Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Hochdruckrohren aus erhärtenden Baustoffen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hochdruckrohren aus erhär tenden Baustoffen, wie z. B. Zement, jener bekannten Art, bei welcher der in amorphem Zustand auf ein endloses Förderband auf getragene Baustoffbrei durch das Förder band auf die Kernwalze unter Druck auf- gewi^kelt wird, wie es beispielsweise in der österreichischen Patentschrift Nr. 155705 be schrieben ist.
Durch das Lösen des Rohres vom Kern entsteht bei den nach dem bekannten Ver fahren hergestellten Rohren eine Lockerung im Gefüge und eine Formänderung, indem der Durchmesser der Rohre grösser wird als der Kern.
Es wurde bereits vorgeschlagen, das über die Kernwalze aus plastischem, aus Platten bestehendem Baustoff fertig gewickelte Rohr mit einer wasserdurchlässigen Hülle aus einem Gewebe oder einem gelochten Blech zu umhüllen und das auf dem Kern sitzende, von der Hülle umschlossene Rohr auf einer Pressvorrichtung durch Anpressen einer Walze zu entwässern und zu verdichten.
Nachdem die Anpresswalze an dem um wickelten Rohr nur entlang der Berührungs linie anliegt, wird das noch plastische Mate rial nach beiden Seiten gedrückt, so dass eine gleichmässige Verdichtung des Baustoffes nicht erreicht wird und auch die Rohrwan dung nicht gleichmässig dick erhalten wer den kann. Die nach diesen bekannten Ver fahren hergestellten Rohre eignen sich dem nach nicht, als Hochdruckrohre verwendet zu werden, die ein besonders dichtes Gefüge und eine durchaus gleichmässige Wandstärke erfordern.
Um Rohre von ganz besonders dichtem Gefüge des Baustoffes zu erreichen, die hohen Innendruck auch bei geringer Wand stärke aushalten, wird der in amorphem Zu stand auf ein endloses Förderband aufgetra gene Baustoffbrei durch das Förderband auf die Kernwalze unter Druck aufgewickelt und das so erhaltene Rohr gemäss der Erfindung mit einem Gewebe, vorzugsweise in mehreren Lagen, vermittelst des Förderbandes unter Druck fest umschnürt und dadurch ver dichtet, worauf das Gewebe wieder abgenom men wird.
Hierdurch kann z. B. ganz weicher Sand zementbrei fest um den Kern gepresst und durch die feste Umschnürung mit dem Ge webe so hoch verdichtet werden, da.ss er beim Abbinden eine sehr grosse Festigkeit annimmt und hohen Innendrücken gewachsen ist.
Vorteilhaft wird der zur Herstellung des Rohres verwendete, erhärtende Baustoff auf ein weitmaschiges Glasgewebe in Breiform aufgebracht, das auf dem endlosen Förder band aufliegt. Dieses Glasgewebe wird bei dieser Ausführung mit dem Brei spiralför mig aufgewickelt und bleibt im Rohr ein gebunden. Vorzugsweise erfährt das Rohr vor Abnahme des Gewebes noch eine weitere Verdichtung, z. B. mittels Walzen oder eines endlosen Bandes.
Die Erfindung betrifft auch eine Einrich tung zur Durchführung der letztgenannten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens. Diese Einrichtung ist gekenn zeichnet durch ein endloses Band, welches zur weiteren Verdichtung des Rohres dient. und dessen Anpressdruck an die Aussenfläche des mit Gewebe umschnürten Rohres durch ein Spannrollengetriebe regelbar ist.
An Hand der Zeichnung werden in fol gendem beispielsweise Ausführungsformen des Verfahrens gemäss der Erfindung erläu tert, wobei die Abb. 5 und 6 beispielsweise eine Ausführungsform der erfindungsgemä ssen Einrichtung zeigen.
Nach Abb. 1 wird auf das über die Wal zen 1 als endloses Band laufende Förder band 2 der Anlage ein Gewebe 3, z. B. ein Draht oder Textilgewebe oder auch ein Glas gewebe, das wegen der im folgenden erwähn ten Entfeuchtung des Baustoffbreis zweck mässig weitmaschig ist, aufgebracht und auf dem Förderband unter einen fahrbaren Be hälter 4 gebracht, der den verwendeten Bau stoffbrei 5, z. B. Sandzementbrei, dem Faser stoff beigemengt sein kann, enthält.
Dieser Baustoff wird auf das Gewebe 3 aufgebracht und mit diesem auf dem Förderband 2 über eine Absaugeeinrichtung 6, die den Baustoff teilweise entfeuchtet, in der dargestellten Pfeilrichtung einer Wickelvorrichtung zu geführt. Die Wickelvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Kernwalze 7 und zwei Druckwalzen B. Das Gewebe mit. dem Baustoff wird durch das Förderband auf die Kernwalze 7 aufgewickelt, wie dies Abb. 2 in etwas vergrösserter Darstellung zeigt, so dass ein Rohr auf der Kernwalze gebildet wird, das aus dem Baustoff und spi ralig eingewickeltem Gewebe besteht.
Nach Abb. 2 ist das Gewebe eineinhalbmal um die Kernwalze gewickelt: es kann aber auch je nach der verlangten ZVandstärke zwei- oder mehrmalig bewickelt werden.
Nach diesem Vorgang wird, wie Abb. 3 zeigt, auf das Förderband der Anlage ein Stück eines Textilstoffes 9, vorzugsweise aus Leinen oder Baumwolle, aufgelegt und über das im vorstehenden beschriebene Rohr auf der Kernwalze gewickelt, derart, dass die Aussenfläche des Rohres von dem Gewebe 9 eingehüllt ist. Die Breite des Gewebes ist dem Umfang des herzustellenden Rohres entsprechend bemessen, so dass es mindestens einmal, vorzugsweise aber in mehrmaligen Wicklungen das Rohr umschnürt.
Durch die Druckwalzen 8 wird das Gewebe fest an die Rohraussenfläche angepresst, so dass das Rohr fest umschnürt und dadurch das Gefüge in der Rohrwand hochverdichtet wird, wobei kein Verlust an Baustoff entsteht und nur das überschüssige Wasser ausgepresst wird, so dass das Abbinden rascher erfolgt.
Das so gewickelte und verdichtete Rohr kann zu einer weiteren Verdichtung noch mit seinem Kern 7 auf die in Abb.4 ver anschaulichte Presseinrichtung gebracht wer den, welche zwei Kalanderwalzen 10 zeigt, die durch die Gewichte 11 an die Aussen fläche des Rohres gepresst werden. Wird der Kern 7 des Rohres oder eine der beiden Kalanderwalzen 10 angetrieben, so erfolgt an der ganzen Aussenfläche des Rohres ein festes Anpressen des Gewebes 9 an den be- reits vorverdichteten Zementbrei.
Das Rohr legt sich durch das umhüllende Gewebe um den Kern gezogen unter dem Druck der Kalanderwalzen fest gegen den Kern und wird dabei so dicht, dass es leicht vom Kern abgezogen und das umhüllende Gewebe 9 leicht abgewickelt werden kann, ohne sich in seiner Form zu ändern.
Das Dichtpressen kann auch mittels eines endlosen Bandes erfolgen, dessen Anpress- druck an die Aussenfläche des Rohres nach Art eines Spannrollengetriebes regelbar ist. Hiedurch wird der Vorteil erreicht, dass das Dichtpressen durch die Einstellung des An- pressdruckes je nach dem verwendeten Bau stoff, der Dicke des Rohres usw. sachgemäss erfolgen kann.
Hiezu ist eine Einrichtung vorgesehen, wie sie die Abb. 5 und 6 beispielsweise zei gen, bei welcher die das gewickelte Rohr tragende Kernwalze von einem Lager ge tragen wird, das verstellbar angeordnet ist und dadurch ein Anpressen des endlosen, über die Antriebswalze, über Führungsrollen und die Mantelfläche des zu verdichtenden Rohres laufenden Bandes, z. B. aus Filz oder dergleichen, gestattet.
Die Einrichtung besteht aus einem aus den lotrechten Schienen a, b und den waag rechten Schienen c, d, e zusammengesetzten Traggestell. An den lotrechten Schienen a sind die Spannrollen f, g für das endlose Band h gelagert, während an den waagrech ten Schienen<I>,d</I> die Antriebsrolle<I>i</I> und zwi schen Schienen 7c geführt das Lager 1 für das zu verdichtende Rohr angeordnet ist. Das Lager 1 sitzt an einer Grundplatte m, die vermittelst der mit Schraubengewinde ver- sehenen Bolzen n und der Mutter o zwischen den Schienen 7c hin und her bewegt werden kann.
Die Antriebsrolle i erhält durch die auf ihrer Welle<I>p</I> sitzende Antriebsscheibe<I>r</I> ihren Antrieb.
Ist ein Rohr s um die Kernwalze I ge wickelt, so wird diese Kernwalze in das Lager d derart eingebracht, dass das endlose Band an der lllantelfläche des Rohres an- liegt. Durch Drehen der Mutter o wird nun das endlose Band h so weit gespannt, dass der erforderliche Anpressdruck erreicht wird. Durch den Riemen u wird nun das. endlose Band angetrieben und durch den Anpres- sungsdruck des endlosen Bandes h das Rohr in seiner Wandung hoch verdichtet.
Nach Beendigung des Verdichtens wird die Kern walze t aus den Lagern 1 entfernt, damit ein neu. gewickeltes Rohr eingesetzt und kalan- driert werden kann.