CH233840A - Verfahren zur Herstellung von Guanidincarbonat. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Guanidincarbonat.

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CH233840A
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  Verfahren zur Herstellung von     Guanidinearbonat.       Es ist     aus    der     schweizerischen    Patent  schrift Nr.<B>189406</B> bekannt,     @dass    bei dem Er  hitzen von     Cyanamid:    oder     Dicyandiamid    bei  den     Reaktionstemperaturen    in     Gegenwart    von       flüssigem    Ammoniak     Melamin    gebildet wird.

      Es wurde gefunden,     .dass        unter    diesen Bedin  gungen     ein    Teil des     Cyanamids    oder     Dicyan-          diamids    zunächst mit dem Ammoniak     unter          Bildung    von     Guanidin    gemäss den folgenden       Gleichungen        reagiert:

         1) N - C     #        NH2        +        NHa        -#,        HN    = C     (NH2)2     2)     H2N        #    C     (:

  NH)    .<B><I>NI-10</I></B>     =    N     +        2NHs->        2HN    = C     (NH2)2       Dieses     Guanidin    verbindet sich mit weiterem       Ausgangsmaterial    unter     Bildung    von     Melamin            und        Rückbildung    von Ammoniak gemäss den       Reaktionen:     
EMI0001.0044     
  
    3) <SEP> HN <SEP> = <SEP> C(NH2)2 <SEP> -@- <SEP> 2N <SEP> - <SEP> C <SEP> # <SEP> NH2---> <SEP> CaN6H6 <SEP> -i-- <SEP> NH3
<tb>  4) <SEP> HN <SEP> = <SEP> C(NH2)2 <SEP> -j- <SEP> H2N <SEP> # <SEP> C <SEP> (:

  NH) <SEP> . <SEP> NH <SEP> # <SEP> C <SEP> - <SEP> N-<B>#-</B> <SEP> C3NcH6 <SEP> + <SEP> NH3       Erhitzt man     Cyanamid    oder     Dicyandiamid_     mit wasserfreiem Ammoniak in Gegenwart  eines     Carbonatradikals,    so     bindet,das    Radikal  das     Guanidin    als beständiges     Guauidinsalz,     das dann nicht mehr im Stande ist, sich mit  weiteren Mengen     Cyanamid    oder     Dicyandi-          amid    zu verbinden und     Melamin    oder ein an  deres     Polymerisationsprodukt    von     Cyanamid     zu bilden.

   Anscheinend     sind    das     Guani-din            und    substituierte     Guanidine    im statu     naseendi     äusserst reaktionsfähige Basen und     verbinden     sich vorzugsweise unter Bildung von bestän  digen Salzen .selbst mit den schwächsten Säu  ren, statt sich mit     Cyanamid    oder     Dicyan-          diamid    zu verbinden.  



  Dementsprechend bezieht sich die vorlie  gende     Erfindung    auf ein Verfahren zur     Her-          stellung    von     Guanidincarbonat    und     ist    da-      durch gekennzeichnet, dass ein     Cyanderivat     von Ammoniak von der Formel     (CN2H-),,     worin x eine ganze Zahl und nicht grösser als  2     ist,    in     Gegenwart    von Ammoniak und  höchstens kleinen Mengen von Wasser bei  Temperaturen von über 80  C, vorzugsweise  bei 120-160  C, mit     Ammoniumcarbonat    er  hitzt wird.

   Als     Cyanderivat    des     Ammoniakes     kann     Cyanamid    oder     Dicyandiamid    verwen  det werden.  



  Bei der     Ausführung    des vorliegenden  Verfahrens ist es zweckmässig, einen     Druclz-          kessel    zu benutzen, da der Temperaturbereich  der     Reaktionstemperaturen    bis 200  C oder  höher gehen kann. In den meisten Fällen     be-          ginnt    die Reaktion bei Temperaturen von  wenig über 80  C, sie verläuft aber bei höhe  ren     Temperaturen    wesentlich schneller und       ,der        Temperaturbereich    von 120-l60  C  scheint     das    Optimum darzustellen.

   Die Um  wandlung :des     beispielsweise    verwendeten     Di-          cyandiamids    geht aber in den höheren Tempe  raturbereichen mit ziemlicher Geschwindig  keit vor sich,     und    die Bildung von     Guanidin-          cärhonat    kann bei jeder gewünschten     Re-          aktionstemperatur    über 80  C, bei der das  Salz beständig bleibt, erfolgen. Man kann das       Ammoniumcarbonat    als solches zusetzen oder  erst in der     Reaktionsmischung    sich bilden  lassen.

   Bei Verwendung von     Ammoniumca.r-          bonat    des Handels, welches     Ammonium-          earbamat    und     Ammoniumbicarbonat    enthält,       und    bei Verwendung von     C02    in Gegenwart.  von Ammoniak oder von     Ammoniumearbamat     allein ist es erforderlich, eine kleine Menge       Wasser    oder ein     wässriges    Verdünnungs  mittel der     Reaktionsmischung    zuzusetzen.

    Dieser Zusatz von Wasser bewirkt beim Er  hitzen die Umsetzung des     Ammonium-          carbamatS    oder des     C02    zum     Ammonium-          carbonat.    Es ist ferner oft     vorteilhaft,    .dem       wasserfreien    Ammoniak     andere        Verdünnungs-          mittel        zuzusetzen,    z. B.

   Methylalkohol, Äthyl  alkohol,     Benzylalkohol,        Äthylenglykol,        Di-          oxan    oder     gohlenwasserstoffe,    wie z. B. To  luol und ähnliche Substanzen, die die     Disper-          gierung    in der     Reaktionsmischung    erleichtern    und den Druck im     Autoklaven    während der  Heizperiode herabsetzen.  



  Bei Ausführung der Erfindung sorgt man  vorzugsweise dafür, dass ein Überschuss an       Ammoncarbonat        gegenüber    der dem     Guani-          dincarbonat    entsprechenden Menge vorhanden  ist.

   Wird     Dicy        andiamid    als     Ausgangsmate-          rial    benutzt, so verwendet Iran     vorzugs-,veise     1 Moleküle des     Ammoniumcarbonats    für  je ein     Alolekül    des     Dieyandiamids.    Wird       Cyanamid    benutzt, so ist dessen     niolares    Ver  hältnis natürlich doppelt so gross.

   Eine       Charge,    die aus den beiden festen Bestand  teilen     besteht,        wird    vorzugsweise aufgelöst  oder     dispergiert    in einem Lösungsmittel, das  flüssiges Ammoniak enthält, entweder für  sieh allein oder unter Zusatz von nicht  wässrigen     Verdiinnungsmitteln,    und die     Mi-,          sehung    wird in einem     Autoklaven    erwärmt,  unter ständigem Rühren. um die     festen    Stoffe  während der     Heizperiode    in     Suspension    zu  halten.

   Nach dem Erwärmen wird der Auto  klav zweckmässig gekühlt und entleert, und,  das Ammoniak und gegebenenfalls die  andern flüchtigen Stoffe werden verdampft  und zur     Wiederverwendung    in dem Verfah  ren     wiedergewonnen.    Das Produkt enthält ge  wöhnlich beträchtliche Mengen nicht in Re  aktion getretener     Ammoniumsalze,    und es  kann auch kleinere     -Mengen        Dicyandiamid     und kleine Mengen Harnstoff,     Melamin,          Ammelin    oder andere     Polymerisationspro,

  -          dukte    .des     Cyanamids        enthalten.    Das     Guani-          dincarbonat    kann man aus diesem Reaktions  produkt in hohem Reinheitsgrad durch     ein-          oder    mehrmaliges     Umkristallisieren    aus Lö  sungsmitteln, z. B.     -Methylalkohol,        Äthyl-          alkohol    und dergleichen gewinnen.  



       Beispiel   <I>1:</I>  336 Teile     Dicvandiamid    und 384 Teile       Ammoniumcarbonat    werden in einen mit  nichtrostendem Stahlfutter versehenen Auto  kla,ven eingebracht, der mit Heizschlangen  und einer Rührvorrichtung ausgestattet ist.

    Der     Autoklav    wird dann geschlossen, und es  werden 630 Gewichtsteile flüssigen Ammo  niaks     eingeMlirt.    Der     Autoklav    wird wäh-           rend    45-60     Minuten    auf 120  C erhitzt, in  dem man durch die Heizschlangen ein ge  eignetes     Heizmittel    schickt, und die Tempe  ratur von 120  C     wird    während 4     Stunden          aufrecht    erhalten.

   Dann     wird    der     Autoklav     durch     Zirkulierenlassen    von Wasser durch  die Kühlschlangen in 10-15 Minuten schnell  auf     Zimmertemperatur        abgekühlt,    die Gase  lässt man     entweichen,    bis Atmosphärendruck  erreicht     ist,    und !der     Autoklav    wird geöffnet.  



  Die Ladung des     Autoklaven    wird an der  Luft bis zur     Gewichtskonstanz    getrocknet und  auf     Guanidnncarbanat    und     Dicyandiamid        un-          tersucht.    Die Untersuchung ergibt, dass das  Produkt, als     Carbonat    ausgedrückt, 53,7       Guanidin    enthält, so     dass    auf die Menge des       verwendeten        Dicyandiamids    berechnet, eine  allgemeine     Ausbeute    von 41 % erzielt wird.

    <I>Beispiel 2:</I>  336     Gewichtsteile        Dicyandiamid    und  480 Teile     Ammoniumcarbonat    des Handels  werden erhitzt in 390 Teilen flüssigem Am  moniak, dem 72 Teile Wasser zugesetzt wer  den;. Das Erhitzen führ man in dem im Bei  spiel 1 beschriebenen     Autoklaven    aus, den  man auf 140  C bringt und 4 Stunden lang  bei dieser Temperatur hält.

   Der Druck im       Autoklaven    beträgt bei dieser     Temperatur     1120 Pfund je     Quadratzoll.    Der     Autoklav          r        wird        ,dann    gekühlt und das Produkt,     wie    im  Beispiel 1     beschrieben,    gewonnen.  



       Man    erhält eine     Ausbeute    von 68/o an       gesamten        festen    Stoffen, die 72,7 %     Guanidin-          carbonat    und 1,56 %     Dicyandiamid    enthalten.  Dies     entspricht    einer allgemeinen Ausbeute  von 56 % der theoretischen.  



  Durch einmaliges     Umkristallisieren    des       Produktes        aus    verdünntem Äthylalkohol  erhält man ein     Guanidinnarbonat    von 90 bis  95 %     Reinheit.     



       Beispiel   <I>3:</I>  336 Gewichtsteile     Dicyandiamid    und  384 Teile     Ammoniumcarbonat    des Handels  erhitzt man     in,    einem     Autoklaven    mit 200 Tei  len flüssigem Ammoniak, dem 600 Teile  Äthylalkohol zugesetzt sind, während einer  Stunde auf 140  C. Nach Verdampfen des    Ammoniaks und Alkohols erhält man eine       Ausbeute    an gesamten     festen    Stoffen von  43%.

   Dieses Produkt enthält 46,8%     Guani-          din,    als     Carbonat    ausgedrückt, was     einer    all  gemeinen Ausbeute von     928%    entspricht.  



       Beispiel     336 Teile     Dicyandiamid    und 384 Teile       Ammoniumcarbonat    des Handels führt man  in einen     Autoklaven    ein, der 390     Teile    flüs  sigen wasserfreien Ammoniaks mit einem  Zusatz von 50 Teilen Wasser enthält. Die  Ladung erhitzt man während einer     Stunde     auf 150  C, während     welcher    Zeit ein Druck  von 1440 Pfund je Quadratzoll in dem Auto  klaven zu beobachten ist.

   Man erhält nach  Verdampfen des Ammoniaks und des Was  sers ein festes Produkt in einer Menge von  <B>82</B>% auf .die eingeführten festen Stoffe be  rechnet.     Dieses-    Produkt     zeigt    bei der Unter  suchung einen Gehalt von 70 %     Guanidinca.r-          bonat    und 470 nicht in Reaktion getretenes       Dicyandiamid,    was einer Ausbeute von. 57  der Theorie     entspricht.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Guanidin- carbonat, dadurch gekennzeichnet, dass ein Cyanderivat von Ammoniak von der Formel (CNZHz)X, worin x eine ganze Zahl und nicht s grösser als 2 ist, in Gegenwart von Ammoniak und höchstens kleinen Mengen Wasser bei Temperaturen von über 80 C mit Ammonium Carbonat erhitzt wird. UNTERANSPRüCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass ausser dem Ammo niak eine organische Flüssigkeit anwesend ist. 2. Verfahren nach Patentanspruch, .da ,durch gekennzeichnet, dass das Ammoniak als i flüssiges Ammoniak anwesend isst. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da- dürch gekennzeichnet, da.ss die Reaktion im Temperaturbereich von 120-160 C ausge führt wird.
CH233840D 1940-10-14 1940-10-14 Verfahren zur Herstellung von Guanidincarbonat. CH233840A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3221053A (en) * 1962-07-03 1965-11-30 Sueddeutsche Kalkstickstoff Preparation of formamide, guanidine and salts thereof

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3221053A (en) * 1962-07-03 1965-11-30 Sueddeutsche Kalkstickstoff Preparation of formamide, guanidine and salts thereof

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