Einrichtung zur Bestimmung der Bahnelemente von Flugzeugen. Die Erfindung betrifft eine durch Verein fachung erzielte Verbesserung der im Patent Nr. 137053 beschriebenen Einrichtung zur mechanischen Bestimmung der Bahnelemente von gleichzeitig aus räumlich voneinander entfernten Beobachtungsorten akustisch ge peilten Flugzeugen, welche Einrichtung selbst verständlich auch für die Bestimmung der Bahnelemente optisch gepeilter Flugzeuge verwendet werden kann.
Das im Patent Nr. 137053 beschriebene Peilgerät ist derart eingerichtet, dass bei stetig durchgeführter Peilung eines geradlinig und horizontal sich bewegenden Zieles ausser den momentanen Höhen- und Seitenwinkeln des Zieles auch durch Einstellung der ge messenen oder geschätzten Zielgeschwindig keit die beiden Konstanten dieser Zielbe wegung, nämlich der Neigungswinkel der von den stetig aufeinander folgenden Peilungs- strahlen nach dem Ziel gebildeten Zielstrahl ebene gegen die Horizontalebene und der Seitenwinkel der Schnittlinie dieser beiden Ebenen gegen eine 'horizontale Nullrichtung als Kurswinkel mechanisch erhalten werden.
Das im Patent Nr. 137053 beschriebene Verfahren zur Bestimmung der Bahnelemente von Flugzeugen beruht auf der gleichzeitigen Dauerpeilung durch drei in einem Dreieck verteilte Peilgeräte der erwähnten Art, wo durch die Lösung des Problems bei jeder beliebigen horizontalen, geradlinigen Flug bahn möglich ist. Verwendet man jedoch zwecks Vereinfachung und Verbilligung der Einrichtung anstatt drei nur zwei räumlich voneinander getrennte Peilungsorte, so ist eine Bestimmung der Flugbahnhöhe also auch der Fluggeschwindigkeit unmöglich, wenn die Flugbahn in oder nahezu in einer durch die beiden Peilungsorte gelegten Ver tikalebene liegt.
Im Hinblick auf die sehr geringe Wahrscheinlichkeit einer derartigen Flugbahnlage bei zweckmässig, also mit Rück sicht auf die am wahrscheinlichsten zu er wartende Flugrichtung, gewählter Lage der beiden Peilungsorte, ist eine Reduktion des Aufwandes an Geräten und Bedienungsleuten bei gleichzeitiger Verbesserung der verwen deten Geräte, gewiss vorteilhaft.
Die Verbesserung gemäss der Erfindung besteht darin, dass die neue Einrichtung eine um ihren Mittelpunkt drehbare, auf einer festen Ständerscheibe gelagerte, mit einer Kurswinkelteilung versehene Kreisscheibe be sitzt, auf deren Vorderfläche eine Karte des Geländes mit den massstäblich genau einge tragenen Peilungsorten angebracht ist, die überbrückt wird durch eine horizontale Füh rungsschiene, auf der zwei Schieber unab hängig voneinander verstellt werden können, von denen der eine einen zur Kartenebene senkrechten, den einen Peilungsort verkUr- pernden Drehzapfen trägt,
auf dem ein um den Neigungswinkel des Zielstrahles gegen die Horizontale einstellbarer Zeigerarm dreh bar gelagert ist, während der andere Schieber ein zur Führung senkrechtes, eine Höhen skala tragendes Lineal aufweist zur Einstel lung auf den das Ziel verkörpernden Schnitt punkt der radialen Zeigermarke des verdreli- baren Zeigerarmes und der radialen Zeiger marke eines zweiten verdrehbaren Zeiger armes der um einen zur Kartenebene senk rechten, einen zweiten Peilungsort verkör pernden zentralen Zapfen drehbar und nach dem gemessenen Neigungswinkel der Ziel strahlebene gegen den Horizont einstellbar gelagert ist.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeich nung in zwei beispielsweisen Ausführungs formen dargestellt, und zwar zeigt: Fig. la die theoretische Grundlage, Fig. 1 die Vor deransicht; Fig. 2 einen Vertikalschnitt, Fig. 3 einen Horizontalschnitt, Fig. 4 und 5 die nach der Höhendifferenz zwischen zwei Pei- lungsorten einstellbare Lagerung des die Neigung der Zielstrahlebene verkörpernden Zeigerarmes in Vorderansicht und Vertikal schnitt.
In einer vertikal stehenden Ständerscheibe 1 ist ein horizontaler Stirnzapfen 2 befestigt, auf dein die an der Vorderfläche finit einer Spezialkarte des Geländes rings um den einen Peilungsort I und mit einer Kurswinkelrim- fangsteilung <B>3.</B> versehene Kreisscheibe 3 drehbar gelagert ist, wobei die Lage des Peilungsortes I genau in der Scheibenachse liegt und die durch ihn gelegte Nullrichtungs- linie (zum Beispiel N-S-Richtung) durch den Nullpunkt der Kurswinkelskala geht.
Die Vorderfläche der Ständerscheibe trägt am Umfang eine in der Mittelpunkthorizontalen mit Null beginnende Winkelteilung 18 zum Einstellen des im ersten Peilungsort I ge- messenen Neigungswinkels a der hier aufge nommenen 75ielstrablebene, wärend im Skalen scheitel eine Einstellmarke 31 zum Einstellen des jeweiligen Kurswinkels vorgesehen ist. Auf der Karte ist auch die Lage des zweiten Peilungsortes 1I genau verzeichnet.
Am Drehzapfen 2 der Kartenscheibe 3 ist ein an diese anliegender, diametraler, mit einer Längsteilung versehener Zeigerarm 4 drehbar und mittels einer Reibungsfeder 4b feststellbar gelagert, in dessen rahmen- förmigen,
mit einer Kaiterrentfer-riiitrgsteilung versehenen Oberteil ein radial gespannter Draht 4" als Einstellmarke des Neigungs winkels der Zielstrahlebene des Peilungsortes I auf der Umfangsteilung 1$ und des Seiten winkels a des momentanen Zielortes Z' auf der Skala 10. vorgesehen ist.
Die Kartenscheibe 3 mit dein anliegenden Zeigerarm 4 wird überbrückt durch eine unter halb des Scheibenmittelpunktes horizontal angeordnete, an der Ständerscheibe befestigte Geradführungsschiene 5 von doppelsclrwalben- schwanzförinigem Querschnitt, auf deren In nenseite ein Schieber 6 rnit einem Vertikal lineal<B>6.</B> sitzt, auf dessen Oberteil eine Flug höherrskala 6b angebracht ist.
Auf der Aussen seite der Führungsschiene 5 sitzt ein Schie ber 7, der das Lager bildet für den zur Kartenscheibe senkrechten Drehzapfen 8 eines rahmenförmigen Zeigerarmes<B>8.</B> mit einem radial eingespannten Draht 8b, der mittels eines in seiner Verlängerung liegenden Zei gers 9 auf der am Schieber 7 konzentrisch zur Zapfenachse 8 angeordneten Skala 7$ auf den Neigungswinkel r? der Zielstralilebene im Peiluugsort II eingestellt werden kann.
Der Kreuzungspunkt Z der beiden Zeiger- drähte 4", und 8b liefert auf der Höhenskala der mit ihm zur Koinzidenz gebrachten Ab lesekante des Vertikallineals 6b die Höhe des gepeilten Flugzeuges.
Um auch eventuelle Höhenunterschiede zwischen den beiden Peilungsorten I und IL berücksichtigen zu können, wäre die Lagerung des Drehzapfens 8 am Schlitten 7 vertikal verstellbar einzurichten, etwa so, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt.
Hier ist der Schieber 7 mit einer verti kalen Führung 7, ausgestattet, in der sich ein mit Muttergewinde<B>7,1</B> versehenes, das Lager des Drehzapfens tragendes Gleitstück 7e samt der Neigungswinkelskala 9a durch Verdrehen der Schraubenspindel S verschieben lässt, wobei die Vertikalverschiebung der Achse des Zapfens 8 über oder unter dem Horizont des Scheibenmittelpunktes dem Hö henunterschied -I- d h des Peilungsortes II gegenüber dem Peilungsort I entspricht.
Die Handhabung dieser Einrichtung ist aus der mechanischen Grundlage nach Fig. <B>1.</B> erkennbar Zunächst werden auf der Karte die bei den telephonisch miteinander verbundenen Peilungsorte I und II topographisch, also mit Rücksicht auf die Nullrichtung I-N so ein gezeichnet, dass jene Peilstation, in der das beschriebene Gerät aufgestellt ist, in die Achse I der Kartenscheibe fällt.
Nun wird der Schieber 7 so verschoben, dass die Draht marke<B>81,</B> des vertikal eingestellten Zeiger armes 8" mit dem Punkt II zur Deckung kommt, worauf der Schieber 7 in dieser Lage mittels der .Klemmschraube 7b fixiert wird. Wird nun von einer Peilstation ein ankom mendes Ziel entdeckt und gepeilt, so wird dies der zweiten Peilstation sofort unter An gabe' des Kurswinkels K gemeldet, der nun durch Verdrehung der Kartenscheibe 3 auf deren Umfangsteilung 3a mittels der Marke M eingestellt und durch die Klemmschraube 1b fixiert wird.
Indessen muss auch die zweite Peilstation das Ziel entdeckt und angepeilt haben. Nunmehr werden am Gerät die Zeiger arme 4 und 8" nach den indessen durch Dauer peilungen des Zieles ermittelten Neigungs- winkeln a und ss der Zielstrahlebenen in I und II auf den Kreisteilungen 1p und 7a ein gestellt, deren Kreuzungspunkt Z in der er- wäbnten Weise die Zielhöhe LZ <I>= h</I> über der Peilstation I liefert.
Der Schieber 6 wird soweit verschoben, dass die Messkante des Vertikallineales 6" diesen Kreuzungspunkt deckt. Die Projektion der Messkante dieses Höhenlineales 68 auf der Karte ist bereits die Fusspunktbahn des gepeilten Zieles, dessen momentane Kartenentfernung<I>a =</I> IZ' von der Peilstation I durch Verdrehung des Zei gerarmes 4 auf das am Peil ungsgerät jeweilig erhaltene,
auf die Nullrichtung 1-N bezo gene Azimut a des Zieles in der Projektion des Kreuzungspunktes der Drabtrnarke 8b mit der Messkante des Höhenlineales 6a er halten wird.
Das erfindungsgemässe Gerät eignet sich insbesondere als Hilfsgerät zur Bestimmung der Schlusselemente für Fliegerabwehrbat- terien, ebenso wie für den Flugmeldedienst, in welchem Falle um die zentral gelegene Peilstation zweckmässig mehrere, zum Beispiel 6 bis 8 in grösserem Umkreis verteilte Ne benpeilstationen mit der zentralen telephonisch verbunden sind, von denen stets jene als Peilstation II verwendet wird, deren Verbin dungslinie mit der Zentralstation möglichst senkrecht zur Kursrichtung des beiderseits gepeilten Flugzeuges liegt.