Der Anzeige von Temperaturänderungen dienender Melder. Die Erfindung betrifft einen Melder, bei dem die in Abhängigkeit von einer Tem peraturänderung erfolgende Längenänderung eines Rohres für die Anzeige von Tempera turänderungen benutzt wird. Dieser Melder ist insbesondere für die Überwachung von Maschinen, Transformatoren usw. bestimmt, die im Betriebe eine hohe Temperatur an nehmen.
Er soll bei einer weiteren Erhöhung der Temperatur, die beispielsweise infolge eines Betriebsfehlers, wie Versagen der Schmierung, gurzschluss, Brand oder der gleichen, auftritt,, eine Meldung bewirken.
Es ist bekannt, in solchen Fällen Tem peraturmelder anzuwenden, die beim Errei chen einer bestimmten Höchsttemperatur oder einer gewissen kurzzeitigen Temperaturstei gerung ansprechen. Da es aber nötig ist, die beweglichen Teile und insbesondere den Steuerkontakt gegen Luftverunreinigungen zu schützen, besitzen solche Melder eine un erwünscht hohe Wärmeträgheit.
Um die Nachteile bekannter Melder zu vermeiden, wird gemäss der Erfindung ein. Melder vorgeschlagen mit einem im Innern eines abgeschlossenen Rohres vorgesehenen elastischen, vorgespannten Metallstreifen, der bei vorbestimmten Temperaturänderungen mindestens einen Steuerkontakt betätigt, sei es infolge Längenänderung des Rohres allein oder in Verbindung mit Deformationen wei terer Teile.
Durch die Verwendung eines elastischen, vorgespannten Metallstreifens als Steuerglied wird erreicht, dass die im. Laufe der Zeit ein tretenden geringfügigen Abnutzungen der Kontaktstellen" durch das federnd ausgebil dete Steuerglied ausgeglichen werden und ein sicherer Ruhestromkontakt aufrecht erhalten wird.
In den Fig: 1 bis 5 sind verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar unter Weglassung aller unwesentlichen, die Erfindung nicht unmittelbar berührenden Einzelheiten, welche Beispiele sich durch einen einfachen. Aufbau, sicheres Ansprechen und einfache Herstellung auszeichnen. Fig. 6 stellt eine ganze Feuermeldeanlage dar.
In Fig. 1 ist das abgeschlossene dünn wandige Rohr mit 1 bezeichnet und besteht beispielsweise aus Messing. Den Abschluss des Rohres bilden zwei isolierende Stöpsel und 3. Zwischen diesen Stöpseln ist ein ela stischer, schwach durchgebogener Metallstrei fen 10 eingespannt.
Der Metallstreifen 10 besteht aus einem Material mit kleinerer Wärmeausdehnungszahl als das Messingrohr 1., beispielsweise aus Eisen oder noch besser Invarstahl. Bei langsam ansteigender Tem peratur auf eine gewisse Höchsttemperatur und bei schnellem Temperaturanstieg schon bei einer unter der Höchsttemperatur liegen den Temperatur schliesst sich der Kontakt 11 zwischen dem Metallstreifen 10 und der Kontaktschraube 7. Die zum Metallstreifen führende Leitung ist mit 9 bezeichnet.
In der aus der Fig. 2 ersichtlichen Weise ist die Kontaktschraube 7 in einer das Rohr 1 umgebenden Halterung 12 geführt, die zu gleich zur Befestigung des Temperaturmel ders dienen kann.
Beidem in den Fig. 3 und 4 (Fig. 4 zeigt lediglich den Längsschnitt eines Rohrendes in grösserem Massstabe) dargestellten Tem peraturmelder sind Teile des Melders aus Bimetall hergestellt und derart angeordnet, dass sie die Wirkung der Temperaturände- rungen auf den Melder verstärken.
Bei die sem Ausführungsbeispiel ist das rechte Ende des Rohres durch eine nach aussen etwas durchgebogene Bimetallscheibe 13 abge schlossen. Gegebenenfalls kann die andere Seite des Rohres auch mit einer derartigen Bimetallscheibe abgeschlossen sein. Um den Streifen 10 vom Bimetall elektrisch zu iso lieren, ist eine isolierende Scheibe 14, bei spielsweise aus Glimmer oder Hartpapier, und eine zweite derartige Scheibe 15 mit einem Halteschlitz für den Streifen eingelegt.
Bei zunehmender Wärme verlängert sich das Rohr 1 und zugleich vergrössert sich auch die Wölbung der Bimetallscheibe 13, so dass durch diese verstärkt wirkende Anordnung das Offnen des Steuerkontaktes bewirkt wird. Natürlich kann auch bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Melder mit Arbeitskon takt diese Art der Ausbildung der End- flächen des Rohres benutzt und/oder der schwach durchgebogene Streifen 10 selbst aus Bimetall hergestellt werden.
Ferner eignen sich die, vorgeschlagenen Melderanordnungen auch für Feuermelde zwecke. Die Ansprechempfindlichkeit lässt sich durch Wahl der Dicke des Rohres, durch Aufbringen von Anstrichen oder Vor sehen von Zwischenlagen, beispielsweise aus Wärmeisolierstoff, beeinflussen. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform wird bei Erwärmung des Raumes, beispielsweise in folge Ausbruches eines Feuers, das Rohr 1 verlängert,
wodurch sich der Streifen 10 streckt und infolge der Kontaktbetätigung ein Arbeitsstromkreis geschlossen wird.
Aus Gründen der Betriebssicherheit wird man im allgemeinen bei diesen Anlagen mit ruhestrombetriebenen Anordnungen arbeiten und deshalb als Feuermelder beispielsweise Melder der in Fig. 3 gezeigten Ausführungs form verwenden. Die Endflächen können dabei entweder; wie bereits beschrieben, durch Isolierstoff oder durch Bimetallschei- ben gebildet werden.
Je nach: der- Ausbildung des Melders richtet sich der Anschluss der elektrischen Zuleitungen. Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform streckt sich bei einer Erwärmung des Rohres 1 der Strei fen 10 und öffnet die Kontaktstelle. Soll der Feuermelder als reiner Differentialfeuer melder arbeiten, das heisst der Anzeige be stimmter rasch erfolgender Temperaturände- rungen dienen,
so kann für das Material des Streifens 10 auch ein solches mit gleicher oder grösserer Wärmeausdehnungszahl als das Rohrmaterial Verwendung finden, denn we sentlich für das Ansprechen des Melders ist die Wärmeisolation des Streifens 10, die ins besondere durch die den Streifen umgebende Lufthülle im Innern des Rohres gebildet wird.
Gegebenenfalls kann der Melder auch mit einer Prüfeinrichtung in Form einer ständi gen Heizwicklung 16 (Fig. 5) -versehen wer- den. Diese Heizwicklung kann in einer um das Rohr geführten Wicklung aus isoliertem Widerstandsdraht bestehen, der ein Prüf strom zugeführt wird. Dieser Prüfstrom führt, genau wie bei Feuerausbruch oder der gleichen, zu einem Erwärmen und Anspre chen des Melders.
Zwecks Erleichterung,der Auswechselbar keit der Melder wird man die vorgeschla genen Ausführungsformen auf einer leicht auswechselbaren Fassung (Fig. 5), beispiels weise einer Stecker- oder Schraubfassung, anordnen. Bei einer Mehrfachsteckeranord- nung kann man in einfacher Weise neben den Meldeleitungen die Prüfleitungen an schliessen.
Für eine Feuermeldeanlage wird zweck mässig in jedem -Raume an oder nahe unter der Decke eine Anzahl Feuermelder ange bracht, wobei man zweckmässig abwechselnd solche für Arbeits- und für Ruhestrom an ordnet; dies ist günstiger als die Melder mit Umschaltkontakten auszurüsten. Die Schal tung der Anlage kann nach Fig. 6 ausgeführt werden. Im Melderaum (Hauswartzimmer) befindet sich eine Batterie 17, eine Klingel 18 und ein Ruhestromrelais 19, das bei abfallendem Anker 20 den Klingelstrom schliesst, sowie die Prüftaste 28.
Vom Melde raum aus führen vier Leitungen 21, 22, 23, 24 nach den zu schützenden Räumen und in diesen obenan einer oder mehreren Wänden entlang. Die Leitung 21 kann durch Erde als Rückleitung ersetzt werden. Ein Schluss zwischen den Leitungen 21 und 22 schaltet unmittelbar die Klingel 18 ein. Die Auf hebung des Schlusses zwischen den Leitun gen 21 und 23 löst das Relais 19 aus und betätigt dadurch mittelbar die Klingel. 24 ist die Prüfleitung.
Die Leitungen sind in der dargestellten Weise mit dreipoligen Steckdosen 25 für Arbeitsstrommelder und 26 für Ruhestrommelder verbunden, die in einigen Metern Abstand voneinander abwech selnd angeordnet sind. In diese Steckdosen werden die entsprechenden Feuermelder ein gesteckt.
Sie tragen zu diesem Zweck nach Fig. 5 je drei Steckstifte, die mit den Be- zeichnungen der zugehörigen Leitungen bei spielsweise für einen Arbeitsstrommelder ver sehen sind. 27 stellt dabei einen zugleich zum Schutze dienenden Rahmen aus Isolier material dar, der den Feuermelder gemäss Fig. 3 trägt. Die Verbindungen mit den Steckstiften (Fig. 5) sind durch punktierte Linien angedeutet. Zu jeder Steckdose gehört ein Prüftaster 29, der auch mit ihr zusam mengebaut sein kann. Die Prüfung der An lage geschieht auf zweierlei Art.
Bei ge schlossenem Taster 28 kann man durch Drük- ken des Tasters 29 den betreffenden Feuer melder und dessen Wirkung prüfen. Ferner kann man: einen oder mehrere Taster 29 dauernd geschlossen halten, wodurch eine Prüfung vom Melderaum aus durch Drücken des Tasters ermöglich wird.
Selbstverständlich lassen sich die angege benen Melder nicht nur zur Anzeige eines Feuers, sondern auch zum Beispiel zur Aus lösung von Sprinkleranlagen verwenden. In nerhalb des Erfindungsbereiches liegt ferner auch die Verwendung der vorgeschlagenen Melder als Kältemelder, beispielsweise, um eintretenden Frost anzuzeigen. Ferner fallen in den Erfindungsbereich die Ausführungs formen, bei denen das im Rohrinnern ange ordnete Steuermittel (Streifen 10) den bezw. die Steuerkontakte nicht unmittelbar,- son dern mittelbar, beispielsweise über eine Steuerfeder, betätigt.