Verfahren zur zeitlichen Verschiebung von periodischen Folgen gleichartiger Zeichen. Die Fernsehübertragung mehrerer an ver schiedenen Stellen aufgenommener Ereignisse erfordert besondere Vorkehrungen, wenn die einzelnen aufgenommenen Bilder an der zen tralen Sendestelle überblendet werden sollen.
In vielen Fällen hat es sich als geeignet er wiesen, an dieser zentralen Sendestelle einen Haupttaktgeber vorzusehen, von welchem .die einzelnen Aufnahmestellen über Kabel mit Synchronisierimpulsen versorgt werden.
Da mit die von den einzelnen Aufnahmestellen kommenden Bildsignale in bezug auf ihre Synchronisie@rlücken trotz der verschieden grossen Kabellängen die gleiche Phase haben, d. h. das Bild gegenüber dem Raster nicht verschoben ist, müssen die zur Synchronisie rung der verschiedenen örtlichen Aufnahme stellen bestimmten Impulsfolgen zeitlich ver schoben abgesandt werden, und zwar zweck mässigerweisederart, dass die Grösse der Ver schiebung auf die weitest entfernte Auf nahmestelle bezogen wird.
Hierzu ist es er forderlich, an der zentralen Taktgeberstelle eine Vorrichtung anzuordnen, welche die Möglichkeit bietet, die Impulsfolgen regelbar, unter normalen Verhältnissen etwa bis zu einer Zeile zu verzögern. Bei einem 441-Zei- lenbild beträgt diese Zeit 90,7 ,u sec., was etwa der Länge einer Kabelschleife von 25 km entspricht.
Da die,Synchronisierimpulse aus bekann ten Gründen eine rechteckige Kurvenform haben sollen und daher ausser der Grund welle eine grosse Anzahl von Oberwellen aufweisen, bereitet die Verschiebung solcher Impulse besondere Schwierigkeiten. Eine formgetreue Verschiebung erfordert mehrere hundert Verzögerungsglieder, da bei grosser Bandbreite jedes einzelne Filterglied nur eine kleine Phasenlaufzeit hat.
Die Phasenlauf zeit zum Beispiel einer Drosselkette ist ge geben durch .die Beziehung
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ist also umgekehrt proportional der Grenz- frequenz bezw. dem Durehlassbereich. Man hat daher vereinfachte Verfahren angewen- det, die aber bisher alle nicht den zu stel lenden Anforderungen genügten. Unter die sen gibt es solche, die nur gestatten, Birne feste Verschiebung um
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oder ein Mehr faches davon .vorzunehmen. Es sind aber auch solche bekannt, bei denen eine konti nuierliche Verschiebung vorgenommen wer den kann.
Ein Verfahren der letzteren Gruppe sieht zum Beispiel vor, aua der Im pulsfolge die Grundwelle oder eine höhere Harmonische mit Hilfe eines abgestimmten Schwingungskreises herauszusieben, diese Schwingung zu verzögern und danach mit ihr einen Impulsgenerator zu synchronisie ren. @Venn man bei diesem Verfahren die Grundwelle benutzt, so lässt sich wegen der geringen Flankensteilheit eine einwandfreie Synchronisierung nicht gewährleisten. Be nutzt man aber eine Oberwelle, so ist. es not wendig, den Impulsgenerator so arbeiten zu lassen, dass er nur jeweils auf die dritte oder vierte usw.
Schwingung anspricht, d. h. er muss hierzu eine Frequenzteilung vornehmen. Die Schwierigkeiten bei einem solchen Ver fahren sind hinlänglich bekannt. Ein weite res bekanntes Verfahren sieht vor, durch den Impuls einen Kondensator aufladen zu las sen und, da diese Aufladung nicht momen tan, sondern in Abhängigkeit von der Zeit erfolgt, je nach der gewünschten Impulsver schiebung die Vorspannung einer Ab schneidevorrichtung zu ändern, welche in folgedessen nur von einem bestimmten Span nungswert der an diesem Kondensator auf tretenden .Spannung ab durchlässig ist.
Die ses Verschiebungsverfahren gestattet. aber nur eine Impulsverschiebung um höchstens eine Impulsbreite, aber in keinem Fall um eine ganze Zeilenlänge.
Alle diese bei den bekannten Verfahren zur Verschiebung von Impulsen auftretenden Schwierigkeiten und Mängel werden durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung beseitigt, welches vorsieht, zur zeitlichen Verschiebung von periodischen Folgen gleich artiger Zeichen, die sich aus einer Grund welle und einer grossen Zahl von Oberwellen zusammensetzen, insbesondere von solchen mit rechteckigen Impulsen beim Fernsehen, nur die Grundwelle und eine kleine Zahl von Oberwellen zu verwenden.
Ein besonderer Vorteil des erfindungs gemässen Verfahrens liegt darin, dass auch Gemische von periodischen Folgen gleicharti ger Zeichen ohne zusätzliche Mittel verscho ben -erden können. Dies ist besonders vor teilhaft für die zeitliche Verschiebung von Sy nchronisieriinpulsgemi.#chen beim Fern sehen.
An Hand der Figuren wird ein Ausfüh rungsbeispiel des Verfahrens nach der Er findung an einer Anordnung zur Durchfüh rung desselben näher erläutert.
Die Impulsfolge 1 gemäss Fig. 1 wird den Klemmen 3, d einer Schaltanordnung nach Fig. 2 zugeführt. Sie wird in der Röhre 5, in deren Ausgangskreis der Teil 6 einer Fil terkette 7 liegt. verstärkt. Über den Konden sator 8 ist der Anodenkreis dieser Röhre 5 an den Gitterkreis der Röhre 9 -gekoppelt, in dem der zweite Teil 10 des Filters 7 liegt. Die erforderliche Zahl der einzelnen einzu- .achaltenden Filterglieder wird durch die Stufenschalter 11 und 12 eingestellt.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, besteht das Filter 7 aus einer Anzahl von einzelnen Fil tergliedern 13, die alle denselben Durchlass- bereich aufweisen, und zwar umfa.sst dieser die Grundwelle und einen kleinen Teil der Oberwellen. Wie bekannt, bewirkt jedes Fil terglied eine bestimmte zeitliche Verschie bung der Schwingungen, welche es zu über tragen hat. \Fenn also eine vorgegebene Ver schiebung erzielt -erden soll, so müssen die Phasenlaufzeiten mehrerer Filterglieder ad diert werden.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die einzelnen Filterglieder nicht nacheinander einzuschalten, wie es an sieh möglich wäre, sondern die gesamte Kette fest und an ihren Enden reflexionsfrei a.bge- sehlossen zwischen den @'erstärkerstufen 5 und 9 anzuordnen und zur Regelung hoch ohinig abzugreifen. Der beiderseitige Ab schlusswiderstand wird gleich dem Wellen widerstand gemacht.
Zum Zwecke einer kon- tinuierlichen regelbaren Verschiebung wäre es notwendig, parallel zum Längsglied der einzelnen Filterglider einen Widerstand an zuordnen,, an dem die Spannungen zu- oder abgeführt werden. Dies würde zu einem zu sätzlichen .grossen Aufwand an Schaltelemen ten führen, was in der Praxis- nicht notwen dig ist, da infolge der an sich kleinen Pha senlaufzeit eines einzelnen Flitergliedes der Vers .hiebungsunterschied zwischen zwei Schaltstufen nicht gross ist.
Wie bereits er wähnt, erfolgt die Zu- und Abführung der Spannungen über die Schalter 11 und 12, deren einzelne Klemmen an bestimmte Punkte der Filterkette 7 angeschlossen Bind. Die Eingangs- bezw. Ausgangsklemme die ser .Schalter liegen an der Anode der Röhre 5 b.ezw. am Gitter der Röhre 9.
An den Ab- g.reifpunkten liegen also parallel zur Kette einerseits der Innenwiderstand der vorge schalteten Röhre 5, anderseits .der Gitterab- leitwidemtand der nachgeschalteten Röhre 9; beide sind, verglichen mit .dem Wellenwider stand der Filterkette, hinreichend gross.
Am Gitter der Röhre 9 tritt je nach der abgegriffenen Zahl von Filtergliedern ein entsprechend verzögerter Kurvenzug 14 ge mäss Fig. 1 ein, bei dem durch die als Ab schneidevorrichtung und gleichzeitig als Steilheitsverstärker wirkende Röhre 9 der unter der gestrichelten Linie 15 liegende Teil des Kurvenzuges 14 abgeschnitten und der restliche verstärkt wird, so dass im Anoden kreis der Röhre 9 ein Impuls 16 erscheint.
Dieser Impuls wird über den Kondensator 17 der folgenden Röhre 18 zugeführt, welche wiederum als Abschneidevorrichtung ge schaltet ist und als Steilheitsverstärker wirkt. Durch diese Röhre wird der obere Teil des Impulses, der oberhalb der gestri chelten Linie 19 liegt, abgeschnitten, so dass im Anodenkreis der Röhre 1.8 wieder ein rechteckiger Impuls 20 erscheint, der in sei ner Form dem Impuls 1 entspricht, aber um das Zeitintervall 21 verschoben ist.
Im An schluss an die Röhre 18 ist über den Konden sator 22 noch eine Röhrenstufe 23 geschal tet, die einmal eine Versteilerungsreserve darstellt und zum andern bewirkt, dass der verzögerte Impuls mit derselben Phase an den Klemmen 24 und 25 abgenommen wer .den kann, mit welcher der zu verzögernde Impuls den Klemmen 3 und 4 zugeführt wurde.
Es hat sich bei praktischen Versuchen er geben, dass eine Verzögerung um die Zeit einer Zeilenabtastung für fast alle Fälle aus reichend ist. Diese Zeit beträgt bei einem 441-Zeilenbild 90,7 ,u sec. Es hat sich weiter hin ergeben, 'dass die Anordnung mit ausrei chender Genauigkeit arbeitet, wenn sich die Amplituden<B>27:</B> 26 = 1: 4 = 5 verhalten.
Bei einem 441-Zeilenbild, bei dem die Zei lenfrequenz 11025 Hz beträgt, wird diese Voraussetzung erreicht, wenn die Filterkette für eineDurchlassbandbreite von 10 : 350 kHz gewählt wird, d. h. die Durchlassbandbreite reicht bis zur 30. Oberwelle. Wenn man aber das Synchronisierimpulsgemisch einer Fern sehdarbietung verzögern will, welches eine tiefste Gundwelle von 25 Hz enthält, so muss die Durchlassbandbreite in diesem Falle von der niedrigsten Grundwelle bie zur 30. Ober welle der höchsten Grundwelle reichen.
Es hat sich für alle vorkommenden Fälle als zweckmässig erwiesen, Tiefpassfilter in Form von Drosselketten zu verwenden. Vorteilhaf- terweise werden in dem einen Teil der Fil terkette 90 Einzelglieder in: 9 Gruppen zu je 10 Einzelgliedern vereinigt und diese 9 Gruppem mit entsprechenden Kontakten eines der beiden Schalter verbunden. Da durch wird eine Grobunterteilung mit einer . Verschiebung von jeweils 10 % .der Gesamt verschiebung erzielt.
Die übrigbleibenden 10 Filterglieder werden mit den Kontakten des andern Schalters direkt verbunden, und es wird dadurch eine Feinteilung von jeweils 10 % der Grobteilung oder 1 % der Gesamt teilung erreicht. Es hat sich als zweckmässig erwiesen, .den Trennkondensator -8 zwischen beiden 'feilen der Filterketten anzuordnen und im besonderen den Teil 6 zur Feintei lung und den Teil 10 der Filterkette zur Grobteilung zu verwenden. Dies ist deshalb von Vorteil, weil in diesem Falle der grösste Teil der Filterglieder im CTitterkreis der Röhre 9 und damit an niedrigem Potential liegt.
Die erforderliche Abschneidehöhe der Röhren 9 und 18 wird durch die veränder- liehen Widerstände 28 und 29 vorgenommen und die Ausgangsamplitude durch den ver änderlichen Anodenwiderstand 3,0 einregu liert.
Ein besonderer Vorteil der Anordnung ist, dass die zeitliche Verzögerung von Röh reneigenschaften unabhängig ist und daher sehr betriebssicher arbeitet. Da bei einer Grenzfrequenz von 350 kHz die Induktivitä- ten und Kapazitäten der Filterkette klein sind, ist auch der räumliche Aufwand gering.
Abgesehen von dem beschriebenen Bei spiel im Zusammenhang mit Impulsen für Fernsehdarbietungen, lässt sich das Verfah ren in gleicher Weise auch für die Verschie- bun.g von Impulsen geringerer Steilheit und andere Verwendungszwecke benutzen.