Verfahren und Einrichtung zur SchÏdlingsbekÏmpfung.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur SchÏdlingsbekÏmpfung.
Unter Sehädlingen sind dabei pflanzliche und tierische Schädlinge aller Art, einschliesslich deren etwaige Sporen, Brut, Eier und dergleichen sowie Pilze, Viren, Bazillen usw. verstanden. Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass man die zu behandelnden Objekte mit einem die Schädlinge angreifenden, ein Bekämpfungsmittel enthaltenden Schaum überzieht. Die Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch eine Sehaumerzeugungsvorrichtung und ein zur Lancierung des Schaumes bestimmtes Strahlrohr.
Es ist bekannt, dass Schaum, wenn er in geeigneter Weise auf die zu behandelnden Objekte aufgetragen wird, wie dies z. B. beim Aufspritzen von Schaum unter Druck bei der Feuerbekämpfung geschieht, das Objekt so dicht überzieht, dass man von einem luftdichten Abschluss reden kann, und dass der Schaum hierbei bis in die feinsten Poren und Risse eindringt, wie sie z. B. bei Bäumen, StrÏuchern und dergleiehen stets vorhanden sind und als Schlupfwinkel von vielen Sehädlingen benützt werden und durch die sie sich auch dem Angriff von vielen bisher verwen- deten Schädlingsbekämpfungsmitteln weitgehend entziehen können.
Um das Eindrin gungsvermogen des Schaumes zu erhöhen, empfiehlt es sich, bei der Schaumerzeugung Materialien zu verwenden, welche die Ober- flächenspannung des Seha. um. es geeignet ver ändern und eine grosse Kapillaraktivität der Schaumflüssigkeit bewirken. Es ist ferner bekannt, dass der Schaum, wie er z.
B. bei der Feuerbekämpfung verwendet und auf das zu behandelnde Objekt aufgebracht wird, lÏngere Zeit haften bleibt, und zwar vermöge der feinen Verteilung des Schaumes in verhältnismässig dicker Schiclit. Bei der Sehädlingsbekämpfung zeigt daher diese Schaum- schicht dem Bedienenden sehr deutlich an, welche Stellen des zu behandelnden Objek- tes bereits mit Schaum überzogen worden sind, so dass also eine Doppel-und Mehr- fachbehandlung ein und derselben Stelle, wie sie bei den bisherigen BekÏmpfungsmitteln öfters vorkommt, bei genügender Achtsamkeit unterbleiben kann.
Es ergibt sich dadurch ein sparsamer Verbrauch an Schaum und insbesondere an Bekämpfungsmittel bzw. an schaumbildender Flüssigkeit, die zur Erzeu gung des Schaumes dienen. Dasselbe ist ge- genüber den bekannten Schädlingsbekämp- fungsmitteln insofern noch ausgesprochen der Fall, als bekanntlich die Schaumerzeugung unter sehr grosser Volumenzunahme erfolgt. bezogen auf das Volumen der Ausgangsstoffe, insbesondere der schaumbildenden Flüssigkeit.
Infolgedessen kann man mit dem gleichen Gewicht an BekÏmpfungsmittel gegen ber dem bisherigen Schädlingsbekämpfungsver- fahren eine bedeutend grössere Objektfläehe lückenlos berziehen und dabei wegen der erwähnten feinen Verteilung und dem grossen Eindringungsvermogen des Schaumes sowie wegen der Tatsache, class im Feuchtigkeitsfilm der Schaumblasen hohe Konzentrationen an Zusatzstoffen erhalten werden können, trotzdem mit Sicherheit sämtliche Stellen bis in die kleinsten Poren des Objektes mit Schaum überziehen lmd insbesondere den Schädling vollständig, dicht und innig umhüllen, so dass trotz verhältnismässig kleiner venge an BekÏmpfungsmittel die gro¯e toxische Konzentration erreichbar ist.
Man hat es durch die Art der Erzeugung des Schaumes bzw. durch die verwendeten Materialien in der Hand, den Schaumbelag auf dem Objekt lÏngere oder kürzere Zeit beständig zu ha. lten, so dass man sich den jeweiligen Bedürfnissen in dieser Hinsicht leicht anpassen kann. Beim Zusammenfallen des Schaumes findet in der Regel eine Zur ckbildung zur das Bekämpfungsmit- tel enthaltenden schaumbildenden Flüssigkeit statt, welche dann am Objekt herunterläuft und dabei weiterhin wirksam ist.
Insbesondere bei der Behandlung von BÏumen, Sträuchem und andern Gewächsen lÏuft schliesslich die Flüssigkeit an der Pflanze entlang in die Erde, und zwar an einer Stelle, wo bekanntlich gerade im Winter viele Schädlinge sich aufhalten, so dass diese dann auf diese Weise auch noch bekÏmpft werden.
Es empfiehlt sich, zur Schonung der Objekte selbst, besonders wenn diese gegen Chemikalien empfindlich sind, Luftschaum za verwenden. Doch ist zu berücksichtigen, dass durch die feine Verteilung des Schaum- mittels, wie sie durch das Versehäumen erfolgt, unter Umständen Chemikalien verwendbar sind, die in grösserer Konzentration uncl flüssiger Form den betreffenden Objekten nieht zuträglich wären.
Das Verfahren nach vorliegender Erfin dung ist nachfolgend an Hand der beigefüg- ten Zeichnung, welche eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens in zwei Ausf h rungsbeispielen darstellt, nÏher beschrieben.
Fig. 1 zeigt in Ansicht, teilweise im verti kalen Längsschnitt, eine Ausführungsform der kompletten Einrichtung.
Fig. 2 zeigt ebenfalls in Ansicht ein Strahlrohr nebst damit verbundenem Schaumerzeuger.
Gemäss Fig. 1 ist ein f r Feuerloschzwecke bekannter Schaumerzeugungsapparat darge- stellt, umfassend einen Flüssigkeitsbehälter 1 und Druckluftflasche 1', weleh letztere ber ein Reduzierventil mit dem obern Innenraum des Behälters 1 verbunden ist. Im Behälter 1 ist ein Steigrohr 2 angeordnet, das in ein Schaumerzeugungsaggregat 3 m ndet, welches im obern Teil des Behälters 1 befestigt ist. Der darunterliegende Teil des Behälters 1 dient zur Aufnahme der zu versehäumende Flüssigkeit, welcher ausser dem Schaum ehemikal ein Schädlingsbekämpfungsmittel beigemischt ist.
Zum Gebrauch des Apparats wird durch Betätigung des Ventils 4 Druek- luft in den obern Teil des BehÏlters 1 eingelassen, welche einerseits die zu versehäumende Plüssigkeit unter Druck setzt und daher im Steigrohr 2 hoch treibt und anderseits durch Luftdüsen die Verschäumung die- ser Fl ssigkeit im Aggregat 3 bewirkt. Der so erzeugte, das Schädlingsbekämpfungsmittel enthaltende Schaum tritt unter Druck aus dem Aggregat 3 und aus dem Behälter 1 aus und wird durch die Schlauchleitung 5 zum Strahlrohr 6 geführt. Dieses Strahlrohr wird vom Bedienenden mit der Hand erfa¯t und sukzessiv auf die zu behandelnden Stellen ge- richtet, a. uf welehe der Schaum mit entspre- chender Wucht auftrifft und haften bleibt.
Gemäss der Ausführungsform, nach Fig. 2 wird die zu versehäumende Flüssigkeit dureh die Leitung 7 unter Druck zugeführt und ge- langt über eine an sich bekannte, in das Strahlrohr eingebaute rotierende Verschäu- mungseinrichtung in den vordern Teil des Strahlrohrs. Unmittelbar vor dem Eintritt in die Versehäumungseinriehtung 9 wird die Flüssigkeit. mit einem Bekampfungsmittel gemischt, welches sieh in dem mit dem Strahlrohr verbundenen BehÏlter 10 befindet, der mittels einer Zufuhrleitung mit dem Strahl rohr verbunden ist.
Der Behälter 10 kann auch ein Gemiseh eines Bekämpfungsmittels mit einem Schaummittel enthalten bzw. ein verschäumbares Bekämpfungsmittel. In diesem Falle kann die Zufuhrleitung-7 z. B. eine blo¯e Hydrantenleitung sein. Der Gebrauch dieser Vorrichtung ergibt sieh ohne weiteres aus vorstehender Beschreibung.
Im übrigen kann je nach Bed rfnis ehemischer oder physikalischer Schaum Verwen- dung finden, wobei das Bekämpfungsmittel in der zu verschäumenden Flüssigkeit eeht oder kolloidal gelöst, bzw. suspendiert oder emulgiert sein kann. Man kann den Schaum nach Belieben aus einer das Bekämpfungsmittel bereits enthaltenden schaumbildenden L¯sung erzeugen, z. B. unter Benützung der Vorriehtung naeh Fig. 1, oder das Bekämp- fungsmittel der schaumbildenden Flüssigkeit nachträglich bei der Schaumerzeugung zusetzen. Es ist auch möglieh, insbesondere bei der Verwendung einer Vorrichtung etwa ge- mäss Fig. 2, den Schaum aus den verschiedenen Komponenten, also z. B.
Wasser, Schaummittel und Bekämpfungsmittel, direkt im Strahlrohr zu erzeugen. Man kann aber auch das BekÏmpfungsmittel zusammen mit dem Schaummittel oder separat davon der Grundfl ssigkeit zuf hren, so dass beide Sub- stanzen bei der Schaumerzeugung in den Schaum übergehen. In diesem Falle ist dann das Strahlrohr mit einer Zufuhr f r das Be kämpfungsmittel und f r das Schaummittel zu versehen. Es können ohne weiteres Vor- riehtungen verwendet werden, wie sie f r die Feuerbekämpfung mittels Sehaum bereits be- kannt sind, handle es sieh nun um stationäre oder mobile Anlagen bzw. GerÏte.
Auch die bei solchen Vorrichtungen bereits bekannten Schaumverteilvorrichtungen am Strahlrolir können gegebenenfalls verwendet werden, um den Schaum wahlweise in Form eines Strahls oder fächerartig auf das Objekt zu bringen, bzw. mit einer Brause zu verteilen. Solche bekannten Vorrichtungen eignen sich meistens, wenn der Schaum auf das Objekt aufgespritzt werden soll. Es ist jedoch im Rahmen des vorliegenden Verfahrens auch m¯g lieh, das Objekt mit dem Schaum anderswie wu überziehen, z. B. durch ¯bergie¯en. Falls ein Bekämpfungsmittel verwendet wird, das sich ohne besondere Zusätze verschäumen lässt, so kann dieses in geeigneter, insbesondere wässeriger Lösung unmittelbar als Sehaumflüssigkeit Verwendung finden.
PATENTANSPR¯CHE:
I. Verfahren zur Schädlingsbekämpfung, cladurch gekennzeichnet, dass man die zu behandelnden Objekte mit einem die Schädlinge angreifenden, ein Bekämpfungsmittel enthaltenden Schaum berzicht.