Selbsttätige Feuerlöschanlage mit Auslösung durch Fenerüberwachnngsorgane. Es sind bereits Einrichtungen bekannt, welche entstandene Schadenfeuer automatisch ersticken sollen. Diese Einrichtungen weisen aber verschiedene Mängel auf. So kennt man Anlagen, durch welche bei Brandausbruch so grosse Wassermengen aasgeschleudert wer den, dass während der Dauer eines Brandes das ganze Gebäude sozusagen unter Wasser gesetzt und schiesslich durch letzteres mehr Schaden als durch das Feuer verursacht wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine selbsttätige Feuerlöscbanlage mit einem durch Druckgas austreibbares Löschmittel enthal tenden Behälter, wobei das Ventil des Druck gasbehälters durch eine Öffnungsvorrichtung betätigt wird, sobald ein bei einer bestimm ten Temperatur ansprechendes Feuerüber- wachungsorgan den die Öffnungsvorrichtung betätigenden Stromkreis schliesst, bei welcher Feuerlöschanlage erfindungsgemäss von einer Löschmittelhauptleitung verschiedene,
je nach verschiedenen gegen Brandschaden zu schüt zenden Räumen führende und dort mit einer einstellbaren Löschmittelabgabevorrichtung versehene Zweigleitungen abzweigen, in wel che je ein durch ein Fallgewicht zu öffnendes Abschlussventil eingebaut ist, welches durch eine Auslösevorrichtung in Schliessstellung ge halten ist, wobei die Auslösung der Vorrich tung durch Schliessung eines Stromkreises durch wenigstens ein bei einer bestimmten Tempera tur ansprechendes Feuerüberwachungsorgan erfolgt, wobei durch diese Schliessung des Stromkreises das Druckgasventil geöffnet und nur die Löscheinrichtungen derjenigen Räume in Tätigkeit gesetzt werden,
in denen Feuer überwachungsorgane angesprochen haben.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der selbsttätigen Feuer- löschanlage gemäss der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 das Schaltangs- und Installations schema der Anlage, Fig. 2 eine Einzelheit in Ansicht, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie I-1 in Fig. 2 und Fig. 4 und 5 ein Berieselungsrohr in An sicht von unten und in Seitenansicht. Im Schema (Fig. 1) ist 1 der Druckgas behälter, z.
B. eine Kohlensäureflasche, 2 der Löschmittelbehälter, 3 ein Reaktionsmassen behälter für Schaumlöschung und 4 die Bat terie<B>(1</B>6-12 Volt), welche den Strom für den Betrieb der Anlage liefert. Ein Motor 5 mit automatischer Abstellung (nach beendig ter Öffnung des Kohlensäureflaschenventils) betätigt über zwei Zahnräder 6, 7 die Ven tilspindel des Hauptver)tils des Druckgasbe hälters 1. Die Druckmittelleitung 8 ist mit einem Reduzierventil 9 versehen und mündet in den Löschmittelbehälter 2.
Eine Zweig leitung 8' derselben mündet in den Reak- tionsmassenbehälter 3 und -ist mit einem Hahn 10 versehen. 11 ist die Lösehmittel- hauptleitung, welche mittels eines Steigrohres 12 in den L öschmittelbehälter 2 und mittels eines Steigrohres 13 in den Reaktiousmassen- behälter 3 hineinragt. Vor- der Löschmittel- hauptleitung 11 führen Zweigleitungen 14 in die einzelnen vor Brandschaden zu schützen den Räume eines Gebäudes.
In jede Zweig leitung 14 ist ein Hahn 15 eingebaut, auf dessen Kükenachse ein zweiarmiger Fallge- wichtshebel 16 befestigt ist. Der längere Arm des Fallgewichtshebels 16 trägt das Gewicht, während der andere Arm bei gehobenem Ge wicht am Kern eines Relais 17 anliegt, wenn sich dieses in stromlosem Zustande befindet. Bei dieser gehobenen Pallgewichtsstellung befindet sich der Hahn 15 in Schliessstellung.
Die Ausmündung jeder Löscl)mittelzweiglei- tung besteht in einer Lö8chmittelabgabevor- richtung. Bei der einen Zweigleitung 14 wird sie durch ein mittels Kugelgelenk 18 ange schlossenes \Vendrohr 19 gebildet, welches im Brandfall durch einer) von einem Motor 20 angetriebenen Bewegungsmechanismus 21 hin und her und gleichzeitig auch auf und nieder bewegt wird, wodurch das Löschmittel auf ein bestimmtes, begrenztes Raumgebiet zer streut wird. Der Bewegungsmechanismus ist zweckmässig verstellbar, so dass das Streu ungsfeld in Lage und Grösse veränderbar ist.
Bei der andern Zweigleitung 14 wird die Löschmittelabgabevorrichtung durch ein län geres, auf seiner ganzen Länge mit seitlichen Austrittsöffnungen versehenes, bei 22 drehbar angeschlossenes und in den Lagern 23 dreh bar angeordnetes Rohr 24 gebildet. Auf das Rohr 24 ist ein Arm 25 aufgeklemmt, wel chem durch einen Motor 26 über Zahnräd- cben und einen Exzenter eine hin- und her schwingende Bewegung erteilt werden kann, so dass das Rohr 24 eine um einen Bruch teil einer Umdrehung hin- und hergehende Drehbewegung ausführt. Dadurch wird dem aus den Löchern des Rohres 24 austreten den Löschmittel ein bestimmtes Streuungs feld gegeben.
Durch Veränderung der Klemm stellung des Hebels 25 kann die Lage des Streuungsfeldes und durch Regulieren des Exzenters die Grösse des Streuungsfeldes eingestellt werden. Senkrecht über dem ein gestellten Streuungsfeld sind ein oder meh rere Überwachungsorgane 27 montiert, welche im dargestellten Falle als wärmeempfind liche Organe bei Erreichung einer bestimm ten Temperatur Kontakt geben.
Diese Über wachungsorgane besitzen zwei von der Masse isolierte Anschlussklemmen und dienen dazu, bei Ansprechen durch die Brandhitze den Batteriestromkreis über das Relais 17 zu schliessen, und zwar über die an Masse ge legte Leitung 28 einerseits und die Leitungen 29., 30 anderseits. Durch Niederschwingen des Fallgewichthebels 16 wird der Hahn 15 der Zweigleitung 14 geöffnet und gleichzeitig mit dessen kürzerem Armende zwei isolierte Kontaktfedern 31, 32 an blasse gelegt.
Dies bewirkt die Schliessung des Stromkreises für den Motor 5 (über Leitung 28, Kontaktfeder 31, Leitungen 35 und 29) zur Öffnung des Druckgasventils, ferner für den Motor 20 bezw. 26 zur Betätigung der Lösehmitteiab- gabevorrichtung über die Leitung 28, die Kontaktfeder 32, die Leitungen 36 und 29. Alarmglocke 33 und Lichtsignal 34 liegen parallel zum Motor 5.
Arbeitsweise der Anlage: Bricht in einem Raurne eines Gehäuses, in welchem die Anlage installiert ist, Feuer aus, so bewirkt dies bei Erreichung einer bestimmten Temperatur am dort montierten Überwachungsorgan 27 dessen Ansprechen. Das Relais 17 für die Inbetriebsetzung der betreffenden Löscheinrichtung erhält Strom, während die Löscheinrichtungen der vom Brand nicht betroffenen Räume ausser Betrieb bleiben. Die Hähne 15 müssen zuletzt von Hand und das Ventil des Behälters 1 durch Umsteuern des Motors 5 in Schliesslage ge bracht werden.
In Fällen, wo eine Schaumlöschung not wendig ist, zum Beispiel für mit Wasser kaum löschbare Brandherde (Öl., Petrol- und dergleichen Brände) ist nur der Hahn 10 der Anlage zu öffnen, was bewirkt, dass der Kohlensäuredruck auch auf die Reaktions masse einwirkt und diese durch das Steig rohr 13 dem Löschmittel beimengt, das aus dem Behälter 2 durch das Steigrohr 12 hin ausgetrieben wird.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein für diese Anlagen besonders geeignetes Überwachungs organ. Dieses Überwachungsorgan weist einen mehrteiligen Metallbalg 37 auf, welcher ein unter dem Einfluss der Wärme im Volumen sich veränderndes Medium enthält. Der Metall balg 37 ist in einer Kapsel 38 eingeschlossen, auf welcher koaxial ein Trichter 39 oder ein Hohlspiegel befestigt ist. Die Achse 40 des Balges wirkt auf das eine Ende eines zwei armigen Hebels 41 ein, dessen anderes Ende durch einen Schlitz der Kapsel 38 nach aussen ragt und eine einstellbare Kontaktschraube 42 trägt. Durch Ausdehnung des Balges 37 trifft die Kontaktschraube 42 gegen eine an der Kapsel 38 isoliert befestigte Kontakt platte 43, an welcher das zum Relais 17 führende Leitungskabel 30 angeschlossen ist.
Die Kapsel 38 ist an einem Arm 44 befestigt, welcher gelenkig an einem an der Wand oder Decke des Raumes befestigbaren Halter 45 angeordnet ist. Die Gelenkachse wird durch eine Schraube gebildet, welche mit Muttern 46 zum Feststellen des Gelenkes und zum Anschliessen des zur Batterie füh renden Leitungskabels 29 dienen. Als Schutz gegen Kurzschluss der Batterie ist in die Ver bindung 28 oder 29 eine Schmelzsicherung oder ein Selbstschalter eingebaut. Zur Ver meidung des Batteriekurzschlusses sind die Apparatmassen (Hähne 15) und die Über wachungsorgane 27 zueinander elektrisch isoliert.
Das beschriebene Überwachungsorgan kann so ausgebildet werden, dass es sich durch hohe Empfindlichkeit auszeichnet, was für eine sichere Funktion der beschriebenen Anlage von ausserordentlicher Bedeutung ist.
Eine besonders feine Verteilung des Lösch- mittels auf ein bestimmtes Streuungsfeld wird durch ein in den Fig. 4 und 5 dargestelltes Berieselungsrohr 47 erzielt, welches in waag rechter Stellung an seinem einen Ende an einer senkrechten Axe drehbar angeordnet ist und an seiner Unterseite eine oder meh rere Reihen feiner Löcher 48 für den Austritt des Löschmittels aufweist. 49 ist der mittels einer Verbindungsmuffe an der Löschmittel- leitung angeschlossene Rohrteil, an dessen Winkelstück 50 das Berieselungsrohr 47 an geschlossen ist.
Der Rohrteil 49 ist an. einer Konsole<B>51</B> drehbar gelagert und trägt ein Schneckenrad 52, welches in eine ebenfalls an der Konsole 51 gelagerte Schnecke 53 eingreift, deren Achse 54 von einem Elektro motor 20 bezw. 26 (Fig. 1) angetrieben wird.