DE418133C

DE418133C - Turbinensteuerung bei Speicherbetrieb

Info

Publication number: DE418133C
Application number: DES65447D
Authority: DE
Inventors: Dr Waldemar Stender
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1924-03-19
Filing date: 1924-03-19
Publication date: 1925-09-04

Description

Turbinensteuerung bei Speicherbetrieb. Bei Turbinen mit zwei Anzapfungen, wie sie namentlich in Verbindung mit Wärmespeichern benutzt werden, ergeben sich Bau-und Betriebsschwierigkeiten, wenn beide Anzapfungen durch Druckregler bestimmt werden, weil jede Änderung der Anzapfmenge an einer Stelle eine Regelung der Maschine über die Welle und den Drehzahlregler oder das Frischdampfventil bedingt und Veränderung des Dampfzustandes an allen Steuerstellen hervorruft. Daraus gehen wieder Pendelungen hervor.
Nach der Erfindung soll deshalb bei Turbinen mit zwei Anzapfungen bei Speicherbetrieb die eine Zapfstelle durch einen Drehzahlregier, die andere aber durch einen Druckregler gesteuert werden, der unter dem Einfluß der Drücke vor und hinter dem Speicher steht.
Die Zeichnung zeigt ein Beispiel der Erfindung. In Abb. i ist q. ein Dampfkessel, dessen Dampf der Hochdruckturbine @i durch die Leitung 5 zufließt. Zwischen der Hochdruckturbine i und der Mitteldruckturbine 2 befindet sich ein durch den Fliehkraftregler 6 gesteuertes Ventil 16, während das Ventil 8 zwischen der Mitteldruckturbine 2 und der Niederdruckturbine 3 vom Druck gesteuert wird. An die Turbine 3 ist ein Kondensator 13 angeschlossen. Ein Dampfnetz ii wird durch die Leitung r2 mit dem Abdampf derTurbine2 gespeist. Tritt infolge Schließung des Ventils 16 oder geringeren Verbrauchs in der .Leitung 7 in dieser eine Drucksteigerung auf, so öffnet sich das Ventil g infolge der durch die Linie ig angedeuteten Abhängigkeit von diesem Druck, und der Überschußdampf fließt dem Dampfspeicher 14 zu. Öffnet der Fliehkraftregler 6 dagegen das Ventil 16 oder steigt der Verbrauch in .der Leitung 7, so tritt eine Druckverminderung in dieser Leitung auf, das Ventil g wird geschlossen und das Ventil io infolge der durch die Linie 2o angedeuteten Abhängigkeit vom Druck in der Leitung 7 geöffnet. Das Netz ni wird dann aus dem Speicher 14. mit Dampf versorgt. Im Netz i i steigt dadurch der Druck und öffnet entsprechend der Abhängigkeitslinie 18 das Ventil8. Dadurch steigt die Leistung der Maschine, und Kler Fliehkraftregler 6 beeinflußt das Ventil 16 im Sinne der Schließung, so daß wieder mehr Dampf in die Leitung 7 fließt und der gewünschte Druck erhalten bleibt.
An Stelle von drei einzelnen Turbinen kann auch eine Turbine mit zwei Anzapfungen verwendet werden.
In dieser Weise kann einer bestehenden Entnahmeturbine ein Hochdruckteil vorgeschaltet werden, ohne daß eine Änderung der Steuerung an der Entnahmeturbine notwendig wäre. Die Vorschaltturbine oder der Hochdruckteil der Turbine mit zwei Zapfstellen wird vom Druck in der Frischdampfleitung gesteuert. Dasselbe Ziel kann auch durch einen Reiz erreicht werden, der entsprechend der Abhängigkeitslinie 17 bei sinkendem Druck im Netz 7 das Ventil 8 im Sinne des Öffnens beeinflußt.
Der Geschwindigkeitsregler 6 kann auch nach der Abb. 2 zwischen der Turbine 2 und der Turbine 3 angeordnet werden und wirkt dann auf das Ventil 16, während sich zwischen dem Hochdruckteil i und dem Mitteldruckteil2 das vom Druck gesteuerte Ventil 8 befindet. Sinkt nun der Druck im Dampfnetz 7, so wirkt der Reiz 17 auf das Ventil 8 im Sinne der Schließung. Dadurch sinkt die Drehzahl der Maschine, der Geschwindigkeitsregler 6 beeinflußt das Ventil 16 im Sinne der Öffnung und läßt eine größere Dampfmenge in den Teil 3 der Turbine strömen. Steigt dagegen der Druck in Klem Dampfnetz i i, so beeinflußt der Reiz 18 das Ventil 8 im Sinne der Schließung, die Drehzahl der Turbine sinkt, und der Fliehkraftregler 6 beeinflußt das Ventil 16 im Sinne des öfnens. Das Ventil io wird entsprechend der Abhängigkeit 2o vom Dampfdruck im Netz i i gesteuert.

Claims

PATENTANSPRUCH Steuerung von Turbinen mit zwei Anzapfungen bei Speicherbetrieb, dadurch gekennzeichnet, däß die eine Zapfstelle durch einen Drehzahlregler, die andere aber durch einen Druckregler gesteuert wird, der unter dem Einfluß der Drücke vor oder hinter dem Speicher oder beider zugleich steht.