CH241920A - Verfahren zur Verbesserung der Tonqualität von Streichinstrumenten. - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Tonqualität von Streichinstrumenten.

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CH241920A
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Fierz David H E Prof Dr
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    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D3/00Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
    • G10D3/22Material for manufacturing stringed musical instruments; Treatment of the material

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  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description


  Verfahren zur Verbesserung der Tonqualität von Streichinstrumenten.    Es ist bekannt, dass die alten Geigen,  Bratschen, Celli und Bässe der Italiener, ins  besondere der sogenannten Schule von     Cre-          mona,    sich durch besonders gute klangliche  Qualitäten auszeichnen. Alle Versuche, gleich  wertige Instrumente herzustellen, sind bis  her mehr oder weniger erfolglos gewesen.

    Zwar haben ausgezeichnete Geigenbauer nach       1760    auch sehr gute Streichinstrumente ge  baut, aber es steht fest und wird durch die  hohen Preise, welche für authentische     Cre-          monesergeigen    bezahlt     werden,    bewiesen, dass  es bis jetzt nicht gelungen ist, den berühm  ten Geigen eines     Stradivarius,        Guarnerius     usw. Gleichwertiges gegenüberzustellen.  



  Es     wu.de    nun gefunden, dass es möglich  ist., Streichinstrumente so zu     behandeln,    dass  sie hervorragende klangliche Qualitäten auf  weisen. Dabei ist es zweckmässig, das Äussere  der guten Geigen hinsichtlich ihrer Form  möglichst beizubehalten, obschon es ohne  nachteilige Folgen ist, wenn man gewisse  Details verändert. Derartige Details sind  z. B. die Schnecke, die Ecken der Geige    und die. Höhe der sogenannten Zargen, das  sind die Seitenwände der Streichinstrumente.       Stradivarius,    der grösste aller Geigenbauer,  hat z. B. die Höhe der Zargen sehr oft ver  ändert.

   Dagegen haben     Stradivarius    und alle  hervorragenden Geigenbauer jener Zeit die  Wölbungen des Bodens und der Decke der  Geige sozusagen kaum verändert, sowie auch  die Aussenmasse der Geigen, die sozusagen  konstant geblieben sind, seitdem     Gasparo        dä,     Salb zirka 1600 die endgültige Form der  modernen Geige geschaffen hat.  



  Die Vermutung, dass die Qualität des  Geigenlackes kaum eine Rolle in bezug auf  den Klang der Geige spielt, wird gestützt durch  die Tatsache, dass sehr viele     hervorragende    alte  Geigen praktisch überhaupt keinen Lack  mehr aufweisen und trotzdem ausgezeichnet  klingen. Die Behauptung, dass der Lack eine  ausschlaggebende Rolle spiele, muss deshalb  als unrichtig bezeichnet werden. Dagegen  scheint es wichtig, den Lack richtig aufzu  tragen und zudem die Geige so fertig zu  machen, dass sie richtig klingt. Dabei ist es      erforderlich, sowohl das Äussere als auch das  Innere der Geige zu berücksichtigen.  



  Es wurde nun festgestellt, dass es nicht  nur notwendig ist, das Äussere     eines    Streich  instrumentes zu behandeln, sondern auch das  Innere, das bei den modernen Instrumenten  roh ist. Bei der modernen Fertigung werden  Boden, Decke und Zargen ausgeschnitzt, ge  glättet und darauf das Instrument zugeleimt  und aussen lackiert. Damit der Geigenlack  nicht     "einschlägt",    wird aussen zuerst ein  sogenannter Grundlack aufgetragen. Dieser  aber dringt bereits etwas in das Holz ein  und schädigt dadurch die akustischen Quali  täten des Tones. Wenn also verhindert wer  den soll, dass der Lack in das Holz eindringt,  so     muss    anderseits auch die sogenannte Grun  dierung so beschaffen sein, dass sie ihrerseits  nicht in das Holz eindringt.

   Es' hat sich ge  zeigt, dass ein einfacher Anstrich von  z. B. Proteinen, wie Leim oder Gela  tine,     nach    dem Trocknen jedes Einschlagen  des Geigenlackes verhindert. Es genügt ein  einmaliger Anstrich     mit    z.     B,        einer    7%igen       Gelatinelösung    in Wasser. Nach dem Trock  nen wird die Geige aussen mit feinstem  Schmirgelpapier,     Bolus    usw. geglättet und  darauf lackiert. Obschon     eine    derartige Be  handlung den Ton, wie festgestellt wurde,       günstig    beeinflusst, gelangt man doch nicht  ganz zum Ziele, das heisst zur genauen Ton  qualität der     Cremonesergeigen.     



  Dagegen verhindert der Leim- oder     Ge-          latineanstrich    jedes Einschlagen des Geigen  lackes. Der Leim als Kolloid kann zudem  nicht in das Holz eindringen, weil eine  Pseudolösung vorliegt, und der Leim sitzt  gewissermassen nur auf der äussersten Holz  schicht und schädigt sie in keiner Weise.  Dadurch wird eine Verbesserung der     ton-          lichen    Qualität erreicht. Dagegen fehlt In  strumenten, die zuerst mit Leim (Gelatine)  angestrichen wurden, der letzte Glanz und  vor allem die leichte     Spielbarkeit    der alten  italienischen Meisterinstrumente.  



  Es wurde nun gefunden, dass der Grund  für dieses Manko darin zu suchen ist, dass  das Innere der Instrumente nicht vollkommen    glatt ist. Dadurch, dass die äussersten  Holzfasern bei den Schwingungen des "Kor  pus" frei liegen, entstehen jene Neben  geräusche, die die meisten     neuen    Geigen  kennzeichnen.  



  Gegenstand der Erfindung ist nun ein  Verfahren zur Verbesserung der Tonqualität  von     Streichinstrumenten,    das dadurch ge  kennzeichnet ist, dass man die zum Aufbau  des Instrumentes zu verwendenden Bau  elemente insbesondere auf derjenigen Seite,  die beim zusammengesetzten Instrument in  das Innere zu liegen kommt, spätestens wäh  rend der Zusammensetzung einer Behand  lung unterwirft, die bewirkt, dass die an der  behandelten Oberfläche der Bauelemente lie  genden Holzfasern nicht in Eigenschwingung  geraten können.  



  Wenn man beispielsweise das Innere eines  bis auf die Decke zusammengestellten rohen       Instrumentes    einschliesslich der Decke sorg  fältig glättet, z. B. mit feinem Schmirgel  papier, und darauf das ganze Innere z. B. mit  einer Proteinlösung anstreicht, dann fühlt  sich das Holz nach dem Trocknen rauh an,  weil die äussersten Holzfasern sich aufgestellt  laben. Wenn man nach dem völligen Trock  nen des Anstriches nun die Oberfläche wie  der mit Schmirgelpapier oder     sonstwie    glät  tet, dann ist das Innere des     Instrumentes     vollkommen glatt und bleibt es auch, wenn  man das Holz befeuchtet.

   Das heisst, die  äussersten Holzfasern sind miteinander ver  klebt und können nach Aufleimen der Decke  und Aussenlackierung beim Spielen des In  strumentes nicht Eigenschwingungen aus  führen, welche die Nebengeräusche verur  sachen.  



  Eine Geige, die richtig nach den bekann  ten Geigenmodellen gebaut ist und die innen  und aussen nach der oben beschriebenen Me  thode geglättet wurde, tönt in kürzester Zeit  hervorragend, das heisst sowie der Lack ganz  erhärtet ist, was je nach dem Lacke etwa  1-6 Monate dauert. Die Klangqualität der  artig behandelter Geigen erreicht ohne  weiteres jene der     Cremonesergeigen,    und auch  die     Spielbarkeit    ist ausgezeichnet.      An Stelle von Leim oder Gelatine kann  man auch andere     Mittel    verwenden, um die  Holzfasern festzuhalten, wie z. B. Wachs-,       Casein-,        Collodium-    usw. -Lösungen.  



  <I>Beispiel:</I>       Eine    bis auf die Decke fertiggestellte neue  Geige, die nach     einem    Modell des     iStradivarius     gebaut war, wurde einschliesslich die Decke  innen und aussen     vollkommen    mit feinstem  Schmirgelpapier geglättet. Dabei wurden  nicht nur der Boden und die Decke, sondern  auch die Zargen und die Bereifung und die  Klötze geglättet. Darauf wurde das Instru  ment mit einer     Gelatinelösung,    7 Teile Ge  latine auf 100 Teile Wasser, angestrichen,  wobei die     Gelatinelösung    zirka 55  warm  gehalten wurde, damit sie nicht gelatinierte.  



  Der Verbrauch an Gelatine betrug im  ganzen nur zirka 0,4 g. Nach dem vollstän  digen Trocknen, was 24     Stunden    dauerte,  wurden der Körper und die Decke aussen und  innen geglättet, darauf zugeleimt und nach  gewohnter Methode, mit einem Öllack lackiert  und mit gefärbtem Lack die gewünschte  Farbe erzielt. Der Lack war ein Öllack, her  gestellt aus     gaurikopal    und Leinöl. Man  kann natürlich irgendeinen gut trocknenden  Lack anderer Art verwenden. Ergebnis: Das  Instrument tönt hervorragend, trägt sehr gut  und spielt sich sehr leicht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Ton qualität von Streichinstrumenten, dadurch gekennzeichnet, dass man die zum Aufbau des Instrumentes zu verwendenden Bauelemente insbesondere auf derjenigen Seite, die beim zusammengesetzten Instrument in das In nere zu liegen kommt, spätestens während der Zusammensetzung einer Behandlung unterwirft, dass die an der behandelten Ober fläche der Bauelemente liegenden Holzfasern nicht in Eigenschwingung geraten können. ÜNTERANSPRüCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man das rohe, bis auf die Decke zusammengebaute Instrument einschliesslich der Decke innen und aussen sorgfältig glättet und mit einer Proteinlösung bestreicht, nach dem Trocknen wiederum glättet, die Decke aufleimt und aussen lackiert. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Protein Leim verwendet. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Protein Gelatine verwendet.
CH241920D 1944-07-11 1944-07-11 Verfahren zur Verbesserung der Tonqualität von Streichinstrumenten. CH241920A (de)

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