Elektrischer Schalter. Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter mit Liehtbogenlöschung durch Druckgas. Sie besteht darin, dass eine den beweglichen Schaltstift umschliessende Schalt röhre vorgesehen ist, die aus einem unter der Einwirkung des Lichtbogens gasabgebenden Material besteht. Das eine Ende der Schalt röhre ist dabei durch eine Kammer ver schlossen, die den festen Schaltkontakt ent hält und nur mit Luft gefüllt ist, wogegen aus dem andern Ende der Schaltröhre beim Abschaltvorgange der Schaltstift heraustritt. so dass bei geöffnetem Schalter zwischen die sem Ende der Schaltröhre und der Spitze des Schaltstiftes eine Lufttrennstrecke be steht.
Dieser Schalter besitzt gegenüber bekann ten ähnlichen Schaltern, die eine mit einer Schaltflüssigkeit gefüllte Lösehkammer ent halten, den Vorzug der grösseren Einfachheit und Betriebssicherheit.
Im folgenden wird anhand der Zeich nung ein Ausführungsbeispiel der Erfin- dung erläutert. Darin zeigt Fig. 1 eine An sicht, teilweise im Schnitt, während Fig. 2 die Lichtbogenlöscheinrichtung in grösserem Massstabe darstellt.
Mit 1 ist ein Wandrahmen bezeichnet, an welchem die beiden Stützisolatoren 2 und 8 befestigt sind und auf welchem der Schalt isolator 4 drehbar gelagert ist. Der Isolator 2 trägt die Löscheinrichtung. Diese besteht aus der Schaltröhre 12 aus einem unter der Lichtbogeneinwirkung gasabgebenden Mate rial, deren eines Ende durch die Metallkapsel 5 verschlossen ist, welche den aus mehreren Lamellen bestehenden und durch eine zu einem Ring geschlossene Schraubenfeder 11 zusammengehaltenen festen Schaltkontakt 10 umschliesst und nur mit Luft gefüllt ist.
Die Schaltröhre 12 umschliesst das freie Ende des beweglichen Schaltstiftes 6, dessen anderes Ende als Führungsstange 7 ausgebil det ist und durch den Schaltisolator 4 mit tels der Gabel 8 bewegt wird. Die vorzugs weise aus flachen Schienen bestehende Füh- rungsstange 7 wird durch den Gleitkontakt 9 gerade geführt, der auf dem Isolator 3 be festigt ist.
Wenn beim Ausschalten die Spitze des Schaltstiftes 6, die in der Einschaltstellung, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, mit dem festen Schaltkontakt 10 im Eingriff steht, diesen verlässt, so wird in der Schalt röhre 12 ein Lichtbogen gezogen, und in folgedessen eine Menge Löschgas freigemacht und auf hohen Druck gebracht, so dass spä testens beim Austritt des Schaltstiftes 6 aus der Schaltröhre 12 eine starke, den Licht bogen löschende Gasströmung entsteht.
Als gasabgebendes Material für die Schalt röhre kann Hartg<U>ummi</U> verwendet werden. Dieses hat gegenüber den sonst für diesen Zweck verwendeten Stoffen den Vorteil, dass es nicht nur unter dem Einfluss des Licht bogens leicht Gas abgibt, sondern auch noch unhygroskopisch ist. Es lässt sich aber, wie die Erfahrung gezeigt hat, nur dann auch bei kleinen Abschaltströmen eine ausrei chende Gasentwicklung erzielen, wenn der lichte Durchmesser der Schaltröhre aus Hartgummi sehr klein gehalten wird und auch in der die Schaltröhre einseitig ab schliessenden Kontaktkammer Lufträume vermieden werden.
Bezüglich des Schaltstiftes 6 hat das zur Folge, dass der Stiftdurchmesser ebenfalls sehr klein gehalten werden muss. Bei Ver wendung von Kupfer als Schaltstiftmaterial ist der Stift wohl in elektrischer, nicht aber in mechanischer Hinsicht den Schaltbean spruchungen gewachsen und kann sich leicht verbiegen, wodurch der Schalter unbrauchbar wird. Deshalb ist es zweckmässig, den Schalt stift aus einem elektrisch leitenden Material grosser mechanischer Festigkeit, insbesondere Werkzeugstahl, herzustellen. Ein derartiger Schaltstift erweist sich in jeder Hinsicht als widerstandsfähig.
Jedoch hat Stahl die un- erwünschte Eigenschaft der Schmelzperlen bilduug an den Fusspunkten der Lichtbögen. Wenn diese später erhärtenden Schmelzper len über den Stiftquerschnitt herausragen, so besteht die Gefahr, dass bei der darauffolgen- den Einschaltung das wesentlich weichere gasabgebende Material der Schaltröhre zer fetzt wird.
Aus diesem Grunde ist es vor teilhaft, die Spitze des aus Stahl bestehen den Schaltstiftes aus einem andern Metall herzustellen, das sich hinsichtlich der Schmelzperlenbildung bei der Unterbrechung grosser Ströme als besonders gut geeignet er wiesen hat, wie zum Beispiel Kupfer oder entsprechende Legierungen, wie Kupfer Wolfram.
Derartig ausgebildete dünne Schaltstifte haben sich für die Stromübertragung bei den Schaltvorgängen gut bewährt. Für die Über- tragung des Dauerstromes wird jedoch zweck mässig ein besonderes Kontaktpaar 21, 22 vorgesehen, wobei der Kontakt 21 aussen an der Kontaktkammer 5 befestigt ist, während der Kontakt 22, der zum Beispiel messer artig ausgebildet ist, mit der Führungsstange 7 starr verbunden ist. Beim Ausschalten öff nen sich die Kontakte 21, 22 früher als die Schaltkontakte 6, 10.
Wenn keine Dauerkontakte neben den eigentlichen Schaltkontakten benutzt werden sollen, so ist es erforderlich, den Schaltstift 6 mit einem grösseren Durchmesser auszufüh ren. Es ergeben sich dann aber, wie oben bereits gesagt, hinsichtlich der sicheren Lichtbogenlöschung bei der Unterbrechung kleiner Ströme Schwierigkeiten, weil der ge zogene Lichtbogen nicht so kräftig ist, dass er mit den Wandungen der den Schaltstift umschliessenden Schaltröhre in derart innige Berührung kommt, dass die für die Licht bogenlöschung erforderliche'Druckgasmenge erzeugt wird.
Man kann diesem Umstand da durch abhelfen, dass man, wie in Fig. 1 in gestrichelten Linien angedeutet ist, die Kon taktkammer 5 mit einer Leitung 13 für eine zusätzliche Druckgasbeblasung verbindet. Durch die über die Leitung 13 eingeführte Druckluft werden die Lichtbögen kleiner Ströme gelöscht, während bei der Unterbre chung grosser Ströme diese Zusatzbeblasung nicht notwendig ist.
Damit nicht bei diesen höheren Absehalt- leistungen, bei denen der vom Lichtbogen in der Löschanordnung 5, 12 erzeugte Druck den Druck der zusätzlichen Druckgasquelle überwiegt, die Schaltgase nach dieser zusätz lichen Druckgasquelle abströmen und die aus Isolationsmaterial bestehende Verbindungs leitung verschmutzen und ihre Isolations festigkeit herabsetzen, ist dicht an der Kon taktkammer 5 ein Rückschlagventil 14 in der Verbindungsleitung 13 vorgesehen.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungs beispiel erfolgt die Erzeugung des zusätz lichen Druckgases in einem an dem Schalter selbst vorgesehenen Zylinder, in welchem ein Kolben 15 durch eine auf der Schalterwelle angebrachte Kurbel 16 bewegt wird.