Schmelzsicherung mit Fernsteuerung. Es sind Schmelzsicherungen bekannt, die mit einer Heizvorrichtung versehen sind, wel che von Hand oder in Abhängigkeit von einer Betriebsgrösse in Tätigkeit gesetzt wird und hierdurch die Schmelzleiter durch zusätzliche Beheizung zum Durchschmelzen bringt. Es sind ferner Schmelzsicherungen bekannt, die mit mehreren, bei verschiedenen Tempera turen ansprechenden Lötstellen kombiniert sind. Hierbei sind die Lötstellen parallel ziz Schmelzleitern geschaltet, so dass die Schmelz leiter durchschmelzen, sobald die parallel ge schaltete Lötstelle öffnet. Die endgültige Unterbrechung erfolgt durch einen Schmelz leiter.
Schmelzsicherungen mit mehreren, bei verschiedenen Temperaturen ansprechenden Lötstellen sind als ferngesteuerte Sicherun gen bisher nicht bekannt geworden und die bekannten Sicherungen können auch nicht ohne weiteres für diesen Zweck verwendet werden, da für ferngesteuerte Sicherungen die Forderung gestellt wird, dass beim An- sprechen der Fernsteuerung der Hauptstrom kreis auch dann unterbrochen werden muss, wenn im Hauptstromkreis kein Strom fliesst.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzsicherung mit Fernsteuerung, das heisst mit einer, zum Beispiel von Hand oder in Abhängigkeit von einer Betriebsgrösse, ferngesteuerten Heizvorrichtung zur Unter brechung des Stromkreises und besteht darin, dass in Reihe mit einer oder mehreren ge schlossenen kurzschlussfesten Schmelzsiche rungen mehrere parallel geschaltete Lötstel len, zum Beispiel solche mit verschieden hohen Schmelzpunkten, angeordnet sind,
die durch eine zum Beispiel von Hand oder von einer Betriebsgrösse ferngesteuerte Heizvor- richtung, zum Beispiel in Form eines Zünd- oder Heiztopfes, nacheinander aufgelötet werden. Hierbei ist mit der spätest öffnen den Lötstelle eine geschlossene Zusatzsiche rung in Reihe geschaltet, deren Nennstrom- stärke kleiner bemessen ist als die der Haupt sicherung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in den Abb. 1 bis 6 beispielsweise dargestellt. Die Abb. 1 bis 3 betreffen eine ferngesteuerte Schmelzsicherung, bei der die ferngesteuerten Lötstellen mit einer einzigen Hauptschmelz sicherung in Reihe liegen. Nach den Abb. -4 bis 6 ist diese Hauptschmelzsicherung in zwei hintereinander geschaltete Sicherungen unter teilt, die ebenfalls mit den Lötstellen in Reihe liegen.
Nach den Abb. 1 bis 3 besteht die Haupt sicherung aus dem geschlossenen Patronen körper<I>a</I> mit den von dem Füllmittel<I>h</I> ein geschlossenen Schmelzleitern c und den bei den Anschlussfahnen d und e. Die Anschluss- fahne <I>d</I> steht mit dem Stirnkontakt<I>f</I> un mittelbar in Verbindung, die Anschlussfahne e ist dagegen nur mittelbar mit dem Stirn kontakt g verbunden. Beide Teile e, g sind durch das Isolierstück h, voneinander ge trennt.
Die elektrische Verbindung zwischen der Kontaktfahne e und dem Stirnkontakt n erfolgt einerseits durch das unter Wirkung der Feder nz stehende lamellierte Kontakt stück z mit grossem Leitungsquerschnitt und anderseits durch die geschlossene Zusatz patrone k, die unter der Wirkurig der Feder <I>in'</I> steht. Das lamellierte Kontaktstück <I>i</I> ist durch die Lötstelle n und die geschlossene Zusatzsicherung k durch die Lötstelle o mit einem Fortsatz der Anschlussfahne e verbun den.
Beide Lötstellen sind also parallel ge schaltet, wobei das Lot an der Stelle o einen höheren Schmelzpunkt besitzt als das an der Stelle zz. In der Nähe der beiden Lötstellen n und o ist eine zusätzliche Heizvorrichtung in Form des Zündtopfes p angeordnet. Dieser ist mit einer Zündmasse q gefüllt, die durch den Zünddraht r zur Entzündung gebracht wird. An Stelle der Zündmasse kann auch eine Heizspule treten.
Die Wirkungs-,veise der neuen Schmelz sicherung ist folgende: Bei Vorwärtsstrom spricht bei Überstrom und bei Kurzschluss die Hauptsicherung an und die Schmelzleiter c schmelzen durch. Das Kontaktstück i und die Lötstelle n können auch so dimensioniert sein, dass im mässigen Überstromgebiet zunächst die Lötstelle n öffnet, so dass nun der gesamte Strom durch die Zusatzsicherung k geht und die Unter brechung des Stromkreises in der geschlosse nen Sicherung k erfolgt. Die Schmelzleiter in dieser Sicherung k bestehen zweckmässig aus Silber mit einem Lotauftrag aus Blei, Zinn oder einer Legierung, die in an sich be kannter Weise das Ansprechen der Schmelz leiter verzögert.
Bei Rückstrom wird in allen Fällen die Heizvorrichtung p in Tätigkeit gesetzt, auch dann, wenn es sich um einen Kurzschluss- rückstrom handelt, der die Schmelzleiter r. der Hauptsicherung zum Ansprechen bringt und ein Öffnen der Lötstelle nicht erforder lich wäre. Bei Rückstrom wird über ein Relais die Zündmasse q in dem Zündtopf p zur Entzündung gebracht. Durch die hierbei entstehende Wärme wird zunächst die Löt stelle n mit niedrigem Schmelzpunkt ge öffnet. Die Offnung erfolgt lichtbogenfrei, da der Strom noch über die Zusatzsicherung k und die Lötstelle o fliessen kann.
Der Stromkreis wird dann an der Lötstelle o un terbrochen, so lange unter der Einwirkung des abzuschaltenden Stromes die Verzöge rung der Sclrrnelzleiter in der geschlossenen Patrone k grösser ist, als die Wärmeträgheit der Lötstelle o. Hierbei kann der an der Löt stelle zu unterbrechende Strom durch ent sprechende Bemessung der Zusatzpatrone k auf einen ungefährlichen Betrag gebracht werden. Bei grösseren Stromstärken erfolgt die endgültige Unterbrechung in der Patrone k bevor die Lötstelle o öffnet.
Das stufenweise Ansprechen der beiden Lötstellen n und o kann auch dadurch erreicht werden, dass man nicht Lot mit ver schiedenen Schmelzpunkten nimmt, sondern nur ein Lot und dann die Wärmeleitfähig keit der Verbindung von der Wärmequelle, also im vorliegenden Falle von dem Zünd- topf <I>p</I> nach den Lötstellen<I>n</I> und o verschie den gross macht. Mit der vorbeschriebenen Schmelzsiche rung wird erreicht, dass zum Beispiel bei Fernsteuerung die Leitung auch dann voll ständig unterbrochen wird, wenn nur ein kleiner oder überhaupt kein Hauptstrom fliesst.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 4 bis 6 sind in einem Isolierkörper zwei in Reihe liegende Hauptschmelzsiche- rungen angeordnet und zwischen den beiden Schmelzsicherungen zwei ferngesteuerte Löt stellen sowie eine geschlossene Zusatzschmelz sicherung eingeschaltet. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Bauhöhe der Sicherung kleiner wird, als wenn nur eine Haupt schmelzsicherung verwendet wird. Ferner kommt die Isolation zwischen der einen Kon taktfahne und dem Stirnkontakt in Fortfall.
Die Hauptsicherung besteht aus dem ge schlossenen Patronenkörper a mit zwei Schmelzkanälen, in denen die von dem Füll mittel b bezw. b' eingeschlossenen Schmelz leiter c und c' angeordnet sind. Die beiden Kontaktfahnen d und e sind nebeneinander auf derselben Seite des Patronenkörpers an geordnet. Die Verbindung zwischen den bei den Stirnkontakten <I>f</I> und<I>g</I> erfolgt einerseits durch das lamellierte federnde Kontaktstück i und anderseits durch die geschlossene Zu satzpatrone k, die mit dem einen Ende an dem federnden Kontaktstück in befestigt ist. Das lamellierte Kontaktstück i ist durch die Lötstelle n mit dem Zündtopf<I>p</I> verbunden.
Die geschlossene Zusatzpatrone k ist eben falls mit dem einen Ende durch die Löt stelle o über das Zwischenstück s mit dem Zündtopf p verbunden. Beide Lötstellen sind also parallel geschaltet, wobei entweder das Lot an der Stelle o einen höheren Schmelzpunkt besitzt als das an der Stelle n oder die Wärmewege zu den beiden Löt stellen verschieden gross sind. Der Zündtopf p ist mit einer Zündmasse gefüllt, die durch eine ferngesteuerte Heizspule zur Entzün dung gebracht und die hierbei erzeugte Wärme auf die Lötstellen übertragen wird.
Die Wirkungsweise dieser Schmelzsiche rung ist im wesentlichen dieselbe, wie die nach den Abb. 1 bis 3. Bei Vorwärtsstrom, also, solange der Strom von dem Generator bezw. der Speiseleitung nach der Verbrauchs stelle fliesst, spricht bei Überstrom und bei Kurzschluss die Hauptsicherung an, das heisst die Schmelzdrähte c und c' (die statt wie hier in Serie auch parallel geschaltet sein könn ten) schmelzen durch.
Das Kontaktstück i und die Lötstelle n können auch so dimen sioniert sein, dass im mässigen Überstrom gebiet zunächst die Lötstelle n öffnet, so dass der gesamte Strom durch die Zusatzsicherung k geht und die Unterbrechung des Strom kreises in der geschlossenen Sicherung k er folgt. Das Öffnen der Lötstelle n erfolgt in diesem Falle funkenlos, da ja zunächst noch eine Verbindung über die Zusatzsicherung besteht.
Bei Rückstrom wird in. allen Fällen die Heizvorrichtung in dem Zündtopf p in Tätig keit gesetzt, auch dann., wenn es sich um einen Kurzschluss-Rückstrom handelt, der die Schmelzleiter c und c' der Hauptsicherung zum Ansprechen bringt und ein Öffnen der Lötstelle nicht erforderdlich wäre. Durch die von dem Zündtopf p auf die Lötstellen n und o übertragene Wärme wird zunächst die Löt stelle n geöffnet.
Die Öffnung erfolgt licht bogenfrei, da der Strom noch über die Zu satzsicherung k und die Lötstelle o fliesst. Der Stromkreis wird entweder an der Löt stelle o unterbrochen oder in der Patrone k, je nachdem ob bei der fliessenden Strom stärke die Patrone oder die Lötstelle träger ist. Beim Öffnen der Lötstelle o wird die Zusatzpatrone k durch das federnde Verbin dungsstück in nach oben bewegt.
Mit der vorbeschriebenen Schmelzsicherung wird ebenfalls wie mit der Schmelzsicherung nach den Abb. 1 bis 3 erreicht, dass zum Beispiel bei Fernsteuerung unter Benutzung eines Zündtopfes für die zusätzliche Wärmeerzeu gung die Leitung auch dann vollständig un terbrochen wird, wenn nur ein kleiner oder überhaupt kein Hauptstrom fliesst.
Bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Lötstelle rc immer nur eine Zusatzsicherung k mit Löt- stelle o parallel geschaltet. Es können jedoch auch mehrere jeweils mit Lötstellen in Reihe liegende Zusatzsicherungen zu der Lötstelle n parallel angeordnet werden, wobei die Stromstärken der Zusatzsicherungen gegen einander abgestuft sind.