Richtungsabhängige Impedanzkipprelaisanor dnung. Die Erfindung betrifft eine richtungs abhängige Impedanzkipprelaisanordnung, die insbesondere auch bei sehr starkem Absin ken der Netzspannung noch ein kräftiges Richtungsmoment ergeben soll, und besteht darin, dass auf das Relais der Unterschied zweier gleichgerichteter Spannungen zur Ein wirkung gebracht wird, von denen die eine Spannung einer Summe proportional ist, deren einer Summand dem Netzstrom und deren anderer der Netzspannung proportional ist, während die andere Spannung einer Summe proportional ist,
deren einer Summand dem Stromsummand der ersten Spannung mit um gekehrtem Vorzeichen gleich ist und deren anderer Summand der nach Grösse und Rich tung gleichen Netzspannung wie bei der ersten Spannung in einem andern Verhältnis pro portional ist.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. In der Anordnung nach Abb. 1 speisen die Netzleiter n über einen Stromwandler s gegensinnig in Reihe geschaltete Wicklun gen e und f, die auf einem Transformator kern a bezw. b angebracht sind. Von einem Spannungswandler t aus werden die Wick lungen<I>g</I> und<I>h,</I> die auf den Transformator kernen a und b angebracht sind, in gleichem Sinne gespeist. Eine der beiden Wicklungen, im Ausführungsbeispiel h., ist hierbei mit einer wesentlich höheren, etwa doppelt so grossen Windungszahl ausgeführt.
Die Amperewindungen der Spulen auf den beiden lernen sind dabei so bemessen bezw. einstellbar, dass die in a oder b er zeugten Flüsse für einen bestimmten Nor- malbelastungsfall gleich sind. Im Fehlerfall werden dagegen infolge der Gegeneinander- schaltung der Stromwicklungen und der ver schiedenen Windungszahl der Spannungswick lungen die Flüsse ungleich, was in später noch zu erläuternder Weise in einer Relais einrichtung wirksam gemacht werden soll.
Zunächst seien die Flüsse in den Kernen a und b an Hand der Abb. 2 für die ver- schiedenen I'ehlerm8glichkeiten betrachtet- Hierbei sei zur Vereinfachung angenommen, dass Strom und Spannung in Phase liegen. In Wirklichkeit tritt noch eine Winkelab hängigkeit hinzu, die aber mit bekannten Mitteln zu verringern oder auszuschalten ist.
In Abb. 2a ist der Reihe nach der von der Spule e erzeugte Fluss 01 und der von der Spannungsspule g erzeugte OQ in glei cher Richtung aufgetragen, welche die an gedeutete Grösse haben mögen.
Daraus er gibt sich der resultierende<B>Fluss</B> OR rnr Kern a. Dieser ist ebenso gross wie der Fluss OR iui Kern b, welcher sich aus den gegeneinander gerichteten Flüssen OJ von der Spule f und (Pu von der Spule h zusammensetzt. In diesem Falle zeigt das Relais den Ausschlag 0.
In Abb. 2 b ist der Fall einer Überlast mit gleichzeitiger Spannungsabsenkung auf getragen. Die Bedeutung der Pfeile ist der Reihe nach wiederum die gleiche wie in Abb. 2a. Wie man sieht, sind die Vekto ren (PR, die den Flüssen in den beiden Kernen entsprechen, nicht mehr gleich. Zur Abschal tung steht darin der Differenzvektor zur Ver fügung. Zur Verdeutlichung der unterschied lichen Grösse und Richtung des Differenz vektors ist in der Abb. 2b ein schraffiertes Dreieck eingezeichnet.
In Abb. 2c ist wiederum ein Fall einer Überlast mit noch höherem Strom und stark abgesunkener Spannung aufgetragen. Der ge richtete Differenzvektor wird, wie man sieht, mit abnehmender Spannung geringer. Dies ist aber nicht von wesentlicher Bedeutung, da besonders in ausgedehnten Netzen mit dem heute üblichen, verhältnismässig grossen Maschineneinsatz auch ini Kurzschlussfalle eine Spannung ausreichender Höhe zur Ver fügung steht.
Die Richtungsabhängigkeit ergibt sich aus dem Diagramm der Abb. 2d. Hierbei sei die Stromrichtung umgekehrt und dementspre chend auch die Richtung der betreffenden Flüsse. Bei normalem Strom und normaler Spannung, die der Abb. 2d zugrunde lie gen und umgekehrter Energierichtung, tritt, wie man aus dem schraffierten Dreieck er- sieht, ein sehr kräftiger tifferenzvektor, und zwar in umgekehrtem Sinne, wie in den Abb. 2b und 2e auf.
In den Sekundärwicklungen c und d der Wandler a und b treten nun den Flüssen entsprechende elektromotorische Kräfte auf, die über Vollweggleichrichter gegeneinander geschaltet werden. An die eine Verbindungs leitung der Gegeneinanderachaltung ist die Spule eines empfindlichen Dreh- oder Tauch spulrelais angeschlossen, die je nach der Rich tung des sie durchfliessenden Stromes den Kontakt k bei einfachen Impedanzunterachrei- tungen und den Kontakt q bei Leistungs# unikehr schliesst.
In besonders vorteilhafter Weise kann die Anordnung gemäss der Erfindung für einen Zeitstaffelachutz Verwendung finden, wobei für jede Zeitstufe ein solches Kippglied vor banden sein muss. Dagegen können die Wand- ler a und b für mehrere Zeitstufen gemein sam verwendet werden, wobei entweder die Wandler mehrere Sekundärwicklungen er halten oder auch die Kippglieder in der Ver bindungsleitung zwischen den Gleichrichter anordnungen parallel geschaltet sein können.
Die Erfindung ist nicht auf das darge stellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Bei spielsweise können an Stelle von Flüssen in Wandlerkernen, Gleichspannungen (nämlich die einzeln gleichgerichteten, den Netzströ rnen bezw. -spannungen proportionalen Span nungen) addiert und miteinander verglichen werden. Die Ansprecheigenschaften des Kipp- gliedes sind in diesem Falle die gleichen, wobei noch ausserdem der Vorteil erreicht wird, dass die Winkelabhängigkeit gänzlich ausgeschaltet wird.