Ventil zur Steuerung der Druckgaszufahr bei Schaltern mit Lichtbogenlöschung d urch Druckgas. Die Forderung der steten Betriebsbereit- schaft eines Hochspannungsdruckgasschalters auch im Falle einer längeren Unterbrechung der Druckluftzufuhr erfordert eine absolute Dichtigkeit aller,
ständig unter Druck ste- hender Verbindungsstellen. Eine besondere Aufmerksamkeit benötigen dabei diejenigen Dichtungsstellen, die beim. Betätigen des Schalters vorübergehend zwecks Durchlas sens des zum Löschen des Lichtbogens und zum Bewegen der Schalterkontakte erforder lichen Druckgases geöffnet werden;
solche Dichtungsstellen sind insbesondere Ventile. Ventilsitze werden bei Druckgasschaltera zur Erzielung einer absoluten Dichtigkeit meistens nicht aus Metall ,hergestellt, weil dabei Verunreinigungen der Sitze starke Gasverluste bedingen, sondern mit besonde rem Vorteil infolge seiner hohen Elastizitä t Weichgummi.
Weichgummi neigt nun dazu, unter dem auf ihm lastenden Abdichtungs druck des Ventilkörpers, welcher durch Gas- oder Spindeldruck hervorgerufen wird, im Laufe der Zeit seine Form. zu verändern, d. h. im wesentlichen rechtwinklig zur Druckrichtung wegzufliessen.
Da in der Re gel diese Ventilsitze durch Gasdruck, also elastisch beaufschlagt werden, wird dieser Fliessvorgang nicht nach Eintritt der Ver- formung ,des Materials beendet, wie das z. B.
bei spindelgepressten Ventilen (Absperrven tile und dergleichen) der Fall wäre, sondern bleibt infolge der Konstanz -des Anpres- sungsdruckes aufrechterhalten. Es ist hierbei trotz verschiedener, bekannter Vorbeugungs- mittel, z.
B. möglichst weitgehendes Ein schliessen des Dichtungsgummis kein dauern der Erfolg zu erzielen, @da der spezifische Druck im Gummi ungleich höher ist als der Gasdruck, weil die am Ventilkörper wir kende Druckkraft infolge der schmalen Dichtungsfläche eine höhere spezifische Pres sung erzeugt als der Gasdruck.
Aus dem hohen Anpressungsdruck -des Ventilkörpers auf den Gummi, der sich im Ventilkörper oder im Sitz befinden kann, ergibt sich insbesondere bei den bei Druck gasschaltern verwendbaren Drücken noch ein weiterer Nachteil, nämlich ein starkes An kleben des Gummis an den Ventilkörper. Diese Klebekräfte sind so hoch, dassi sie das Öffnen des Ventils sehr erschweren, bezw. sogar gänzlich verhindern können, was die Betriebssicherheit des Schalters stark ge fährden könnte.
Die Erfindung bezweckt zur Steuerung der Druckgaszufuhr bei Schaltern mit Licht bogenlöschung durch Druckgas ein Ventil zu schaffen, vermittels welchem sich die er wähnten Nachteile vermeiden lassen. Das erfindungsgemässe Ventil zeichnet sich aus durch eine Kombination von einem Abdich tungsorgan aus elastischem Material und einem als Anschlag zu dienen bestimmten. Teil aus unelastischem Material, das Ganze derart, da in Schliesslage des Ventils die auf dem Ventilkörper lastenden Abschluss- kräfte, insbesondere die Gasdrücke,
zur Hauptsache vermittels des als Anschlag zu dienen bestimmten: Teils durch unelastisches Material aufgenommen werden und die Ab dichtung des Ventils vermittels des Abdich tungsorganes durch elastisches Material er folgt.
Die Anordnung wird dabei vorzugsweise so gewählt, dass entweder der Ventilkörper oder der Ventilsitz einen schmalen: Spalt enthält, in dem ein Gummiring eingelassen und entsprechend befestigt ist. Die Kräfte, z.
B. .der Spindel oder des beaufschlagten Gases vom Ventilkörper zum Ventilsitz wer den in Schliesslage des Ventils zur Haupt achsedurch unelastisches Material, beispiels weise Metalle oder Metallegierungen, über tragen, während der die Abdichtung bewerk stelligende elastische Werkstoff nur soweit formverändert werden kann, wie es der metallische Anschlag zulässt.
Durch entspre chende Formgebung der elastischen Dich tung, indem man diese beispielsweise aus dem Metallsitz etwas hervortreten lässt, kann bei Abschluss des Ventils im elastischen Dichtungsmaterial eine zur Erzielung der Abdichtung ausreichende Vörspannung er zeugt werden, die jedoch nicht so hoch zu sein braucht, dass ein festes Ankleben des elastischen bezw. hochelastischen Materials, insbesondere des Weichgummis eintreten kann.
Dabei können überdies noch die ge samten Klebekräfte durch eine zweckmässige Verkleinerung der Auflagefläche des elasti schen Materials, die durch den metallischen Anschlag wesentlich kleiner sein kann, als bei der unmittelbaren Auflage des Gummis auf einen Metallsitz, somit also auch die zusätzlichen Öffnungskräfte, klein gehalten werden..
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs- beispiel des Erfindungsgegenstandes anhand eines. Ventils mit Differentialkolben veran schaulicht, und zwar zeigt: Fig.1 das Ventil im Schnitt, Fig. 2 einen Teil des . Ventils im abge dichteten Zustande.
In einem Gehäuse 1 ist ein Ventilkörper 2 vorgesehen, der in diesem Falle durch das in Richtung :des Pfeils 3 strömende Druckgas und eine Zusatzfeder 4 gegen den Ventil sitz 5 gepresst wird, wobei der durch eine kleine Ausgleichsbohrung 6 mit dem Druck gas in dauernder Verbindung stehende Raum 13. durch Betätigung eines Verschluss- körpers 14 entlüftet werden kann.
Der Ven tilsitz 5 ist mit einem vorstehenden An schlag 9 ausgerüstet, der über der beispiels weise im Querschnitt schwalbenschwanzför- migen Abdichtung 7 aus Weichgummi oder dergleichen liegt. Beim Schliessen des Ven tils presst sich zunächst der ringförmige An schlag 9; in die elastische Dichtung 7 hinein, wobei diese etwa die aus der Fig. 2 ersicht liche Form- einnimmt. Nunmehr kommen die Flächen 11 und 10 des Ventilkörpers 2 und des Ventilsitzes 5 zum Anliegen.
Beim Öffnen des Ventils spielt sich der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab, indem zu nächst die Trennung an dem Ventilsitz aus Metall und dann an dem Sitz aus elasti schem Stoff erfolgt.