Verfahren zur Regelung von Anlagen mit mindestens zwei Dampfe zeugern. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zur Regelung von Anlagen mit min destens zwei Dampferzeugern, insbesondere mit geringem Flüssigkeitsinhalt, die durch mindestens eine Speisepumpe über eine Lei tung gemeinsam mit Speiseflüssigkeit be liefert werden und auf eine Anlage zur Aus führung dieses Verfahrens. Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeich net, dass nach Massgabe des höchstbelasteten Dampferzeugers die Gesamtspeisemenge ein gestellt wird, während nach Massgabe der Belastung eines jeden der übrigen Dampf- erzeuger die im zuzuführende Einzelspeise menge eingestellt wird.
Die zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Speise leitung jedes Dampferzeugers je ein Mengen messer und je ein Einstellorgan für die Ein zelspeisemenge angeordnet und die Speise pumpe bezw. die Speisepumpen mit einer Vorrichtung zur Einstellung der Gesamt- speisemenge ausgerüstet sind, wobei die Mengenmesser so auf die Einstellvorrichtung der Gesamtspeisemenge und a uf die Einstell organe für die Einzelspeisemengen wirken,
dass die Einstellvorrichtung f ür die Gesamt speisemenge jeweils durch der Mengenmesser in der Speiseleitung des Höchstbelasteten Dampferzeugers und die Ei nstellorgane in den Speiseleitungen der übr gen Organe je von dem Mengenmesser in d er betreffenden Speiseleitung beeinflusst werc en.
Es kann zum Beispiel in Abhängigkeit vom Druckgefälle in der S1 eiseleitung des höchstbelasteten Dampferzeu gers die Ge samtspeisemenge eingestellt v erden, während nach Massgabe des Druckg efälles in der Speiseleitung eines jeden der ihrigen Dampf erzeuger die ihm zuzuführen te Einzelspeise menge eingestellt wird.
Daz u kann in der Speiseleitung jedes Dampf 3rzeugers eine Speiseregeleinrichtung angeo #dnet sein, von denen jede Regeleinrichtung ein erstes, von einem Regler des Dampferze tgers eingestell tes Durchf!lussorgan und ein nach Massgabe des Druckunterschiedes am er 3ten Durchfluss- organ eingestelltes zweites Durchflussorgau besitzt,
wobei das zweite Durchflussorgan der Regeleinrichtung in der Speiseleitung des Dampferzeugers mit der grössten Belastung vollständig geöffnet ist und die Einstellvor richtung für die Gesamtspeisemenge durch den Druckunterschied am ersten Durchfluss- organ dieser Regeleinrichtung des höchst be lasteten Dampferzeugers eingestellt wird.
Ein Beispiel der Einrichtung nach der Erfindung ist auf der Zeichnung vereinfacht dargestellt. Die Anlage besitzt zwei Dampf erzeuger 1 und 2, die eine Dampfleitung 3 gemeinsam mit Dampf beliefern. Die Speise flüssigkeit wird diesen beiden Dampferzeu gern durch die Speisepumpen 4 und 5 über eine Leitung 6, durch die Regeleinrichtungen 7 bezw. 8 und über die Leitungen 9 bezw. 10 zugeführt. Der Antrieb der Speisepumpen er folgt durch die Turbinen 11 bezw. 12, für die der Dampf durch die Leitungen 13 bezw. 14 und durch die Regelorgane 15 bezw. 16 zugeführt wird, die zur Einstellung der Ge samtspeisemenge dienen.
Die Speiseregeleinrichtungen 7 und 8 be sitzen je ein erstes von einem Regler 17 der Dampferzeuger 1 bezw. 2 eingestelltes Durch flussorgan 18 und ein nach Massgabe des Druckunterschiedes an diesem Durchfluss- organ 18 eingestelltes zweites Durchfluss organ 19.
Die Regler 17 der Dampferzeuger, die beispielsweise durch die Temperatur des Dampfes oder der Feuer- oder der Rauchgase beeinflusst sein können, erteilen über die Lei tungen 20 Impulse auf die Servomotoren 21. Ein Zunehmen der Temperatur vergrössert den Durchflussquerschnitt der Organe 18, ein Abnehmen der Temperatur vermindert den Querschnitt. Je nach dem eingestellten Durch flussquerschnitt stellt sich an den Organen 18 ein grösserer oder ein geringerer Druck unterschied ein, der, durch die Leitungen 22 und 23 auf den Mengenmesser 24 übertragen, die Membrane 25 beeinflusst. Die Membrane steht ihrerseits in Verbindung mit einem Steuerschieber 26, mit dessen Hilfe der Steuerdruck in den Leitungen 27 bezw. 28 eingestellt wird.
Eine Erhöhung des Druck- unterschieden in den Durchflussorganen 18 erhöht den Steuerdruck in den Leitungen 27 und 28; umgekehrt verursacht ein Sinken der Druckdifferenz in den Organen 18 auch eine Absenkung des Steuerdruckes in den Leitun gen 27 und 28.
Durch den Steuerdruck in den Leitungen 27 und 28 werden die Steuerschieber 29 be einflusst, durch welche mittels der Servo motoren 30 eine Verkleinerung des Durch flussquerschnittes der Durchflussorgane 19 verursacht wind, wenn der Steuerdruck in den Leitungen 27 bezw. 28 ansteigt, und um gekehrt eine Vergrösserung des Durchfluss querschnittes hervorgerufen wird, wenn der Steuerdruck in den Leitungen 27 und .28 sinkt.
Demnach werden die Durchflussquer- schnitte der Organe 19 vergrössert, wenn der Druckabfall in den Organen 18 sinkt und umgekehrt verkleinert, wenn der Druckabfall in den Organen 18 steigt.
An die Steuerleitungen 27 und 28 sind ausserdem die Schieber 31 und 32 und ferner die Steuerschieber 33 und 34 angeschlossen. Die Steuerschieber 31 und 32 und ferner die Steuerschieber 33 und 34 sind je hinterein ander geschaltet, derart, dass das zu den Servomotoren 35 bezw. 36 geführte Steuer mittel entweder vom einen oder vom andern der Steuerschieber 31 bezw. 33 oder 32 bezw. 34 geregelt wird. Die Spannungen der Fe dern 38, 39, 40 und 41 sind gegeneinander so abgestimmt, dass die Speisepumpe 4 als Hauptpumpe und die Speisepumpe 5 als Re servepumpe zum Einsatz kommt.
Mit Hilfe der Servomotoren 35 bezw. 36 wird die Belastung der Drehzahlregler 42 bezw. 43 in einem Mass verändert, dass die Pumpen die nur für die Speisung der Kessel 1 und 2 notwendige Gesamtmenge liefern.
Ein Steigen des Druckunterschiedes in einem der Durchflussorgane 18 verursacht die Ver kleinerung der durch die Leitung 6 zugeführ ten Gesamtspeisemenge, umgekehrt verur sacht ein Fallen des Druckunterschiedes in den Durchflussorga.nen 18 eine Vergrösserung der durch die Leitung 6 den Kesseln zuge führten Gesamtspeisemenge. Für den Betrieb der Steuerorgane bezw.
der Servomotoren wird aus einem der Ein fachheit halber nicht zusammenhängend ge zeichneten Drucknetz 44 ein Druckmittel zu geführt, während das zur Regelung schon verwendete Steuermittel in ein ebenfalls nicht zusammenhängend gezeichnetes Ab strömungsnetz 45 abströmen kann.
Die dargestellte Anlage arbeitet wie folgt: Es wird angenommen, dass der Dampf erzeuger 1 auf eine geringere Belastung ein gestellt sei als der Dampferzeuger 2. Das Durchflussorgan 18 des Kessels 2 stellt also einen grösseren Querschnitt ein als das Durch flussorgan 18 des Kessels 1; infolgedessen wird im Durchflussorgan 18 des Kessels 2 ein kleinerer Druckunterschied sich einstel len als im Durchflussorgan 18 des Kessels 1. Der Steuerdruck in der Leitung 27 ist dann grösser als in der Leitung 28. Der Steuer schieber 31 steht deshalb so hoch, dass die Verbindung vom Drucknetz 44 zum Gehäuse des Steuerschiebers 32 frei ist. Der kleinere Steuerdruck der Leitung 28 vermag den Steuerschieber 32 in der zur Regelung des Servomotors 35 notwendigen Lage zu halten.
Die zur Speisung der Kessel 1 und 2 notwen dige Gesamtspeisemenge wird also nach Mass gabe des im Durchflussorgan 18 stärker be lasteten Kessels 2 geregelt. Eine Vergrösse rung des Druckunterschiedes vermindert die Gesamtmenge, und eine Verkleinerung des Druckunterschiedes vergrössert die Gesamt speisemenge.
Die Federn 40 und 41 der Steuerschieber 33 und 34 sind im Vergleich zu den Federn 38 und 39 so wenig gespannt, dass die Steuer drücke in den Leitungen 27 und 28 die Steuerschieber 33 und 34 in einer obern Lage zu halten vermögen. Dadurch wird der Kol ben des Servomotors 36 in die höchste Lage gedrängt, so dass das Regelorgan 16 geschlos sen ist. Die Turbine 12 und die Pumpe 5 kommen zunächst, als Reservemaschine, noch nicht zum Einsatz.
Erst wenn der Druck unterschied im Durchflussorgan 18 des Kes sels 2 sehr weit gesunken ist, wird auch der Schieber 34 so weit nach unten fallen, dass eine entsprechende Regelung des Servomotors 36 stattfindet, so dass die Turbine 12 dem Dampfkesselbetrieb entsprechend in Betrieb kommt und zusammen mit der Pumpe 4 die notwendige Gesamtspeisemen ge durch die Leitung 6 den Kesseln 1 und 2 zuführt.
Der Steuerdruck in der Leitung 28 ge nügt nicht, um den Steuerschieber 29 des Kessels 2 anzuheben. Der Servomotor 30 des Kessels 2 sinkt daher in seine unterste Lage, so dass das Durchströmorgan 19 des Kessels 2 vollständig geöffne t ist. Der grö ssere Steuerdruck der Leitung 27 hebt jedoch den Steuerschieber 29 des Kessels 1 in eine Lage, die genügt, um den Sex vomotor 30 des Kessels 1 zu regeln, so dass di e dem Kessel 1 zugeführte Einzelspeisemenge nach Massgabe des Druckunterschiedes im Durchflussorgan 18 des Kessels 1 eingestellt wird. Damit ist aber auch die für den Kess l 2 bestimmte Einzelmenge festgelegt.
Umgekehrt würde die Gesamtspeisemenge nach Massgabe des Druckun terschiedes im Durchflussorgan 18 des Kessels 1 und die Einzelmenge des Kessels 2 nach Massgabe des Druckunterschiedes im Durc hflussorgan 18 des Kessels 2 eingestellt, wen n der Kessel 1 eine grössere Belastung als de Kessel 2 auf weisen würde.
Anstatt nur zwei Kessel könnten auch drei oder noch mehr Kessel in gleicher Weise wie die zwei Kessel der besc hriebenen An lage geregelt werden. Die Ex findung bringt insbesondere bei ihrer Anwen dung auf Röh renkessel mit geringem Flü ssigkeitsinhalt, insbesondere Röhrendurchflu sskesseln, und bei der Anwendung von Kre selpumpen be sonderen Vorteil.