Verfahren und Einrichtung zur Herstellung der Mäntel von Kabeln aus Aluminiumband. Die bekannten Verfahren zum Pressen von Aluminiummänteln für elektrische Kabel erfordern besonders für diesen Zweck ge baute Pressen, die recht kostspielig sind. Die hohen Pressdrücke, die man zum Pressen von Aluminium gegenüber Blei anwenden. muss, stellen erhebliche Anforderungen an die Presswerkzeuge, die besonders ausgesuchte Werkstoffe und besondere bauliche Mass nahmen für die Presswerkzeuge notwendig machen. Anderseits haben die Bestrebungen, einen Kabelmantel aus Aluminiumband zu schweissen, bisher nicht zu einem brauch baren Ergebnis geführt.
Der Mantel musste wegen der hohen Schweisstemperatur mit grösserer lichter Weite geschweisst und nach dem Schweissen auf den endgültigen Durch messer kalt verformt werden. Durch diese Kaltverformung wurde das Aluminium ge härtet und die gerade für Kabelmäntel so wichtige Biegsamkeit verschlechtert. Das Verfahren nach der Erfindung er möglicht es, aus Aluminiumband einen Kabelmantel herzustellen, der in seinem Aus sehen einem nahtlos gepressten Mantel ver gleichbar und wie dieser allseitig gut bieg sam ist.
Dabei hat das neue Verfahren den weiteren Vorteil, dass man eine normale ge radeaus wirkende Strangpresse benutzen kann und im übrigen mit einfachen und be währten Vorrichtungen auskommt, eigene für die Herstellung von Aluminiummänteln elek trischer Kabel gebaute und daher teure Pressen also nicht erforderlich sind.
Das Verfahren nach der Erfindung be steht darin, dass ein oder mehrere Alumi niumbänder mit metallisch frischen Rändern bei einer zwischen 360 bis 440' C liegenden Temperatur in der Längsrichtung auf den Kabelkern aufgebracht und zusammen mit diesem durch Kaliberwalzen gezogen werden. Durch den, Ziehvorgang werden die metal- lisch frischen Ränder des Bandes unter gleichzeitigem Kneten fest aufeinanderge- presst und schweissen dabei lückenlos zusam men.
Es entsteht auf diese Weise aus dem Aluminiumband ein Kabelmantel, der schon bei seiner Bildung eine dem Aussendurch messer der isolierten Kabelseele ent sprechende lichte Weite besitzt und infolge dessen den Kabelkern stramm passend um schliesst. Dabei ermöglicht es die Eigenschaft des hochgereinigten Aluminiums, dass me tallisch frische Flächen unter Druck schon bei mässiger Erwärmung leicht verschweissen, die Bildung des Mantels bei Temperaturen unterhalb 400 C durchzuführen, die der Kabelisolierung zumindest bei der kurzen Zeitdauer ihrer Einwirkung nicht schaden.
Es ist für die Durchführung des Ver fahrens nach der Erfindung besonders zweckmässig, Aluminiumband mit metallisch frischen Rändern zu verwenden, um beim Ziehvorgang eine einwandfreie Verschwei- ssung zu erhalten. Zu diesem Zweck kann das Aluminiumband entweder unmittelbar vor der Bildung des Kabelmantels auf einer Strangpresse gepresst und ohne vorheriges Aufwickeln auf den Kabelkern aufgebracht werden, oder es kann das Band unmittelbar vor dem Auflegen auf den Kabelkern an den Rändern mit einem spanabhebenden Werk zeug, z. B. einem Fräser, bearbeitet werden.
Wird das Band unmittelbar vor seiner Ver wendung gepresst, so genügt im allgemeinen die vom Pressen herrührende Wärme für das Verschweissen. Wird dagegen ein schon län gere Zeit vor seiner Verwendung hergestell tes Band verwendet, so ist es notwendig, das Band vor der spanabhebenden Bearbeitung; der Ränder auf die für das Verfahren er forderliche Temperatur zu erwärmen, damit die frisch bearbeiteten Flächen keine Ge legenheit mehr haben, schädliche Oxyd schichten anzusetzen.
Wird der Kabelmantel aus einem ein zigen Aluminiumband hergestellt, so kann dieses Band vor dem Ziehvorgang zu einem geschlossenen Rohr um den Kabelkern ge wölbt werden, was mittels einer Führungs- düse oder mit Formwalzen geschehen kann. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, das Alu miniumband bereits in Form einer Rinne mit U-förmigem Querschnitt zu pressen, so dass es nur noch erforderlich ist, die Kabelseele in die Bandrinne einzulegen und diese über der Kabelseele zur Rohrform zusammenzubiegen. Der Mantel kann aber auch aus zwei oder mehr Bändern gebildet werden, die vorher oder auf dem Kabelkern zu Rohrlängsteilen gewölbt werden.
Die Bänder können auf den Kabelkern mit stumpf aneinanderstossenden Rändern oder überlappend oder ineinander greifend aufgebracht und zu diesem Zweck vorher an den Rändern abgeschrägt oder passend genutet werden. Eine Abweichung von der achsenparallelen Anordnung des Aluminiumbandes oder der Aluminium bänder auf dem Kern, so dass eine nach einer Schraubenlinie verlaufende Wicklung grosser Schlaglänge auf dem Kabelkern entsteht, ist zulässig.
Für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung werden mit besonderem Vorteil Walzenkaliber verwendet, deren Walzen zwangsläufig angetrieben werden, weil dadurch das Kabel bei der Bildung des Mantels von Zugkräften weitgehend ent lastet wird. Der Kabelkern wird zweck mässigerweise vor der Düse oder dem Wal zenkaliber in einem spitz auslaufenden Hohl dorn geführt, der in die Düse oder das Wal zenkaliber hineinragt, so da,ss das Ver schweissen der Ränder des Aluminiumbandes noch auf dem Hohldorn erfolgt.
Die beiliegende Zeichnung zeigt bei spielsweise eine Ausführungsform einer Ein richtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung mit der aus Aluminium von<B>99,99%</B> Reinheitsgrad ein im Quer schnitt U-förmig gewölbtes Band gepresst wird, und dieses über dem Kabelkern zuge- bogen und zusammen mit dem Kabelkern durch ein Walzenkaliber gezogen wird.
Fig. 1 stellt einen Längsschnitt durch die Anordnung dar und Fig. 9. eine Ansicht, von oben gesehen. Es bezeichnet 1 eine Strangpresse, auf der das im Querschnitt U-förmig gewölbte Aluminiumband 2 erzeugt wird. Auf der gleichen nicht gezeichneten Grundplatte wie die Strangpresse sitzt hinter der Pressdüse der Strangpresse das Walzenkaliber 3 mit dem in seine Öffnung hineinragenden Hohl dorn 4.
Das Walzenkaliber 3 ist in einem Abstand von der Mündung der Strangpresse 1 angebracht, in dem das Aluminiumband 2 noch eine vom Pressen herrührende Tempe ratur von etwa 360 C oder darüber besitzt. Die Walzen des Kalibers 3 sind unter einander gekuppelt und werden von der Welle 5 aus angetrieben. Der Kabelkern 6 wird über die gerillte Scheibe 7 in den Hohl dorn 4 eingeführt und gleichzeitig das Alu miniumband 2 über dem Hohldorn mittels des Formwalzenpaares 8 zu einem Rohr zu sammengebogen. In dieser Form wird dann das - Aluminiumband 2 zusammen mit dem eingeschlossenen Kabelkern 6 durch das Walzenkaliber 3 hindurchgezogen.
Wäh rend der Kabelkern mit dem aufgelegten Band durch das Walzenkaliber 3 hindurch gezogen wird, werden die vom Pressen her noch metallisch frischen Ränder des Alumi niumbandes 2 durch den Walzendruck des Walzenkalibers 3 unter gleichzeitigem Kneten in noch presswarmem Zustande fest aufeinandergepresst, wodurch die Verschwei- ssung zu einem lückenlosen Kabelmantel er folgt.