DE2321499C3 - Pflanzenbekämpfungshiittel für Abwasserrohre - Google Patents

Pflanzenbekämpfungshiittel für Abwasserrohre

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DE2321499C3 DE19732321499 DE2321499A DE2321499C3 DE 2321499 C3 DE2321499 C3 DE 2321499C3 DE 19732321499 DE19732321499 DE 19732321499 DE 2321499 A DE2321499 A DE 2321499A DE 2321499 C3 DE2321499 C3 DE 2321499C3
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Pflanzenbekämpfungsmittel für Abwasserrohre, das chemische Mittel zur Abtötung von in die Rohre eingedrungenen Wurzeln und/oder anderen Organismen enthält, wobei die Chemikalien in wässeriger Lösung für eine bestimmte Zeit in provisorisch abgeschlossenen Rohrabschnitten eingefüllt werden und neben dem Giftstoff auch ein oberflächenaktives Mittel in der Lösung enthalten ist.
Bei solchen bekannten Mitteln werden Dichlobenil und/oder Metham (Vapam) mit Zusatz eines oberflächenaktiven Mittels verwendet (Journal Water Pollution Control Federation, Sept. 1970, S. 1643-1655). Mit den in dieser Druckschrift angegebenen Mengen der verschiedenen Chemikalien (S, 1647, 1649, 1650) in wässeriger Lösung wurden Abwasserrohre geflutet. Damit wurden gewisse Erfolge bei der Bekämpfung von Pflanzenwurzeln in Abwasserrohren erzielt, so daß die Anwendung solcher Chemikalien als aussichtsreich bezeichnet wurden. Exakte Angaben über die Mengenverhältnisse der Chemikalien, die ein optimales Ergebnis gewirken würden, sind daraus nicht zu entnehmen (S. 1645 r. Sp.). Eine Verwendung dieser
ίο bekannten Chemikalien in Schaumform wird nicht erörtert
Die Anwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Schaumform ist andererseits bei der Behandlung von Holzbauten bekannt (FR-PS 15 78 751). Die zur Bekämpfung von auf dem Holz angesiedelten Mikroorganismen eingesetzten Chemikalien sollen die Organismen töten, das Holz jedoch nicht angreifen. Die Chemikalienlösung enthält auch ein oberflächenaktives Mittel. Es soll ein weites Spektrum der Mengenverhält nisse der verschiedenen verwendeten Chemikalien zueinander wirksam sein. Das hierbei vorgesehene oberflächenaktive Mittel hat sich bei der Bekämpfung von Wurzeln in Abwasserrohren als unwirksam erwiesen.
ji Dithiocarbamat wird auch bei der Bekämpfung von Pilzbefall bei Bananenpflanzen verwendet (US-PS 35 58 302). Jedoch hat die Verwendung dieser Chemikalie allein keinen Erfolg bei der Wurzelbekämpfung gezeigt
to Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Pflanzenbekämpfungsmittel für Abwasserrohre der eingangs genannten Art anzugeben, das gut an den Wurzel haftet, in die Wurzeln eindringt und diese zuverlässig abtötet, einen Neuwuchs von Wurzeln in
Γι den Rohren für längere Zeiträume verhindert und leicht anwendbar und verhältnismäßig preiswert ist. Diese
Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gleöst. Viele Materialien zur Steuerung des Pflanzenwurzel-
Wachstums in Abwasserleitungen und anderen Kloakenleitungen sind probiert worden, wie z. B. Kupfersulfat, welches im Laufe vieler Jahre das meist verwendete chemische Mittel zu diesem Zweck gewesen ist, wobei jedoch keines davon sich auf die Dauer als zufriedenstel-
4-> lend erwiesen hat. Eines der Hauptprobleme ist die Tatsache gewesen, daß die meisten Baumwurzeln von oben nach unten kommen, so daß diese Wurzeln durch die verwendeten Behandlungen nicht angegegriffen bzw. beeinträchtigt worden sind. Die Gründe für diese
■io Unwirksamkeit sind zweifach gewesen: (1) Die Chemikalien sind im Abwasser im unteren Teil des Rohres enthalten und beschränkt worden, so daß sie die Wurzeln, die oberhalb des Abwassers liegen, nicht einmal berühren; (2) damit derartige Chemikalien
,*> wirksam sind, müssen die Wurzeln verhältnismäßig lang der Wirkung dieser Chemikalien ausgesetzt werden, so daß die einzigen Wurzeln, die vernichtet werden, jene sind, die genügend lang in Berührung mit dem Wasser verbleiben, welches solche chemische Mittel enthält. Die
ho Sanitärkanäle sind ferner so konstruiert und bemessen, daß das Wasser, welches sie führen, viel weniger als das Fassungsvermögen dieser Leitungen ist; daher befindet sich das Abwasser normalerweise nur im unteren Teil des Rohres; das Kupfersulfat und andere pflanzentötende und pilztötende Mittel bzw. Mittel gegen Schmarotzerpilze, die im Abwasser unter der normalen Strömungslinie getragen werden, könnten daher nur in diesem unteren Teil des Rohres wirksam sein, in
welchem die Wurzeln mit dem Abwasser in Berührung stehen, und nirgendwo anders. Die von oben eintretenden Wurzeln zeigen jedoch die Tendenz, sowieso abzusterben, wenn sie die normale Wasserströmungslinie erreichen, und zwar infolge der Abwesenheit von Sauerstoff in der Abwasserleitung, diese toten Wurzeln haben praktisch keine Absorptionsfähigkeit, wobei jedoch Wurzeln oberhalb der Strömungslinie weiterwachsen und den Hauptbereich des Rohres einnehmen und ausfüllen und gegebenenfalls zum Verstopfen des iu Rohres führen. Die Behandlungsmaterialien nach dem Stand der Technik können potentiell auf Baumwurzeln wirken, die in das Abwasserrohr von unten eintreten, wobei jedoch durch die Abwesenheit von Sauerstoff im allgemeinen dies nicht geschehen kann; diese begrenzte Wirksamkeit ist somit ungenügend gewesen, um Baumwurzeln daran zu hindern, die Abwasserleitungen zu verstopfen. Keine durch das Abwasser getragene chemische Zusammensetzung ist im Stande gewesen, das ganze Rohr frei von Wurzeln zu halten bzw. das Rohr von allen Wurzeln zu befreien. Darüber hinaus ist bisher kein ausreichend wirksames Verfahren zur Behandlung von Abwasserleitungen zu diesem Zwecke gefunden worden.
Ein ausgezeichnetes Material zum Vernichten von Baumwurzeln ist Natriummethyldithiocarbaminat, ein chemisches Mittel, das bisher als Boäenräuchermittel und für gewisse andere Zwecke erfolgreich verwendet wurde, welches sich jedoch entgegen den Erwartungen in Abwasserleitungen nicht als wirksam erwiesen hat; w die Dämpfe allein er.viesen sich als eher unwirksam. Es wurde vorgeschlagen, daß ein chemischer Feuerlöscherschaum als Dehnungsmittel oder Tiager verwendet wird, wobei dieser chsmischv: Schaum mit den mitgerissenen flüssigen Räuchermitteln .1 Abwasserlei- r> tungen eingespritzt wurde; infolge des ausgeübten Expansionsdrucks wurde der Feuerlöscherschaum zwangsläufig entlang der Leitung getrieben, wobei nach Auflösung des Schaumes aktives gasförmiges Räuchermittel nach Auflösung des Schaumes aktives gasförmi- ges Räuchermittel frei wurde. Es wurde zwar eine Verbesserung durch dieses Mittel erreicht, dieses Verfahren erfordert aber, daß die Leitung vollständig mit Schaum gefüllt wird, um das aktive Räuchermittel zu den zu behandelnden Oberflächen zu bringen, wobei η dies außerordentlich große Mengen des chemischen Feuerlöscherschaumes sowie des aktiven Mittels und ferner eines Druckes erforderte, um den Schaum durch das Rohr hindurchzuschieben. Somit war dieses Verfahren für allgemeine Verwendung zu kostspielig, in Darüber hinaus zeigte der chemische Feuerlöscherschaum selbst die Tendenz, die Abwasserströmung zu blockieren bzw. zu sperren, so daß die Abwasserleitung während dieser Behandlung längere Zeit außer Betrieb gesetzt werden mußte. Die Beschickung der Rohre mit v, dem Feuerlöscherschaum zusammen mit dem mitgeführten aktiven Mittel war ferner ein zeitraubender Vorgang; wobei die Arbeitskosten für lange Leitungen oder Leitungen mit großem Durchmesser unwirtschaftlich waren, insbesondere wenn diese Arbeitskosten an t,o den Materialkosten der großen Mengen des erforderlichen chemischen Schaumausdehnungsmittels addiert wurden. Sogar dann aber wurden viele Wurzeln nicht vernichtet und sie verblieben.
Weitere Untersuchungen zeigten, daß wenn Natrium- tn methyldithiocarbaminat eingeführt wurde, indem das Rohrinnere mit einer einfachen Wasserlösung besprüht wurde, es die Tendenz zeigte, zu rasch sich aus dem vorhandenen Wasser aufzulösen, um vollständig wirksam zu sein. Die Wasserlösung der aktiven Chemikalien lief ferner leicht auf den Rohrwänden herunter und bekam schnell ein Teil der Abwasserströmung unter Umgehung der darüber befindlichen Wurzeln, Diese Untersuchungen gaben Anlaß zu glaubeir, daß organischer Schlamm und andere Sumpf- und Schmiermaterialien die Tendenz zeigten, viele Baumwurzeln gegen Oberflächenabsorption und -behandlung zu schützen, so daß sie durch das, welches sonst als eine intensive Behandlung betrachtet werden kann, nicht genügend geschädigt wurden. Es schien darüber hinaus, daß die Wurzeln in vielen Fällen durch Außenzellenwände geschützt waren, welche reich an Kutin und Suberin sind und ™eder Wasser noch die Räucherlösung in Wasser genügend ansaugen. Ein geschlossener Fernsehkreis, welcher in Abwasserleitungen gesenkt wurde, ermöglichte von außen Bildaufnahmen, was innerhalb der Abwasserleitung geschah, wobei diese Bilder zeigten, daß viele derartige Wurzeln sogar nach einer sehr intensiven Behandlung mit Wasserlösungen, welche Natriummethyldithiocarbaminat enthielten, nicht vernichtet wurden.
Die vorliegende Erfindung, wie sie durch die Patentansprüche gekennzeichnet ist, schafft eine Lösung dieses Problems. Sämtliche Wurzeln innerhalb der Abwasserleitung werden vernichtet, und zwar ungeachtet der Tatsache, aus welcher Richtung sie kommen und in welcher Höhe das Abwasser strömt Darüber hinaus wird durch eine neuartige und wirtschaftliche Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ermöglicht, diese Wurzeln zu vernichten, ohne jedoch dieselben oder andere Wurzeln außerhalb der Abwasserleitung zu vernichten oder gar zu beschädigen und ohne die Pflanzen zu beschädigen, von weichen die Wurzeln kommen. Um einen längeren Schutz zu erzielen, ist jedoch auch möglich, daß in Fällen, in welchen die Verbindungsstellen der Rohre beschädigt sind oder lecken, den Vernichtungsproreß etwas über das Rohrinnere hinaus auszudehnen, wodurch das Wiederwachstum beträchtlich verzögert wird, und zwar wiederum ohne wesentliche Beschädigung der Pflanzen, da das hier verwendete Material keine Giftwirkung auf das Körpersystem bzw. auf den Organismus hat
Was sogar noch wichtiger ist, dringt die erfindungsgemäße neuartige chemische Zusammensetzung durch die Kutin- und Suberinschicht der Wurzelwände hindurch, welche gegenüber nicht behandeltem Wasser undurchlässig sind, so daß die Zusammensetzung das aktive Material in das Innere der Wurzelzellen bringt und somit die Giftwirkung wesentlich erhöht wird. Durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung in Form eines stabilen haftenden Schaumes, welcher kleine Bläschen hat, wird eine Haftung an den Wurzeln erzielt. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wirkt sogar auf Wurzeln und auf anderes Wachstum, welche mit Schlamm und Fetten bedeckt sind, wobei sie auch die Wurzeln und das Rohr reinigt, während dieses biologische Wachstum und die Wurzeln abgetötet werden.
Durch die effindungsgemlße Wirkstoffkombination wird das erreicht, welches kein Bestandteil allein tun kann: Weder die genannten oberflächenaktiven Mittel noch die genannten Alkalimetalldithiocarbaminate. allein verwendet, töten eine bedeutende Menge von Wurzeln in Abwasserleitungen. Durch die Kombination werden jedoch alle oder im wesentlichen alle Wurzeln in Abwasserleitungen getötet Typische erfindungsgemäß
einsetzbare Alkalimetallalkyldithiocarbaminate mit Formeln sind wie folgt:
Natrium-N-methyldithiocarbaminat
Na-S-C-NH-CH3
S Natrium-N-eihyldithiocarbaminat
Na-S-C-NH-CH2-CH3
S Natrium-N-isopropyldithiocarbaminat
Na—S—C—NH-CH
I \
S CH3
Natrium-N-n-propyldithiocarbaminat Na-S-C-NH-CH2-CH2-CH3
S Natrium-N-allyldithiocarbaminat
Na-S-C-NH-CH2-CH=CH,
I s
Die erste oben erwähnte Verbindung, die auch einfach Natriummethyldithiocarbamat genannt wird, isi die flüchtigste und wird gewöhnlich bevorzugt.
Erfindungsgemäß einsetzbare Vertreter der genannten Klasse der obeflächenaktiven Mittel sind z. B. Triton X-IOO, ein wasserlösliches Isooctylphenoxyethanol mit 10 Mol Ethylenoxyd ethoxiliert, Retianol NPlOO der Retzloff Chemical Co, ein Nonylphenoxypolyocyethylenethanol, eine klare Flüssigkeit mit einem Fließpunkt unterhalb 00C, einem spezifischen Gewicht von 1,06 bis 25°C und wasserlöslich, und Tergitol NPX (Union Carbide), ein Nonylphenylpolyethylenglycolether.
Bei Zugabe der erfindungsgemäß genannten oberflächenaktiven Mitteln in Mengen von etwa 12' /2% (ein Achtel) des Volumens des regelmäßigen Räuchergemisches (eh/er Wasserlösung mit einem Prozentsatz von etwa 36% des aktiven Bestandteils, welche eine 36%ige wässerige Lösung beispielsweise von Natriummethyl· dithiocarbaminat bedeutet), wird eine bevorzugte Konzentratformulierung erhalten, bei welcher der aktive Bestandteil, das Natriummethyldithiocarbaminat, etwa 28 bis 30% des Ganzen ausmacht. Mit anderen Worten kann die erfindungsgemäße neuartige Zusammensetzung den Abnehmern als Konzentrat verkauft werden, das aus einer wasserlöslichen, schaumartigen, oberflächenaktiven Formulierung mit etwa 30% der genannten Alkalimethyldithiocarbaminate, etwa 12% der genannten oberflächenaktiven Mittel und etwa 58% Wasser besteht. In genaueren Zahlenangaben ausgedrückt, ist dieses Konzentrat eine wässerige Lösung au; etwa drei Zehntel Räuchermittel und ein Achtel oberflächenaktivem Mittel, Die Menge des Methyldithiocarbaminats ist etwa zwei- oder dreimal größer als jene des oberflächenaktiven Mittels, wobei der Rest P.us Wasser besteht.
Die Verwendung kann in Form von Sprays oder von Durchtränken erfolgen, wobei in der praktischen Verwendung dem Konzentrat mehr Wasser zugegeben
wird.
Zur Anwendung in Sprayform ist das Konzentrat
vorzugsweise mit Wasser verdünnt, und zwar in einem Verhältnis von drei Teilen Wasser und einem Teil Konzentrat Das verdünnte Sprühmaterial enthält somit etwa ein Zwölftel Natriummethyldithiocarbaminat und etwa ein Dreißigstel Oberflächenaktivmittel und etwa neun Zehntel Wasser. Diese Zusammensetzung, wenn auf oder gegen die Abwasserleitungswände gesprüht, bildet einen Schaumfilm, welcher das Wachstum aller Pflanzenwurzeln und anderes organisches Wachstum im Inneren des Abwasserrohres tötet oder wesentlich hemmt. Das oberflächenaktive Mittel in der Sprühzusammensetzung bewirkt mehrer,: Sachen: (1) Das oberflächenaktive Mittel wirkt, um das iklive Räuchermittel genügend lang in einem aktiven Schaumzustand auf den Rohr- und Wurzeloberflächen zu halten; (2) es erzeugt den Schaum, welcher an sämtlichen Oberflächen fest haftet, anstatt unwirksam herunterzulaufen und zu tropfen, wie es ein Wassersprühstrahl tun würde; (3) der Schaumerzeuger bzw. das oberflächenaktive Mittel beseitigt die Überzüge aus Schlamm, Schmierfet-
jo ten, Seifen und Schmutz, welche die Wurzeln bedecken und schützen; und (4) es hält das Räuchermittel an den gereinigten Wurzeln und Oberflächen oder nahe den gereinigten Wurzeln und Oberflächen, wo das Räuchermittel am wirksamsten sein kann. Nur die Oberflächen
Γ) müssen mit der aufgeschäumten Räuchersprühlösung überzogen werden, wobei dies nach der vorliegenden Erfindung äußerst wirksam erfolgen kann. Hierbei wird nur etwa ein Sechstel oder ein Siebtel oder noch weniger der erfindungsgemäß genannten AlkalJmethyl dithiocarbaminate gegenüber einer Verwendung unter Füllen der Rohre mit Feuerlöschschaum verbraucht, ν obei das Abtötungsergebnis auch noch bei weitem wirksamer ist.
Bei einer anderen erfindungsgemäßen Behandlung
wird das Konzentrat aus Räuchermittel und oberflächenaktivem Mittel weiter verdünnt, und zwar auf eine etwa ein- oder zweiprozentige Räuchermittelkonzentration, worauf das Abwasserrohr in einer gewissen Länge desselben gefüllt und durchtränkt wird. Die Wirksamkeit hier ist gegenüber jener wiederum sehr unterschiedlich, bei welcher ein Abwasserrohr mit einer Wasserverdünnung des Räuchermittels allein bei gleicher Räuchermittelkonzentration gefüllt wird. Das oberflächenaktive Mittel wirkt, um die Wurzeln zu reinigen und freizulegen, während das Räuchermittel sie gleichzeitig angreift. Die Durchdringung wird gewährleistet, indem das oberflächenaktive Mittel und das Räuchermittel gleichzeitig verwendet werden. Biologische Schlamm-, Fettsäuren-, Seifen- und Schmierablage-
f,o rungen usw. wurden wirksam emulgiert und in die Abwasserströmung dispergiert, wobei die Wurzelzellen vernichtet werden und bewirkt wird, daß sich die Wurzeln zersetzen und ablösen. Durch Verwendung eines Stöpselpaares und durch Arbeiten mit Schwerem kraft von einem oberen Punkt herunter kann dieselbe Lösung bei mehreren aufeinanderfolgenden Durchnässungsvorgängen verwendet werden, wodurch Material gespart wird, wobei zu diesem Zweck neuartige Stöpsel-
bzw. Spülvorrichtungen und -anlagen entwickelt worden sind.
Insbesondere bei der Durchnässungsbehandlung. aber auch bei der Sprühbehandlung können Wachstumshemmitte! aufgenommen werden, um ein größeres Absterben der Wurzeln zu erzielen und die Zeit zu verlängern, während welcher keine Wiederbehandlung erforderlich ist. Zu diesem Zweck sind die einzigen Einschränkungen bei der Verwendung eines bestimmten Wachstumshemmittels (wobei Wachstumshemmittel eine allgemein bekannte Gruppe von pflanzentötenden Mitteln darsteilen) bestehen darin, daß diese Mittel nicht auf den Organismus wirken und nicht die ganze Pflanze vergiften und töten (obwohl sie bis zu einem gewissen Grad auch organisch wirken können, d. h.. sie können einige Zoll der Wurzeln abtöten) und daß keine chemische Reaktion zwischen dem Wachsttimsinhibitor und dem Räuchermittel oder oberflächenaktiven Mittel stattfindet, wodurch ein Bestandteil unwirksam gomnrhi werden kann. Beispielsweise sind 4-(Methylsulphonyl)-2,6-dinitro-NN-dipropylanilin, Trifluraün (ein genehmigter gemeinsamer Name für 2.6-Dinitro-NN-dipropyl-4-trifluormethyianilin), Dichlobenil (ein genehmigter gemeinsamer Name tür 2,6-Dichlorbenzonitril) und S-(O,O-Diisopropyl-phosphordithioat) von N--(2-Mercaptomethyl)-benzolsulfonamid) sämtlich probiert worden, wobei gefunden wurde, daß sie sehr zufriedenstellende Ergebnisse haben, wobei die Wurzeln einige Zoll über die Rohrwände hinaus abgetötet werden. Wenn ferner ein Rohr Bruchstellen hat oder ihre Verbindungsstellen gebrochen sind oder lecken, wird durch die Durchtränkungsbehandlung hydraulischer Druck aufgestellt, wobei in Verbindung mit dem Wachstumsinhibitor die Behandlung über das Innere des Rohres hinaus ausgedehnt und das Wiederwachstum wesentlich gehemmt oder verzögert wird, jedoch ohne nennenswerte Beschädigung der Pflanzen selbst.
In manchen Fällen kann es erwünscht sein, eine weitere Behandlung gleichzeitig zu verwenden, um das Abwasserrohr von Insekten, wie z. B. Spinnen, Pfötzen und verschiedenen Fliegen zu befreien. Einige davon können durch das Räuchermittel getötet werden, wobei jedocn andere Chemikalien der Lösung zugegeben werden können, um eine Steuerung der Rückstände zu erzielen, solange sie nicht mit den anderen Bestandteilen in einer Weise reagieren, in welcher die Wirksamkeit und der Wirksamkeitsgrad eines der Behandlungsmaterialien vermindert wird. Chlordan, DDT. Diazinon, pfötzenbenetzende Pulver usw. können in wirksamen Mengen, genau wie spezifische schmarotzerpilztötende Mittel gegebenenfalls zugesetzt werden, insoweit, als die zugegebenen Chemikalien nicht mit dem Räuchermittel oder dem oberflächenaktiven Mittel (einem Wachstumsinhibitor, soweit vorhanden) in der ursprünglichen Lösung schädlich reagieren.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wirkt nicht auf den Organismus, so daß sie die Pflanzen selbst nicht schädigt, sondern sämtliche Wurzeln kontrolliert, die sich in zu behandelnden Hauptabwasserleitungen und anderen Leitungen befinden, wobei sie auch hilft, etwaige Pilze oder Bakterien zu kontrollieren bzw. zu
steuern, die beispielsweise Schlamm und rettsäuren erzeugen. Auf diese Weise wird die Erzeugung von Wasserstoffsulfid in den Abwasserleitungen reduziert, wobei die Wurzeln und die organischen Ablagerungen mit der erfindiingsgemäßen neuartigen Zusammensetzung so wirksam behandelt werden, daß im wesentlichen keine schädlichen Rückstände verbleiben. Das gasförmige Räuchermittel selbst verschwindet innerhalb einiger Stunden, wobei die Zusammensetzung als Ganzes ohne weiteres biologisch entartend ist. Darüber hinaus werden die biologischen Schlamm-, Fettsäurenablagerungen usw. wirksam enulgiert und in die Abwasserströmung dispegicri, wobei die zerstörten Wurzelzellen zur Zersetzung und Ablösung der Wurzeln führen, die dann vom Abwasser weggetragen werden.
Um die biologische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zu veranschaulichen, wurde rini* Probt1 der Lösung, wrlrhr verdünnt war (?0.4n/nigrs aktives Natriummethyldithiocarbaminat). in Vergleich mit der Standardlösung (32,7% aktives Material) biologisch geprüft bzw. probiert. Die gewählte Arbeitsweise bestand darin, daß jede Lösung mit drei Teilen Wasser verdünnt und dann 0.1 ml der verdünnten Lösung in Phiolen gebracht wurde, welche 9,9 ml einer sterilen Difcobakterienmalzbrühe oder Baktcricnnährbrühe enthielt. Die Brühe wurde dann mit Sporen- oder Keimkonrsi'-pensionen von Aspcrgillus niger. Penicilliiim italicum, Escherichia coli und Staphylococcus aureus eingeimpft. Die Phiolen wurden versiegelt bzw. verschweißt, worauf nach einer Woche Beobachtungen bezüglich des Wachstums der Organismen in den Phiolen gemacht wurden. Alle mit den beiden Formulierungen eingeimpften Phiolen verblieben klar, wobei kein Wachstum der Organismen stattfand. Das Wachstum der Schmarotzerpilze und Bakterien in nicht behandelten Phiolen war beträchtlich.
Wie oben erwähnt, umfaßt ein Anwendungsverfahren das Sprühen der erfindungsgemäßen neuartigen Zusammensetzung. wobei das Konzentrat mit etwa drei Teilen Wasser je ein Teil Zusammensetzung verdünnt wurde. Durch den Sprühstrahl wird Schaum mit kleinen Bläschen aul die Oberflächen innerhalb des Kohres beaufschlagt, indem der Sprühstrahl nach oben gerichtet wird, während die Sprühvorrichtung vorzugsweise mit einer im wesentlichen konstanten Geschwindigkeit durch das Rohr bewegt und die Sprühdüsen in der richtigen Ausrichtung gehalten werden, so daß der Sprühstrahl auf den oberen Bereich des Rohres, der Wurzeln, des Schlamms und anderen Wachstums oberhalb des normalen Wasserspiegels der Abwasst strömung gerichtet wird. Ein großer Teil des Schaumes bleibt dort haften, wo er auf die verschiedenen Oberflächen trifft, während ein Teil des Materials auf den Rohrwänden herunter in das Abwasser läuft und auch dort wirksam ist Der aus kleinen Bläschen bestehende Schaum löst langsam das aktive Räuchermittel und füllt das Rohr mit dem giftigen Dampf aus, so daß der ganze Innenraum mit dem Räuchermittel wirksam behandelt wird.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Pflanzenbekämpfungsmittel für Abwasserrohre, das chemische Mittel zur Abtötung von in die Rohre eingedrungenen Wurzeln und/oder anderen Organismen enthält, wobei die Chemikalien in wässeriger Lösung für eine bestimmte Zeit in provisorisch abgeschlossenen Rohrabschnitten eingefüllt werden und neben dem Giftstoff auch ein oberflächenaktives Mittel in der Lösung enthalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung in Form eines stabilen haftenden Schaumes ein Alkalimetallalkyldithiocarbaminat aus der Klasse, welche aus dem Natrium- und Kaliummethyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl und Allyl-dithiocarbaminaten und Gemischen derselben besteht, als pflanzentötendes Räuchermittel und ein biologisch abbaubares, nicht ionisches oberflächenaktives Mittel im Gewichtsverhältnis 5 zu 2 enthält, das aus der Klasse genommen wird, weiche aus Isooctyl-phenoxyethanol mit !0 Mol Ethylenoxid ethoxiliert, Nonylphenoxypolyoxyethylenethano! LJid Nonylphenylpolyethylenglycolether besteht
2. Pflanzenbekämpfungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung ein Pflanzenwuchsinhibitor zugesetzt wird, der mit den darin enthaltenen aktiven Bestandteilen chemisch nicht reagiert.
3. Pflanzenbekämpfungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pflanzenwuchsinhibitor aus der Klasse genommen wird, welche aus 4-',Methylsulfonyl)-2, 6-dinitro-NN-dipropylanilin, Trifluralin und Dichlobenyl besteht.
4. Pflanzenbekämpfungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung ein insektentötendes Mittel für Abwasserleitungen zugesetzt wird, das mit den anderen Bestandteilen der Lösung chemisch nicht reagiert.
5. Pflanzenbekämpfungsmittel nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive Mittel Isooctylphenoxyäthanol ist das 10 Mol Äthylenoxyd enthält und als Inhibitor Dichlobenil zugesetzt ist.
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