CH219464A - Mehrgliedriges Werkzeug. - Google Patents

Mehrgliedriges Werkzeug.

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CH219464A
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    • B25FCOMBINATION OR MULTI-PURPOSE TOOLS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; DETAILS OR COMPONENTS OF PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS NOT PARTICULARLY RELATED TO THE OPERATIONS PERFORMED AND NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description


  



   Verfahren zur Herabsetzung der Filz- und Krumpfneigung von Textilien Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herabsetzung der Filz- und Krumpfneigung von mindestens teilweise aus Keratinfasern, insbesondere Wolle, bestehenden Textilien, z. 3. in Form von losem Fasergut, Kardenband, Kammzug, Garnen und Geweben und Gewirken, ein nach diesem Verfahren veredeltes Textilgut und eine Anwendung dieses Verfahrens als Vorbehandlung von Textilgut der genannten Art beim Färben und Bedrucken. 



  Es sind schon verschiedene Verfahren entwickelt worden, um die Filzneigung der Wolle herabzusetzen. Zu den erfolgreichsten Verfahren gehört die Arbeitsweise nach der britischen Patentschrift Nr. 716'806, nach welcher die Neigung der Wolle zum Verfilzen oder Krumpfen auf ein Minimum gebracht wird, indem man ein vollständig oder zum Teil aus Wolle bestehendes Gut mit einer wässrigen Lösung der Caroschen Säure (Permonoschwefelsäure) oder eines oder mehrerer Salze derselben behandelt, wobei die Lösung, wenn notwendig, auf ein pH unter 8 eingestellt wird, und das Gut dann mit einer wässrigen Lösung oder Dispersion eines oder mehrerer Salze der schwefligen Säure oder mit einer Verbindung, welche eines oder mehrere solche Salze in wässriger Lösung bildet, behandelt.



  Bei in dieser Weise behandelten Materialien kann, insbesondere für eine Anfärbung in einer zarten Farbtönung, noch eine Bleichung notwendig sein. Zu den verwendbaren Bleichmitteln gehört das Wasserstoffperoxyd.



  Ferner ist es zur Behandlung von rohen Cellulosefasern, gegebenenfalls in Mischung mit anderen natürlichen oder synthetischen Fasern bekannt, das Gut mit einer anorganischen Persäure oder einer wässrigen Lösung von Wasserstoffperoxyd und der entsprechenden anorganischen Säure zu behandeln, wobei die zuletzt genannten Komponenten der anorganischen Persäure chemisch entsprechen. Die Behandlung erfolgt bei einem pH unter 7. Das so behandelte Gut kann dann gebleicht werden, z. B. mit Wasserstoffperoxyd ohne spezielle Begrenzungen bezüglich des pH-Wertes. Für Textilgut   ells    Wolle ist dieses Verfahren jedoch nicht angewendet worden. 



  Es wurde nunmehr gefunden, dass sich die Filz- und Krumpfneigung von mindestens teilweise aus Keratinfasern bestehendem Textilgut auf ein Minimum bringen   lässt    und dabei Produkte mit einer besseren Färbung erhältlich sind, indem man das Gut mit einer wässrigen Lösung der Caroschen Säure oder eines oder mehrerer Salze derselben, die in wässriger Lösung ein pH unter 8 besitzen, behandelt und in einer weiteren Stufe auf das Gut eine wässrige   Wasserstoffperoxydlö-      sung,    die einen pH von 6,5-10,5 besitzt, einwirken lässt.



  Eine gesonderte Bleichbehandlung ist unnötig, und die behandelten Waren können direkt dem Färben zugeführt werden.



  Die Behandlung mit schwefliger Säure oder einem Salz derselben kann auf diese Weise wegfallen, ohne dass die Filzbeständigkeit der behandelten Produkte verringert wird.



  Die Behandlung mit der Caroschen Säure oder einem Salz derselben kann bei einer beliebigen Temperatur im Bereich von etwa Raumtemperatur bis   100 C    durchgeführt werden und erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen nicht über 700C. Vorzugsweise setzt man die Caroschen Säure und ihre Salze in verdünnter, wässriger Lösung ein. Die Konzentration der Lösung und die Aufbringebedingungen sollen so gewählt werden, dass ein Abbau beispielsweise der Wolle möglichst vermieden wird.



  Wenn gewünscht, kann man das Behandlungsgut nach der Behandlung mit der Caroschen Säure oder einem Salz derselben vor der Behandlung mit der Wasserstoffperoxydlösung mit Wasser oder mit alkalihaltigem Wasser   waswnen.    Eine solche Behandlung wird bevorzugt, stellt aber keine Bedingung dar, und jegliche, zur Einstellung des pH auf den gewünschten Wert notwendigen Chemikalien können auch schon in der Wasserstoffperoxydlösung enthalten sein oder in diese in den Frühstadien der Behandlung eingeführt werden.

   Bei den bevorzugten Arbeitsbedingungen befindet sich das Behandlungsgut bei seiner Einführung im sauren Zustand und ergibt zumindest eine Tendenz zur Ansäuerung der Wasserstoffperoxydflotte, wenn man dies nicht durch Einführung eines Säureakzeptors, wie eines Alkalicarbonates oder -bicarbonates, oder Verwendung eines Alkaliphosphat-Puffers oder ähnlichen Puffers unterbindet.



  Die wässrige Wasserstoffperoxydlösung wird vorzugsweise in verdünnter Lösung, z. B. mit einer Konzentration von 0,5 bis 10 Vol%, eingesetzt. Man kann aber auch stärkere Lösungen, z. B. von 15   Vol,    verwenden, insbesondere wenn die Behandlung so rasch wie möglich durchzuführen ist. Das Wasserstoffperoxyd kann in situ aus einem Oxyd oder Peroxyd gebildet werden, das in wässriger oder saurer wässriger Lösung zur Bildung von Wasserstoffperoxyd führt, wenn die dabei in die Lösung mit eingeführten Ionen nicht färbend wirken oder bei einer Färbewirkung leicht aus dem behandelten Gut auszuwaschen oder leicht in stabile, farblose Ionen überführbar sind. So kann man eine Wasserstoffperoxydlösung erhalten, indem man ein Alkaliperoxyd, wie Natriumperoxyd, in verdünnter, wässriger Mineralsäure löst.



  Am besten verläuft die Wasserstoffperoxyd-Behandlung bei Raumtemperatur bis etwa   600C.    Die Lösungen besitzen einen pH von 6,5-10, vorzugsweise einen pH von   8,0-90     Vorzugsweise werden in der die Caroschen Säure oder ein Salz derselben enthaltenden Flotte entsprechende Hilfsstoffe, wie oberflächenaktive Mittel, eingesetzt, welche das gleichmässige Eindringen der Flotte und die Benetzung des Behandlungsgutes unterstützen.



  Nach der Behandlung mit der wässrigen Wasserstoffperoxydlösung wird das Gut vorzugsweise gespült, um von ihm jegliches überschüssiges Wasserstoffperoxyd zu entfernen.



  Die Erzielung von in der Regel besseren Ergebnissen bei Textilgut auf Keratinbasis durch Behandlung mit einem weiteren Oxydationsmittel nach der Behandlung mit Caroscher Säure und ihren Salzen als bisher mit dem Reduktionsmittel darstellenden Sulfiten und bzw. oder Bisulfiten ist überraschend.



  Bei Produkten, die im Fertigzustand weiss sein oder in einer zarten Farbtönung gefärbt werden sollen, ermöglicht es das Verfahren der Erfindung, unter Einsparung entsprechender Materialkosten auf eine gesonderte Bleichstufe nach der zur Krumpfechtheit führenden Behandlung zu verzichten.



  Ein nach dem Verfahren   gemäss      ier    Erfindung behandeltes Textilgut erlangt eine Reaktionsfähigkeit gegenüber Reaktivfarbstoffen, die dem unbehandelten Material fehlt. Diese Reak  tionsfäbgkeit    ist aussergewöhnlich gleichmässig geartet, und die auf diese Weise behandelten Materialien liefern bei dem anschliessenden Behandeln mit Reaktivfarbstoffen unter alkalischen Bedingungen aussergewöhnlich gleichmässige Färbungen und Drucke. Auf diese Weise sind viel gleichmässigere Ergebnisse als beim Färben von chlorierter Wolle mit Reaktivfarb stoffen erzielbar, bei dem man unruhige Färbungen erhält.



  Die Farbstoffe können bei Raumtemperatur oder etwas höherer Temperatur aufgebracht werden. Eine kurze Behandlungszeit genügt. Die Färbung erfolgt somit bei Bedingungen, die dem Textilmaterial in keiner Weise schaden. Man kann das Textilmaterial auf diese Weise zuerst krumpfbeständig machen und anschliessend das Färben oder Bedrucken durchführen. Die aufeinanderfolgende Behandlung mit   Qaroschen    Säure oder einem Salz derselben und dann mit Wasserstoffperoxyd scheint die chemische Struktur der Wolle dahingehend zu modifizieren, dass eine Einführung leicht reaktionsfähiger Wasserstoffatome in einer im wesentlichen   gleichmässigen    Verteilung erfolgt, wobei diese Wasserstoffatome dann zur Umsetzung mit Reaktivfarbstoffen zur Verfügung stehen.

   Zur Sicherstellung sowohl einer   grumpfbeständigkeit    als auch leichten Färbung mit Reaktivfarbstoffen müssen Behandlungen jedoch in der hier genannten Reihenfolge durchgeführt werden.



  Das Verfahren gemäss der Erfindung kann Anwendung finden, um Stückwaren, die beispielsweise Wolle enthalten oder aus dieser bestehen, z.   3.    Kaschmirwaren, krumpfbeständig zu machen und dann gegebenenfalls zu färben oder bedrucken.



  Der Farbstoff und der Säureakzeptor können auf Wolle aufgebracht werden, indem man   dao    textilgut in eine Färbeflotte taucht, welche den Farbstoff und Säureakzeptor in Lösung enthält und auch herkömmliche, in Verbindung mit Reaktivfarbstoffen geeignete Textilhilfsmittel, wie Netz- und   Ega-    lisiermittel, enthalten kann. Der Farbstoff und Säureakzep tor können auch nach Aufklotztechniken oder nach   Drucktecht    niken aufgebracht werden. Die Druckfarben können Verdickungsmittel enthalten, die gegenüber den Reaktivfarbstoffen im wesentlichen inert sind.



  Man kann mit Reaktivfarbstoffen arbeiten, die im Farbstoffmolekül mindestens eine wasserlöslich machende Gruppe wie auch eine Gruppe enthalten, welche durch Wechselwirkung mit einer reaktionsfähigen Gruppe des Wollmoleküls eine kovalente Bindung auszubilden oder in situ eine in dieser Weise reagierende Gruppe zu bilden   Vermögen    Die reaktionsfähigen Stellen des Wollmoleküls, die in dieser Weise zur Wirkung kommen, könnten Amino-, Hydroxyl- und Sulfhydrylgruppen sein, die bei der unbehandelten Wolle nicht ohne weiteres für Umsetzungen verfügbar sind, aber ungeachtet der genauen Natur der durch die Behandlung eingeführten oder verfügbar gemachten Gruppen hat der Versuch gezeigt, dass sie sich analog zu Amino-, Hydroxyl- und Sulfhydrylgruppen verhalten.



  Die in dem Farbstoffmolekül befindliche, wasserlöslich machende Gruppe kann eine Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe oder ein Salz einer solchen Gruppe mit Alkalimetall, Ammoniak oder Amin sein. Das Farbstoffmolekül kann eine oder mehrere solche Gruppen enthalten.



  Die zur Bildung einer kovalenten Bindung befähigte Gruppe kann eine ein reaktionsfähiges Halogenatom enthaltende Gruppe sein, wie in Mono- oder Dichlor-sym-triazinyl-, Trichlorpyrimidyl-,   i-Halogenpropionyl-,      -HalogenäthyIsulfonyl-,      -Halogenäthylsulfsmyl, Chloracetylamno- odfr , > -fChlorme    thyl)-ss-sulfatoäthylsulfamylgruppen;

   eine   reaktlonsfähige    Sulfatgruppe, wie in einer -Sulfatoäthylsulfonylgruppe, eine reaktionsfähige Hydroxylgruppe oderveresterte Hydroxylgruppe, wie in   8-Hydroxyäthylsulfony      Alkyl-sulfo-    nyloxyalkylsulfonyl-,   p > -Arylsulfonyloxyalkylsulfonyl-    oder   p-Acyloxyalkyl-sulfonylgruppe;    eine äthylenartig ungesättigte Gruppe, wie Acryloxyamino- oder Vinylsulfonylgruppe; eine Alkylphosphitgruppe oder eine Sulfonfluoridgruppe.

   Bei den   sym-Triazinyl    und Pyrimidylgruppen können anstelle eines reaktionsfähigen Halogenatoms oder reaktionsfähiger Halogenatome andere Substituenten vorliegen, die in Gegenwart von Alkali zu dissoziieren vermögen, wie Sulfonsäuregruppen, Thiocyanatgruppen, negativ substituierte Aryloxy- und Arylthiogruppen, wie Sulfophenoxy-,   Sulfoph@nylthio-,    Nitrosulfophenoxy-, Disulfophenoxy- und Sulfonatphthoxygruppen;

   quartäre Ammoniumgruppen,   heQerocyclische    und verschmolzene heterocyclische Thiolgruppen mit 5 oder 6 Atomen im heterocyclischen Ring, die über ein Kohlenstoffatom des Heterocyclen an der Thiolgruppe sitzen,   Dith5rcarbaminsäuregruppen    der Formel
EMI8.1     
 worin R1 und R2, die gleich oder verschieden sein können, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl bedeuten und zusammen mit dem Stickstoffatom einen heterocyclischen Ring   mi-      5    oder 6 Ringatomen bilden können, oder eine Gruppe der Formel 
EMI9.1     
 worin R3 und R4, die gleich oder verschieden sein können, ein Wasserstoff oder Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeuten.



  Die Farbstoffe können Klassen der Art der Nitro-, Azo-, Anthrachinon¯ oder Phthalocyanin-Reihen angehören, und metallfrei sein oder in Komplexform gebundenes Metall enthalten. Eine Aufstellung der im Handel verfügbaren Arten von Reaktivfarbstoffen enthält das   l'Journal"    des "Institut Textile de France", September 1960, Seiten 43 ff.



  Als Säureakzeptor kann man die in alkalischer Form beim Färben von celluloseartigen Materialien mit wasserlöslichen Reaktivfarbstoffen verwendeten Stoffe verwenden. Zu ihnen gehören wasserfreie Soda, Natrium- und Kaliumcarbonate, -bicarbonate und -silicate sowie Trinatrium- und Trikaliphosphate.



  Der Säureakzeptor soll mindestens in einer solchen Menge anwesend sein, dass er die gesamte bei der oder den zur Farbstoff-Fixierung führenden Reaktion(en) freiwerdende Säure binden kann. Er wird in der Regel in Mengen bis zu 3 % vom Gewicht der wässrIgen Färbeflotte und in den Druckpasten in entsprechenden Anteilen eingesetzt.



  Den Färbeflotten und Druckpasten können weiter Egalisiermittel und organische Lösungsmittel zugesetzt werden, in welchen die Farbstoffe leicht löslich sind und welche die Farbstoffaufnahme unterstützen, aber mit welchen   dle    Farbstoffe bei den  Einsatzbedingungen nicht bevorzugt reagieren, und welche mindestens mässig wasserlöslich sind.



  Die eine Dihalogen-sym-triazinyl- oder eine   g-Sulfatoäthyl-    sulfonylgruppe enthaltenden Reaktivfarbstoffe reagieren mit Wolle bei im wesentlichen Raumtemperatur. Die anderen Reaktivfarbstoffe, einschliesslich der Monohalogen-sym-triazinylund Trichlorpyrimidyl-Gruppen enthaltenden Farbstoffe, werden vorzugsweise bei Temperaturen über Raumtemperatur, jedoch nicht über   60 0C    aufgebracht. Die eine Dichlor-sym-triazinyl Gruppe enthaltenden Farbstoffe haben bei der chemisch modifizierten Wolle viel kürzere Fixierzeiten als die anderen verfügbaren Arten ergeben. Bei den Färbungen mit Farbstoffen, deren Fixierung wesentlich über der Raumtemperatur liegende Temperaturen erfordert, konnte die Fixierung mit einem Zusatz von wasserlöslichen Elektrolyten, wie Natriumchlorid und -sulfat, unterstützt werden.



  Das Verfahren der Erfindung ermöglicht es, Egalfärbungen beim Kaltfärben (20-300C) in kurzer Zeit zu erreichen, wobei diese Färbungen in einem viel höheren Grade als die Färbungen egalisiert sind, die man mit einem Reaktivfarbstoff auf chlorierter Wolle erhält. Aufgrund höchstwahrscheinlich der Bleichwirkung des Wasserstoffperoxydes lassen sich leicht leuchtende, echte, zarte Farbtönungen erhalten, die bei chlorierter Wolle fast unerreichbar sind. Die nach dieser Methode erhaltenen Färbungen und Drucke besitzen eine ausgezeichnete Waschechtheit. 



  Beispiel 1 100 Gewichtsteile Wolle werden 30 min bei   25 C    in einer aus 3000 Teilen Wasser und 2 Teilen Caroscher Säure angesetzten Flotte behandelt. Die behandelte Wolle wird dann in eine frische Flotte aus 3   volXigem    wässrigem Wasserstoffperoxyd eingegeben, dessen pH mit Natriumpyrophosphat auf 8,5 eingestellt worden ist. Man hält die Wolle 1 std bei 500C in dieser Flotte, spült und trocknet. Die erhaltene Wolle zeigt beim Waschen in wässrigen Waschlaugen eine gute Krumpfbeständigkeit und Filzbeständigkeit.



  Beispiel 2 Man behandelt Wollserge-Proben wie folgt: Alle Proben (jeweils 100 Gewichtsteile) werden 45 min bei   2500    in einer aus 3000 Teilen Wasser und 2 Teilen Caroscher Säure angesetzten Flotte behandelt und darauf verschiedenen Behandlungen unterworfen; (a) man spült und behandelt dann 30 min bei   5000    mit einer wässrigen Lösung, die Natriumpyrophosphat in einer Menge von 2 g/l enthält; (b) man spült und behandelt dann 30 min bei 250C in einer aus 3000 Teilen Wasser und 20 Teilen Natriumsulfit-Kri stallen angesetzten Flotte; (c) man spült und behandelt dann 4 std bei   50 C    in 3   volsigem   
Wasserstoffperoxyd von pH 7.



  Die auf diese Weise behandelten Proben und eine Kontrollprobe werden dann in   einea    Waschmaschine 50 min gewaschen, worauf man das Eingehen in der Breite und   rv      durch   Krumpf bestimmt. 



  Ergebnisse: Behandlung Eingehen,   %   
Breite Länge Fläche unbehandelt (Kontrollprobe) 15,7 20,4 32,9 Carosche Säure + a 8,4 12,6 19,9 Carosche Säure + b 2,6 6,3 8,74 Carosche Säure + c 1,0 5,1   6,04    Der   Flächenschrumpf    der Kontrollprobe um 32,9   %    zeigt die Schärfe der Waschbehandlung. Eine Behandlung mit Carosche Säure allein verringert das Eingehen auf 19,9   9'.    Wenn man nach der Behandlung mit Carosche Säure mit wässrigem Natriumsulfit behandelt, geht der Flächenschrumpf auf 8,74   %    zurück, während der Schrumpf bei Behandlung in der zweiten Stufe mit Wasserstoffperoxyd von pH 7 nur 6,04   %    beträgt.

   Darüberhinaus ist das Sergematerial, das der Wasserstoffperoxyd-Behandlung unterworfen wird, viel weisser als das unbehandelte Ausgangsmaterial.



  Beispiel 3 30 Gewichtsteile Wollstoff werden in der Carosche Säure enthaltenden Flotte gemäss Beispiei 2 behandelt. Man spült die Ware und taucht sie dann 3 std bei 500C in 3 vol%iges, wässriges Wasserstoffperoxyd von pH 8,5.



  Die erhaltene Ware wird dann 10 min bei   25 0C    in einer   Pärbe-    flotte aus 1000 Gewichtsteilen Wasser, 10 Gewichtsteilen wasserfreier Soda und 2 Gewichtsteilen r n Farbstoff ("Procion Red G") gefärbt und darauf gut gespült. Man erhält eine Egal färbung guter Echtheit. Ein Dämpfen oder sonstiges Wärmebehandeln zur Sicherung der Fixierung des Farbstoffes ist unnötig.



  Beispiel 4 30 Gewichtsteile Flanell werden mit Caroscher Säure und Was  serstoffperoxyd    wie in Beispiel 3 mit der Abänderung behandelt, dass man die Behandlung mit Wasserstoffperoxyd 15 std durchführt. Das behandelte Gewebe wird dann 10 min bei 500C in einer Färbeflotte aus 1000 Gewichtsteilen Wasser, 20 Gewichtsteilen Trinatriumphosphat und 2 Gewichtsteilen eines orangebraunen Farbstoffes   (nProcion    Orange Brown   HGS")    gefärbt und darauf gut gespült. Man erhält eine Färbung zufriedenstellender Waschechtheit. Ein Dämpfen oder anderes Wärmebehandeln zur Sicherung der Farbstoff-Fixierung ist unnötig.



  In Beispiel 3 und 4 ist die Verwendung von Farbstoffen erläutert, die eine Chlor-sym-triazinyl-Gruppe im Molekül enthalten, aber man kann anstelle dieser Farbstoffe auch andere Farbstoffe einsetzen, die   andere    reaktionsfähige Gruppen, einschliesslich der weiter oben genannten, enthalten.



  Beispiel 5 Mehrere Wollflanell-Stücke (insgesamt 100 Gewichtsteile) werden 45 min bei 250C in eine aus 3000 Teilen Wasser, 2,5 Teilen Caroscher Säure und 2 Teilen eines nichtionischen Netzmittels   (Tergitol      TMN")    angesetzte Flotte getaucht. Die behandelte Wolle wird dann in   eir    frische Flotte aus 3000 Tei len 3   vol9'igem    wässrigem Wasserstoffperoxyd eingebracht, deren pH mit Natriumpyrophosphat auf 8,5 eingestellt worden ist. Man entnimmt ein Prüfstück nach   einstündger    Peroxydbehandlung und die anderen nach 4 std bei   50 0C    aus der Flotte.

   Die behandelten Stücke werden dann wie folgt gefärbt: (a) Das 1 std peroxydbehandelte Stück und eines der 4 std peroxydbehandelten Stücke werden bei einer   Einwirkungs-    dauer von 30 sek Färben durch die folgende Färbeflotte geführt und zwischen Walzen auf eine Flottenaufnahme von
100   %    abgequetscht:
1000 Gewichtsteile Wasser
40 Gewichtsteile goldgelber Farbstoff   (Remazol   
Golden Yellow G")
30 Gewichtsteile Natriumcarbonat
5 Gewichtsteile Netzmittel (wie oben)
Man hält den behandelten Stoff 1 std auf Raumtemperatur und spült und trocknet dann. Dabei werden Färbungen gu ter Farbtiefe und zufriedenstellender Waschechtheit er halten.



  (b) Ein anderes, in der obigen Weise mit Caroscher Säure und darauf 4 std mit Wasserstoffperoxyd behandeltes Prüf stück wird bei   25 0C    und einer Einwirkungszeit von 30 sek durch die folgende Flotte geführt und zwischen Walzen auf eine Färbeflotten-Aufnahme von 100   k    abgequetscht:
1000 Gewichtsteile Wasser
40 Gewichtsteile roter Farbstoff   (Procion    Red GS")
30 Gewichtsteile Natriumcarbonat
5 Gewichtsteile Netzmittel (wie oben)
Das behandelte Gut wird 1 std auf Raumtemperatur gehal ten und dann gespült und getrocknet. Man erhält eine Fär bung zufriedenstellender Farbtiefe und guter Waschecht heit.



  (c) 33 Gewichtsteile des wie oben mit Caroscher Säure und darauf 4 std in Wasserstoffperoxyd behandelten Gewebes werden 1 std bei   25 C    in der folgenden Flotte gefärbt:
1000 Gewichtsteile Wasser
13 Gewichtsteile scharlachroter Farbstoff    (Cibacron    Scarlet   RP")   
30 Gewichtsteile Natriumcarbonat
2 Gewichtsteile Netzmittel (wie oben)
Man erhält eine Färbung zufriedenstellender Farbtiefe und guter Waschechtheit.



  Man unterwirft die behandelten und gefärbten Proben und eine Kontrollprobe dann einer Waschprüfung von 60 min Dauer und bestimmt den Krumpf in der Breite und Länge. Ergebnisse: Behandlung Krumpf,   %   
Breite Länge Fläche Kontrollprobe (unbehandelt) 10,1 14,1 22,8 a) Carosche Säure und
1 std Peroxyd, Fär bung mit dem gold gelben Farbstoff -0,2 0,8 0,6
Carosche Säure und
4 std Peroxyd, Fär bung mit dem gold gelben Farbstoff -1,4 -0,8 -2,2 b) Carosche Säure und
4 std Peroxyd, Fär bung mit dem roten
Farbstoff -2,8 -1,1 -3,9 c) Carosche Säure und
4 std Peroxyd, Fär bung mit dem schar lachroten Farbstoff -1,6 -0,7 -2,3  Die Schärfe der Waschbehandlung ist an dem starken Krumpf des unbehandelten Flanells erkennbar.



  Während die nicht behandelte Kontrollprobe bei der Standard  Waschprüfung    einem Flächenkrumpf von 22,8   96    unterliegt, reduziert die Behandlung mit Caroscher Säure und   darauf 1-    oder 4-stündige Wasserstoffperoxydbehandlung und darauf Färbung mit dem gleichen gelben Reaktivfarbstoff zu einer Verminderung des   Flächenschrumpfes    auf 0,6   %    bzw. einer Flächenzunahme von 2,2   9'.    Wenn man Proben, die zuerst mit Caroscher Säure und dann 4 std mit Wasserstoffperoxyd behandelt worden sind, mit verschiedenen Reaktivfarbstoffen färbt, wird bei der Prüfung in allen Fällen eine gewisse Flächenzunahme erhalten.



  Die hier verwendeten Farbstoffe gehören verschiedenen chemischen Arten der Reaktivfarbstoffe an. Diese Ergebnisse entsprechen den von Beispiel 2.

Claims (1)

  1. Patentansprüche I. Verfahren zur Herabsetzung der Filz- und Krumpfneigung von mindestens teilweise aus Keratinfasern bestehenden Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gut mit einer wässrigen Lösung der Caroschen Säure oder eines oder mehrerer Salze derselben, die in wässriger Lösung ein pH unter 8 besitzen, behandelt und in einer weiteren Stufe auf das Gut eine wässrige Wasserstoffperoxydlösung, die einen pH von 6,5-10,5 besitzt, einwirken lässt.
    II. Nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I veredeltes Textilgut.
    III. Anwendung des Verfahrens nach Patentanspruch I als Vor behandlung der Textilien beim Färben und Bedrucken.
    Unteransprüche 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gut vor der Wasserstoffperoxydbehandlung wäscht.
    2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung mit der Caroschen Säure oder ei nem Salz derselben bei nicht über 70 C durchführt.
    3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man eine 0,5-10 volXige Wasserstoffperoxydlösung ver wendet.
    4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Wasserstoffperoxydlösung 8,0-9,0 be trägt.
    5. Anwendung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gut nach der Wasserstoffperoxydbehandlung mindestens in Teilbereichen mit einem Reaktivfarbstoff in wasserlöslicher Form in Gegenwart eines Säureakzeptors bei nicht über 600C färbt.
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