Lüftungs- und Luftheizungsanlage. Für Grossräume mit unterbrochenem Be trieb sind meistens Luftheizungen angewen det worden, weil solche Räumlichkeiten bei dichter Besetzung auch eine Lufterneuerungs- anlage benötigen. Heizung und Lüftung können leicht mit derselben Installation be stritten werden, so dass eine Luftheizungs- und Lüftungsanlage für Grossräume an sich gegeben ist.
Praktische Beobachtungen an solchen Anlagen haben aber gezeigt, dass dieses System auch gewisse -Gefahren in sich birgt, indem beim Aufheizen vor der Be nützung die Luft infolge ihres kleinen Wärmeinhaltes wohl sehr rasch auf Tempe ratur gebracht werden kann, die Umfas- sungsflächen indessen in ihrer Temperatur stark zurückbleiben. Wird ein solcher Raum nicht lange genug mit Umluft aufgeheizt, so ist die Folge eine unangenehme Abküh lung der Insassen durch zu grosse Abstrah lung gegen die kalte Fläche der Umfassungs mauern. Diesem Übelstand hilft die Erfin dung wenigstens teilweise ab.
Die Erfindung betrifft eine Lüf- tungs- und Luftheizungsanlage und besteht darin, dass wenigstens ein Teil der war men Heiz- bezw. Lüftungsluft vor Ein treten in die Aufenthaltszone zur Erwär mung einer dieser Zone zugewendeten Flä che dient, so dass ein Teil der Wärme durch Strahlung der erwärmten Fläche in den zu beheizenden Raum eingeführt wird. Die Luft kann vor dem Eintritt in den zu beheizenden Aufenthaltsraum durch einen Hohlraum streichen, wobei die dem Aufenthaltsraum zugekehrte Begrenzungswand des Hohl raumes zweckmässigerweise so beschaffen ist, dass sie die Wärme gut leitet und ab strahlt.
Es kann auch mindestens ein Teil der erwärmten Luft längs einer der Be grenzungsflächen des Aufenthaltsraumes ent lang strömen, um diese Fläche aufzuheizen, während ein anderer Teil der zugeführten Luft direkt in den Raum eingeblasen wird. Die erwähnte Begrenzungsfläche kann gegen über der dahinterliegenden Mauer isoliert sein. Die Anlage kann so ausgebildet sein, dass ein Heizen ohne eigentliches Lüften möglich ist, indem bei dieser Betriebsweise die dem Raum zugeführte Luft nach ihrem Austritt wieder erwärmt und in den Raum zurückgeleitet wird.
Einige Ausführungsbeispiele des Erfin dungsgegenstandes sind auf der Zeichnung schematisch dargestellt.
Fig. 1 bis 4 zeigen verschiedene Ausfüh rungsmöglichkeiten einer Lüftungs- und Luftheizungsanlage verbunden mit Strah lungsheizung.
Fig. 1 zeigt beispielsweise einen Raum 12 mit der Aufenthaltszone 1. Von einer Zen trale strömt Luft durch eine Leitung 2 in einen Hohlraum 3. Der Hohlraum 3 ist. gegen die Decke durch eine Wand 4 isoliert und kann gegebenenfalls je nach der Decken konstruktion in Kammern unterteilt sein. Durch die Wand 5 wird die Wärme aus dein Hohlraum 3 mindestens teilweise abgeleitet und dem Raum 12 zugeführt. Nachträglich wird die Luft zur Lufterneuerung im Raum 12 herangezogen, wobei sie aus dem Raum 3 in eine Verteilkammer 6 und von dort durch Kanäle 7 in den Raum 12 hineingeblasen wird.
Gemäss Fig. 2 tritt die Luft von der Ln- tung 2 in eine Verteilkammer 8, die sich wo möglich über die ganze Breite des Raumes 12 erstreckt. Diese Verteilkammer 8 besitzt mehrere Austrittsöffnungen. Einige davon, vor denen eventuell noch ein Luftnachwär- mer eingebaut sein kann, befinden sich un mittelbar an der Decke. Sofern eine Erwär mung des Bodens des darüber befindlichen Raumes nicht erwünscht ist, kann diese Decke mit einer Isolierschicht 4 verkleidet sein.
Die aus diesen Öffnungen 7 austretende Luft strömt der Isolierschicht entlang und erwärmt deren dem Raum zugekehrte Seite. Ein anderer Teil der Luft kann aus dem Verteilkanal 8 durch verschiedene Düsen 9 austreten und zur Raumlüftung bezw. Luft heizung dienen. Die in den Raum einge tretene Luft kann durch Kanäle 7' abgesaugt werden.
Bei der in F'ig. 3 dargestellten Anlage strömt die Luft vor dem Eintritt in den Raum 12 durch einen Hohlraum 3, der durch eine Wand 5 gegen den Raum 12 abge grenzt ist. Dieser Hohlraum kann je nach Baukonstruktion in einzelne Kanäle unter teilt sein.
Die Lufteinführung in den zu be heizenden bezw. zu belüftenden Raum 12 erfolgt einerseits durch unmittelbar an der Decke angebrachte Öffnungen 1.0 und ander seits durch Diisen 11, wobei die durch die Öffnungen 1(I austretende Luft. ähnlich ivie in Fig. 2 zur Erwärmung der Decke dient, während die aus den Düsen. 11 austretende Luft zur Lüftung bezw. Luftheizung ver wendet wird. Der Abfluss der Luft. aus dem Raum 12 kann wiederum durch Kanäle 7' erfolgen.
Bei einer Anlage gemäss Fig. 4 besteht die -Möglichkeit, die warme Luft ausschliess lich zum Zwecke der "reinen" Strahlungs heizung auszunützen. Zu diesem Zweck wird die aus der Leitung 2 in den Hohlraum 3 eintretende Luft nicht nachträglich in den Raum 12, sondern unmittelbar in eine Ab leitung gefübrt. Um eine beliebige Verwen dung der warmen Luft entweder für reine Strahlungsheizung, für "reine" Lüftungs heizung oder für beides zusammen verwen den zu können, befinden sich in der den Hohlraum 3 gegen den Aufenthaltsraum 12 abschliessenden lVand 5 Öffnungen 15. 16, durch welche die Luft in den Raum 12 ein treten kann.
Zum Zwecke der Steuerung sind diese Öffnungen mit Klappen<B>13,</B> 14 und die Öffnungen für den. unmittelbaren Luftaus tritt mit Klappen 18 versehen. Der Aus tritt der Luft aus dem Aufenthaltsraum er folgt durch Kanäle 17, die ebenfalls mit Klappen 18 versehen sein können:.
Der Kreislauf der Luft ist der folgende: In einer nicht gezeichneten Apparate kammer wird die Luft aufbereitet, filtriert, eventuell gekühlt und befeuchtet. Ein durch ein geeignetes Antriebsmittel betätigter Ven tilator drückt die so behandelte Luft in die Leitung bezw. die Leitungen 2, worauf sie in der beschriebenen Weise für Lüftungs- und Heizungsz-#vecke verwendet wird. Der Aus tritt der Luft aus dem Raum 12 erfolgt ent- weder durch Verdrängen durch die neu ein strömende Luft, oder sie wird durch den Ventilator der Apparatekammer oder auch einen andern Ventilator abgesaugt.
Wäh rend der Zeit, da nur eine Heizung, nicht aber eine Lüftung des Raumes notwendig ist, wird zweckmässigerweise die aus dem Raum austretende Luft wieder der Appa ratekammer zugeführt und in den Raum zu rückgeleitet. Die für Heizungs- und Lüf tungszwecke verwendete Luft hingegen würde ins Freie geführt.