Verfahren zur Herstellung von Gegenständen mit fluoreszierenden .Eigenschaften und nach diesem Verfahren hergestellter Gegenstand. Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung von Gegenständen mit fluoreszierenden Eigenschaften und einer dauerhaften, widerstandsfähigen Oberfläche, gemäss welchem Verfahren man Gegenstände m it einer fluoreszierenfden, sichtbaren Schicht versieht, indem man ein pulverförmiges, fluoreszierendes Material mit einem durch sichtigen Trägerstoff zu einer festen Masse vereinigt,
.in der das fluoreszierende Material eingebettet ist.
Die derart erhaltene fluoreszierende Schicht wind zweckmässig auf einer Unterlage von lichtreflektierender Art befestigt. Besteht diese Unterlage selbst aus durchsichtigem Material, so kann die fluoreszierende Schicht entweder die Vorderseite oder die Rückseite des fertigen Gegenstandes bilden. Ist dage gen idie Unterlage undurchsichtig, so ist die fluoreszierende Schicht auf der Vorderseite des Gegenstandes anzubringen; sie kann ent weder unmittelbar auf die Unterlage auf- gebracht werden (besonders wenn die Ober.
fl:äche - der Unterlage reflektierend wirkt), oder auf einen reflektierenden Hintergrund aufgetragen werden, nachdem dieser Hinter- grund zunächst auf der Unterlage angebracht worden ist.
Gemäss einer besonderen Ausführungs form des Gegenstandes der Erfindung wird ,das fluoreszierende Material (der Leucht- stoff) unter der Einwirkung von Wärme mit gefrittetem Glas oder glasartigem Email durch Schmelzen vereinigt, während nach einer andern Sonderausführungsweise das Leuchtmaterial mit einem durchsichtigen Harz vereinigt wird,
wie weiter unten im einzelnen beschrieben ist.
Wenn bei Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung mit Glas oder glasarti gem Email gearbeitet wird, wählt man zweckmässig einen anorganischen Leucht- stoff, welcher der Ofentemperatur der Glas fritte standzuhalten vermag, ohne sich zu entfärben.
Dieser Leuchtstoff kann dem glas- artigen Email vor dem Erhitzen des Emails beigegeben werden; er kann aber auch zu gesetzt werden, während das Email eine sol che Temperatur besitzt, dass es noch plastisch ist, oder aber der Leuchtstoff kann als Über zug auf einen Gegenstand aufgebracht wer den, der bereits emailliert ist, und dann noch mals der Hitze ausgesetzt werden, so da.ss der Leuchtstoff in das Email übergeht und mit ihm vereinigt wird.
Gewünschtenfalls kann dem Leuchtpulver und der Fritte Tonerde oder ein anderes Sus- pensionsmittel zugesetzt werden, um die Sus pension des Leuchtpulvers zu fördern.
Als Leuchtstoff für diese Sonderausfüh- rungsweise des Verfahrens wählt man zum Beispiel ein solches Material, das fehlende Farben im Spektrum der primären Licht quelleberichtigt, zum Beispiel im Falle einer Queaks.ilberdampflampe das rote Ende des Spektrums, und es ist festgestellt worden" da.ss ein anorganisches, fluoreszierendes Material, zum Beispiel Zink-Kadmium- Sulfid, welches Kupfer oder andere fluores- zenzfördernde Zusätze oder Verunreinigungen enthält, für diesen Zweck geeignet ist.
Es wird nunmehr eine bevorzugte Arbeits weise in Anwendung auf die Herstellung von Reflektoren für Quecksilberdampflampen beschrieben werden, für welche die Erfin dung unter anderem geeignet ist. Bekannt lich erfolgt das Aufbringen des gewöhnli chen, glasartigen Emails auf Metall bei Tem peraturen zwischen<B>650'</B> C und<B>850'</B> C, und es hat sich gezeigt, da.ss die fluoreszierende Eigenschaft der obenerwä.hnten Zink-Kad- mium-Sulfidverbindung nicht beeinträchtigt wird, wenn sie mit dem Email auf diese Tem peratur gebracht wird.
Der Metallreflektor wird zunächst in einer ersten Hitze mit dem üblichen, dunkel farbigen Grundüberzug aus Email versehen und erhält dann eine zweite Hitze mit einem helleren Email. Der Reflektor erhält dann eine dritte Emailschicht, die aus einer durch sichtigen, mit der Zink-Kadmium-Sulfid- verbindung innig gemischten Glasfritte be steht.
Eine brauchbare Mischung besteht aus etwa 75 Gewichtsprozent gefrittetem Glas und 25 Gewichtsprozent Leuchtpulver, doch können diese Mengenverhältnisse innerhalb reichlich weiter Grenzen geändert werden; in keinem Fall ist indessen mehr als 50 % Leuchtpulver erforderlich. Man kann ausserdem, wie bereits erwähnt, eine kleine Menge Tonerde, zum Beispiel nicht mehr als 5 % des Massege- wichtes, zusetzen.
Nachdem die letzte Schicht der Hitze aasgesetzt war, ist der darin enthaltene Leuchtstoff dauernd dem Glas der Fritte einverleibt und durch dasselbe geschützt; die fluoreszierende Schicht kann, ohne Scha den zu leiden, den Verunreinigungen der Atmosphäre ausgesetzt werden, ist dauer haft und kann bequem gereinigt werden.
Bei einer abgeänderten Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung kann das Leuchtmaterial dadurch auf eine glasartige Fläche aufgebracht werden, dass man den gepulverten Leuchtstoff aufspritzt oder auf stäubt, solange die Fläche noch plastisch ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens bringt man den Leuchtstoff, mit arabischem Gummi oder einem sonstigen Bindemittel gemischt, auf eine glasartige emaillierte Fläche als Schicht auf; worauf der Gegenstand erhitzt wird, so dass der Leucht- stoff in die zuvor aufgebrachte Emailschicht übergeht.
Bei Verwendung von durchsichtigem, harzartigem Material als Trägerstoff, wel chem das fluoreszierende Material einver leibt wird, verwendet man zweckmässig eines der klaren Kunstharze, zum Beispiel Sty ren- Polymere, welche die Eigenschaft besitzen, ihre farblose glasartige Struktur unbegrenzt lange zu behalten. Die Methoden der prak tischen Verwirklichung der Erfindung kön nen je nach den benutzten Stoffen und der zu erzielenden Wirkung von verschiedener Art sein.
Gemäss einer Arbeitsweise wird das Harz- und Leuchtstoffgemisch direkt auf eine Tragfläche aus Aluminium aufgebracht, wel- ehe zwecks Erhöhung ider Haftwirkung ge ätzt oder mit dem Sandstrahl behandelt wor den ist.
Sollte ein stärkeres Haften oder eine grössere Homogenität gewünscht werden, so kann das Aluminium zuerst anodisch oxy- diert und, während die Aderart erzeugte Ogyd- schicht noch porös ist, Kunstharz in flüssiger Form in die poröse Oberfläche der Ogyd- schicht gerieben werden. Man kann dann auf diesen harzartigen Überzug ein inniges Ge- miseh des.
Harzes und Fluoreszenzstoffes, ge gebenenfalls eine mit Leuchtpulver ver mengte Harzlösung aufspritzen oder sonst wie aufbringen und wird feststellen, dass die aufgespritzte Mischung auf dem harzartigen Untergrund eine feste Haftung des endgülti gen fluoreszierenden Oberflächenbelages be wirkt.
Gemäss einer andern Verfahrensart wird ein pulverisierter Leuchtstoff mit .einem Lö sungsmittel oder einer Lacklösung des ge wählten Harzes gemischt und auf die eine Seite einer Tafel des Harzes aufgespritzt; das Lösungsmittel oder die Lösung bewirkt die teilweise Auflösung der Harztafelober- fläche, so dass der Leuchtstoff darin auf genommen und zurückgehalten wird.
Als geeignetes Mischungsverhältnis haben sich 66Z/3 Raumprozent Harz zu 33'/3 Raum prozent Leuchtstoffpulvei bewährt, doch kön nen auch hier die Prozentverhältnisse in be grenztem Ausmass nach oben oder unten ge ändert werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass bereits 20 % des Leuchtstoffpulvers eine gute Wirkung ergeben und dass zur Erzie lung der Höchstwirkung nicht mehr als 50 erforderlich sind.
In manchen Fällen kann der harzartigen Basis ein Plastifizierstoff beigegeben werden, um die Haftfestigkeit zu verbessern. Bei Bereitung dieser Mischung kann zunächst das Harz in Pulverform mittels geeigneter Verdünnungs- oder Lösemittel in eine Lö sung von der erforderlichen Konsistenz über geführt werden. Dann werden der etwaige Plastifiziersteff und das, Leuchtpulver zuge setzt und: gründlich durchgemischt.
Im Falle der Verwendung handelsüblicher Styrenpolymere sind Benzin, Äthylacetat, Methylenchlorid oder Toluol, mit oder ohne Zusatz von haftungsfördernden Plastifizier- stoffen, geeignete Lösungsmittel.
Wenn die Unterlage der Leuchtschicht aus durchsichtigem Material besteht, kann man eine Mischung aus Kunstharzlösung und fluoreszierendem Material, wie oben an gegeben, aufspritzen und die so- entstehende Leuchtschicht schützen, indem man auf diese Schicht als Hintergrund einen weissen, un durchsichtigen, reflektierenden Belag auf bringt. Ein solcher Belag kann auch zwischen der Leuchtschicht und der Unterlage an gebracht werden, wenn die Unterlage selbst undurchsichtig ist, zum Beispiel aus Metall besteht, und die Rückseite des fertigen Ge genstandes bildet.
Es muss an dieser Stelle darauf hingewie sen werden, dass bei allen Anwendungsarten des Verfahrens. nach der Erfindung eine weisse oder reflektierende Unterlage für die fluoreszierende Schicht von Vorteil ist. Wenn es jedoch erwünscht -ist, dass beispielsweise die Leuchtwirkung auf beiden Seiten einer Tafel vorhanden ist, kann die Unterlage mit Vorteil aus durchsichtigem Glas oder Harz bestehen, und in diesem besonderen Fall wird man von der Verwendung einer reflektieren den Rückseite absehen.
Das Verfahren nach der Erfindung ist offensichtlich zahlreichen Anwendungsmög lichkeiten zugänglich. Wie bereits erwähnt, kann es bei Reflektoren angewandt werden; die "Nachglühwirkungen" können zur Not- beleuchtung benutzt werden, da man, wenn die Materialfläche ausreichend gross ist, so viel Licht schaffen kann, da' man noch einige Zeit, nachdem die Lichtquelle erlo schen ist, lesen kann.
Ein. Anwendungsgebiet des Verfahrens nach der Erfindung von besonderer Nützlich keit ist die Herstellung von Zeichen und Richtungsweisere, welche noch während einer erheblichen Zeitspanne nach dem Erlöschen der die fluoreszierende Fläche erregenden Lichtquelle sichtbar sind. Man kann also Leuchtbuchstaben oder Zeichen auf irgend welche geeignete Weise auf einer Platte vor sehen und so anordnen, dass sie gewöhnlich der Einwirkung des Lichtes ausgesetzt sind, so dass beim Erlöschen des Lichtes die Buch staben oder Zeichen deutlich sichtbar sind und während einer längeren Zeitdauer sicht bar bleiben.
Es versteht sich, dass als durchsichtiger Trägerstoff auch Zellulosederivate, plastische Stoffe und andere synthetische Harze ver wendet werden können.