Einrichtung zur Verhinderung des Abreissens der Erregung bei Ein- und Nehranodenventilen. Beim Betrieb von Einano.denventilen tre ten bekanntlich grosse Schwierigkeiten auf wegen des Abreissens der Erregung.
Nach forschungen -auf diesem Gebiet haben nun mehr zur Erkenntnis geführt, dass die mei sten dieser Abreisser dadurch verursacht wer den, dass infolge der über den Löschmoment der Hauptanode noch anhaltenden Nach ionisation ein Teil des Erregerstromes in Form eines aus dem nachionisierten, den Entladungsraum erfüllenden Plasma treten den, ohne Kathodenfleck bestehenden Innen stromes zur Kathode fliesst. Dieser Teil des Erregerstromes geht daher für die Auf rechterhaltung .des Kathodenfleckes verloren, so dass der übrige den Fleck erhaltende Teil ,stark vermindert wird oder sogar auf Null sinken kann und ein Versagen der Erregung zur Folge hat.
Diese Neigung zum Abreissen der Erregung wird noch erhöht, wenn im Ventilgefäss durch herunterfallendes Queck silberkondensat eine leitende Verbindung zwischen Gehäuse und Kathode entsteht. In diesem Falle wirkt nicht nur die Kathoden oberfläche, sondern auch die viel grössere Ge häuseoberfläche als Auffangfläche für die Ionen der Naohionisation, so,dass der Anteil des aus .dem nachionisierten Plasma fliessen den Ionenstromes, der für die Bildung des Kathodenfleckes unwirksam ist, entsprechend der grösseren Oberfläche wesentlich erhöht wird.
Die geschilderten kritischen Verhältnisse, die das Abreissen des Erregerstromes zur Folge haben, treten natürlich in Einanoden- ventilen bei jedem Erlöschen der Haupt anode auf, z. B. 50mal in; der Sekunde bei 5,Operiodigem Strom. Bei Mehranodenventilen dagegen treten diese Verhältnisse nur bei einem plötzlichen Abschalten oder Löschen von Kurzschlüssen bezw. Rückzündungen ein, aber auch in solchen Fällen ist es er wünscht, dass Massnahmen getroffen werden, um ein Abreissen der Erregung zu verhin- denn, so dass der Betrieb nicht auf diese Weise gestört wird.
Als Abhilfe gegen das Abreissen der Er regung ist es bereits bekannt, einen möglichst grossen Erregerstrom zu verwenden; so dass die Aufrechterhaltung des Kathodenflecke unter allen Umständen gewährleistet wird. Dies hat aber den Nachteil, dass viel grössere Erregerleistungen erforderlich sind, und fer ner wird im Moment der maximalen Sperr spannung die Ionisation im Gefäss und somit: die Neigung der Hauptanode zum Riichzün- den erhöht.
Gemäss der Erfindung wird nunmehr das Abreissen der Erregung bei Einanoden- und Mehranodenventilen mit dauernd brennender Erregung dadurch verhindert, dass im -Mo ment des Erlöschens des Hauptlichtbogens der totale Erregerstrom kurzzeitig auf einen solchen Wert gebracht wird, dass er den grösstmöglichen, durch die Nachionisation bedingten, über das den Entladungsraum er füllende ionisierte Plasma auf das Gehäuse und die Kathodenoberfläche fliessenden Ionenstrom um so viel übertrifft, da.ss die dem Kathodenfleck zufliessende Differenz dieser beiden Ströme zur Aufrechterhaltung des Kathodenfleckes ausreicht.
Diese kurzzeitige Erhöhung des Erreger stromes wird zweckmässig durch einen zusätz lichen Erregerstrom bewirkt, der, wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, so verläuft, dass er (untere Kurve B) im Moment des Erlösehen des I3auptlichtbogens (Anodenstrom Kurve A) einen Maximalwert erreicht und lang samer abklingt als die vom Hauptlichtbogen herrührende Nachionisation. Die Erzeugung des zusätzlichen Erregerstromes mit der er forderlichen starken Welligkeit kann auf verschiedene Weise erfolgen, und zwar sind in den Fig. 2 bis 9 verschiedene Ausfüh rungsbeispiele hierzu geeigneter Einrich tungen veranschaulicht.
In der Fig. 2 ist eine aus ,drei einanodigen Ventilen 1 bestehende Anlage gezeigt, bei welcher jedes Ventil mit einer Hauptanode <B>2 ,</B> einer Kathode 3 und einer nicht darge- stellten Erregeranode versehen ist.
Für die zusätzliche Erregung ist in der Sekundär zuleitung jedes Ventil: ein Stromwandler 4 vorgesehen, der eine besondere Hilfserreger- anode 5 speist und somit die gewünschte kurzzeitige Erhöhung des totalen Erreger stromes bewirkt.
Für den zusätzlichen Erregerstrom Irruss nicht unbedingt eine besondere Erregeranode v orgesehen werden, wie dies bei den Ventilen der Fig. \? der Fall, sondern es können auch ohne weiteres die bereits vorhandenen Erre geranoden für diesen Zweck benutzt werden, wie die -\.nordnuttgett der Einanodenventile der Fig. 3 und 4 zeigen.
In Fig. 3 ist ein Einanodenventil 1. mit einer normalen Weelt- selstromerregung gezeigt. Der Erregerstrom wird von einem 'ecltselstrom-Erregerappa- z=at 6 geliefert, der,die Erregeranoden i Spe1@t. Eine dieser Erregeranoden i erhält nun über den in der Anodenzuleitung geschalteten Stromwandler 4 einen zusätzlichen Erreger strom,
wobei zwecks Einhaltung der ge wünschten Stromricbtung in den Zuleitungen der Erregeranode noch die Hilfsventile 8 vor gesehen werden tniissen. An Stelle der ZVechelstromerregttn"- kann das Ventil auch mit einer normalen CTleicb-stromerregttng ver sehen sein, wie beim Einanodenventil der Fig. 4 der Fall.
Hier erhält die von der CTleichstrontciuellc 9 gespeiste Erregeranode 10 einen zusätzlichen Erregerstrom. der vom Stromwandler 4 über das Hilfsventil 8 ge liefert wird.
In Fig. 5 ist ein, weitere, und zwar sehr einfache Anordnutt@-, eines Einanodenventils gezeigt, wo das Ventil 1 gar keine Hilfs- erregeranoden aufweist und der zusätzliche, vom Stromwandler 4 gelieferte Erregerstrom auf das Venülgeh üuse selbst geleitet wird. Die Erregeranoden für die Dauererregung sind in dieser Fi-ur nicht eingezeichnet.
Bei Einanodenventilen kommt für die Erzettg@ung, des zusätzlichen Erregerstromes auch noch die in Fig. 6 dargestellte Schal tang in Fra-V. wo der zusätzliche Erreger strom von Stromwandlern abgenommen wird, welche in den Anodenzuleitungen benachbar ter Phasen liegen. In diesem Falle wird die Hilfserregeranode 51 des Ventils 11 von dem Stromwandler 411 gespeist, während die Hilfserregeranode <B>511</B> des Ventils lII vom Stromwandler 41 gespeist wird usw.
Eine weitere Einrichtung für die Erzeu gung des zusätzlichen Erregerstromes mit tels Stromwandlern, die vom Hauptanoden oder Kathodenstrom des Ventils durchflossen werden, ist in Fig. 7 veranschaulicht. Bei dieser Einrichtung wird er eine besondere Erregeranode speisende Erregerstrom einem Stromwandler mit zwei Primärwicklungen abgenommen, deren eine vom Hauptanoden strom bezw. Kathodenstrom des gegen Ab reissen der Erregung zu schützenden Ventils durchflossen wird, während die andere Pri märwicklung vom Hauptanodenstrom bezw. Kathodenstrom des in der Phase nachfolgen den Ventils im Gegensinn durchflossen wird.
So wird beispielsweise bei der in der Fig. <B>7</B> gezeigten Anlage, bestehend aus den drei Einanodenventilen 11-lIli das Ventil<B>In</B> mit einem Stromwandler 411 versehen, dessen eine Primärwicklung vom Hauptanodenstrom des eigenen Ventils 111 und dessen andere vom Hauptanodenstrom des in der Phase nachfol- genden Ventils 1,
11 durchflossen wird. Auf diese Weise wird eine symmetrische Aus nutzung der positiven und negativen Magne- tisierung der Stromwandlerkerne und inf olge- dessen eine bedeutende Gewichtsersparnis an Eisen ermöglicht. Die zusätzlichen Erregerstromimpulse können ebenfalls von einem besonderen Transformator geliefert werden, wie beim Einanodenventil der Fig. 8 der Fall ist.
Die besondere Erregeranode 5, wird von einem Transformator 10 beliefert, @dessen Primär- %vicklung von einem Phasenschieber 11 aus gespeist wird. Zwischen der Sekundärwick lung des Transformators und der Erreger anode 5 ist eine vormagnetisierte Drossel spule 12 geschaltet, die infolge einer zeit <B>-</B> veiligen Sättigung vom Gleichstromkreis 13 aus die gewünschte steile Stromspitze für den zusätzlichen Erregerstrom erzeugt.
Die Erzeugung der Stromimpulse mit steilem Anstieg und geeigneter Phasenlage geschieht wie folgt: Der Transformator 10 liefert eine sinusförmige Spannung ei, wie in Fig. <B>89</B> gezeigt.
Die Drosselspule 12 besitzt, so lange sie nicht gesättigt 'Lit, eine so grosse Indukti- vität, dass sie nur einen vernaehlässigbar kleinen Magnetisierungsstrom durchlässt, das heisst die Dross elspule 12 wirkt im nicht ge- sättigten Gebiet praktisch wie ein unterbre chender Schalter. Sobald aber Sättigung ein tritt, bricht die Spannung an der "Drossel spule zusammen,
so dass die zwischen den Punkten K-B (Fig. 8) bestehende Span nung plötzlich auf den Wert der ,sinusförmi- gen Kurve ansteigt. Die zwischen den Punk ten E -B auftretende .Spannung verläuft also praktisch nach der stark ausgezogenen Kurve von Fig. 8a. ,So lange diese Spannung K-B positiv ist, fliesst der Stromimpuls auf die Zusatzer.regeranode 5.
Durch Verändern des Vormagnetisierungsstromes im Gleich stromkreis 13 hat man die Möglichkeit, die Sättigung früher oder später einzuleiten und dadurch den Stromimpuls breiter oder schmä ler zu gestalten. Die richtige Phasenlage der Stromspitzen mit Bezug auf den Lösch- moment der Hauptanode 4 wird mittels des Phasenschiebers 11 bewirkt. An Stelle eines besonderen Transformators kann auch der normale Erregertransformator des Ventils für die Lieferung des zusätzlichen Erreger stromes benutzt werden.
In diesem Falle wird der Erregerstrom nicht geglättet, son dern stark wellig gemacht und die Phasen lage der Erregerstromspitzen ebenfalls mit tels eines Phasenschiebers in den Lösch- moment der Hauptanode verlegt.
Um das beim Abschalten oder Löschen von Kurzschlüssen und Rückzündungen auf tretende Abreissen der Erregung bei Mehr anodenventilen zu verhindern, kann eine Schaltung nach Fig. 9 verwendet werden.
Der zusätzliche Erregerstrom für die spe zielle Erregeranode 14 des Mehranodenven- tils 15 wird hier von einem in die Kathoden leitung geschalteten Stromwandler 1G gelie- fert. Dieser Wandler 16 liefert nur beim Verschwinden des Kathodenstromes einen zusätzlichen Erregerstromimpuls, der im Moment des Nullwerdens des Kathoden stromes ein spitzenförmiges Maximum er reicht und dann abklingt.
Bei den beschriebenen Einrichtungen, wo der zusätzliche Erregerstrom von einem vom Hauptanodenstrom gespeisten Stromwandler geliefert wird, kann natürlich der Strom wandler auch in die Primärzuleitung zum Speistransformator des Ventils gelegt wer den, ohne dass dabei am Wesen der Erfin dung etwas geändert wird.