Anzucht-Gea at.
Um während eines Jahres möglichst oft ernten zu können, pflegte man von jeher die Samen in Tontopfen, die mit Erde gefüllt sind, zum Keimen zu bringen und die auf diese Weise vorgezüehteten Pflanzen als Setzlinge auf das offene Pflanzland zu versetzen. Die verwendeten Tontöpfe sind nicht nur teuer und zerbrechlich, sondern sie behindern offensichtlich das Wachstum des Setzlings ; denn beim Versetzen müssen die Setzlinge aus dem Topf herausgenommen werden, wodurch die Wurzeln des Setzlings in Mitleidenschaft gezogen werden.
Man versuchte diesen Nachteil dadurch zu beheben, dass man die Anzuehttöpfe aus einem Material wie Papier, Dung oder Ïhnlichem herstellte und die Setzlinge mitsamt den Töpfen, also ohne sie daraus zu entfernen, auf das offene Pflanzland versetzte.
Das Material dieser Töpfe sollte im offenen Pflanzland durch Fäulnis zerfallen, das Entfernen der Setzlingstöpfe wurde also der Natur iiberlassen. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass dieser Zerfall des Materials der Anzuehttöpfe je nach der Wit terung mit der Entwicklung des Setzlings nicht Schritt hielt. Der Zerfall des Topfmaterials verzögerte sich z. B., während der Setzling sich rasch entwickelte. Seine Wurzeln konnten wegen des noch nicht zerfallenen Anzuchttopfes nicht in das Erdreich des offenen Pflanzlandes hineinwachsen.
Die geschilderten Nachteile der bisher bekanntenAnzuchtgeräte sind beim erfindungsgemϯen GerÏt dadurch beseitigt, da¯ eine zur Aufnahme der Pflanzenerde bestimmte, unten und oben offene mehrteilige Hülle aus l¯sbar miteinander verbundenen, zweckmässig von Hand und ohne Werkzeug zusammenfügbaren Teilen, z. B. aus Holzspan oder dergleichen, vorgesehen ist. Diese Hiillen werden bei ihrer Verwendung z. B. auf ein Brett gestellt, mit Erde gef llt, und die Samen werden in die Erde eingelegt. Um den daraus entstehenden Setzling im offenen Pflanzland, ohne ihn zu versetzen, weiter wachsen zu lassen, wird z.
B. eine Maurerkelle oder ein ähnliches Gerät zwischen das Brett und die aufrechtstehende Anzuchth lle waagrecht eingeschoben, der Setzling samt Anzuchthülle und Erde auf dieser Kelle gehoben und in das offene Pflanzland eingesetzt. Alsdann werden die lösbar miteinander verbundenen, z. B. ineinandergeschobenen Teile der Anzuchthülle von Hand aus der Erde gehoben, womit die Trennung zwischen Anzuchterde und dem Erdreich des offenen Pflanzlandes beseitigt wird. Die Teile, aus welchen die Anzuchthülle besteht, können zu Hüllen von beliebiger Grosse und Form zu sammengefügt werden und sind, wenn sie aus geeignetem Material bestehen, wiederholt verwendbar. Sie lassen sich einfach und billig herstellen.
In der beiliegenden Zeichnung sind Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstan- des schematisch dargestellt, und zwar zeigen :
Fig. 1, 2 und 3 je eine Ausführungsform des Gerätes im Schaubild.
Fig. 4 und 5 zeigen einzelne Elemente des Gerätes.
Fig. 6 veranschaulicht die Anwendung des Anzuchtgerätes.
Das in Fig. 1 und 4 dargestellte GerÏt weist vier aus Holz bestehende dünne Bretter 1 auf. Diese sind bis auf halbe Höhe mit zwei Schlitzen 2,3 versehen, so dass sie wie Fig. 1 zeigt zusammengesteckt werden k¯nnen und dann eine viereckige Hülle bilden.
Die Teile 1 sind alle von gleicher Grosse. Die untern und obem Kanten liegen in gleichen Ebenen, so dass die Hülle einen guten Stand auf einem Brett 4 (Fig. 6) findet. In der Hiille wird Erde 5 eingeftllt, in welcher der Triebling 6 hochgezüchtet wird. Um den Triebling 6 in das Freiland zu bringen, wird, wie Fig. 6 zeigt, die Hülle mitsamt der Erde und dem Triebling mittelst einer Schaufel 7 vom Brett 4 angehoben und das Ganze in ein vorbereitetes Loch des Pflanzlandes eingebracht, dann werden die Brettchen 1 nacheinander aus der Erde gezogen. Die Wurzeln des Trieblings 6 bleiben in ihrer Erde.
Sie werden nicht gelockert oder irgendwie beschädigt. Es tritt keine Verzögerung im Wachstum der Pflanzen ein. Die Schaufel 7 besitzt etwa die Form einer Maurerkelle. Sie ist gross genug, um die ganze Hülle fassen zu können. Die Teile 1 können mehrfach Verwendung finden.
Die Querschnittsform der Hülle kann, wie Fig. 2 zeigt, dreieckig gehalten werden.
In diesem Falle mu¯ einer der Teile der Hülle die in Fig. 5 gezeigte Form besitzen.
Bei, diesem Teil 8 münden die Schlitze 9,10 nach gegenüberliegenden Kanten des Teils 8.
Die brigen beiden Teile besitzen die Form nach Fig. 4.
Wie Fig. 3 zeigt, können zwei biegsame Holzteile 11,12 Verwendung finden, die ebenfalls nahe ihren Enden mit Schlitzen versehen sind. Bei dieser Ausführung kann sogenannter Holzspan Verwendung finden, der sich genügend stark biegen lässt, ohne zu brechen.
Die neue Hülle kann billig hergestellt werden und nimmt in zerlegtem Zustand wenig Platz in Anspruch.