Gasturbinenanlage. Die Erfindung bezieht sich auf eine Gas turbinenanlage, bei der das verdichtete und erhitzte Arbeitsmittel in mindestens einer ersten Turbine auf einen Zwischendruck ent spannt, dann in einem Zwischengaserhitzer wieder erhitzt und anschliessend in minde stens einer zweiten Turbine weiter entspannt wird, und ist dadurch gekennzeichnet, dass vornehmlich durch Strahlung beheizte Ele mente des Zwischengaserhitzers zur Behei- zung mindestens einer Teilmenge des für die erste Turbine bestimmten, verdichteten Ar beitsmittels dienen.
Bei einer solchen Anlage kann eine Umgehungsleitung vorgesehen sein, durch die mindestens ein Teil des auf den Zwischendruck entspannten Arbeitsmittels den Zwischenerhitzer und die zweite Turbine umgehen kann.
Die in der Zeichnung als ein Ausfüh rungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes vereinfacht dargestellte Gasturbinenanlage Reist einen Verdichter 1, eine Hochdruck turbine 2, eine Niederdruckturbine 8 und einen die Nutzleistung nach aussen abgeben- den Generator 4 auf, von denen alle vier Ua- scllinen miteinander mechanisch gekuppelt sind. Ein Vorverdichter 5 wird durch eine Abgasturbine 6 angetrieben.
Zum Leistungs ausgleich dieser beiden Maschinen ist eine elektrische Maschine 7 vorgesehen, die auf der gleichen Welle sitzt wie der Vorverdich- ter und die Abgasturbine. Zur Erhitzung des Arbeitsmittels sind zwei Gaserhitzer 8 und 9 vorgesehen.
Der Vorverdichter 5 saugt atmosphärische Luft an und führt sie in vorverdichtetem Zustand durch den Kühler 10 in den Haupt verdichter 1. In einem Rekuperator 11 nimmt die aus dem Verdichter ausströmende Luft Wärme von einem Teil des in der Anlage schon entspannten Arbeitsmittels auf, wird dann an der Zweigstelle 12 auf zwei Rohr bündel<B>13</B> und 14 der beiden Gaserhitzer 8 bezw. 9 verteilt und hernach in erhitztem. Zustand an der Stelle 15 wieder zusammen geführt.
Die erhitzte Luft gelangt in die Hochdruckturbine 2, in der sie auf einen Zwischendruck entspannt wird, worauf im Uohrhündel 16 des Zwischengaserhitzers 9 eine weitere Erhitzung erfolgt. Die wieder erhitzte Luft gelangt dann in die Nieder druckturbine 3 und aus ihr zum Teil durch den Rekuperator 11 und den Kühler 17 wie der in den Hauptverdichter 1 zurück und zum andern Teil durch den Rekuperator 18 in den Brenner 19 des Gaserhitzers 9. Die noch einen beträchtlichen Anteil an Sauer stoff führenden Abgase des Erhitzers 9 strö men durch die Leitung 20 zum Brenner 21 des Gaserhitzers B.
Die Abgase des Gas erhitzers 8 werden zur Beheizung des Re- kuperators 18 benützt und beaufschlagen dann im abgekühlten Zustand noch die Ab gasturbine 6. aus der sie ins Freie gelangen.
Die Umgehungsleitung 2 7 und die Ab sperrorgane 22 und 23 ermöglichen bei einer plötzlichen Entlastung des Generators 4 eine rasche Anpassung der Leistung der Gastur binen 2 und 3. Es braucht nur das Absperr organ 22 mehr oder weniger geschlossen und das Absperrorgan 23 mehr oder weniger ge öffnet zu werden, um einen Teil oder die ganze Menge des Arbeitsmittels durch die Leitung 27 die Niederdruckturbine 3 um gehen zu lassen. Durch das Rohrbündel 16 wird dann eine verminderte Luftmenge strö men. Dabei muss durch ein Regelorgan 24 die Brennstoffzufuhr zum Brenner 19 des Gaserhitzers 9 vermindert werden.
Die end gültige Anpassung der Leistung an eine ver änderte Belastung erfolgt durch Heben oder Senken des Druckniveaus im Kreislauf der Arbeitsmittel. Eine Erhöhung der Vorver- dichtung hebt das Druckniveau, eine Ver kleinerung des Vorverdichtungsdruckes senkt das Druckniveau. Zur Veränderung der Vor verdichtung kann die elektrische Maschine 7, die im einen Fall als Motor, im andern Fall als Generator zur Wirkung kommt, die Lei stung der Turbine 6 ergänzen oder einen Lei- stungsüberschuss aufnehmen. Das Regelorgan 25 ermöglicht die Einstellung der durch das Rohrbündel 14 strömenden Luftwege.
Das Rohrbündel 14 des Zwischengaserhit- zers 9, in welchem eine Teilmenge der vom Itauptverdichter 1 verdichteten, für die Hoch druckturbine bestimmten Luft erwärmt wird, ist der Strahlungsbeheizung der Feuergase und der Feuerraumwandung 26 ausgesetzt.
Durch die beschriebene Anordnung wird der Vorteil erreicht, dass die der grössten Wärmeaufnahme ausgesetzten Rohrbündel des Zwischenerhitzers durch eine besonders starke Wärmeabführung vor Verbrennungen geschützt sind, weil sie von der Luft mit dem vor der Hochdruckturbine herrschenden er höhten Druck durchströmt werden.
Dieser Vorteil kommt insbesondere dann zur Gel tung, wenn mit Hilfe der Umgehungsleitung bei plötzlicher Belastungsabnahme ein Teil der auf den Zwischendruck entspannten Luft die hauptsächlich durch Berührung beheizten Bündel des Zwischenerhitzers umgeht und die Feuerung gedämpft wird, die Strahlung des Mauerwerkes aber nicht gleich abnimmt.