen das Gleichgewicht einen  höheren Grad der Ordnung     zulä,sst    und bei  welchen das Ordnen mit einer geringeren Ge  schwindigkeit stattfindet, wird die     Erhit-          zungszeit    schon kritischer. So wird bei 450  und. 4001 C der bei<B>100000</B> liegende optimale  Wert der     Permeabilität    nach einer Erhitzung  von etwa     11/a    bzw. 10 Stunden erreicht.

   Ab  weichungen von diesen optimalen     Erhitzun-s-          zeiten    haben einen scharfen Abfall der     Permea          bilität        zur    Folge. Im allgemeinen sollte die  Temperatur für das Ordnen nicht weniger als  etwa 3501 C betragen, wenn nicht eine unver  hältnismässig lange Behandlungszeit in Kauf  genommen werden will.      Wie oben angegeben, liegt die Temperatur  der kritischen Ordnung für die oben beschrie  bene Legierung in der Nähe von 480  C. Sie  wird nicht beträchtlich von diesem Wert ab  weichen, wenn die     Legierungszusammenset-          zung    sieh in den eingangs erwähnten Grenzen  bewegt.  



  Die in der Fig. 3 aufgezeichneten Kurven  stammen von Permeabilitäts- und     Koerzitiv-          kraftmessungen    an einem magnetischen, ring  förmigen Kern aus     unisoliertem    Band mit  einer Dicke von 0,35 mm. Diese Kerne wurden  nach der weiter oben angegebenen Herstel  lungsweise erhalten mit der Ausnahme, dass  das Band zu einer grösseren Dicke     aufgewik-          kelt    und die Isolierung aus fein verteiltem  Oxyd weggelassen wurde. Anlässlich der ab  schliessenden Wärmebehandlung wurden diese  Kerne im Ofen von 600  C auf 300  C abge  kühlt, und zwar mit einer gleichmässigen, sich  zwischen 1 und 1000  C pro Stunde bewegen  den Abkühlungsgeschwindigkeit.  



  Die mit 3 bezeichnete Kurve in der Fig. 3  stellt die Abhängigkeit der Permeabilität bei  20 Gauss von der Abkühlungsgeschwindigkeit  dar. Es geht aus ihr hervor, dass der optimale  Wert der Permeabilität von etwa 150000 bei  der genannten Magnetflussdichte dann er  reicht wird, wenn die Abkühlungsgeschwin  digkeit ungefähr 100  C pro Stunde beträgt.  Dieser Wert fällt ab, wenn die Abkühlungs  geschwindigkeit zunimmt oder abnimmt. Die  mit 4 bezeichnete Kurve zeigt die Abhängig  keit der Höchstpermeabilität von der Abküh  lungsgeschwindigkeit. Der optimale Wert der       Höchstpermeabilität    liegt beträchtlich über  1000000 lnd wird dann erreicht, wenn die  Abkühlungsgeschwindigkeit etwa 20  C pro       Stunde    beträgt.

   Die mit 5 bezeichnete Kurve  zeigt die Veränderung der Koerzitivkraft in  Funktion der Abkühlungsgeschwindigkeit.  Der etwa 0,002 betragende Minimalwert der  Koerzitivkraft wird dann erhalten, wenn die  Abkühlungsgeschwindigkeit ungefähr 60  C  pro Stunde beträgt. Soll ein Kompromiss     zwi-          sehen    den Optimalwerten von mehreren ver  schiedenen magnetischen Eigenschaften ge-    schlossen werden, so wird man einen Zwi  schenwert der Abkühlungsgesehwindigkeit  wählen.  



  Für irgendeine besondere Legierungszu  sammensetzung sinkt der Optimalwert der  Abkühlungsgeschwindigkeit mit zunehmenden  Molybdän- und Siliziumgehalten und mit ab  nehmendem Nickelgehalt ab. Die Abküh  lungsgeschwindigkeit ist gewöhnlich etwas  kleiner, wenn der niedrigste Wert der     Koerzi-          tivkraft    erreicht werden soll, als wenn man  den Optimalwert der Anfangspermeabilität  oder den Optimalwert der Höchstpermeabili  tät anstrebt. Es hat sieh gezeigt, dass bei  gewissen Legierungen die Optimalwerte der  Abkühlungsgeschwindigkeiten für alle drei  magnetischen Eigenschaften zusammenfallen.

    Bei 300  C oder weniger ist die Geschwindig  keit der Veränderungen der     magnetischen     Eigenschaften so klein, dass eine Kontrolle der  Abkühlungsgeschwindigkeit zwischen dieser  und der Raumtemperatur nicht mehr nötig ist.  



  Die in der Fig. 4 gezeigten Kurven gelten  für Kerne, welche in der gleichen Weise wie  der nach Fig. 1 erhalten wurden, mit der Aus  nahme, dass der Siliziumgehalt bei der Legie  rung zwischen Null und 0,92 % schwankte.  Die Kurven zeigen die     Abhängigkeit    der  Permeabilität bei 20 Gauss von der Abküh  lungsgeschwindigkeit für Kerne aus Legierun  gen mit verschiedenen Siliziumgehalten. Jede  Kurve ist mit dem entsprechenden Silizium  gehalt bezeichnet. Es gebt aus ihnen hervor,  dass für siliziumfreie Legierungen der etwa  150000 betragende Wert der Permeabilität  mit einer Abkühlungsgeselwindigkeit von un  gefähr 100  C pro Stunde (was einer     Abküh-          lungsgeschwiudigkeit    voll etwas weniger als  2  C pro Minute entspricht) erreicht wird.

    Bei Siliziumgehalten von 0,09% bzw. 0,1S%  können immer noch     \Verte    der     Pernteabilität     von 140000 erreicht werden, aber der     Op-          timalwert    kommt dann bei     Abkühlun        as-          gesehwindigkeiten    von etwa 50 bzw.     20"C     pro Stunde vor, was bedeutet, dass das  zium eine spürbare     Wirkung    im Sinne     einer     Abnahme der optimalen     Abkühlungsgeschwin-          digkeit    hervorruft.

        Die beschriebenen Prozeduren gestatten  eine wirksame Verbesserung der magnetischen  Eigenschaften der Legierungen, in welchen  die Gehalte an Eisen, Nickel und Molybdän  in gewissen Grenzen sich verändern. Immer  hin ist zu erwähnen, dass die magnetischen  Eigenschaften dieser Legierungen beträcht  lich abfallen, wenn die Zusammensetzung  sich über gewisse Grenzen hinaus bewegt.  Davon rühren die aussergewöhnliehen und  umwälzenden Werte der Permeabilität und  der     Koerzitivkraft    leer, die die Haupteigen  schaften der nach dem Verfahren gemäss  vorliegender Erfindung erhaltenen Körper  bilden und einen sehr bedeutsamen Fort  schritt in der Herstellungstechnik derartiger  Körper darstellen. Dieser Fortschritt wird  also nur dann erreieht, wenn sieh die Legie  rungszusammensetzung innerhalb dieser Gren  zen bewegt.

   Diese Grenzen liegen bei 2 und 7  Gewichtsprozent Molybdän, 75 und 85%  Nickel und der Rest Eisen und höchstens 2%  weitere Elemente, insbesondere Verunreini  gungen, welche auch in den handelsüblichen  Bestandteilen von grosser Reinheit nicht zu  umgehen sind. Die besten Resultate werden       dann    erreicht, wenn die Zusammensetzung  ungefähr 79% Nickel, 5% Molybdän, 14%  Eisen und im übrigen Unreinheiten beträgt.  Ganz vorzügliehe Zusammensetzungen sind  die mit 78 bis 80% Nickel, 4 bis 6% Molyb  dän und der Rest Eisen und Unreinheiten.  Wie oben angegeben, sollte der Siliziumgehalt  zweckniässigerweise unter 0,2% gehalten  werden; die Kontrolle des Herstellungsvor  ganges ist einfacher, wenn sozusagen kein  S iliziunigehalt vorlieg t .

   Kobalt und Mangan  in Beimischungen von je 1% zur     ursprüng-          licben    Scbmelze scheinen weder die Optimal  werte der Permeabilität noch die der Ab  kühlungsgeschwindigkeit zu beeinträchtigen.  Kohlenstoff- und Schwefelgehalte scheinen  während der Behandlung ausgetilgt zu wer  den und ihre Anwesenheit in kleinen Beträ  gen in den Bestandteilen bringt daher keine  Nachteile mit siele.  



  Die andern Anteile als das Eisen, das Nile  kel und das Molybdän erreichen in der Legie-    rung vor der Wärmebehandlung in Wasser  stoff kaum 2 % und in manchen Fällen sogar  kaum 1%. Eine Analvse einer nach dem oben  beschriebenem Ausführungsbeispiel des er  findungsgemässen Verfahrens hergestellten  Legierung, die vor der Wärmebehandlung in  Wasserstoff vorgenommen wurde, ergab fol  gende Resultate:  
EMI0009.0005     
  
    Eisen <SEP> 15,0 <SEP> Gewichtsprozent
<tb>  Nickel <SEP> 79,0 <SEP> "
<tb>  Molybdän <SEP> 5,0 <SEP> "
<tb>  Mangan <SEP> 0,5 <SEP> "
<tb>  Kobalt <SEP> 0,5 <SEP> "
<tb>  Silizium <SEP> 0,01 <SEP> "
<tb>  Kohlenstoff <SEP> 0,01 <SEP> "
<tb>  Schwefel <SEP> 0,007 <SEP> "

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Körpern aus magnetischen Legierungen mit einer An fangspermeabilität von mindestens 75000, da durch gekennzeichnet, dass man in einer Atmosphäre, in welcher der Partialdruck von Sauerstoff höchstens 62 mm Hg beträgt, eine Legierung erschmelzt, die 75 bis 85% Nickel, 2 bis 7% Molybdän und im übrigen Eisen und höchstens 2% weitere Elemente enthält, dann diese Legierung in einer Atmosphäre, in welcher der Partialdruck von Sauerstoff ebenfalls höchstens 62 mm H- beträgt, giesst, die erhaltenen Körper in einer Wasserstoff atmosphäre auf eine 1100" C übersteigende,
    aber die Schmelztemperatur nicht erreichende Temperatur erhitzt, und ferner eine derartige Wärm.ebehanc11Ling im Temperaturbereich von 600 bis 3000 C vornimmt, dass eine Anfangs permeabilität von mindestens<B>75000</B> erreicht wird. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Verfahren. nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, da.ss das Giessen in einer Heliumatmosphäre erfolgt. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Legierung 78 bis 80% Nickel, 4 bis 61/o Molybdän und weniger als 1% Mangan enthält. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung 79% Nickel, 5% Molyb dän und 0,5% Mangan enthält. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Legierung nicht mehr als 0,2% Silizium enthält. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Körper mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 2 C pro Minute von 600 auf 300 C abgekühlt werden. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Abkühlung der Körper zwischen 600 und 300 C mit einer Geschwindigkeit vorgenommen wird, welche ungefähr dem Maximalwert der Permeabili- tät auf der Kurve der Anfangspermeabilität für die betreffende Legierung in Funktion der Abkühlungsgeschwindigkeit entspricht. 7. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Körper auf eine Temperatur zwischen 600 und 300 C ab gekühlt und bei dieser Temperatur belassen.
    werden, während einer Zeitspanne, die un- EMI0010.0006 gefähr <SEP> dem <SEP> Maximalwert <SEP> der <SEP> Anfangspermea bilität <SEP> auf <SEP> der <SEP> zu <SEP> dieser <SEP> Temperatur <SEP> gehören den <SEP> Kurve <SEP> der <SEP> Anfang@spermea.bilität <SEP> in <SEP> Funk tion <SEP> der <SEP> Zeit <SEP> entspricht, <SEP> wonaeli <SEP> die <SEP> Körper <tb> auf <SEP> Raumtemperatur <SEP> abgesehr <SEP> eckt <SEP> :;
    -erden. <tb> B. <SEP> Verfahren <SEP> nach <SEP> Patentansprueli <SEP> lind <tb> Unteransprueli <SEP> 7, <SEP> dadurch <SEP> gekennzeichnet, <tb> dass <SEP> die <SEP> Temperatur <SEP> zwiseh.en <SEP> 600 <SEP> und <SEP> 300" <SEP> <B>C</B>, <tb> bei <SEP> welcher <SEP> die <SEP> Körper <SEP> belassen <SEP> werden, <SEP> un gefähr <SEP> 4800 <SEP> C <SEP> beträgt. <tb> 9. <SEP> Verfahren <SEP> nach <SEP> Patentanprueli <SEP> und <tb> den <SEP> Unteransprüchen <SEP> 7 <SEP> und. <SEP> 8, <SEP> dadureli <SEP> ge kennzeichnet, <SEP> dass <SEP> die <SEP> Zeitspanne, <SEP> während <tb> welcher <SEP> die <SEP> Körper <SEP> bei <SEP> etwa <SEP> 480" <SEP> C <SEP> belassen <tb> werden, <SEP> zwischen <SEP> einer <SEP> und <SEP> zehn <SEP> Munden <SEP> be trägt. <tb> 10.
    <SEP> Verfahren <SEP> na.eh <SEP> Pateiitan"prueli, <SEP> da durch <SEP> gekennzeichnet, <SEP> dass <SEP> vor <SEP> der <SEP> Wärme behandlun <SEP> -r <SEP> in <SEP> Wasserstoff <SEP> die <SEP> L <SEP> egieriin@, <SEP> zii <tb> einem <SEP> dünnen <SEP> Band <SEP> -eformt <SEP> wird, <SEP> das <SEP> einen <tb> isolierenden <SEP> überzug' <SEP> aus <SEP> fein <SEP> verteiltem. <SEP> Ma gnesium.oxyd <SEP> erhält <SEP> und <SEP> zu <SEP> einem <SEP> ringöi-lrii gen <SEP> Kern <SEP> aufgewickelt <SEP> wird.
CH267458D 1946-08-23 1947-06-05 Verfahren zur Herstellung von Körpern aus magnetischen Legierungen. CH267458A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1130188B (de) * 1955-06-14 1962-05-24 Gen Electric Verfahren zum Herstellen von magnetisch weichen Blechen aus einer Ni-Mo-Fe-Legierung

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