Induktionsofen. Die Erfindung bezieht sich auf einen Induktionsofen zur Schmelzung von Metallen und Legierungen mit einem Sammelraum für das geschmolzene Metall und einem mit beiden Enden in den Sammelraum münden den Induktionskanal, welcher einen Schen kel eines mit einer Primärwicklung versehe- nen Transformatorkerns umschliesst. Bei der Schmelzung gewisser Metalle und Legierun gen, besonders Aluminium und Aluminium legierungen, werden in dem genannten Ka nale Ablagerungen aus Metalloxyden und Schlacken gebildet,
wodurch der Kanal ver stopft wird, derart, dass Betriebsstörungen entstehen können und unter Umständen der Betrieb unterbrochen wird. Um eine Reini gung des Induktionskanals zu ermöglichen, ist schon vorgeschlagen worden, ihn mit einer Reinigungsöffnung zu versehen.
Der Ofen gemäss der Erfindung, der auch mit Reini gungsöffnungen versehen ist, kennzeichnet sich dadurch, dass der Induktionskanal aus geraden Strecken zusammengesetzt ist, die leicht durch die vorgesehenen Reinigungs öffnungen gereinigt werden können.
Ferner. bilden die geraden Strecken miteinander scharfe Krümmungen, so dass das Metall bei seiner Bewegung durch den Kanal scharfe Änderungen in bezug auf Strömungsrichtung und gegebenenfalls auch Geschwindigkeit er fährt, wodurch die Abscheidung von im Me tall befindlichen festen Teilchen aus Oxyden und Schlacken gefördert wird. Diese Teil chen werden bei den schnellen Richtungs änderungen gegen die Kanalwand geschleu dert, wo sie anhaften, um später bei der Reinigung des Kanals entfernt zu werden.
Das Metall wird hierdurch mehr oxydfrei als was sonst bei Öfen der betreffenden Art er reichbar ist. Die Erfindung ist sowohl bei Einphasen- als bei Mehrphasenöfen ver wendbar.
In der beiliegenden Zeichnung sind zwei Ausführungsformen von Öfen gemäss der Er findung dargestellt. Fig. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt eines Einphasenofens und Fig. 2 ist ein anderer Querschnitt davon, senkrecht zu Fig. 1; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt eines Drei phasenofens.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 ist 1 der Sammelraum, der von einer Wand 2 aus feuerfestem Material umgeben ist, das durch den Ofenmantel 3 zusammen gehalten ist. Oben ist der Sammelraum durch einen Deckel 4 geschlossen. Der Ofenraum 1 ist oben mit einer Beschickungsöffnung 5 versehen, die durch einen Deckel 6 zuge schlossen ist. Ferner hat der Sammelraum eine Giessöffnung 7, die mit einer Giesstülle 8 versehen ist. In den Sammelraum mündet der Induktionskanal 9. Dieser besteht aus zwei geraden senkrechten Strecken und einer geraden waagrechten Strecke, die die senk rechten Strecken unten verbindet.
Der waag rechte Teil des Kanals ist an den Enden mit Reinigungsöffnungen 10 versehen, die durch wegnehmbare Pfropfen 11 zugeschlossen sind, die in ihrer Lage durch entsprechende Verschlussvorrichtungen 12 festgehalten sind. Die Primärwindung 13 ist zweckmässig auf demselben Schenkel des Transformatorkernes 14, der vom Kanal 9 umschlossen ist, vorge sehen. Der Ofen ist zweckmässig um eine Achse durch die Tülle 8 kippbar und ist zu diesem Zwecke mit einer Kippvorrichtung 15 versehen.
Nach der Entleerung des Ofens durch die Giesstülle kann der gerade waagrechte Teil des Induktionskanals leicht durch die Öff nungen 10 gereinigt werden, nachdem die Pfropfen 11 entfernt worden sind. Die gera den senkrechten Teile des Kanals können von oben mit Zutritt durch den Sammelraum 1 gereinigt werden, wobei die entfernten Ab lagerungen gleichfalls durch die Öffnungen 10 entfernt werden.
Bei der Schmelzung von Metallen in In duktionsöfen mit Schmelzkanal der hier be schriebenen Art, erhält das Metall, sowohl infolge der elektrodynamischen Wirkung, als auch infolge der höheren Temperatur des lletalles im Induktionskanal 9 gegenüber der Temperatur in Sammelraum 1 eine sehr starke Bewegung. Die scharfen Krümmun gen des Kanals zwischen den senkrechten und waagrechten Teilen bewirken dabei, da.ss infolge der plötzlichen Rieht.ungsänderungen die im Metall schwebenden festen Oxyd- und Schlackenteilchen gegen die Kanalwand ge schleudert werden, wo sie anhaften.
Beson ders Schmelzen aus Aluminium und Alumi- niumliegierungen können beträchtliche Men gen solcher fester Teilchen enthalten, die jedoch bei einem Ofen gemäss der Erfindung in wirksamer Weise abgeschieden werden. Der Querschnitt des Kanals 9 kann un gleichmässig sein, wobei zweckmässig der waagrechte Teil mit grösserem Querschnitt als die senkrechten Teile ausgeführt wird.
Bei. der Ausführungsform nach Fig. 3 sind die verschiedenen Teile in derselben Weise wie in Fig. 1 und 2 bezeichnet. In den untern Teil des Sammelraumes 8 münden die Kanäle 9. Diese bestehen aus vier senk rechten Streclzen,-die unten durch eine gerade waagrechte Strecke verbunden sind.
Die ge nannten Kanalstrecken bilden somit drei Schlingen, bei denen die mittleren senkrech ten Strecken für je zwei Schlingen gemein sam sind, und deren untere waagrechte Teile miteinander kommunizieren. Die ;genannten Schlingen umschliessen je einen Schenkel eines mit einer primären Dreiphasenwicklung 13 versehenen Transformatorkerns 14. Der waagrechte untere Kanalteil ist an den En den mit Öffnungen 10 versehen, die durch wegnehmbare Pfropfen 11 zugeschlossen sind, die in ihrer Lage durch entsprechende Verschlussvorrichtungen 1.2 festgehalten sind.
Der Ofen ist zweckmässig um eine mit der Giesstülle zusammenfallende Achse kippbar und ist zu diesem Zwecke mit einer Kippvor richtung 15 versehen.
Nach der Entleerung des Ofens durch die Giesstülle kann der waagrechte Teil der Ka näle leicht durch die Offnungen 10 gereinigt werden, nachdem die Pfropfen 11 entfernt worden sind. Die senkrechten Teile der Ka näle können von oben mit Zutritt durch den Sammelraum gereinigt werden, wobei die los gemachten Ablagerungen gleichfalls durch die Öffnungen 10 entfernt werden.