Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 166866. Verfahren zur Zerteilung zäher Massen. Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zur Zerteilung zäher Massen, welches da durch gekennzeichnet ist, dass die Massen in Rotiertrommeln der Einwirkung frei beweg licher Zerteilungsorgane unterworfen wer den, welche Organe vorstehende Teile besit zen, derart, dass ausser der Zerteilungswir- kung fortlaufend die Befreiung der Innen fläche der Rotiertrommel, sowie der Ober fläche der Zerteilungsorgane von angesetzter Masse bewirkt wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung dieses Verfahrens und ist dadurch gekennzeichnet, dass die zu zertei lenden Massen aus teigigen Superphosphat rohmassen bestehen, welche sich im Erstar rungszustand befinden und innert kurzer Zeit in eine kompakte feste Form überzu gehen vermögen. Solche Superphosphatroh- massen lassen sich, währenddem sie sich im Erstarrungszustand befinden, nach dem vor liegenden Verfahren ganz vorzüglich direkt zerteilen und in eine rundliche, körnige und lagerbeständige Form überführen.
Gleich zeitig ist der Zerteilungsprozess so zu füh ren, dass unter Rückführung des Feinanteils und Überkorns in die Zerteilungstrommel eine der eingeführten Rohdüngermasse ent sprechende Menge an zerteiltem Produkt in Form rundlicher kompakter Körner ge wünschter Grösse die Trommel verlässt.
Es ist bekannt, dass die Superphosphate bei der normalen Fabrikation nicht in einer granulierten körnigen Form hergestellt wer den können, weil die erhärtete Aufschluss masse eine poröse und feuchte, leicht krü- melbare Beschaffenheit aufweist und beim Zerteilen ein weiches Pulver ergibt. Um Superphosphat in körniger Form herzustel len, muss man es-in ein teigiges, plastisches Zwischenprodukt überführen, welches die Eigenschaft besitzt, genügend schnell zu festen, kompakten Massen zu erstarren.
Dies kann auf die verschiedenste Art geschehen. Man kann zum Beispiel nach einem bekann ten Verfahren die heisse Superphosphatauf- schlussmasse durch geeignete Luft- und Wärmezuführung so weit trocknen, dass der Wassergehalt bis auf zirka 8 bis 4 ?o' herun tersinkt und das Produkt nur einen geringen Gehalt an freier Säure aufweist. Die so her gestellte teigige, warme Masse zeigt die Ei genschaft, beim Abkühlen in fester kompak ter Form zu erstarren und kann daher nach dem vorliegenden Verfahren gekörnt werden.
Oder man kann nach einem andern bekann ten Verfahren das bereits aufgeschlossene bezw. gelagerte Superphosphat durch Be feuchten mit Wasser in eine teigige Form überführen, welche, wenn der Gehalt an freier Säure nicht zu hoch ist, ebenfalls zu einer harten Masse erstarrt. Auch dieses teigige Zwischenprodukt kann man nach dem vorliegenden Verfahren granulieren. Die Er- starrungs- bezw. Erhärtungszeit ist in star kem Masse von der Zusammensetzung des Superphosphates abhängig, und um so lang samer, je höher der Gehalt an freier Säure ist.
Da jedoch für die zerteilende Behandlung in der Trommel eine kurze Erstarrungszeit erwünscht ist, z. B. 1 Stunde, ist es für die glatte Durchführung des vorliegenden Ver fahrens erforderlich, Produkte mit einem ge ringen Gehalt, z. B. unter 10 5o <I>,</I> an freier Säure zu verwenden. Der Zerteilungsvorgang wird dadurch erleichtert, dass man die Zer teilung in Gegenwart von bereits erkaltetem und erstarrtem, genügend fein zerkleinertem Material aus derselben Art wie das zu zer teilende Produkt vornimmt, z. B. nach Schweizer Patent 150627, welches Feinkorn im Zerteilungsprozess selbst anfällt.
Den Zerteilungsprozess kann man je nach der Art des zu zerteilenden Produktes durch richtige Dimensionierung der Trommel und geeignete Auswahl der Zerteilungswerkzeuge, ferner durch Regulierung der Temperatur und des Feinanteils in dem gewünschten Sinne beein flussen.
Beispiel <I>1:</I> Ein Superphosphat mit zirka 85% lös lichem P@O:i, zirka<B>18,3%</B> Wasser und zirka 1.% freier Säure wird mit 10,'b' Wasser in einem Knetwerk zu einer teigigen Masse an gerührt. Die Durchknetung dauert zirka 1 Stunde, wobei die Temperatur auf zirka 65 ansteigt, unter Verdunstung eines Teils des Wassers.
Nach dieser Zeit wird die Masse m eine Drehtrommel mit Zerkleine rungswerkzeugen gemäss Hauptpatent einge führt und unter Zugabe von kleinen Mengen trockenem, bereits erhärtetem Staub aus dem gleichen Material, welches aus dem Zer- teilungsprozess selbst stammt, der zerteilen den Behandlung in einer Trommel mit ecki gen und kantigen Zerteilungswerkzeugen, ,wie sie im Hauptpatent in Fig. 6, 6a und 8 gezeichnet;
sind, unterworfen.
Man. erhält auf diese Art direkt in einem Arbeitsgang ein kompaktes, druckfestes, rundliebes Korn, das beim Lagern nicht zu- sammenbaekt. Das Produkt weist zirka<B>86%</B> wasserlösliche Phosphorsäure auf.
Das Verfahren lässt sich auch mit Vorteil auf Superphosphatmas:sen anwenden, denen noch andere Düngerkomponenten, wie Am- monsttlfat und Kalisalz, beigefügt wurden. Diese Zusätze müssen die Eigenschaft be sitzen, die Erstarrungsgesehwindigkeit der Aufschlussmassen zu beschleunigen, derart, dass die Gemische in kurzer Zeit in eine kom pakte Form übergehen. So haben sich zum Beispiel Mischungen von Superphosphat mit zirka 40% oder mehr Ammonsulfat, ferner Mischungen aus Superphosphat,
Atnmosulfat und Kalium sulfat oder Balisalz (KC1) im Verhältnis P : N : K = 10/7J2 oder 88,/8 für das vor liegende Verfahren als sehr geeignet erwie sen. Die daraus hergestellten Rohdünger massen erhärten verhältnismässig schnell und lassen sich nach dem vorliegenden Verfahren und ohne Wärmezufuhr direkt in kompakte, lagerfähige Körner überführen.
Bei andern Mischungsverhältnissen er hält man dagegen oft teigige, langsam er härtende )Massen. welche man erst noch ent- wässern muss, um sie nach dem vorliegenden Verfahren körnen zu können. <I>Beispiel 2:</I> 300 kg Phosphorit Pebble werden auf üb liche Art mit 250 kg einer 70%igen Schwe felsäure in einem Knetwerk aufgeschlossen. Der heissen Aufschlussmasse werden 350 kg Ammonsulfat, 56 kg Kalisalz und 47 kg Nasser zugeführt und die Mischung zirka 1 -1 Stunde gut durchgeknetet.
Man erhält eine dicke, teigige Masse, welche direkt in die Trommel mit den eckigen und kantigen Zerteilungswerkzeugen eingeführt wird und dieselbe dann in einem Arbeitsgang in Form von kompakten, rundlichen, nicht klebenden Körnern verlässt. Fein- und Überkorn wird in den Prozess zurückgeführt. Nach 24 Stun den sind die Körner vollständig erhärtet, so dass man auf diese Art einen vorzüglichen Volldünger in Form rundlicher, harter, lager- förmiger Körner erhält.
Durch das vorliegende Verfahren gelingt es den Zerteilungsprozess in einer kontinuier lichen, technischwirtschaftlichen Art durch zuführen und die Aufarbeitungskosten auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei ist es von massgebender Bedeutung, dass jeweils eine der eingeführten Rohdüngermasse entsprechende Menge als fertiges Produkt in Form rund licher kompakter Körner gewünster Grösse die Trommel verlässt, ohne Anfall eines be sonders zu verarbeitenden Fein- und Über korns. Letzterer wird immer wieder in den Zerteilungsvorgang zurückgeführt und von diesem vollständig aufgenommen.