Closetspülvorrichtnng. Die gebräuchlichen Closetspülvorrich- tungen mit Spülkasten sind derart einge richtet, dass bei der Betätigung der Zug- oder Druckvorrichtung die gesamte Wasser menge des Spülkastens nach dem Closet abfliesst. Weil die im Verbindungsrobr zwischen Spülkasten und Closet vorhandene Luft beim Einströmen des Wassers zuerst entfernt werden muss, bevor das letztere den ganzen Leitungsquerschnitt auszufüllen ver mag, entstehen Wirbelströmungen, die sich unangenehm bemerkbar machende Geräusche verursachen.
Es zeigt sich ferner, dass, wenn sich das Wasser im Spülkasten auf ein be stimmtes Niveau abgesenkt hat, ebenfalls Geräusche verursachende Wasserwirbel über dem Einlaufrohr im Spülkasten entstehen, welche Geräusche ihre Ursache im Ansaugen von Luft haben.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Closetspülvorrichtung mit Spül kasten, bei welcher diese Nachteile vermieden werden können. Diese Vorrichtung zeichnet sich durch ein in das Verbindungsrohr zwischen Spülkasten und Closet vor dem letzteren eingebautes, durch eine Betätigungs vorrichtung zu betätigendes Ventil aus, das sich nach dem Öffnen selbsttätig schliesst und mit einer Reguliervorrichtung in Verbindung steht, welche Reguliervorrichtung derart aus gebildet ist, dass das Ventil beim Absinken des Wasserspiegels im Spülkasten auf das gewünschte Niveau in die Schliessstellung übergeht.
Es ist ferner eine Einrichtung vorgesehen, welche die Scbliessbewegung des Ventils von der Stellung der Betätigungs vorrichtung für das letztere unabhängig macht.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Schnitt durch das in die Leitung zwischen Spülkasten und Closet eingebaute Ventil nebst schematischer Dar stellung der mit dem Ventil verbundenen Reguliervorrichtung, Fig. 2 eine schematische Darstellung der Betätigungsvorrichtung für dieses Ventil, Fig.3 eine Draufsicht auf das Ventil gehäuse, während in Fig. 4 und 5 je ein Detail der Regulier vorrichtung des Ventils in Ansicht bezw. in Draufsicht zur Darstellung gelangt ist.
Zum Einbau in die Spülkasten und Closet verbindende Leitung ist ein Ventil mit einem aus zwei Teilen 11 und 12 gebildeten Ventilgehäuse vorgesehen, welches durch Schrauben 13 mit aufgesetzten Muttern zu sammengehalten ist. Beide Teile schliessen je eine Kammer ein, die durch einen Ven tilteller 14 voneinander getrennt sind. Die Kammer des Teils 11 ist durch eine Rohr leitung 15 mit dem nicht gezeichneten Spül kasten, diejenige des Teils 12 mit dem ebenfalls nicht dargestellten Closet durch ein Rohrstück 16 in Verbindung gebracht.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, das Ventilgehäuse derart anzuordnen, dass die Kammer des Teils 12 auf die Höhe des Closeteinlaufea zu liegen kommt, und dass das Rohrstück 16 möglichst kurz ausfällt. Durch Versuche ist ferner festgestellt worden, dass der Querschnitt des Rohres 16 zweck mässig kleiner gewählt wird als derjenige des Rohres 15. Die an den Ventilteller 14 angeschlossene Ventilstange 17 ist aus dem Ventilgehäuse berausgeführt und trägt einen Anschlag 18 für eine zur Rückführung des Ventiltellers in die Schliessstellung dienende Druckfeder 19.
Die Anordnung der Schrauben 13 zur Verbindung der beiden Gebäuseteile 11 und 12 miteinander ist derart gewählt, dass sie auf den Ecken eines Quadrates liegen. Dies ermöglicht eine derartige Anordnung der beiden Gehäuseteile zueinander, dass die Achse des Einlaufrohres 15 mit derjenigen des Auslaufrohres 16 einen rechten Winkel bildet, was für besondere Montagefälle von Bedeutung ist.
In Verbindung mit denn Ventil ist eine Reguliervorrichtung vorgesehen, die einen einerends drehbar gelagerten Hebel 20 auf weist, dessen freies Ende gabelförmig aus gebildet und über die Ventilstange 17 ge- schoben ist. Mittels eines Stiftes 21 an der Ventilstange 17 und eines Schlitzes im Hebel 20 ist die Wirkungsverbindung zwischen Ventilstange 17 und Hebel 20 hergestellt, derart, dass dieser beim Anheben des Ventil tellers 14 um seine Drebachse 22 verachwenkt wird. Auf der Drehachse 22 sitzen zwei übereinanderliegende Zahnräder 23 und 24.
Das Zahnrad 24 dreht über Zahnräder 25, 26 und 27 eine Welle 29 mit einem Wind flügel 30 zur Regulierung der Laufgescbwin- digkeit des Zahnrades 24 an. Auf dem Hebel 20 ist eine unter dem Einflusse einer Feder 31 stehende Klinke 32 schwenkbar aufge setzt, die eine Nase 33 aufweist. Das Räder werk ist zwischen zwei einen Teil eines Gehäuses bildenden Platinen 34 angeordnet. ,Auf der einen Platine ist ein Anschlag 35 schwenk- und feststellbar angeordnet, welcher mit der Nase 33 zusammenwirkt und die Klinke 32 aus dem Zahnrad 23 ausklinkt.
Wird die Ventilstange 17 zur (Öffnung des Ventils angehoben, so wird der Hebel 20 mitgenommen und die Klinke 32 greift in das Zahnrad 23 ein. Die beim Schliessen wirksame Feder 19 bewegt den an der Ventilstange sitzenden Ventilteller in die Schliessstellung zurück, welche Bewegung sich zufolge der Wirkung des Windflügels 30 langsam vollzieht. Der Anschlag 35 wird nun derart eingestellt, dass er beim Absinken des Wasserspiegels im Spülkasten auf das jenige Niveau, bei welchem die Bildung der Wasserwirbel einsetzt, in Tätigkeit tritt und die Klinke 32 aus dem Zahnrad 23 aus klinkt, wodurch die Wirkung der Bremsvor richtung für den Rücklauf der Ventilstange ausgeschaltet wird und die Schliessung des Ventils sich rasch vollziehen kann.
Dies hat zur Folge, dass irr) Spülkasten stets soviel Wasser zurückbleibt, dass Geräusche erzeu gende Wirbelbewegungen nicht auftreten können.
Die Reguliervorrichtung kann auch durch eine solche anderer Ausbildung ersetzt sein. Mit der schwenkbaren Anordnung des An schlages 35 auf der einen Platine wird er reicht, dass das Ventil bei allen Verhältnissen (grössere Spülkasten etc.) auf die nutzbare Wassermenge eingestellt werden kann.
Zum Öffnen des Ventils ist ein Fusstritt schalter 36 vorgesehen, welcher über einen Hebel 37 eine Stange 38 in deren Längs richtung verschiebt. An dieser Stange 38 ist eine mit einem Einschnitt 39 und einem Anschlag 40 versehene Verlängerung 41 mittels eines Seharnieres 42 angeschlossen. Eine Feder 43 ist bestrebt, die Verlängerung 41 in der in Fig. 2 gezeichneten Stellung zu halten. Die Verlängerung wirkt mit ihrem Anschlag 40 auf einen von drei Nocken 44 einer um eine Achse 45 drehbaren Scheibe 46 ein. Mit einem zweiten Nocken 44 steht der Anschlag 47 einer vertikal geführten Stange 48 in Wirkungsverbindung.
Durch Betätigung des Fusstrittschalters 36 wird die Scheibe 46 in der Pfeilrichtung um 120 gedreht, wodurch die einzelnen Teile die strichpunktierte Stellung einnehmen und die Stange 48 angehoben wird. Das Ende dieser Stange ist als Rohr ausgebildet, in welches das Ende der Ventilstange 17 eingeschoben und festgeklemmt wird. Durch die rohrför- mige Ausbildung der Stange 48 ist es möglich, die verschiedenen Teile während der Montage der Vorrichtung den örtlichen Verhältnissen anpassen zu können.
Die Stange 48 wird nach dem Anheben durch die Ventilstange wieder in ihre Aus gangsstellung zurückgeführt, wobei sie am dritten Nocken vorbeigleitet und eine rück läufige Bewegung der Scheibe 46 verhindert. Diese rückläufige Bewegung vollzieht sich unter dem Einflusse der Feder 19 unabhängig von der Stellung des Fusstrittschalters 36 und der mit diesem in Verbindung stehenden Organe, so dass die Dauer der Betätigung dieses Schalters keinen Einfluss auf die Öffnungszeit des Ventils auszuüben vermag.
Beim Loslassen des Fusstrittschalters 36 wird die Stange 38 durch eine Feder 49 wieder in ihre Ausgangsstellung zurückge führt. Dabeiverschwenktsich die Verlängerung 41 um ihr Gelenk 42, weil der eine Nocken 44 bei der Drehung der Scheibe 46 in den Einschnitt 39 eingeschoben worden ist. Der Fusstrittschalter 36 kann auch durch ein anderes Betätigungsorgan, beispielsweise einen Druckknopf ersetzt werden; und es kann auch die Stange 48 derart ausgebildet sein, dass sie mit der Ventilstange 17 durch ein anders gestaltetes Klemmittel in Ver bindung gebracht werden kann.
Die Anordnung des Ventilgebäuses auf der Höhe des Closeteinlaufes derart, dass das Rohrstück 16 möglichst kurz ausfällt, hat sich als sehr zweckmässig erwiesen. Weil das Rohrstück 15 stets mit Wasser angefüllt ist, wird durch diese Anordnung erreicht, dass nur in einem kurzen Rohrstück Luft vor handen ist, die nach dem Öffnen des Ventils ausgestossen werden muss. Versuche haben ergeben, dass dieses kurze Rohrstück praktisch keine Geräusche aufkommen lässt.