Verfahren zur Synchronisierung von Fernsehempfängern durch den Sender. In dem Schweizer Patent Nr. 183075 ist eine eingehende Beschreibung des technischen Problems enthalten, welches in der Zu mischung von Synehronisierzeichen zum Bildstrom am Fernsehsender besteht. Es ist dort dargelegt worden, dass durch eine ein fache Überlagerung der Bild- und Impuls spannungen, wobei die letzteren von einem Impulsgenerator mit konstant bleibender Amplitude geliefert werden, .die Aufgabe des Fernsehsenders nicht gelöst werden kann.
Die letztere besteht nämlich darin, dass die höchsten Spitzenwerte der SynchroniGier- impulse, gemessen in absolutem Volt- bezw. Ampere-Antennenstrom, stets die gleiche Grösse behalten sollen, unabhängig davon, ob der Bildetrom zur fraglichen Zeit gross oder klein ist.
In dem erwähnten Patent ist eine grundsätzliche und prinzipielle Lösungs methode für die "gestörte Überlagerung", wie diese Zeichenzusammensetzung genannt werden soll, angegeben: Sie besteht in der Erteilung einer regelbaren Vorspannung auf die zum Bildsender führende Verstärker ausgangsleitung, wobei diese Leitung noch durch grosse Kondensatoren beiderseitig ab geriegelt werden musste,
und in der Ankopp- lung der Anode einer starken Taströhre, wel che im allgemeinen verriegelt ist und nur durch die Zeichen des Impulsgenerators auf gestossen wird. Zur Deutlichkeit ist die grundsätzliche Methode noch einmal in der Fig. 1 dargestellt.
Hierbei ist der Verstärker 1 mit seinem Endrohr 2 gezeichnet, welches auf einem Anodenwiderstand 3 geringer Grösse (zirka 1000 Ohm) arbeitet und dessen Kathode, sowie alle Kathoden des Verstärkers 1 ge- erdetsind. Zum Bildsender 4 führt eine Lei tung 5.
Diese Leitung ist, um ihr die nötige Vorspannung erteilen zu können, notwen digerweise durch zwei Kondensatoren 6 und 7 gegen Gleichstrom verriegelt und kann daher über einen Vorwiderstand 8, der so gross ist, dass .er gegen 3 keine Rolle spielt (10,000 Ohm und mehr) auf eine veränder- liehe positive Vorspannung 9 gebracht wer den. Bei der Anordnung nach Patent Nr. 1$3075 wurde eine Taströhre 10 mit ihrer Anode an .dieses Leitungsstück 5 an gelegt, wobei die Kathode geerdet war.
Das Gitter wurde durch eine Batterie 11 .derartig negativ vorgespannt, d ass auch bei den posi tivsten Spitzenwerten des Bildstromes kein Elektronenstrom fliessen konnte. Ein Impuls generator 12 gibt an dieses Gitter positive Impulse von konstanter Stärke gesondert in kurzzeitige Zeilenstösse und langzeitige Bild wechselstösse ab, und zwar in solcher Ampli tude, dass .diese Zeichen imstande sind, einen sehr starken Elektronenstrom in der Röhre 10 auszulösen.
Unter der Bedingung, dass die Emission der Röhre 10 weitaus grösser ist als die maximalen Emissionen der Röhre 2, nimmt das Potential der Leitung 5 bei jeder momentanen Spannung, die .sie gerade inne hatte, mit Sicherheit ab, und dieser Poten- tialsenkungsvorgang hört erst auf, wenn das Leitungsstück 5 auf das Potential der Ka thode von 10, das heisst auf Erdpotential ge kommen ist, weil erst dann der Elektronen nachschub aufhört. Auf diese Weise wird die Bedingung, dass die Impulse immer kon stante absolute Spitzenvierte haben sollen, ge löst.
Als zweckmässig wurde schon damals erkannt, die Röhre 10 mit einem Schirm- gitter auszubilden, um die Nachladung in den letzten .Stadien, bei denen die Leitung 5 schon in der Nähe von Erde liegt, nicht langsamer werden zu lassen, wie es bei Trioden naturgemäss .der Fall ist.
Die vorliegende Erfindung beseitigt einen Nachteil, der in Fig. 1 durch die Konden satoren 6 und 7 bedingt ist. Der Nachteil besteht darin, dass es nicht mehr möglich ist, vom Verstärker 1 einen Gleichstromwert zum Sender 4 hindurchzubringen. Ein wei terer Nachteil kann leicht auftreten, wenn die Kondensatoren 6 und 7 nicht sehr gross sind. Er besteht in der wohlbekannten Schleier- oder Nebelbildung durch Auf ladungserscheinungen beim Übertreten lang anhaltender unipolarer Bildzeichen. Es wer den daher sehr grosse Kondensatoren (20 bis 100 MF) verlangt, und diese Kondensatoren sollen ausserdem aber sehr kleine Kapazi täten 6', 7' gegen Erde aufweisen.
Diese Be dingung ist praktisch schwer und umständ lich zu erfüllen.
In der Fig. 2 ist als Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Durchführung des er findungsgemässen Verfahrens eine Schaltung gegeben, welche die Kondensatoren und die ihnen anhaftenden- Nachteile vermeidet. Der Bildverstärker 1 ist direkt durch eine Lei tung 5 bis zum Radiosender 4 durch geschaltet, und die Kathoden seiner Ver- stärkerröhrtn 2 sind nach wie vor geerdet. Die Kathode dieser Taströhre 10 wird jedoch nicht mehr wie in Fig. 1 an Erde, .sondern nunmehr an eine veränderliche, gegen Erde negative Vorspannung 9' geschaltet.
In der Praxis wird diese Vorspannung durch einen grossen geerdeten Kondensator und Netz- anschluss,gerät erzeugt. Eine Vorspannung, welche das Rohr verriegelt, ist mit 11' ein gezeichnet.
Die Funktion dieser neuen Schal tung ist leicht verständlich. Wenn der Impulsgenerator 12 durch seine positiven Spannungsspitzen konstanter Höhe das Tast- rohr 10 entriegelt, so gibt dieses Rohr an die Anode und damit an die Leitung 5 so lange eine starke Elektronenemission ab, bis die Leitung 5 auf das Potential von 9' gekom men ist. Dieses liegt aber im Negativen gegenüber Erde. Die Leitung 5 erreicht auf diese Weise Potentiale von geringerem als Erdpotential, welche ihr der Hauptbildstrom- venstärker 1, dessen Röhren 2 geerdete Ka thoden haben, niemals erteilen kann.
Durch Vergrösserung der Vorspannung 9' in nega tiver Richtung kann man daher den Ampli- tudenüberschussder Impulszeichen gegenüber den Bildzeichen beliebig einregulieren. Die Vorspannung 11' muss in allen diesen Fällen mitvergrössert werden, was durch einen Span- nungsteiler und zentrale Batterie leicht: automatisch sichergestellt werden kann. Dieses Verfahren erlaubt die Übertragung aller Frequenzen mit Einschluss des Gleich stromwertes.
Es garantiert durch einfache Einstellung von Vorspannungen, dass nie- rnals die, stärksten negativen Bildstromwerte in das Gebiet der Synehronzeichen hinein schwingen und dadurch die Synchronisierung stören können.
Die positiven Impulse, welche die Tast- röhre 1(1 zu entriegeln haben. können mit einer in der Patentschrift Nr. 183075 genau beschriebenen Impulserzeugungsschaltung. welche mit Thyratrons arbeitet, gewonnen werden.
Als besonders zweckmässig hat sich aber das optische Impulserzeugungssystem nach der von den Anmeldern entwickelten :Methode des einzelnen Bildpunktes heraus- gestellt. Diese Methode besteht darin, dass derselbe Bildpunkt, welcher die Abtastung der Bildfläche besorgt hatte, nach Verlassen derselben über eine scharfe, sehr grell weisse Linie hin wegeilen muss, deren Helligkeit die im Bilde vorhandenen weissen noch über trifft.
Dieses Verfahren der Impulserzeugung ist für das erfindungsgemässe Synchronisier verfahren von besonderem Vorteil, da. es mit ihm möglich ist, auf der Empfangsseite einen vollkommen verkrümmungsfreien Raster zu erzielen.
Es entsteht -dadurch eine Impuls spitze überragender Höhe. Während bei den bekannten Anordnungen ein und dieselbe Photozelle, nämlich die des Hauptverstär kers 1, diesen Lichtstoss, sowie auch die Bild abtastung aufnimmt (optisches Synchroni- siersystem), soll in Verbindung mit dem be schriebenen elektrischen Synchroni,siersystem nunmehr die weisse Randlinie nach Fig. Ö durch eine besondere Spaltoptik 13 erzeugt werden, deren Lichtstrahlen mit denen,
wel che die Abbildung des Filmes 1.1 bewir ken, einen Winkel einschliessen. Hinter der Nipkowscheibe 15 gelingt es dann, durch eine Photozelle 16 die Abtaatung der Bild fläche 14" abzunehmen und sie dein Photo verstärker 1 zuzuführen, während eine zweite Photozelle 17 die Synchronisierzeiehen emp fängt und sie einem besonderen Photoverstär ker 18 zuleitet. Der letztere besteht zweck mässig nur aus transformatorgekoppelten .Stu fen, wobei die Transformatoren auf die kur zen Zeilenstossimpulse abgestimmt sind.
Es l;issf sich dadurch pro Stufe .eine sehr grosse Verstärkung erreichen, und man kann bereits mit zwei Stufen bei genügender Helligkeit von 13 (Bogenlampe) für die Entriegelung der Taströhre 10 in der Fig. 2 auskommen.