CH246669A - Verfahren zur Herstellung von unsymmetrisch substituierten Guanidinen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von unsymmetrisch substituierten Guanidinen.

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CH246669A
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American Cyanamid Co
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      Verfahren        zur    Herstellung von     unsymmetrisch        substituierten        Guänidinen.       Gegenstand der vorliegenden Erfindung  ist ein Verfahren zur Darstellung von     mono-          und    unsymmetrisch     di-substituierten        Guani-          dinen.    Die Erfindung gestattet die Darstel  lung von substituierten     Guanidinen    durch  Umsetzung von     wässrigen        Cyanamidlösungen     mit geeigneten     primären    und sekundären       

  Aminen    unter Bedingungen, die ein ausserge  wöhnlich reines Endprodukt und eine grosse       Ausbeute    ergeben.  



  Mono- und unsymmetrisch     di-substituierte          Guanidine    .sind bekannte     Verbindungen    und  werden nach verschiedenen Verfahren dar  gestellt. Leider sind die meisten der bisher  bekanntgewordenen Verfahren zur     Darsèl-          lung    dieser äusserst nützlichen Verbindungen  nicht ganz zufriedenstellend, und zwar aus  den verschiedensten Gründen, wie geringe Er  giebigkeit, unreines Endprodukt, zu lange  Reaktionszeit und     dergl.    Es:

   wurde jedoch  festgestellt, dass mono- und     unsymmetrisch          di-substituierte        Guanidine    nach dem neuen  Verfahren gemäss der nachstehenden Be  schreibung mit grösserer Ergiebigkeit, in kür  zerer Zeit und bei grösserer Reinheit darge  stellt werden können, als es bisher für mög  lich gehalten wurde.  



  Gemäss Erfindung werden     unsymmetrisch     substituierte     Guanidine    durch Umsetzung  einer     wässrigen        Cyanamidlösung    mit einem       Gemisch        aus.    einem primären oder sekundären  Amin und einem sauren Salz des betreffen  den Amins dargestellt. Dieses primäre     oder     sekundäre Amin .soll zweckmässig     eine    Disso-         ziationskonstante    von mindestens 1 X     10-6     besitzen.

   Die     Cyanamidkonzentration    wird  am besten niedrig gehalten,     zum    mindesten  im Frühstadium der Reaktion, indem das       Cyanamid    dem Amin und dem     Aminsalz     während der     Reaktion    in Form einer     wässri-          gen    Lösung nach und nach zugesetzt wird.  



  Im Verlauf von Versuchen zur Darstel  lung von mono- und     unsymmetrisch        di-substi-          tuierten        Guanidinen    wurde beobachtet, dass  die sauren Salze der     Amine    mit einer     Disso-          ziationskonstante    von     mindestens    1 X 10-6  bei 100 C mit     wässrigem        Cyanamid    keine       Reaktion        eingehen,    sofern das     Reaktionsge-          misch    neutral oder sauer ist:

   Bei höheren       Temperaturen,        beispielsweise    bei<B>156'C,</B> er  folgt     eine    teilweise Reaktion, aber der Ertrag  an substituiertem     Guänidin    ist so gering, dass  die Reaktion wirtschaftlich unbrauchbar ist.  



  Bei Versuchen zur Umsetzung von Cyan  amid     mit    freien primären oder sekundären       Aminen        unter        normalen        Betriebsbedingungen          wird    nur ein geringer     Ertrag        eines    substi  tuierten     Guanidins    erzielt. -Das Reaktions  produkt ist eine äusserst starke Base und bei       Anwesenheit    von     Wasser    unbeständig.

   Fer  ner neigt das nicht umgesetzte     Cyanamid    bei  Anwesenheit von starken Basen zur Bildung  von     Dicyandiamid,    das nicht leicht zu dem  gewünschten     Guanidin    umgesetzt werden  kann. Auch wird das     Cyanamid    bis zu einem  gewissen Mass zu Harnstoff,     Kohlendioxyd     und Ammoniak     hydrolisiert.    Hieraus ergibt  sich, dass ein grosser Teil     des        Cyanamids    zu      unerwünschten und verunreinigenden Pro  dukten     umgesetzt    wird.

   Es ist daher klar, dass  die Darstellung von substituierten     Guani-          dinen    durch die Reaktion der beiden     Reak-          tionsstoffe,        Cyanamid    und freies Amin, vom  wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet  unzulänglich ist.  



  Es wurde nun     festgestellt,    dass bei der       Umsetzung    von     wässrigen        Cyanamidlösungen     mit     einem    primären oder sekundären Amin  in Gegenwart eines sauren Salzes des glei  chen freien Amins mono- und     unsymmetrisch          di-substituierte        Guanidinsalze    in überraschend  grosser Ausbeute gebildet werden.

   Ohne an  irgendwelche     theoretische    Ausführungen ge  bunden zu sein,     scheint    es doch, dass unter    den bei dem Verfahren gemäss Erfindung  herrschenden     Bedingungen    das     Cyanamid     zuerst     mit    dem freien Amin eine Reaktion  eingeht, aus der     dann    ein substituiertes     Gua-          nidin    entsteht.

   Dieses     Guanidin    ist eine stär  kere     Base    als das Amin, von dem es abgeleitet  wurde, und     geht    sofort mit den sauren salz  bildenden Gruppen des     im        Reaktionsgemisch     gleichfalls vorhandenen     Aminsalzes    eine  Reaktion ein und führt auf diese Weise zur  Bildung von mehr freiem Amin und dem sehr  beständigen sauren     .Salz    des     unsymmetrisch          substituierten        Guanidins.    Die nachstehenden  Gleichungen veranschaulichen diesen Vor  gang:

    
EMI0002.0033     
  
EMI0002.0034     
    Wie aus dem bisher Gesagten ersichtlich,  enthält das Reaktionsgemisch ein primäres  oder sekundäres Amin mit     einer        Dissozia-          tionskonstante    von mindestens 1 X     10--6    sowie  ein     saures    Salz desselben Amins.

   Die rela  tiven     Proportionen    der freien     Aminbase    zum       Aminsalz        ,sind    nicht besonders ausschlag  gebend.     Immerhin    muss genügend freie Amin  base vorhanden     sein,    um den     pH-Wert    der       Lösung    auf 8 oder mehr zu bringen.

   Wie aus  den     nachstehenden    spezifischen Beispielen       ersichtlich,    wird in den     meisten    Fällen die  beste     Ausbeute    erzielt, wenn der     pH-Wert          3es        Reaktionsgemisches    etwa 9,5 bis 11 be  trägt. Die     zur        Erreichung    des richtigen       pH-Wertes    erforderliche Menge freies Amin  ist natürlich je nach der Stärke des Amins  verschieden.

   Als     allgemeine        Regel        sind        min-          destens   <B>0,05</B>     Mol.    freies     Amin    je     Mol.    Amin  salz zu verwenden, um den     pH-Wert    des  5     Reaktionsgemisches    auf die für das Verfah  ren     günstigste    Höhe zu bringen.  



  Auf der andern Seite muss die     im    Reak  tionsgemisch vorhandene     Aminsalzmenge    ge-         nügend    gross sein, damit der grösste Teil des       Endproduktes    in der Form eines     Guanidin-          salzes    auftritt.

   Wird die Reaktion unter sol  chen Bedingungen durchgeführt, dass- nur       ungenügend    saures Salz bildende Gruppen in  dem     Reaktionsgemisch    vorhanden sind, um  eine Verbindung mit dem darin auftretenden  substituierten     Guanidin    einzugehen, so treten  einige der durch     die        Anwesenheit        dieses    un  beständigen Produktes im Reaktionsgemisch  bedingten     Nachteile    auf. Natürlich hängt die  obere Grenze der freien     Aminmenge    von den  besonderen Reaktionsbedingungen ab.

   Im all  gemeinen darf die     Molarmenge    des     freien-          Amins    die     Molarmenge    des     Aminsalzes    nicht  übersteigen.  



  Bei der Reaktion von     Cyanamid    mit pri  mären oder sekundären Aminen in Gegen  wart von     Aminsalzen        unter        den-angegebenen          Bedingungen    wird eine grössere Ergiebigkeit  an     substituierten        Guanidinsalzen    erzielt.

       Eine     noch bessere     Ausbeute    an diesen Produkten  wird erzielt,     wenn    die     Konzentration    des nicht  reagierten     Cyanamids    im     Reaktionsgemisch         auf dem     Mindestmass    gehalten     wird,    und zwar  während der ganzen Dauer der Reaktion.

   Es  empfiehlt sich, die     Cyanamidkonzentration     niedrig zu halten, um die Bildung von     Dicyan-          diamid    und andern     unerwünschten    Produkten  zu verhindern, die sich unter den Reaktions  bedingungen     bilden        könnten.     



  Eine geeignete Möglichkeit, die     Cyan-          amidkonzentration    im Reaktionsgemisch nie  drig zu     halten,        besteht    darin, dass das     Cian-          amid    dem     Reaktionsgemisch    in Form einer       wässrigen        Lösung    im Verlauf der     Reaktion     nach und nach zugesetzt wird.

   Die Geschwin  digkeit,     mit    der die     Cyanamidlösung    jeweils  zugesetzt     wird,    hängt natürlich vom     Stadium     der     Reaktion    zwischen dem     Cyanamidzusatz     und dem     Amin    ab. Natürlich reagieren     einige     Amine schneller als andere. Auch erfolgt die       Reaktion    bei verschiedenen     Temperaturen    und       verschiedenen        pH-Werten    verschieden schnell.

    Unter den     meisten    Betriebsbedingungen     ist     jedoch der grösste     Teil    des     Cyanamids        in     einem Zeitraum von etwa 10 Minuten bis  2 Stunden zuzusetzen, sofern das Verfahren  in     einem    Grosskessel durchgeführt wird.  



       Wird    das Verfahren fortlaufend durch  geführt, so kann eine     bestimmte    Zeitdauer  für den     Cyanamidzusatz    nicht angegeben  werden. In diesen Fällen ist es jedoch am  zweckmässigsten, die     Cyanamidlösung    in     einer     solchen Geschwindigkeit zuzusetzen, dass  nicht mehr als etwa 1/4     Mol.    nicht     reagiertes          Cyanamid    je     Mol.        unreagiertes    Amin und       Aminsalz    zusammen im     Reaktionsgemisch     vorhanden ist.  



  Damit soll     natürlich    nicht gesagt sein, dass  keinesfalls mehr     Cyanamid    bei dem Verfah  ren gemäss Erfindung Verwendung finden  darf.     Cyanamid    ist verhältnismässig billig,  während einige Amine teuer sind. Bei der  Verwendung von teuren Aminen ist natürlich  eine grösstmögliche Ausbeute entsprechend  dem verwendeten Amin anzustreben.     In    die  sem Falle ist es möglicherweise erwünscht,  die Reaktion in der soeben beschriebenen  Weise durchzuführen, indem die Konzentra  tion     des    freien     Cyanamids        im    ersten Stadium  der Reaktion niedrig gehalten wird.

   Die    Reaktion kann     mit    grosser Gesamtergiebig  keit an     substituiertem        Guanidin    zu Ende ge  führt werden,     indem    gegen das Ende der       Reaktion    dem Reaktionsgemisch überschüssi  ges     Cyanamid    zugesetzt wird, wodurch prak  tisch alles nicht reagierte Amin und     seine     Salze zu dem entsprechenden     Guanidin    um  gesetzt werden.  



  Wie aus dem bisher Gesagten ersichtlich,       kann    das Reaktionsprodukt ein mono- oder  unsymmetrisch     di-substituiertes        Guanidinsalz     der der Säure des     Aminsalzes        entsprechenden     Säure     sein.    Bei     Verwendung    von primären       Aminen        ist    das Produkt     ein        monosubstituier-          tes        Guanidin.    Bei Verwendung von     6ekun-          dären        Aminen    ist das 

  Produkt ein unsym  metrisch     di-.substituiertes        Guanidin.    Wird  beispielsweise     Monobutylaminnitrat    als Amin  salz verwendet, so ist das entstehende Pro  dukt ein     Monobutylguanidinsalz.    Bei Ver  wendung von     Di-butylamin    ist das Produkt       unsymmetrisches        Di-butylguanidinsalz    usw.  



  Das     Reaktionsprodukt    wird gewöhnlich  als     ein    saures .Salz isoliert, obwohl für viele       Verwendungszwecke        eine    Isolierung des     Pro-          duktes    nicht erforderlich ist, da die Lösung       unmittelbar    für weitere chemische     Reaktio-          nen    verwendet     wird.    Zwecks Erzielung des  freien     .substituierten        Guanidine    kann die salz  bildende Gruppe lediglich durch Neutralisie  ren mit     einer    geeigneten     Alkalisubstanz,

      wie  Kalk,     Bariumhydrogyd,        Ätznatrön    oder der  gleichen, beseitigt werden. Einige Produkte,  besonders die     Nitratsalz@,    kristallisieren leicht  und     können    durch     fraktionierte        Kristallisa-          tion    aus der Reaktionslösung zurückgewonnen  werden.

   Andere substituierte     Guanidinsalze     sind sehr wasserlöslich, beispielsweise     Methyl-          guanidinsulfat,    und können durch Eindamp  fen der Lösung, durch     Zerstäubungstrock-          nung    oder andere bekannte Verfahren zurück  gewonnen werden.  



  Die     verwendeten        Cyanamidlösungen    sind  handelsübliche     Artikel.    Gewöhnlich werden  diese     Cyänamidlösungen    mit einem freien       Cyanamidgehält    von 20     bis'    25 % hergestellt  und in den Handel gebracht. Jedoch     können     auch Lösungen mit     einem        Cyanamidgehalt         von 5 bis     80-%    hergestellt und im neuen Ver  fahren benutzt werden.  



  Die     vorteil@hafterweise    in dem     neuere    Ver  fahren zu verwendenden primären und sekun  dären     Amine    sind diejenigen mit einer     Disso-          ziationskonstante    von mindestens 1 X     10-6,          wie    z.

   B.     Methylamin,        Dimethylamin,        Äthyl-          amin,        Mono-N-butylamin,        Di-N-butylamin,          Piperidin,        Isoamylamin,        Benzylamin,        Phenyl-          äthylamin,        N-Äthyl-benzylamin,        Octylamin,          Läurylamin,        @Stearylamin,        Morpholin,        Cyclo-          hegylamin,

          Mono-äthanolamin    usw. Diese       Amine        können    in Form eines beliebigen ihrer  organischen oder anorganischen sauren     Salze     - einschliesslich der Salze der Schwefel-, Sal  peter-, Salz-, Essig-,     Propion-,    Kohlen-,     Car-          bamin-,        Bernstein-,        Phthalsäure    und anderer       Säuren    - verwendet werden.  



  Die Temperatur, bei der die Reaktion       durchzuführen    ist, beträgt etwa 80 bis 170  C.  Die obere Temperaturgrenze hängt von der       Geschwindigkeit    der Zersetzung des Produk  tes ab. Gewöhnlich werden die besten Ergeb  nisse bei 140 bis 160 C erzielt.

   Unter diesen  ;Umständen ist es gewöhnlich erforderlich,  die Reaktion unter Druck     durchzuführen.    Da  bei diesem Verfahren die optimalen Betriebs  bedingungen nutzbar angewendet werden,  kann die     Reaktion    auch bei atmosphärischem  Druck und bei     Temperaturen    bis etwa<B>120'C</B>  durchgeführt werden, wobei ein gutes     Erg@b-          nis    an substituierten     Guanidinen    erzielt wird.  Natürlich ist bei niedrigeren Temperaturen  mehr Zeit zur     vollständigen        Durchführung     der Reaktion erforderlich, aber trotzdem ist  die Reaktionszeit kürzer als zu     erwarten     war.

   Unter den     meisten        Betriebsbedingungen     kann die Reaktion in     ungefähr    6 Stunden  durchgeführt werden.  



  An Hand der nachstehenden     spezifischen          Beispiele    soll     nunmehr    die Erfindung     im    Ein  zelnen erläutert werden. Diese Beispiele sind       als    Erläuterung der Erfindung von verschie  denen Gesichtspunkten aus gedacht, stellen  aber     keineswegs    die     optimalen    Betriebsbedin  gungen dar.

   Natürlich reagiert jedes Amin in  verschiedener Weise, auch kann die höchste  Ausbeute an substituiertem     Guanidin    unter    verschiedenen Bedingungen -     pH    - Wert,  Temperatur, Konzentration und dergleichen  - erreicht werden,     innerhalb    der im Vor  stehenden genannten Grenzen.     Zusammen    mit  der vorangegangenen Beschreibung der Er  findung ermöglichen     diese    Beispiele dem  Fachmann die Darstellung von mono- und  unsymmetrisch     di-substituierten        Guanidinen     mit besseren     Ergebnissen,    als es     biher    mit  einem Mindestmass an Versuchsarbeiten mög  lich war.

   Soweit nichts anderes angegeben       ist,    beziehen sich die Mengenangaben auf       Gewichtsteile.       <I>Beispiel 1:</I>  13, Liter Wasser wurden in einen     22-Liter-          Kolben    mit Kühlschlangen und Rührwerk  gefüllt und in Eis gestellt. 7000 g konzen  trierte .Schwefelsäure     wurden    dem Wasser  zugesetzt und die     Lösung        gekühlt.    Daraufhin  wurde     Methylamin    in die Lösung eingeleitet,  und zwar mit einer Geschwindigkeit, dass die       Temperatur    auf höchstens 40     bis    45  C stieg.

    Das     Methylamin    wurde     in    ausreichendem  Überschuss zugeführt, so dass der     p11-Wert    10  betrug. Die insgesamt zugeführte     Methyl-          aminmenge    betrug 4,5 kg.  



  Die     Methylaminsulfatlös-ung    wurde     in     einen     Autoklaven    gegeben und auf     170'C     erhitzt. Nach Erreichen dieser Temperatur  wurden 32,7 kg 23,1 %     ige        wässrige        Cyanamid-          lösung    während zwei     -Stunden    eingepumpt  und nach Beendigung dieses Vorganges der       Autoklav    sofort entleert,

   die     Lösung    gekühlt  und eine kleine Menge unlöslicher Stoffe       abfiltriert.       Die     Methylg-uanidinsulfatlösung        wurde    im  Vakuum bei 50 bis 60 C zu     einer    dicken  Masse eingedampft und     eine        erste    Kristall  ablagerung     abfiltriert.    Das Filtrat     wurde     dann weiter eingedampft und eine zweite       Kristallablagerung    erzielt. Daraufhin wurde  das Produkt aus einer 80 %     igen    Methanol  lösung umkristallisiert und getrocknet.  



  <I>Beispiel 2:</I>  Eine     Versuchreihe    wurde     angestellt,    bei  der     Monomethylguanidinnitrat        mit    einem           pH-Wert    von 2,0 bis 10,7     dargestellt        wurde.     Bei diesen Versuchen wurden 21/2     Mol.        Mono-          methylaminnitrat    in 1500     cm3    Wasser aufge  löst und     in.    einen     3000-om3-Autoklaven    mit  Dampfschlangen, Rührwerk,     Thermoelement-          ansatz,

      Druckmesser und     Einlassrohr    bis unter  den     Flüssigkeitsspiegel    des gefüllten Gerätes  gegeben. Bei einem Versuch wurde der     pH-          Wert    der     Methylaminnitratlösung    mit Salpe  tersäure auf 2,0 eingestellt und daraufhin       0,2,5        Mol.        Pyridinnitrat    als     Pufferstoff    zu  gesetzt. Bei einem zweiten Versuch wurde der  ersten     Füllung    lediglich das     Methylamin-          nitrat    zugesetzt.

   Bei den übrigen Versuchen       wurde        überschüssiges    freies     Methylamin    in  kleinen Mengen zugesetzt, um den     pH-Wert     der Lösung auf den gewünschten Stand zu  bringen. Nach Verschliessen des.     Autoklaven     wurde der Inhalt unter ständigem Rühren  15 bis 20     Minuten    lang auf 150  C erhitzt.

    Daraufhin wurden     1.1/2        Mol.        Cyanamid    in  Form einer 23,1     %igen        wässrigen    Lösung 40  Minuten lang in den     Autoklaven    gepumpt  und währenddessen die     Temperatur    des In  haltes auf 150 C gehalten. Nach     Beendigung     dieses Vorganges wurde das Reaktionsgemisch  5 Minuten lang auf 150 C gehalten und dann  schnell, in 5 bis 10 Minuten, auf     Zimmer-          temperatur    abgekühlt.

   Die     Reaktionslösungen     wurden     daraufhin    auf das     bekannte        Volumen     verdünnt     und        eine    Probe auf     Monomethyl-          guanidinnitrat    geprüft.

   Die Ergebnisse dieser  Versuchsreihe sind in der nachstehenden Ta  belle     zusammengestellt.     
EMI0005.0049     
  
    <I>Tabelle <SEP> I.</I>
<tb>  <I>11let/zyl-Guanidin-Nitrat.</I>
<tb>  PH
<tb>  Anfangs- <SEP> , <SEP> Amin- <SEP> Umsetzung
<tb>  wert <SEP> Endwert <SEP> Überschuss <SEP> in <SEP>  /o
<tb>  2,0 <SEP> 6,3. <SEP> 0 <SEP> 15
<tb>  5,5 <SEP> 8;1 <SEP> 0 <SEP> 47
<tb>  9,6 <SEP> 9,6\., <SEP> 6 <SEP> g <SEP> 76
<tb>  10.,0 <SEP> 10,1,% <SEP> 12,8 <SEP> g <SEP> 78
<tb>  10,4 <SEP> 10,4r <SEP> 2e5,5 <SEP> g <SEP> 74
<tb>  10,7 <SEP> 10,7 <SEP> 5.5,3 <SEP> g <SEP> 69       45 Wie ersichtlich, werden weit grössere Aus  beuten erzielt, wenn das Reaktionsgemisch    ausser dem     Aminsalz    noch zusätzlich freies  Amin enthält.

   Die     Umsetzung    in % bezieht  sich auf die verwendete     Cyanamidmenge.     



       Beispiel   <I>3:</I>       Es    wurde eine     zweite    Versuchsreihe ähn  lich     wie    in Beispiel 2 angestellt,     unter    Ver  wendung von     Mono-N-butylamin    als freie  Base und     Mono-N-butylaminnitrat    als saures  Salz.

   Wie bereits vorher, wurde auch hier ein  Versuch ohne     Butylaminüberschuss    mit einem       pH-Anfangswert    von 2,0 und ein zweiter,  ebenfalls ohne     Butylaminüberschuss,    jedoch       mit    einem normalen     pH-Wert    der Lösung       durchgeführt.    Weitere     Versuche        wurden    un  ter Verwendung von verschiedenen Mengen  des freien     Amins    angestellt. Die     Ergebnisse     dieser     Versuchsreihe    sind in der nachstehen  den Tabelle zusammengestellt.

    
EMI0005.0071     
  
    <I>Tabelle <SEP> IL</I>
<tb>  <I>Mono-N-butylguanidiniaitrat.</I>
<tb>  PH
<tb>  Anfangs- <SEP> Amin- <SEP> Umsetzung
<tb>  wert <SEP> Endwert <SEP> Überschuss <SEP> in <SEP>  /o
<tb>  2,0 <SEP> 6,2 <SEP> 0 <SEP> 12
<tb>  5,5 <SEP> 8,1 <SEP> 0 <SEP> 34
<tb>  ,9,4 <SEP> 9,3 <SEP> 14 <SEP> g <SEP> 72
<tb>  9,7 <SEP> 9,9 <SEP> 25 <SEP> g <SEP> 83
<tb>  9,8 <SEP> 9,9 <SEP> 30 <SEP> g <SEP> 85
<tb>  10,1 <SEP> 10a3 <SEP> 60 <SEP> g <SEP> 84
<tb>  10,6 <SEP> 10,8 <SEP> 2<B>1</B>60 <SEP> g <SEP> 81       Diese Versuchsreihe zeigt gleichfalls, dass,  bei Verwendung     des    freien Amins mit dem  entsprechenden sauren .Salz, wesentlich höhere  Ausbeuten an     mono-substituierten        Guanidinen     erzielt werden.  



  Bei     einem    gleichartigen Versuch mit dop  pelter Mono - N -     butylaminnitrat    - Konzentra  tion, d. h. 5     MMol.        Aminnitxat    in 1500     em3          Flüssigkeit,    wurde bei Verwendung von 60 g  freies Amin eine     Umsetzung    von<B>89A</B> erzielt.

           Beispiel   <I>4:</I>    Zur Darstellung von unsymmetrisch     di-          substituierten        Guanidinen    werden     sekundäre     Amine verwendet.     211/2        Mol.        Di-N-butylamin-          nitrat    und     eine    kleine Menge freie Di-N-butyl-    
EMI0006.0001     
  
    butylaminbase <SEP> (soviel, <SEP> um <SEP> einen <SEP> pH-.Wert <SEP> von
<tb>  8,8 <SEP> bis <SEP> 9,3 <SEP> zu <SEP> erzielen) <SEP> wurden <SEP> in <SEP> 1500 <SEP> cm'
<tb>  Wasser <SEP> aufgelöst;

   <SEP> die <SEP> Lösung <SEP> wurde <SEP> in'einen
<tb>  Autoklaven <SEP> gegeben <SEP> und <SEP> auf <SEP> 150 C <SEP> erhitzt.
<tb>  11/2 <SEP> Mol. <SEP> wässriges <SEP> Cyanamid <SEP> zu <SEP> 2 <SEP> 3.,1 <SEP> % <SEP> wurde
<tb>  während <SEP> 40 <SEP> Minuten <SEP> eingepumpt, <SEP> während
<tb>  die <SEP> Reaktionstemperatur <SEP> auf <SEP> <B>HO' <SEP> C</B> <SEP> gehalten
<tb>  wurde. <SEP> Der <SEP> Ertrag <SEP> an <SEP> Di-N-butylguanidin  nitrat <SEP> wurde <SEP> alsdann <SEP> analytisch <SEP> bestimmt <SEP> und
<tb>  mit <SEP> 84% <SEP> festgestellt.

   <SEP> Diese <SEP> Versuche <SEP> zeigten,
<tb>  dass <SEP> sekundäre <SEP> Amine <SEP> in <SEP> ähnlicher <SEP> Weise <SEP> wie
<tb>  die <SEP> primären <SEP> Amine <SEP> reagieren <SEP> und <SEP> dass <SEP> bei
<tb>  Verwendung <SEP> des <SEP> freien <SEP> Amins <SEP> zusammen <SEP> mit
<tb>  dem <SEP> Aminsalz <SEP> eine <SEP> wesentlich <SEP> bessere <SEP> Aus  beute <SEP> erzielt <SEP> wird. <SEP>   <I>Beispiel <SEP> 5:

  </I>
<tb>  Zwecks <SEP> Erläuterung <SEP> der <SEP> Verwendung <SEP> von
<tb>  heterocyclischen <SEP> Aminen <SEP> wurde <SEP> eine <SEP> Ver  suchsreihe <SEP> unter <SEP> Verwendung <SEP> von <SEP> Piperidin  nitrat <SEP> mit <SEP> freiem <SEP> Piperidiri <SEP> angestellt. <SEP> Die <SEP> in
<tb>  den <SEP> Autoklaven <SEP> gegebene <SEP> Lösung <SEP> enthielt <SEP> <I>2.1i2</I>
<tb>  Mol. <SEP> Piperidinnitrat <SEP> in <SEP> 1500 <SEP> cm' <SEP> Wasser.
<tb>  Daraufhin <SEP> wurde <SEP> überschüssiges <SEP> Piperidin
<tb>  entsprechend <SEP> den <SEP> Angaben <SEP> der <SEP> nachstehenden
<tb>  Tabelle <SEP> zugesetzt. <SEP> Die <SEP> Reaktionstemperatur
<tb>  betrug <SEP> 150  <SEP> C, <SEP> die <SEP> Zeit, <SEP> während <SEP> der <SEP> 11/2 <SEP> Mol.
<tb>  Cyanamid <SEP> zugesetzt <SEP> wurden, <SEP> 40 <SEP> Minuten, <SEP> wie
<tb>  in <SEP> Beispiel <SEP> 2.

   <SEP> Die <SEP> Ergebnisse <SEP> dieser <SEP> Versuchs  reihe <SEP> sind <SEP> in <SEP> der <SEP> nachstehenden <SEP> Tabelle
<tb>  zusammengestellt.       <I>Tabelle I11.</I>       N,N-Pentamethylenguanidin.          PH          Anfangs-    Amin-     Umsetzung     wert Endwert     Uberschuss    in      /o     2,0 6,2 0 25  3,5 7,4 0 5.5  9,4 9,2 8,8 g 83  9,8 9,9 220,0 g 87       9,9_    10,0 30,0 g     91,          10..0   <B>1</B>0,2 37,6     01    90         Beispiel   <I>6:

  </I>  Eine     weitere    Versuchsreihe     wurde        unter     Verwendung von     Methylammoniummethyl-          carbamat    mit überschüssigem     Methylamin    an  gestellt. Das Methylammoniummethylcarba-         mat    wurde     durch    Behandlung von     flüssigem     Amin mit     festem        Kohlendioxyd    dargestellt.  



  21/2     Mol.    des     Produktes        wurden        in        1:500        cm@     Wasser aufgelöst     und    in einen     Autoklaven,     wie in     Beispiel.    2,     gegeben.    Der     Inhalt        wurde     daraufhin     auf        15.0 C    erhitzt und     h1/f        Mol.     einer     23,

  1%igen        Cyanämidlösüng    während  40 Minuten in das Reaktionsgemisch     gepumpt,     während die Temperatur des     Reaktionsge-          misches    auf 150'C gehalten wurde.

   Es     wur-,     den mehrere     weitere    Versuche     durchgeführt,          unter        Verwendung    von 4 bis     6f    g     Methylamin     im Überschuss, bei einem     pH-Wert    von 10,1  bis 11,0.     In.    sämtlichen Fällen     wurden    bei       Verwendung-    von überschüssiger freier     Me-          thylaminbase    mit dem     Aminsalz    bessere       Ergebnisse    erzielt.  



  Auch wurden Versuche     _    angestellt, bei  denen die     Anfangsbeschickung    des     Autokla-          ven    5 und 10     Mol.        Methylammoniummethyl-          carbamat        in    1500 cm'     Wasser    enthielt. Es  wurde     eine        Ausbeute    von     theoretisch    bis zu  84 % unter den angewendeten Betriebsbedin  gungen erzielt. Sogar noch bessere Ausbeuten  sind möglich.  



       Beispiel   <I>7:</I>  100 g (1,00     Mol.)        Butylaminhydrochlorid     und 7 g (0,10     Mol.)        Butylamin    wurden in  6.3g     Wasser    aufgelöst und auf 100  C erhitzt,       unter    atmosphärischem Druck; daraufhin  wurden 283 g     C'yanamidlösung    zu     23,%    (1,55       Mol.)    unter Rühren während 31/2 Stunden  zugesetzt.

   Die Reaktion wurde noch 15 Minu  ten lang weiter erhitzt und     dann        gekühlt.    Das  Reaktionsprodukt     1Vlonobutylguanidinhydro-          chlorid,        wurde    zu einem. Sirup eingedampft,  in die freie Base umgesetzt und daraufhin  durch Behandlung mit     Kohlendioxyd        in    das       Butylguanidinbicarbonat    übergeführt. Es       wurden.    162. g     Butylguanidinbicarbonat    ge  wonnen.

   Das entspricht     einer        Ausbeute    von       9 & %    auf der Grundlage des     verwendeten          ButylaminhydrocMorids.       <I>Beispiel 8: -</I>  84 g (0,27     Mol.)        Octadecylaminhydro-          chlorid    und 3 g (0,011     Mol.)        Octadecylamin              wurden    in     2'0        cm@    Wasser gelöst, dem gerade  soviel     Butylalkohol        zugesetzt    war, um eine  klare Lösung zu erzielen.

   Die Lösung     wurde     unter     atmosphärischem    Druck auf 97  C er  hitzt und 82 g     23%ige        Cyanamidlösung    unter       Umrühren        während    2. Stunden zugesetzt.  Gelegentlich wurde     Butylalkohol    zugesetzt,  um das Amin in Lösung zu halten. Nachdem  alles     zugesetzt    war, wurde die Reaktion 50  Minuten weiter erhitzt und dann gekühlt.  Das Reaktionsprodukt wurde mit Natrium  carbonat zu     Octadecylguanidincarbonat    um  gesetzt. Es     wurden    54g     Octadecylguanidin-          carbonat    erzielt.

   Das entspricht einer Aus  i beute von 61 % auf der Grundlage des ver  wendeten     Octadecylaminhydrochlorids.     



  Natürlich können verschiedene Änderun  gen an den beschriebenen spezifischen Bei  spielen vorgenommen werden, ohne von dem  eigentlichen Gegenstand der Erfindung abzu  weichen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von unsymme trisch substituierten Guanidinen durch Um setzung con Cyanamid mit einem Amin, da durch gekennzeichnet, dass eine wässrige Cyan- amidlösung mit einem Gemisch eines Amins und eines sauren Salzes dieses Amins zur Um setzung gebracht wird. <B>UNTERANSPRÜCHE</B> 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch zekennzeichnet, dass die Reaktion bei einem pH-Wert von mindestens 8 und bei einer Temperatur zwischen 80 und 170 C stattfindet. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die wässrige Cyan amidlösung dem Gemisch aus Amin und saurem S:adz zugesetzt wird. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung 5 bis 80 Gew.-Proz. Cyanamid enthält Ünd das Verhältnis des freien, im Reaktionsgemisch vorhandenen Amins ungefähr 0,05 bis 1,0 Mol. freies Amin je Mol. Aminsalz beträgt. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 2 und 3, dadurch gekenn zeichnet, dass die wässrige Lösung mit einer solchen Geschwindigkeit zugesetzt wird, dass im Anfangsstadium der Reaktion höchstens etwa 1/4 Mol. nicht reagiertes Cyanamid je Mol. nicht reagiertes Amin darin vorhan den ist. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Reaktion unter atmosphärischem Druck und bei einer Tem peratur zwischen 80 und 170 C stattfindet. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Reaktion unter erhöhtem Druck und bei einer Temperatur zwischen 140 und 160 C stattfindet.
CH246669D 1945-09-07 1945-09-07 Verfahren zur Herstellung von unsymmetrisch substituierten Guanidinen. CH246669A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2615023A (en) * 1950-01-13 1952-10-21 American Cyanamid Co N-substituted formamidines

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2615023A (en) * 1950-01-13 1952-10-21 American Cyanamid Co N-substituted formamidines

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