Dämpfungseinrichtung an Drehfedern, insbesondere für Fahrgestelle. Die einelementige Drehstabfeder ist im wesentlichen ungedämpft. Ihre Verwendung für Kraftfahrzeuge bedingt daher zusätzliche Stossdämpfer. Es ist bekannt, hydraulische Stossdämpfer zu verwenden oder auch solche, bei denen die Drehstabfeder mit Reiblamel len direkt gekoppelt ist.
Es sind ferner mehrelementige Dreh federn bekannt, die ein mehr oder weniger grosses Mass innerer Reibung, daher auch Dämpfung, besitzen. Diese Dämpfung ist für einzelne Anwendungsgebiete ausreichend, jedoch nicht in Fällen besonders harter Stösse, die grosse Federausschläge hervorrufen. In solchen Fällen ist ein erhebliches Mass von Dämpfung erforderlich. Hydraulische Stoss dämpfer besitzen wohl den Vorteil sehr gro sser Arbeitsaufnahme und leichter Regelbar keit, bedingen aber ständige Wartung und sind temperaturempfindlich und nicht als absolut betriebssicher anzusprechen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine Dämpfungseinrichtung an Drehfedern zu schaffen, welche so ausgebildet sein kann, dass bei kleinen Momenten die Dämpfung ver hältnismässig klein ist, bei grossen Lasten hin gegen einen erheblichen Anteil der Arbeits aufnahme ausmacht. Die Dämpfung soll in folgedessen progressiv sein können.
Das Wesen der Erfindung besteht in Mitteln, die durch die Verdrehung der Dreh feder eine ein Reibungsdrehmoment erzeu gende Radialkraft auf die Drehfeder aus üben.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungs gegenstand in den Fig. 1 bis 4 in beispiels weisen Ausführungsformen dargestellt.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt und Fig. 2 in kleinerem Massstab den Längsschnitt durch die Dämpfungseinrichtung an einer Lamellen paket-Drehfeder. Die Drehfeder besteht in bekannter Weise aus den Drehfederlamellen 1, die mit scheibenförmigen Köpfen in Vier kantlöchern von Einspannköpfen 2, 3 liegen, von denen der Kopf 2 das feste Widerlager bildet, während der Kopf 3 drehbar gelagert ist (nicht dargestellt) und an diesem der das abzufedernde Moment übertragende Hebel 4 angreift. Das Lamellenpaket ist von einem Rohr umgeben, das einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist.
In dem dargestellten Beispiel besteht das Rohr aus zwei schellenartigen Halbzylinderteilen 5, 5', die mittels Flanschen 6, 6' mit um ein Gerin ges versetzten Achsen zusammengeschraubt sind.
Auf den äussern Lamellen 1 sitzen kreis- segmentförmige Backen 7, 7' (in dem Bei spiel drei Paare), die bei der Verdrehung des Lamellenpaketes dieses infolge der exzentri schen Stellung der Rohrteile zur Federachse zusammendrücken. Hiedurch entstehen am Umfang der Backen ein Drehmoment bedin gende Reibungskräfte. Die Grösse der Dämp fung kann durch Wahl der Versetzung der Rohrteile 5, 5' eingestellt werden. Die Rohr wandungen selbst sowie auch die Flanschen 6, 6' können elastisch nachgiebig ausgebildet sein, so dass die Dämpfung eine gewisse Weichheit erhält. Die Federlamellen und die Backen können in einer Ölfüllung des Roh res liegen.
Da die Verdrehung der Lamellenfeder gegen das am Rahmen festgelegte Ende ab nimmt, würden die diesem Ende näher lie genden Backenpaare eine geringere Pressung ausüben. Um dies auszugleichen, sind die Rohrteile 5, 5' nicht mit parallelen, sondern mit gegen das feste Federende zu ausein anderlaufenden Achsen zusammengeschraubt, so dass gegen dieses Ende hin die Exzentri zität grösser wird. Es können auch in ein zum Beispiel kreisrundes Tragrohr besondere Ex zenterführungen von dem jeweilig gewünsch ten Dämpfungseffekt und dem Ort der Bak- ken entsprechender Gestalt eingebaut sein.
Die Rohrinnenflächen und die Passfläche der Backen können so gestaltet sein, dass zum Beispiel die Dämpfung erst ab einem ge wissen Verdrehwinkel zur Wirkung gebracht wird; sie kann aber auch von der Nullage langsam ansteigend wirken oder sehr hart wirken, wobei eine zusätzliche progressive Federwirkung durch Versteifung der einzel- nen Federlamellen und unter Beanspruchung des Rohres auf Verdrehung erzielt sein kann.
Es ist ebenso möglich, die Zylinderflä chen in einem der Verdrehung bei Belastung entgegengesetzten Sinn aus der Mitte zu ver setzen, so dass die Dämpfung bei der Be lastung kleiner wird, bei der Entlastung hin gegen zunimmt. Es ist weiter gut möglich, versetzte Zylinderflächen anzuordnen, von denen ein Teil im Drehsinn bei Belastung dämpfend wirkt, der andere Teil hingegen im entgegengesetzten Sinn.
Die Fig. 3 und 4 zeigen im Längsschnitt Dämpfungseinrichtungen an Federn, bei wel chen die zusätzliche Dämpfung durch fe dernde Drähte hervorgebracht wird. Diese Bauarten haben den Vorteil kleineren Ge wichts im Verhältnis zur Arbeitsaufnahme. Als weiterer Vorteil kann eine räumlich gün stigere Bauform angegeben -erden.
Dabei handelt es sich wieder um Lamel lendrehfedern an sieh bekannter Bauart, bei denen die Federlamellen 1 mit ihren Köpfen zwischen Einspannköpfen 2, 3 und diese übergreifenden Ringen ?', 3' gelagert sind. Die Einspannköpfe zeigen entweder nutenför- mige Einschnitte, in denen die Lamellenköpfe schwenkbar liegen, oder sind am Umfang ebenso wie die Innenflächen der Ringe 2', 3' sägezahnförmig ausgebildet, so dass die La mellen allenfalls sich überlappend gefasst werden und mit ihren Köpfen um zur Ra dialen geneigte Achsen schwenkbar sind.
Um den Lamellenkranz ist eine schrau benfederartige Wicklung 8 angeordnet, deren Enden in geeigneter Weise an den Einspann- köpfen 2, 3 der Lamellen festgelegt sind. Wenn durch das auf den Hebel 4 wirkende abzufedernde Moment die Lamellendrehfeder verdreht wird, so umschnürt die Wicklung 8 die Lamellen und presst sie aneinander. Hie durch entstehen teils zwischen den Lamellen, teils zwischen diesen und der Wicklung 8 Drehmoment bedingende Reibungskräfte. Je nachdem die Wicklung schon bei unbelasteter Drehfeder diese kräftig umspannt oder locker, d. h. mit Spiel liegt, kann das Einsetzen des , Dämpfungsmomentes und der Verlauf der Dämpfung beeinflusst werden.
Ebenso ist die Zahl der Gänge der Wicklung von Einfluss auf die Federcharakteristik. Eine steilgän gige Wicklung mit einer geringeren Win dungszahl ergibt schon bei kleinerem Fede rungswinkel eine stärkere Umschnürung der Lamellenfeder und damit ein höheres Dämp fungsmoment. Die Federwirkung der Wick lung 8 kommt an sich gegenüber der Dämp fungswirkung nur in untergeordnetem Masse in Betracht.
Beim Beispiel nach Fig. 4 ist zum Unter schied vom Beispiel nach Fig. 3 eine auf Stauchung beanspruchte Wicklung 9 inner halb des Lamellenkranzes angeordnet. Beim Verdrehen der Feder hat die Wicklung 9 das .Bestreben, sich zu erweitern und übt dadurch einen radial von innen nach aussen gerichte ten Druck auf die Lamellen 1 aus. Wenn die äussere Federhülse 10 die Lamellen eng um gibt, so werden diese unter geringer elasti scher Durchbiegung gegen die Hülseninnen wand gedrückt und erfahren auch hier eine zusätzliche Reibung.
Der Federungswinkel, von dem an diese Reibung einsetzt, kann durch die Wahl des Spiels zwischen der Wicklung 9 und den Lamellen 1 sowie zwischen diesen und der Hülse 10 beeinflusst werden. Eine sinngleiche Wirkung kann bei der Ausführung nach Fig. 3 durch Spiel zwischen der Wicklung 8 und den Lamellen 1 sowie durch Einlegen eines zylindrischen Kernes (nicht dargestellt) innerhalb des Lamellenkranzes erzielt wer den, der zwischen sich und den Lamellen 1 Spiel hat. UNTERANSPRÜCHE 1. Dämpfungseinrichtung nach Patent anspruch, gekennzeichnet durch in zur Dreh federachse exzentrischen Zylinderflächen ge führte Backen (7, 7'), die auf die Drehfeder bei deren Verdrehung radiale Drücke aus üben.
2. Dämpfungseinrichtung nach Patent anspruch, an Lamellendrehfedern, gekenn zeichnet durch eine die Lamellendrehfeder umschnürende Wicklung (8).
3. Dämpfungseinrichtung nach Patent anspruch, an Lamellendrehfedern, gekenn zeichnet durch eine innerhalb der Lamellen drehfeder angeordnete, auf Stauchung bean spruchte Wicklung (9).
4. Dämpfungseinrichtung nach Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die exzentrischen Zylinderflächen von zwei Rohr teilen (5, 5') gebildet werden, die mit gegen einander versetzten Rohrachsen miteinander verbunden sind.
5. Dämpfungseinrichtung nach Unter anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für einen Federungswinkel ohne Dämpfungswir kung ein Spiel zwischen der Wicklung (8) und den Federlamellen freigelassen ist.
6. Dämpfungseinrichtung nach Unter anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass für einen Federungswinkel ohne Dämpfungswir kung ein Spiel zwischen der Wicklung (9) und den Federlamellen freigelassen ist.
7. Dämpfungseinrichtung nach Unter anspruch 2, gekennzeichnet durch einen in die Lamellendrehfeder eingelegten Kern, gegen den die Lamellen durch die Wicklung (8) ge presst werden.
B. Dämpfungseinrichtung nach Unter anspruch 3, gekennzeichnet durch eine die Lamellendrehfeder umschliessende Hülse (10), gegen die die Lamellen durch die Wicklung (9)' gepresst werden.