lyllagnetisierbare Legierung mit hoher und in einem grossen Feldstärkebereieh konstanter Anfangspermeabilität, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung: Obwohl bereits die Verwendung von Ei- sen-Aluminium-Legierungen für magnetische Zwecke, beispielsweise zur gleichförmigen Belastung von Fernmeldeleitungen, vorge schlagen wurde, haben sich solche Legierun gen weder in die Starkstrom- noch in die Schwachstromtechnik einführen können.
Die an Eisen-Aluminium-Legierungen mit 0,5 bis<B>10,5%</B> Aluminiumgehalt angestellten be kannten Untersuchungen ergaben nämlich,, dass diese Legierungen grosse Hysteresever- luste aufwiesen und nur eine verhältnismässig niedrige Permeabilität bei kleinen Feld stärken, insbesondere Anfangspermeabilität, haben. Den bekannten Eisen-Silizium-Legie- run.gen gegenüber erwiesen sich die Eisen- Aluminium-Legierungen als weit unterlegen.
Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass sich die magnetischen Eigen- sehaften von Eisen-Aluminium-Legierungen dadurch verbessern lassen, dass der Kohlen stoffgehalt der Legierung besonders niedrig gewählt wird.
Demzufolge betrifft die Er findung eine magnetisierbare Eisen-Legie- rung mit hoher und in einem grossen Feld- stärkebereic11 konstanter A.nfangspermeabili- tät, die bis zu 10 % Aluminium und weniger als 0,018 % Kohlenstoff enthält. Ausserdem kann die Legierung bis zu 2 % Kupfer ent halten.
Besonders gute magnetische Eigenschaf ten werden erzielt bei Legierungen mit 0,2% bis 10 % Aluminium und weniger als 0,08 Kohlenstoff, vorzugsweise mit 0,5 bis 5 Aluminium und weniger als 0,04% Kohlen stoff.
Bei Zusatz von Kupfer zeichnen sich die Legierungen mit 0,3 bis 5 % Aluminium, 0,3 bis 27o Kupfer und weniger als 0,0855o Kohlenstoff, insbesondere mit 1 bis 217o Alu minium, 0,5 % Kupfer und weniger als 0,0,4.% Kohlenstoff durch gute magnetische Werte aus.
Das Verfahren zur Herstellung einer magnetisierbaren Eisenlegierung mit hoher und in einem grossen Feldstärkebereich kon stanter Anfangspermeabilität ist dadurch ge kennzeichnet, dass eine Eisenlegierung, die bis zu<B>10%</B> Aluminium und weniger als 0,08% Kohlenstoff enthält, unterhalb der magnetischen Umwandlungstemperatur ge glüht wird. Die besten Werte werden bei Temperaturen zwischen 400 und<B>750'</B> C er zielt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Glühung in einer kohlenstoffarmen oder in einer den Kohlenstoffgehalt der Leigie- rung vermindernden Atmosphäre durchzu- fiihren; zweckmässig wird die Legierung in Wasserstoff geglüht.
Während man bei den bisher untersuchten Eisen-Aluminium-Legierungen mit erheb lichem Kohlenstoffgehalt im Durchschnitt eine Anfangspermeabilität von 2-00, im gün stigsten Falle von 348 erreichte, wurden an Eisen-Aluminium-Legierungen mit einem ge ringen Kohlenstoffgehalt nach einer ther mischen Behandlung bei<B>650'</B> und anschlie ssender langsamer Abkühlung die folgenden Werte gemessen:
EMI0002.0024
Aluminium <SEP> Permeabilität <SEP> Permeabilität
<tb> gehalt
<tb> bei <SEP> 0 <SEP> Gauf
<tb> bei <SEP> 0,1 <SEP> Gauf
<tb> 1 <SEP> 0/0 <SEP> 625 <SEP> 640
<tb> 1,50/0 <SEP> 670 <SEP> 700
<tb> 4 <SEP> 0/0 <SEP> 770 <SEP> 800
<tb> I Die Messungen wurden an Ringkernen aus Bändern von zirka 0,1 mm Stärke vor genommen. Die Maximalpermeabilität der 1 % Aluminium enthaltenden Eisen-Legie- rung liegt bei einer Feldstärke von 1,5 Gauss und beträgt 4000. Die Koerzitivkraft dieser Legierung beträgt 1,25.
An einer 2 % Alu minium enthaltenden Eisen-Legierung wurde nach einer 21/9tündigen Glühung bei 650 0 unter Wasserstoff und anschliessender lang samer Abkühlung eine Anfangspermeabilität von 640, eine Maximalpermeabilität von 3900 und eine Koerzitivkraft von -1,0 ge messen.
Im übrigen hat es sich als zweckmässig erwiesen, die bei der Herstellung der Legie rungen in Blech-, Band- oder Drahtform zur besseren Bearbeitbarkeit erforderlichen Zwi- schenglühungen bei 6e50 bis<B>800'</B> unter Was serstoff vorzunehmen.
Die Tatsache, dass bereits bei verhältnis mässig niedrigen Glühtemperaturen ausser ordentlich gute Werte erzielt werden, ist von besonderem Vorteil bei der Herstellung sol- eher magnetischer Körper, bei denen die thermische Behandlung nach der Form gebung erfolgen muss.
Mit grossem Vorteil können daher die Legierungen für die Her- stellung von Krarupadern benutzt werden, ,da bekanntlich der Kupferdraht bei Anwen dung höherer Glühtemperaturen sehr leicht brüchig wird.
Verwendet man also für die Krarupadern Eisen-Aluminium-Legierungen gemäss der Erfindung, denen Kupfer zuge setzt sein kann, so ist es 'beispielsweise nicht erforderlich, desoxydiertes Kupfer für den Kupferleiter zu verwenden oder irgendwelche sonstige Mittel anzuwenden, die das Brü- chigwerden des Kupferleiters verhindern. Ferner können unter Umständen diejenigen zusätzlichen Mittel fortfallen, die darauf ab zielen,
zwischen Kupferleiter und Be- lastungshülle Hohlräume zu erzeugen, um mechanische Beanspruchungen des Bela- stungsmaterial.s während der Glühbehand- lung zu vermeiden.
Ein weiterer grosser Vorteil der Legierun gen mit geringem Kohlenstoffgehalt besteht .darin, da.ss sie mechanisch gut bearbeitbar sind. Dieses .spielt eine bedeutsame Rolle bei der Herstellung sehr dünner Bänder und Drähte, wie sie insbesondere zur Herstellung von Krarupa.dern gebraucht werden.
Insbe sondere eignen sich hierfür die kohlenstoff- armen Eisen-Aluminium-Legierungen mit einem Aluminiumgehalt von 0,5 bis 5 % . bei denen eine Kaltbearbeitung genügt. Ein Versuch ergab beispielsweise, @dass, um einen 0,4 mm starken Runddraht aus einer 2:% Aluminium enthaltenden Eisen-Legierung zu.
einem Baud von 0,0-5 mm Stärke herunter zuwalzen, zwei Walzvorgänge erforderlich sind, während man bei ider Herstellung eines ebenso -dünnen Bandes aus einer Eisen-Sili- zium-Legierung fünf Walzvorgänge braucht.
Die Herstellung von dünnen Bändern oder Drähten aus Legierungen gemäss der Erfin dung ist also bedeutend wirtschaftlicher, oder anders ausgedrückt kann man bei glei chem Kostenaufwand nunmehr bedeutend dünnere Bänder herstellen und somit wesent lich geringere Wirbelstromverluste erzielen.
Die Untersuchungen ergaben, :dass ,die er findungsgemässen Eisen-Aluminium-Legie- rungen auch nach starker mechanischer De formation noch verhältnismässig hohe An- fangsperm:eabilitäten aufweisen. Wird bei spielsweise ein 0;08 mm starkes Band aus einer '2% Aluminium enthaltenden Eisen- Legierung in :geglühtem Zustande auf einen Leiter von 1,8 mm Durchmesser gewickelt, so ergibt sich noch immer eine Anfangs permeabilität in der Grössenordnung von etwa 200.
Eine Legierung aus<B>1,5%</B> Aluminium, 1 % Kupfer, Rest Eisen .mit weniger als <B>0,08%</B> mit einer Anfangspermeabilität von 69 im kaltbearbeiteten Zustande ergab bei einer Wärmebehandlung von<B>650'</B> folgende Werte:
EMI0003.0027
<B><U>ss <SEP> o,' <SEP> ss</U></B><U> <SEP> 1,5 <SEP> B, <SEP> Ho</U>
<tb> 3,5,5 <SEP> 400 <SEP> <B>3</B>100 <SEP> 7350 <SEP> 1,0 Eine Legierung von 2 % Aluminium, 0,5 Kupfer mit einer Anfaugspermeabilität von 60 im kaltbearbeiteten Zustande ergab bei Glühung im Wasserstoff die Werte:
EMI0003.0032
<I><U>ss <SEP> o</U></I><U> <SEP> <B>ss <SEP> o,'</B> <SEP> N <SEP> 1,5 <SEP> B, <SEP> Ho</U>
<tb> 680 <SEP> 690 <SEP> 2,840 <SEP> 7100 <SEP> 1,2 Eine Legierung von @3@% Aluminium und 0,5 % Kupfer mit einer Anfangspermeabilität von 74 im kaltbearbeiteten Zustande ergab nach einer Glühung bei 650 folgende Werte:
EMI0003.0039
<B><U>N <SEP> 0 <SEP> N <SEP> o,1 <SEP> N <SEP> 1,7 <SEP> B, <SEP> He</U></B>
<tb> 450 <SEP> 485 <SEP> 4560 <SEP> 11200 <SEP> 1,3 Eine Legierung von 3:% Aluminium und 1 o Kupfer mit einer Anfangspermeabilität von 69 in kaltbearbeitetem Zustande ergab nach einer Glühung bei etwa<B>650'</B> folgende Werte:
EMI0003.0046
<U>NO <SEP> No,l <SEP> ,u2,0 <SEP> B, <SEP> He</U>
<tb> 410 <SEP> 440 <SEP> 3200 <SEP> 9500 <SEP> 1,4 Wie die Angaben über die vorstehenden Legierungen zeigen, besteht ein weiterer Vor zug der erfindungsgemässen Legierungen darin, .dass im Gebiet geringer Feldstärke,die Permeabilität sehr wenig ansteigt.
Die Legierungen besitzen schliesslich noch den Vorzug, dass sie auch erst nach der Glü- hung als Belastungswerkstoff in Krarup- leiterform gewickelt werden können und noch immer erhebliche Werte der Permeabilität er geben. Die Anfangspermeabilitäten .sind nach starken Formänderungen noch verhäItnis- mässig hoch.
Die erfindungsgemässen Eisen - Alumi- nium-heg@erungen mit einem eventuellen Kupfergehalt von bis zu 2,% können mit Vor teil sowohl in der Schwachstrom-, als auch in der Starkstromtechnik, beispielsweise für ,die Armierung von Schwachstromkabeln, die gegen :Starkstromstörungen .geschützt werden sollen, angewendet werden.