Vorrichtung zur Kühlung. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung von unter Biegebeanspruchung stehenden Teilen von Brennkraftmaschinen und besteht darin, dass das Kühlmittel durch in die druckbeanspruchte Zone eingegossene Rohre geführt wird, zum Zweck, einerseits zur Kühlung, anderseits zur Herabminderung der thermischen Zugspannungen der dem Ver brennungsgas abgewendeten Seite des Körpers zu dienen.
Die eingegossenen Rohrschlangen können vor dem Eingiessen mit Versteifungs rippen versehen sein. Vorteilhaft werden min destens zwei parallel geschaltete Rohrstränge angeordnet, welche Durchbrechungen im Kör per eng umschliessen. Die Rohre können in Rippenkörper eingebettet sein, um Material anhäufungen an den der erwärmten Seite abgewendeten Wandpartien zu vermeiden.
Normalerweise werden Maschinenelemente, welche einen unter Druck stehenden, mit einem heissen Mittel gefüllten Raum umschliessen, insbesondere Kolben und Zylinderdeckel von Brennkraftmaschinen, durch einen Strom eines Kühlmittels auf ihrer Aussenseite gekühlt. Es ist Bekannterweise möglich, durch Bohrungen das Kühlmittel nahe an die gasberührte Ober fläche heranzubringen und dadurch die Wärme beanspruchungen herabzusetzen.
Da diese Boh rungen nur geradlinig und nicht in Schlangen oder Bogen ausgeführt werden können, sind für die Anwendung dieses Prinzips enge Grenzen gezogen. Wärmeabfuhr nahe an der Oberfläche von fast beliebig schwierigen Bau formen wird bei der vorliegenden Vorrichtung dadurch erreicht, dass das Kühlmittel in Rohren geführt wird, welche in dem betreffenden Körper eingebettet sind.
Dadurch, dass die Rohre in die druckbeanspruchte Zone der Wandung eingegossen werden, können unter keinen Umständen Zugbeanspruchungen zwi schen den Rohren und ihrer Umgebung auf treten, welche die Bindung der beiden aufheben.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen- standes sind auf der Zeichnung schematisch dargestellt.
Die bei der bisherigen Konstruktion auf tretenden Beanspruchungsverhältnisse gehen aus den Fig. 1 und 2 hervor. Fig. 3 zeigt einen achsialen Schnitt durch den Arbeitszylinder, Fig. 4 einen Schnitt durch den Deckel eines ersten Beispiels, Fig. 5 zeigt einen andern Kolben im Schnitt nach III-IlI in Fig. 6 und Fig. 6 einen Schnitt durch die Linie III-III von Fig. 3.
In Fig. 1 ist eine Kurve a eingezeichnet, welche die mechanische Beanspruchung eines Kolbenbodens in Funktion der Wandstärke darstellt. Wenn die Wandstärke gross ist, ist die mechanische Beanspruchung klein. Bei gleichen Kolbenabmessungen und erhöhtem Druck wird die Kurve ai erhalten. b ist die thermische Beanspruchung. Sie steigt mit stei gender Wandstärke und hängt ab von den Temperaturen beidseitig des Kolbenbodens.
Die resultierende Beanspruchung ist durch die Kure c dargestellt, die gleich ist der Summe der Kuren a und<I>b.</I> Aus der Kure<B>ei,</B> die gleich der Summe der Kurven a, und b ist, ist ersichtlich, dass durch höheren Druck auf den Kolbenboden durchwegs höhere resul tierende Beanspruchungen entstehen.
In den Kurven c und ei entsteht bei einer bestimmten Wandstärke ein Minimum der totalen (resultierenden) Beanspruchung.
Wenn man den Druck erhöht und gleich zeitig die Wandstärke verstärkt, so dass die mechanische Beanspruchung gleich bleibt, so bleibt die Kurve a unverändert (Fig. 2). Die Kure b verschiebt sich infolge grösseren Temperaturabfalls in der nun dickeren Wand nach bi, d. h. verläuft steiler. Die resultierende neue Kurve ei liegt wiederum höher als die resultierende Kurve c.
Wie auch vorgegangen wird, entspricht also einer höheren mechanischen oder thermi schen Belastung eine grössere resultierende Beanspruchung. Diese Beanspruchung steigt mit dem Durchmesser, so dass die übliche Kolbenkonstruktion durch die Materialeigen schaften auf gewisse Durchmesser- und Be lastungsgrenzen beschränkt ist.
Beim Ausführungsbeispiel nach der Er findung (Fig. 3 und 4) ist die Zylinder laufbüchse 1 mit Einlasskanälen 2 für die Einlassluft und mit Auslasskanälen 3 für die Auspuffgase verbunden. Der Kolben 4 ist in der innern Totpunktstellung dargestellt. Auf der Zy linderlaufbüchse 1 ist der Deckel 5 ange ordnet, der durch einen Ring 6 und Schrauben 7 mit dem Mantel 8, 9 verbunden ist.
Im Deckel 5 ist das Brennstoffventil 10 und das Anlass- ventil 11 vorgesehen. Die Schubstange 12 ist an einem Kolbenzapfen 13 befestigt. Zwischen dem Einsatzzylinder 1 und dem Mantel 8 bzw. 9 ist ein Kühlraum angeordnet, wobei das Kühlmittel in 26 eingeführt und durch die Leitung 2 7 wieder abgeführt wird. Für die Kühlung des Zylinderdeckels 5 ist eine Kühlmittelleitung 14 vorgesehen, wobei das Kühlmittel beispielsweise durch in die druck beanspruchte Zone eingegossene Rohre 15 ge führt ist.
Diese Kühlmittelleitung kann aus zwei parallel geschalteten Rohrsträngen, z. B. Rohrschlangen 16 und 17 bestehen, so dass die Öffnungen für das Anlassventil 11 und die Öffnungen für das Brennstoffventil 10 eng umschlossen sind. Der Auslass des Kühlmittels erfolgt durch die Leitung 18.
Für den Kolben 4 sind die Kühlrohre 20 ebenfalls in die druckbeanspruchte Zone ein gegossen, wobei durch ein Posaunenrohr 21 das Kühlmittel zugeführt, durch die Auslass- leitung 22 in den Raum 23 entleert und durch das Posaunenrohr 24 abgeleitet wird.
An Stelle eines kreisrunden Rohrprofils können auch abgeplattete Rohrprofile ver wendet werden, wobei die einzelnen Rohr stränge näher angeordnet werden können und die Länge des vom Wärmestrom durchflossenen Weges verringert wird. Die Rohrschlangen 15 bzw. 20 können zur Erleichterung des Ein giessens ebenfalls mit Versteifungsrippen 34 versehen sein, welche ebenfalls mehrheitlich innerhalb der druckbelasteten Zone liegen.
In Fig. 5 ist ein anderes Beispiel darge stellt. Das Kühlmittel wird durch nichtge zeichnete Posaunenrohre und durch die Lei tung 30 eingeführt und durch die Leitung 31 abgelassen. Das Kühlmittel kann aber auch durch die Rohre 31 eingeführt und durch das Rohr 30 abgeführt werden. Zwischen den Rohren 20 sind Distanzstücke 33 angebracht, um den Rohrschlangen 20 während des C1iessens eine genügende Festigkeit zu verleihen. Der Kolbenboden selbst ist als Rippenkörper, z. B. mittels Kreuzrippen 34, ausgebildet, um 14Ta- terialanhäufungen an den der erwärmten Seite abgewendeten Wandpartien 35 zu vermeiden.
Die Rohrschlangen 15 bzw. 20 können vor dem Eingiessen mit Sandstrahlgebläsen be handelt werden, um eine metallische Ver bindung zwischen Rohr- und Gussstück zu erzielen. Gegebenenfalls können die Rohre vor dem Eingiessen auch luftleer gemacht oder mit einem inerten Gas, z. B. Stickstoff, ge füllt werden, um Verzunderungserscheinungen beim Giessen zu vermeiden.