Verfahren zum Verteilen einer Rostschutzflüssigkeit auf Innenflächen von Gasbehältern und Gerät zur Durchführung des Verfahrens. Die Gasbehälter, die unten durch Sperr wasser abgeschlossen sind, sind der Rostge fahr in hohem Grad ausgesetzt und bedürfen deshalb eines sorgfältigen Rostschutzes.
Da es sehr umständlich ist und erhebliche Be triebsverluste mit sich bringen kann, wenn ein Gasbehälter ausser Betrieb gesetzt werden muss, so war es bisher in der Regel nicht möglich, die gesamte Innenseite des Gasbe hälters, die durch die Feuchtigkeit im Gas dem Rosten besonders stark ausgesetzt ist, erneut mit einem Rostschutzüberstrich 7u versehen. Treten an den Nähten oder Nieten zwischen den einzelnen Flächen durch Rost oder Ausmagern der Dichtungsstreifen Un dichtigkeiten auf, dann entstehen an der Decke Gasverluste, die einen erheblichen Um fang annehmen können.
Es wurde gefunden, dass Rostschutzflüs sigkeiten auch während des Betriebes von Gasbehältern auf deren Innenflächen verteilt werden können durch Einführung eines dreh- baren, mit mindestens einer Düse versehenen Spritzgerätes in eine auf der decke angebrachte Öffnung.
Auf der Zeichnung sind vier Ausfüh rungsbeispiele des erfindungsgemässen Ge rätes dargestellt, anhand welcher auch das erfindungsgemässe Verfahren erläutert wird, und zwar zeigt: Abb. 1 ein gebogenes, starres Spritzrohr mit einem Düsenmundstück im Aufriss, Abb. 2 ein Gelenk-Spritzgerät mit einer beweglichen Düse im Aufriss und Abb. 3 und 4 ein Spritzgerät mit einem. Ausleger und mehreren feststehend auf dem selben angeordneten Düsen im Aufriss.
In Abb. 1 bis 4 sind die mit Rostschutz flüssigkeit zu überziehenden Innenflächen des Behälters 1, die Vertiefungen 2, die die Deckenbleche tragen, der Schieber ä auf der Glocke 1 und die Zuleitung 4 für die Rost sehutzflüssigkeit dargestellt. Abb. 1 zeigt den geöffneten Schieber 3 und ein durch ihn eingeführtes, an seinem einen Ende zurückgebogenes Rohr 5, durch das die Rostschutzflüssigkeit unter entspre chendem Druck über die Zuleitung 4 einge pumpt und durch Drehen des Rohres 5 am Handgriff 6 auf eine ringförmige Zone der Innenfläche das Behälters 1 verteilt wird.
Durch Senken oder Heben des Rohres 5, was durch Verstellen des Stellringes 7 ermöglicht wird, durch Regelung des Flüssigkeitsdruckes und durch Wahl der Konsistenz der aufzu spritzenden Flüssigkeit wird das Gerät auf den vom Flüssigkeitsstrahl zu treffenden Be reich des Behälters eingestellt. Zur Behand lung der gesamten Innenfläche sind mehrere nach verschiedenen Krümmungsradien gebo gene Rohre 5, 5', 5" usw. vorgesehen. Die Einhängtiefe bezw. die Stellung des Gerätes beim Drehen wird auf der Teilung 8 bezw. durch die Zeigervorrichtung 9 angezeigt.
Wird nun Rostschutzflüssigkeit zuge pumpt, so tritt sie durch das Strahlrohr 5,5" usw. aus und wird durch Drehung des Rohres am Handgriff 6 auf der Innenfläche des Be hälters 1 verteilt.
Die Einführung des Rohres 5 oder 5' usw. durch den Schieber 3 ist trotz der Rohr krümmung möglich, weil die Bauhöhe des Schiebers 3 gering und seine lichte Weite verhältnismässig gross ist.
Ein übermässiges Entweichen von Gas durch den Schieber 3 beim Einführen des Rohres 5, 10 oder 12 wird durch eine über dasselbe gestülpte, geteilte und elastische Dichtungsmanschette bekannter Ausführung verhindert.
Um bei grösseren Behältern dem Spritz gerät einen grösseren Aktionsradius zu geben, kann man statt des gebogenen, starren Roh res 5 die im folgenden beschriebene, in Abb. 2 dargestellte Vorrichtung benützen.
Diese Vorrichtung besteht im wesent lichen aus dem kippbaren Ausleger 10 mit Gelenk 11 an der drehbaren Säule 12, die an dem auf der Behälterglocke 1 ruhenden, turmartigen Aufbau 13 aufgehängt ist. Durch Gelenk 11 und die Spannseile 14 und 14' kann der Ausleger 10 von einer senk recht nach unten gerichteten Stellung, in wel cher der Ausleger 10 und die Säule 12 in den Behälter eingeführt wird, in jeder Lage bis beinahe senkrecht nach oben gerichtet, eingestellt werden. Das Einstellen des Aus legers, 10 wird durch auf einer Winde 15 üblicher Konstruktion aufgewickelte Seil stränge 74 und 14' bewirkt.
Die Winde 15 ist am Ende des aus dem Behälter ragenden Teils der drehbaren Säule 12 angebracht. Das Schwenken des Auslegers 10 erfolgt durch ein an sich bekanntes Getriebe, dessen Rad 16 axial verschiebbar auf der drehbaren Säule 12 und dessen Ritzel 17 fest auf der mit der Behälterglocke verschraubten Lagersäule 18 sitzt. Dadurch, dass das Rad 16 des Getriebes axial verschiebbar auf der Säule 12 befestigt ist, wird das Senken oder Heben der Vor richtung in der Arbeitsstallung mittels des am turmartigen Aufbau 13 aufgehängten Flaschenzuges 19 ermöglicht.
Der Ausleger 10 dient zur Aufnahme eines in dessen Längsrichtung beweglichen, eine Düse aufnehmenden Schlittens 20, der in einer Führung 21 durch ein endloses Zugseil 22, das über Lenk- und Umführungsrollen 23 und 23' in der Säule 12 hochgehend von einer Trommel 24 auf bezw. abgewickelt wird,
von der Mitte nach dem Ende des Aus- legers 10 oder umgekehrt bewegt werden kann.
Das Ende des Auslegers 10 ist so gestal- tet, dass der Schlitten 20 von einer zu ihm parallelen in eine zu ihm senkrechte Lage gekippt werden kann, damit die Vorrichtung auch zum Bespritzen der lotrechten Wände zu benützen ist.
Die Stellung des Schlittens 20, die Neigung des Auslegers 10 und seine Stellung beim Drehen, sowie die Einhängtiefe des Gerätes wird durch eine dem je@veiligen Zweck entsprechende Einrichtung in bekann- ter Weise angezeigt.
Durch diese Regelung der verschiedenen Bewegungen wird ein genaues, gleichmässig und sparsames Verteilen der Rostschutzflüs- sigkeit in alle Ecken und Fugen der Glocke 1 und der Versteifungen 2 bezweckt, Die Werkstoffzuführung zu der im Schlitten 20 eingebauten Düse 25 erfolgt durch einen auf dem Ausleger 10 zwischen der Schlitten führung 21 liegenden, in der Säule 12 hoch gehenden, je nach Bewegen des Schlittens 20 ein- und ausführbaren Schlauch 26.
Durch die Verspannung 27 wird die Standfestigkeit des Führungsturmes 13 und somit des ganzen Gerätes gesichert.
Um die Decke 1 des Gasbehälters nicht über Gebühr zu beanspruchen, wird die Last des Führungsturmes 13 und des Gerätes selbst durch einen in sieh steifen Tragrahmen 28 gleichmässig auf den Versteifungen 2 der Glocke 1 verteilt.
Eine weitere Möglichkeit der Ausführung des in Abb. 2 dargestellten Spritzgerätes ist in Abb. 3 gezeigt. An Stelle des zur Auf nahme einer beweglichen Düse 25 dienenden Auslegers 10 tritt ein Rohr 29, auf dessen Länge in gewissen Abständen mehrere Düsen 30, 30', 30" usw. eingebaut sind, die entweder alle gleichzeitig, nach Abb. 3, oder in Grup pen von 2 oder 3 der Reihe nach, wie in Abb. 4 ,dargestellt, in Betrieb gesetzt werden können. Bei gleichzeitiger Schaltung aller Düsen 30, 30' usw. wird der Werkstoff diesen durch das Innere des Rohres 29 zugeführt, das mit der Zuleitung 4 durch einen in der Säule 12 hochgehenden Schlauch 31 verbun den ist.
Bei gruppenweiser Düsenschaltung liegen so viele kleinere Zuführungsrohre 32, 32' usw., wie Düsengruppen vorhanden sind, innerhalb des als Rohr ausgebildeten Ausle gers 33. Die Verbindung zwischen den ein zelnen, im Ausleger 33 eingebauten Zufüh rungsmöhren 32, 32' usw. und der Zuleitung 4 ausserhalb des Behälters wird durch so viele in der Säule 12 hochgehende Schläuche 34, 34' usw., wie Zufühmungsrohre 32, 32' usw. vorhanden sind, hergestellt.
Die Wirkungsweise der in Abb. 2 darge stellten Einspritzvorrichtung ist folgende: Ist der Führungsturm 13 und der Trag rahmen 28 auf der Behältergloeke 1 aufge baut und das Spritzgerät mit Hilfe des am Führungsturm 13 aufgehängten Flaschen- zuges 19, entweder in zusammengeklapptem oder gestrecktem Zustand, durch den Schie ber 3 und die Lagersäule 18 in den Behälter eingelassen, so wird der Ausleger 10 durch die Winde 15 und die Seilstränge 14 und 14' in die Arbeitsstellung gebracht. Wird über die Zuleitung 4 und den Schlauch 26 die Rostschutzflüssigkeit unter Druck der Düse 25, die sieh in der Anfangsstellung in der Mitte des Auslegers 10 befindet, zuge pumpt, so wird durch gleichzeitiges Drehen der Säule 12 der Werkstoff gleichmässig auf die Innenfläche der Behälterglocke 1 in einer Kreisringfläche verteilt.
Dieser Vorgang wird nach Verschieben der Düse 25 so lange wiederholt, bis sowohl die Decke als auch der Mantel der Glocke in mehreren, sich anein anderreihenden Kreisringflächen behandelt ist. Bei Verwendung des Auslegers nach Abb. 3 bezw. Abb. 4 wird die gesamte Innen fläche in einem bezw. zwei Arbeitsgängen behandelt.
Zum Überziehen der Gasbehälterglooke kann irgend eine der bekannten Rostschutz flüssigkeiten 'benützt werden, sofern sie ein Aufspritzen zulässt.