Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 197540. Sitzgerät. Die vorliegende Erfindung bezieht ,sich auf ein,Sitzgerät gemäss dem Patentanspruch des HauptpMentes und betrifft verbesserte Hilfsmittel für die Einstellung der Lage dies Rückenlehnenrahmens relativ zu den Gliedern des Sitzes,
wodurch bei einer zweckmässigen Aus.führungsfarm der Stuhl aus, einem :ge- wöhnlichen S.itzetuH. in einen Liegestuhl ver- wandele werden kann oder umgekehrt, ohne dass derSitzende aufzustehen braucht.
Gemäss der Neuerung bestehen an einem Sitzgerärb der einleibend bezeichneten Art die Armlehnen aus je zwei ,gegeneinander ver- schiebbIren Gliedern, die jeweils aus einem mit dem. Rückenlehnerahmendrehbar ver- bundenen Hauptglied und einem zweiten,
mit dem vordern Verstrebungsglied an seinem einen Ende drehbar verbundenen Glied bestehen, welches gleitend in Eingriff steht mit dem Hauptglied nahe .an dessen vorderem Ende, wobei eine Verrlegelungs- vorrichtung vorgesehen ist in Foren eines Vorsprunges,
der von dem einen der beiden Glieder :getragen wind und einer Mehrzahl von Ausnebmungen am andern Glied, zur Aufnahme des. genannten Vorsprunges, wo durch der Rückenlehnerahmen in irgend einer eingestellten Lage verriegelt oder aus der selben gelöst werden:
kann, und zwar durch Senken oder Anheben des Hauptgliedes der Armlehne relaitiv zu.m zweitem, Glied.
Die Ausnehmungen sind vorzugsweise an dem genannten zweiten Glied ausgebildet und der Vorsprung kann von dem Haupt glied getragen sein.
Das zweite .Glied kann die Form einer länglichen, eingekerbten oder mit Schlitzend. h. Ausnehmungen versehe- nen Stange oder Plante haben.. die mit ,
dem \vordern Ende des genannten Vexstrebungs- gliedesdrehbar verbunden ist und am andern. Ende einen Fortsatz nach unten trägt, der mit dem Hauptglied in. Bexührung isteht;
.oder das zweite Glied kann die Form einer Stange oder Platte haben, welche ein Paar von Längss,chliezen trägt, wobei einer der Schlitze nach unten ;sich ersttreckende Verriegelungs- eins:chnittte d. h. Ausnehmungen trägt und das Hauptglied in diesem Falle mit einem Paar von Zapfen d. h.
Vorsprüngen versehen ist, wovon je einer in jeden Schlitz ,eingreift.
Das Hauptglied kann z. B. aus Holz oder aus Metall bestehen, je nach der Konstruk- tion des Stuhles. Wenn z. B. der Stuhl aus röhrenförmigen Metallgliedern gebildet ist, kann es aus einer Röhre bestehen, .die an ihrer Unterseite einen mittleren Längsschlitz trägt,
der sich über einen Teil der Länge des genannten Gliedes erstreckt, und das zweite Glied, welches vorzugsweise ,die zuerst oben angegebene Form besitzt, ist verschiebbar in die Röhre eingeschlossen, oder im Falle eines hölzernen Stuhles kann das genannte Haupt glied aus einem hölzernen Stück bestehen,
das einen mittleren, hohlen Teil oder eine Rinne zur Aufnahme des zweiten Gliedes besitzt.
Die Neuerung kann auch so ausgeführt werden, dass das zweite Glied als Röhre bezw. Hülse ausgebildet und in einem röhren- oder hülsenförmigen Teil des Hauptgliedes gelagert ist, wobei der Hauptteil eine Anzahl Schlitze, Öffnungen oder dergl. aufweist, die mit einem Zapfen zusammenarbeiten, der von einem beweglichen Verbindungsglied zwi schen Vorderstrebe und zweitem Glied ge tragen wird.
Zweckmässigerweitye können die vordern Verstrehungsglieder, die drehbar mit dem vordern Ende der Armlehnen verbunden sind, mit den vordern Beingliedern aus einem Stück hergestellt sein, d. h. sie bilden eine Verlängerung der Vorderbeine nach oben.
Bei dieser Anordnung verursacht das Umlegen der Rückenlehne nach dem Sitz zu gleich zeitig ein Zusammenfalten der vordern Bein- 0 Um die Hinterbeine am Einklappen zu hindern, und damit sie sich selbsitständ.ig aufklappen, wenn die Rückenlehne aufge klappt wird, können die sogenannten Hinter beine durch einen Streifen geeigneten Mate rials, z. B. Leder, mit der Rückenlehne ver bunden sein, wobei der Streifen eine solche Länge hat, dass er die Hinterbeine am Zu sammenklappen hindert, wenn die Rücken lehne in Gebrauchsstellung steht.
Der Gegenstand dieser Erfindung ist auf der Zeichnung in mehreren Ausfüh.rungs- beluspielen zur Darstellung gebracht.
Fig. l ist eine Seitenansicht eines neuen Stuhles, und zwar in zwei Stellungen; .
F'ig. 2 stellt in grösserem @l.assstaba und im Schnitt nach Linie II-II der F'g. 3 die verbesserte Armlehne dar; Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2; Fig. 4 zeigt ein anderes Ausführungs beispiel, und zwar im Schnitt nach Linie IV-IV :der Fig. 5;
Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie V-V der Fig. 4; Fig. 6 stellt eine Rückansicht eines Hinterbeines und eines Teils ,des R.ücken- lehnenrahmens dar; Fig. 7 ist eine der Fig. 1 ähnliche An sicht, wobei jedoch der Stuhl halb zusammen geklappt dargestellt ist;
Fig. 8 und 9 zeigen ein -weiteres Ausfüh- rungis.beispiel, und zwar Fi.g. 8 eine Seitenansicht. teilweise im Schnitt, Fig. 9 eine Vorderansicht teilweise im Schnitt.
Gemäss den dargestellten Ausführungs beispielen besitzt der Stuhl einen Sitzrahmen 1, der mit Hilfe von Platten 2 und Dreh bolzen 3 am untern Ende eines Rücken- lehnen@rahmens 4 befestigt ist.
Mit diesem sind Armlehnen 5 verbunden, von denen das eine Ende jeder Armlehne 5 bei 6 mit dem Rüokenlehnenrahmen 4 an dessen untern Teil drehbar verbunden ist und von denen jeweils .das andere Ende bei 7 mit einem Paar Stre ben 8 drehbar verbunden ist,
die ihrerseits bei 9 drehbar mit dem Sitzrahmen 1 verbun den und im vorliegenden Fall mit den Vor- derbeinen l (? zweekmässigerweise aus einem Stück gefertigt sind. 11 bezeichnet die hin- tern Beine, die bei 12, nahe der Hinterseite ,des Sitzrahmens I., drehbar befestigt sind.
Ein an einem Hinterbein 11 befestigter Lederstreifen 13, der auch mittels eines Zap- fens 14 an der Rückenlehne 4 drehbar be festigt ist, zieht beim Aufklappen der Rückenlehne die Hinterbeine mit auf, und verhindert ein Zusammenklappender Hinter- beine. Diesier :
Streifen 1,3 (Fig. 1) ist in Fvg. 6 in .grösserem Massstabe dargestellt.
Wie aus dem Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 2, und 3 hervorgeht, besitzen die Armlehnen 5 e#in Hauptglied 15 in Gestalt einer Metallröhre, die einen Schlitz 16 be sitzt, der sich auf eine gewisse Strecke, längs der Unterseite derselben ausdehnt.
Ein nach unten :gerichteter Zapfen oder Vorsprung 1:7 ist auf rder Innenseite des röhrenförmigen Gliedes 1.5 angebracht.
Innerhalb ,es röhren- förmigen Gliedes 15 ist verschiebbax .das zweite Glied der Armlehne angeordnet, be- stehend aus einer Metallstange 1i8, der an einem Ende zu einem abwärts .gerichteten Lappens 1;
9 ausgebildet isst, welcher bei 7 drehbar :mit der bereits erwähnten Strebe 8 verbunden: ist, am andern Ende der :
Stange 18 ist eine nach abwärts gerichtete Nase 20 vor gesehen, welche versehebbar in das Innere des Hauptgliedes ,1s5 hinter dem Schlitz 16 eingreift.
Die,Stange 18 ist an ihrer obern Seite mit Schlitzen oder Einkerbungen 21 zur Auf nahme des abwärts gerichteten Zapfens 17 versehen.
Obgleich in Fig. 2. nur drei solcher Sehlitze gezeigt sind, kann je nach Bedarf irgend eine andere geeignete Anzahl solcher Schlitze vorgesehen werden. Das röhran- förmige Glied:
1,5, ist mit irgend einem zweck mässigen, äussern Überzug wie Leder, Polste rung oder einen, hölzernen Rahmen 22 ver- sehen.. Füg. 2 stellt ,die beiden die Armlehne bildenden Glieder in urverriegelter Lage dar, und es isst ersichtlich, d@ass das :
röhrenförmige Glied 15, welches drehbar mit der Rücken- lehne 4 verbunden ist, leicht gegen dass zweite Glied verschoben weiden kann.
Wenn die gewünschte Einstellage der Rückenlehne 4 erreicht ist und der Zapfen 17 sich übeT einen,. der Schlitze 2'1 befindet, kann das röhrenförmige Glied 15 abwärts .gedrückt wenden, wodurch der Zapfen 17 in den Schlitz,
über c:em,cler Zapfern 17 sieh gerade befindet, eintritt, unkt die Teile in dieser Stellung verriegelt, in welcher sie verbleiben bLq zur Lösung durch ein darauffolgendes Wiederanheben .des röhrenförmigen Gliedes 15 in<B>die</B> in Fig. 2 gezeichnete Stellung.
Die beschriebene Ausführung eignet sich ganz besonders für :Stühle der modernen, aus Metallröhren hergestellten Art.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss dem Fig. 4 und 5 ist das Hauptglied ,der Arm lehne 5 zu,einem hölzernen Teil<B>23</B> ausgebil- det, der mit einer mittleren Längsrinne 24 zur Aufnahme des zweiten Gliedes versehen ist,
welches in diesem Fall Jio Form einer auch eine Stange bildenden Metallplatte 25 besitzt, die am vordern Ende einen abwärts gerichteten Lappen 2;6 besitzt, welcher in ähnlicher Weise wie beidem zuerst beschrie- benen;
Aus@führ unb beispiel bei 7 mit,der vor- dern. Verstrebung 8, @drehbar verbunden ist.
In diesem: Querstück 25 sind Sclaitze 27 und 28 vorgesehen, die jeweils mit .Stiften 2e, und 30 in Einbg-riff stehen, und die von ,dem <B>höl-</B> zernen Hauptglied 2!3 getragen werden und in dass Innere der Rinne 24 vorstehen.
Der Schlitz 27 ist m:it,drei nach unten aiusgebil- -dieten, Rasten 3;11 versehen, in welche der ge- nannte ,Stift 2I9 eingreifen kann.
In Füg. 4 sind die Teile in verriegelter Lage @dargestellt, wobei der Stift 29 in der hintersten Rast 31 liegt, so dass eine Bewe- gung bezw. Einstellung der Rückenlehne 4 nicht möglich ist.
Um eine Einstellung RTI ID="0003.0258"WI="5" HE="4" LX="1732" LY="1417"> ,der Rückenlehne 4 aus dieser Lage vorzunehmen, wird das Hauptglied 2'3 der Armlehne an- ,geh-Oben, wodurch der ,Stift 29 aus der Rast <B>31</B> gehoben wird,
mit welelier er in Eingriff steht. Das Hauptglied 23 kann dann gegen die Platte <B>25</B> verschoben werden, bis der Stift <B>29</B> über einer andern. ,der verbleibenden \Rasten 31 zu stehen kommt,
und während dieser Bewegung hat sich der Stift 30 längs des Schlitzes 28 bewegt. SobaIdeine posende 'Einstellungslage für die Rückenlehne 4 er- reichst ist, wenn z.
B. der .Stift 29 über die mittlere Rast 3@1 zu stehen kommt, wird ,das Hauptglied 23 abwärts gedrückt, so,dass der Stift ,219 in die neue Raset 3r1 ei bereift und ,dadurch die Teils in. dieser neu eingestellten Lage verriegelt,
in welcher ,sie verbleiben, bis das genannte Hauptglied, 28 wieder an- gehoben wird, um den Stift 29 aus seiner Rast 3.1 zu lösen. 3f ist eine untere Quer- leists des .Sitzrahmens, welche als Anschlag dient, um die geneigte Lage desselben zu be grenzen.
3.3 ist eine ähnliche Querleists zur Begrenzung der Bewegung der Vorder- beine 10.
Fig. 7 zeigt den Stuhl in halb zusammen geklapptem Zustand. Um den Stuhl aus dieser Lage zu öffnen, wird die Rüakenlehne 4 angehoben, worauf die Verstrebungs:
gl,ieder 8, welche Teile der Beine 10 bilden, sich um den Zapfen 9 drehen, und wodurch dann die Beine in die geöffnete Lage bewegt werden. Gleichzeitig wird der durch die Bewegung der Rückenlehne 4 verursachte Zug an dem Lederstreifen 13 die Hinterbeine 11 um ihre Drehzapfen 1'2' drehen, so da.ss sie die in Fig. 1 gezeigte Stellung einnehmen. Durch die Anordnung dieses Streifens 13 ist ersicht lich, dass,
so lange die Rückenlehne 4 sieh meiner Ruhestellung befindet, d. h. also so lange :sie nicht über die Senkrechte hinaus in schliessender Richtung bewegt wird, die Hinterbeine 11 nicht zusammengeklappt wer den können.
Gemäss dem -weiteren Ausfüli:rungsbei- spiel nach den Fig. 8 und 9 isst. dae zweite Glied 1,8 der Armlehne 5 nicht zii einer Platte ausgehi-ldet, die mit dem nach unten gerichteten Teil 10 ein Stück hildnt, wie in Fig. \, angegeben, sondern eis ist. :
da.s zweite Glied zu -einer eine Führungsstange bilden- tlen Röhre oder Hülse 18a ausgebildet, wel- ehe mit dem Verstrehungsglied oder obern Teil 8 des Vorderbeines durch ein Verbin- dungsglied 19a hei.
7 drehbar vi>rbunden ist und in snäkrceht verschiebbarem Eingriff steht mit d.er bei 1<B>6</B> längsgeschlitzten Hülse 15a durch Vermittlunv, einer Stift- Lind Schlitzverbindung 18b.
Der obere Teil des Gliedes 19a besitzt einen aufrecht stehenden Zapfen 17a, welcher in eine Anzahl von Schlitzen 21a in dem ruihrenföriii,iigen Haupt glied 15 der Armlehne 5 einzreifen kann.
Diese Ausführung arbeitet in folgender Weise: Angenommen, die Teile nehmen die in Fig. 8 gezeigte Stellung ein, so ist es zur Einstellung der Armlehne nur nötig, das Hauptglied 15 anzuheben, wodurch -der Zap fen 17a aus dem Schlitz 21a gelöst-wird, und es kann durch eine Bewegung ;
des Körpers des Sitzenden das genannte Glied 15 über die Hülse 18a geschoben werden und, sobald die gewünschte Einstellage erreicht ist, kann das Glied 15 wieder gesenkt werden und der Zapfen 17a wird dann in einen andern der Schlitze 21c, eingreifen, wodurch der Stuhl in der neu eingestellten Lago verriegelt wird.
Die vorstehenden Au,sfiihrungen, lassen erkennen, dass mit Hilfe der Neuerung die Lage der Rückenlehne leicht durch einfaches Anheben der Armlehne zum Lösen der Ver- riegelung#svorrich;
tung verändert werden kann, indem man die genannte Armlehne vorwärts oder rückwärts in die gewünschte Einstell- labe schiebt, Lind sie dann senkt, so dass die Teile in dieser Lage verriegelt werden.
Es ist also nicht nötig, dass ,der in dem Stuhl Sitzende sich erhebt. Die Bauart ist in keiner Weise unansehnlich, da das zweite Glied im wesentlichen in das Hauptglied der Arm lehne ganz eingeschlossen werden kann.
Schl-iessl,ich kann der neue Stuhl in einer Holz- oder meiner Stahlrohrausführung her- ge4ellt werden; auch. ist es möglich, den Stuhl teihs aus 81;ahlrohr und teils aus Holz herzustellen.