Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Farbstoffes. Es wurde gefunden, dass man zu einem neuen, wertvollen kupferhaltigen Farbstoff gelangt., wenn man auf den Disazofarbstoff der Formel
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kupferabgebende Mittel unter solchen Bedin gungen einwirken liisst, bei denen eine Ab spaltung der Alkylgruppen stattfindet.
Der neue Farbstoff ist in trockenem Zu stand eine dunkel gefärbte Substanz, die sich in Wasser mit blauer Farbe löst und Baum wolle in marineblauen Tönen von guter Licht echtheit färbt.
Die beim vorliegenden Verfahren als Aus- gangsstoff dienenden Disazofarbstoffekönnen z. B. hergestellt werden, indem man ein tetra- zotiertes 3,3'-Dialkoxy-4,4'-diaminodiphenyl einerseits mit 2-Oxycarliazol-3,6,8-trisulfon- säure und \anderseits mit 2,8-Dioxynapthalin- 6-sulfonsäure vereinigt.
Unter den hierbei in Betracht kommenden 3,3'-Dialkoxy-4,4'-di- aminodiphenylverbindungen sind insbeson dere diejenigen geeignet, welche Alkoxy- gruppen mit nur wenigen Kohlenstoffatomen enthalten, wie z.
B. 3,3'-Diäthoxy-4,4'-diamino- diphenyl und vor allem 3,3'-Dimethoxy-4,4'- diaminodiphenyl. Es ist zweckmässig, das tetrazotierte 3,3'- Dialkoxy-4,4'-dianiinodiphenyl zuerst mit der 2-Oxycarbazol-3,6,8-trisulfonsäure und her nach mit der 2,8-Dioxynaphthalin-6-sulfon- säure zu vereinigen. Die erste Kupplung der Tetrazoverbindung findet mit Vorteil in neu tralein bis schwach alkalischem, z.
B. natrium- biearbonatalkalisehem oder natriumearbonat- alkalischem Medium statt. Die darauffolgende Kupplung der Diazoazoverbindung kann bei spielsweise in einem stärker alkalischen wie natriumearbonatalkalischem bzw. ätzalkali- schem Medium erfolgen, gegebenenfalls bei etwas erhöhter Temperatur und/oder unter Verwendung geeigneter, die Kupphingsreak- tion beschleunigender Mittel, wie z.
B. Pyr- idin usw.
Als kupferabgebende Mittel kommen beim vorliegenden Verfahren z. B. Salze des ein- oder zweiwertigen Kupfers, wie Kupfer(I)- ehlorid oder Kupfer(II)sulfat, in Betracht, ferner Verbindungen, die Kupfer in kom- plexer Bindung enthalten, wie Kupferoxyd ammoniak und andere Kupferamminkom- plexe oder Kupfernatriumtartrat. Die Ein- wirkung der kupferabgebenden Mittel erfolgt beispielsweise in schwach saurem,
neutralem oder alkalischem Medium, gegebenenfalls unter Verwendung geeigneter Zusätze; als solche seien genannt: Alkalisalze aliphati- scher Carbonsäuren, wie Natriumacetat, oder aliphatischer Oxyearbonsäuren, wie N atrium- tartrat, organische Basen, wie Pyridin, Athyl- amin, Morpholin, sowie andere säurebindende Mittel.
Die Behandlung mit kupferabgebenden Mitteln kann zweckmässig in wässerigem Medium bei erhöhter Temperatur vorgenom men werden. Es werden z. B. gute Ergebnisse erzielt, wenn die Behandlung mit kupfer abgebenden Mitteln in Gegenwart von Athanolaminen erfolgt.
Beispiel: 42,5 Teile 2-Oxycarbazol-3,6,8-trisulfon- säure (als Trikaliumsalz) und 30 Teile kri stallisiertes Natriumacetat werden in 400 Teilen warmem Wasser gelöst und bei 8 mit der Tetrazoverbindung aus 24,4 Teilen 3,3'- Dimethoxy - 4,4' - diaminodiphenyl vereinigt.
Innerhalb 2 Stunden tropft man 120 Teile 10 o/oige Natriumcarbonatlösung hinzu und rührt so lange, bis im Reaktionsgemisch keine Tetrazoverbindung mehr nachweisbar ist. Hierauf fügt man 24 Teile 2,8-Dioxy napli- tha.Iin-6-sulfonsäure und 30 Teile Natrium carbonat, gelöst in 300 Teilen Wasser, hinzu und rührt zuerst bei 10 , dann bei Raum temperatur, etwa 24 Stunden, bis zur Be- endigluig der Kupplung.
Hierauf wird der Farbstoff dureh Zugabe von Natriumchlorid gefällt und filtriert.
Die Farbstoffpaste wird in 3000 Teilen Wasser gelöst und mit. 150 Teilen Pyridin versetzt. Man fügt eine aus 50 Teilen kri stallisiertem Kupfersulfat (CLiSO,. 5H,0), 60 Teilen Ammoniak (spe.-. Gewicht 0,91) und 150 Teilen Wasser bereitete Lösung hinzu und erwärmt 14 Stunden auf 80-90". Hier auf wird der Farbstoff in üblicher Weise isoliert und getrocknet.