Leuchtschild. Die bekannten Leuchtschilder bestehen meist aus Tafeln, bei denen die darzustellen den Zeichen (Buchstaben oder Figuren) da durch sichtbar werden, dass sie im Vergleich zum Hintergrund abweichende Helligkeit und Farbe besitzen, wobei die Tafel von einer da hinter liegenden Lichtquelle durchleuchtet wird, Wenn solche Leuchtschilder von daran vorübergehenden Betrachtern angesehen wer den oder die Leuchtschilder auf Fahrzeugen montiert am Betrachter vorbeifahren, üben sie nur eine ganz vorübergehende Wirkung aus.
Nur in dem Augenblick, in dem der Betrach ter senkrecht zur Tafel steht, ist die volle Lichtwirkung vorhanden, während plastische Leuchtzeichen schon, wenn man sich von wei tem der Ebene, in der sie liegen, von der Seite nähert, eine starke vorbereitende Wirkung ausüben, ehe man sie genau erkennen kann. Nachdem man sie beim Vorbeiziehen genau betrachten konnte, üben sie ferner dann noch, während sie sich vom Betrachter entfernen. eine starke Nachwirkung aus. Man hat des halb versucht, Schilder mit plastischen Leuchtzeichen auszubilden.
Plastische Leuchtröhren, denen man die Gestalt der darzustellenden Zeichen gibt und in ihrem Innern unter Anwendung elektri scher Energie eine Lichtwirkung erzeugt, haben eine ganze Reihe.von Nachteilen. Die Röhren selbst und die Apparatur zur Er zeugung des hochgespannten elektrischen Stroms sind sehr teuer. Dabei sind die Röh ren leicht zerbrechlich und ihre Funktion ver. sagt bei grosser gälte, was sie insbesondere für Leuchtschilder von Fahrzeugen, z. B. Trams, völlig unbrauchbar macht.
Ferner haf tet den Leuchtröhren der Mangel an, dass den Zeichen tagsüber jede auffallende Sichtwir kung fehlt, weil die Röhren aus. durchsichti gem Glas bestehen, so dass, keine starke Ge gensatzwirkung zum Hintergrund zustande kommt.
Man hat deshalb plastische Leuchtzeichen aus reflektierendem Glas hergestellt. Diese Zeichen geben zwar bei gutem Tageslicht eine Leuchtwirkung, dagegen mangelt ihnen nachts, wo gerade Leuchtzeichen durch den Kontrast zur dunklen Umgebung die stärkste Lichtwirkung ausüben könnten, eine nach allen Seiten ausstrahlende Sicht, weil ihnen die Innenbeleuchtung fehlt.
Die Übelstände aller bisher bekannten, vorstehend beschriebenen Leuchtschilder und Leuchtzeichen werden gemäss der vorliegen den Erfindung dadurch behoben, dass die leuchtenden Zeichen wenigstens zum Teil aus durchscheinendem Material hergestellt sind, das in einer Tafel mit kontrastierender Sicht wirkung eingelassen ist und aus dieser so wohl nach der einer künstlichen Lichtquelle zugekehrten wie nach der entgegengesetzten Seite der Tafel hin hervorsteht.
Bei solchen Leuchtschildern lassen sich auch die Seitenflächen der Leuchtzeichen durchscheinend ausführen, so dass plastische Leuchtzeichen aus der Tafel geringerer Durch sichtigkeit herausragen. Damit werden die Mängel der gewöhnlichen, von hinten beleuch teten Leuchtschilder behoben, denen die pla stische Wirkung fehlt. Gegen plastische Leuchtröhren hat die Erfindung den Vorteil, dass jede beliebige gegen Stoss und Kälte unempfindliche Lichtquelle verwendet werden kann, die zudem in den Anlagekosten viel billiger ist als Röhrenlicht.
In den Fig. 1, 4 und 5 beiliegender Zeich nung sind Ausführungsbeispiele des Gegen standes der Erfindung dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 die Ansicht einer Leuchttafel, Fig. 2 den Seitenriss' der Leuchttafel Fig. 1 im Schnitt gemäss der Linie II-II in einer gewöhnlichen, nicht der Erfindung entsprechenden Ausführungsform,
Fig. 3 einen Teil des Grundrisses der Leuchttafel Fig. 1 im Schnitt gemäss der Linie III-III ebenso in bisheriger Ausfüh rungsform, Fig. 4 den gleichen Schnitt wie Fig. 3 in der Ausführungsform gemäss der Erfin- dung, Fig. 5 eine Leuchttafel, deren Lichtquelle gleichzeitig zur Schaufensterbeleuchtung dient.
In allen Figuren sind die gleichen Gegen stände mit den gleichen Zahlen bezeichnet. In Fig. List 1 die Leuchttafel, in die die Zeichen 2, 3, 4, 5 eingelassen sind. Die Zei chen bestehen aus durchscheinendem, zweck mässig farbigem Material, z. B. Kunstharz. Die Tafel 1 mit, kontrastierender Sichtwir kung kann aus weniger durchsichtigem Mate rial bestehen. Sie kann aber auch aus ganz undurchsichtigem Material, z.
B. Pavateg, hergestellt sein. Die. Tafel 1 ist in Farbe und Helligkeit so gehalten, dass sich bei Tages licht die Zeichen 2, 3, 4, 5 möglichst stark von ihr abheben. Die Tafel 1 kann aber auch umgekehrt aus sehr hell durchscheinendem Material bestehen, so dass bei der Nacht wirkung die farbigen Zeichen auf hellem Grund erscheinen.
Im Seitenriss Fig. 2 ist 1 die Tafel und 3 das darin eingelassene Zeichen in einer bis- her üblichen Ausführungsform. 6 bedeutet eine Lichtquelle und 7 den Kasten des Leucht- schildes, der zweckmässig mit stark reflektie render gewölbter Innenfläche auszuführen ist, um eine gleichmässige Durchleuchtung de Zeichens 3 zu erreichen. Die plastische Leucht- wirkung des Zeichens 3 kommt dadurch zu stande, da.ss es auf der dem Kasten 7 abge kehrten Seite aus der Tafel 1 herausragt.
Die beispielsweise eingezeichneten Licht strahlen 8, 9, 10 zeigen, dass dieses Heraus ragen nach aussen genügt, um ausser der Frontseite des Zeichens auch die Oberseite und Unterseite desselben zu erleuchten. Wäh rend der Strahl 8 die Frontseite des Zeichens 3 erleuchtet, wirkt Strahl 9 durch Reflekt.ion auf die Oberseite und Strahl 10 durch Re- flektion und die Unterseite des Zeichens 3.
Aus dem Grundriss Fig. 3 ist aber er kennbar, dass ein Herausragen des Zeichens 3 nach aussen allein nicht genügt, um auch die herausragenden Seitenflächen des Zeichens 3, z. B. 3', gut zu erleuchten. Ein viel zu klei nes Strahlenbündel 11, 12 der Lichtquelle 6' erreicht die Seitenfläche 3'. Durch den schmalen Lichtspalt dringt nicht Licht ge nug, damit die Seitenflächen der Zeichen hierdurch wirksam erhellt werden, obgleich angenommen wurde, dass die Lichtquelle 6' gerade im günstigsten Punkt liegt. Bei jeder Verschiebung der Lichtquelle 6' nach links oder rechts wird das zur Erleuchtung der Seitenfläche 31 dienende Strahlenbündel der Lichtquelle 6' noch schmäler. So ist z.
B. bei i der Verschiebung nach rechts in der gestri- Ühelt eingezeichneten Stellung 62 der Licht quelle die Schattengrenze erreicht, bei der durch eine weitere Verschiebung kein Licht mehr von dieser Lichtquelle zur Seitenfläche 3' gelangt.
Gerade durch die Leuchtkraft der senkrechten Seitenteile kommt aber beim Vorbeiziehen eines Leuchtzeichens die starke vorbereitende und nachwirkende plastische Sichtbarkeit zustande, Wie Versuche ergeben, wird aber, wie Fig. 4 zeigt, eine, wirksame Erleuchtung der Seitenteile 3' dadurch erreicht, dass man die Zeichen 2, 3, 4, 5 von der Tafel 1 aus nicht nur nach aussen, sondern auch in das Innere des Lichtkastens 7 hervorstehen lässt. Die Flächen 33, 34, die den Lichtquellen in grosser Breite gegenüberliegen, nehmen dann grosse Lichtmengen auf.
Bei dem verwendeten durchscheinenden Material wird dieses ein gestrahlte Licht im Innern des Leuchtzei- chens so diffus verteilt, dass es auch die Sei tenflächen 3', 32 erhellt. So nimmt z. B. von der Lichtquelle 6' das ganze Strahlenbündel 13, 14 an dieser diffusen Erleuchtung teil, ohne dass es wie bei Fig. 4 auf eine bestimmte günstigste Stellung der Lichtquelle 6' an kommt, der gegenüber eine Verschiebung nach rechts oder links die Lichtwirkung stark, abnimmt. Gleichzeitig werden aber auch die Frontflächen der Leuchtzeichen wesentlich stärker beleuchtet.
Das Hervorstehen der Leuchtzeichen in den Leuchtschild ist deshalb auch dann mit Vorteil anzuwenden, wenn man die Seitenflächen 3', 3' undurchsichtig lässt. Dies kommt z. B. dann in Betracht, wenn man, um eine möglichst plastische Tageswir kung der Zeichen zu erreichen, die Seiten flächen der Zeichen mit einer undurchsichti gen Farbe versieht, die sowohl gegen die Frontflächen der Zeichen als auch gegen die Tafel eine starke Kontrastwirkung aufweist.
Gegenüber dem Röhrenlicht ist beim Leuchtschild mit Innenbeleuchtung der Ener gieaufwand für Beleuchtungszwecke höher, weil Röhrenlicht an sich einen grösseren An teil der elektrischen Energie in Licht um setzt und weil ferner beim Leuchtschild mit Innenbeleuchtung nur ein Teil des Lichtes zu den Leuchtzeichen gelangt. Besonders bei Leuchtschildern mit undurchsichtiger Tafel 1 wird der grösste Teil des Lichtes zur nutz losen Innenbeleuchtung der Tafel ver wendet.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird nun diesem Übelstand dadurch abgeholfen, dass der Lichtkasten 7 nach einer Seite offen ausgeführt wird, so dass die Lichtquelle 6 nicht nur zur Beleuch tung der Zeichen 2 bis 5, sondern ausserdem zur Beleuchtung anderer Gegenstände dient. So kann z. B. die Lichtquelle von Strassen- leuchtschildern ausserdem zur Strassenbeleuch tung verwendet werden.
Fig. 5 zeigt an einem besonders vorteil haften Beispiel die Anwendung dieser Aus führungsform. Die Lichtquellen des Leucht- kastens dienen hier gleichzeitig zur Schau fensterbeleuchtung. Hier fallen die Licht kosten besonders stark ins Gewicht, weil Leuchtzeichen und Schaufensterbeleuchtung oft den grössten Teil der Nacht in Betrieb zu halten sind. Ferner ist die Anordnung so zu treffen, dass die Wirkung der beleuchteten ausgestellten Gegenstände nicht durch die Leuchtzeichen beeinträchtigt wird.
Hinter dem Fenster 15 befinden sich auf der Aus lage 16 die ausgestellten Gegenstände. Der Oberteil des Fensters ist durch die undurch sichtige Tafel 1 abgedeckt, in der die Zei chen 3 eingelassen sind. Die Lichtquellen 6 durchleuchten mit Hilfe des unten offenen Leuchtkastens 7 die Leuchtzeichen 3 und gleichzeitig die Gegenstände auf der Auslage 16. So wirken die Leuchtzeichen als plasti scher Blickfang für das Schaufenster, ohne dessen Wirkung zu stören, da sie durch den untern abdeckenden Teil der Tafel 1 von der erleuchteten Auslage 16 getrennt sind.
Es ist also möglich, mit den für das Sc1.#jaufenster ohnehin notwendigen Lichtkosten und ohne Störung der Wirkung der Auslage ausser dem Schaufenster plastische Leuchtzeichen mit Licht zu versorgen.