Schweissblatt. Das im Gebrauch stehende, zweiteilige Schweissblatt, das die Frauen in ihre Klei der nähen, setzt sich zusammen aus einer Cluinmiplatte und einem innern und einem üiissern Gewebeüberzug (manchmal auch nur aus einem äussern). Die Gummiplatte besteht aus zwei Teilen (Lappen), welche vor dem Vulkanisieren durch Druck an der Armaus- scIinittkante zusammengefügt werden, so dass die beiden Gummiteile hernach eine zusam menhängende Flüche bilden.
Diese Armaus- seImittkante an der Gummiplatte ist aber eine schwache Stelle, indem die beiden Lap pen an dieser Stelle nur zu oft auseinander fallen, wodurch das Schiweiss- oder Armblatt nutzlos wird.
Die beiden Gewebeüberzüge bestehen auch aus zwei Teilen (Lappen), welche ebenfalls an der Arinausschnittkante zusammengefügt sind, und zwar durch eine Naht.
Die Erstellung eines solchen Schweiss blattes ist umständlich. Die gestanzten Ge webeteile müssen vorerst paarweise in der A rmausschnittkante zusammengenäht wer den, und zwar der innere Überzug für sich und der äussere Überzug für sich. Sodann ist jeder Überzug zu wenden, damit der Naht rand der Armausschnittkante innerhalb des Schweissblattes zu liegen kommt, beim fer tigen Schweissblatt also nicht sichtbar ist. Sodann sind die beiden Überzüge zu bügeln. Dann werden die beiden Überzüge zusammen mit der Gummiplatte rittlings übereinander gelegt, so dass sich die Gummiplatte Zwi schen den beiden Überzügen befindet.
Dann werden alle drei Teile rittlings auseinander gespreizt, derart. dass die beiden Lappen flach auf die Nähmaschinenplatte zu liegen kommen wie ein dreifacher Sattel. In dieser Stellung wird das Schweissblatt aussen am Rand herum zusammengenäht, wodurch alle drei .Lagen aussen am Rand herum festgehal ten werden. Diese drei Lagen sind also nur an ihrem äussern Rand herum miteinander vernäht.
Der übrige Teil aller drei Lagen liegt lose aufeinander, also auch über der A rmausschnittkante. Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Schweissblatt, welches Gummi platten benötigt, die an der Armausschnitt kante nicht zusammengefügt sein müssen, da diese Gummiteile an der Armausschnitt ka,nte mit den Gewebeteilen zusamengenäht werden. Die Gummi- und Gewebeteile sind bei diesem Schweissblatt nicht nur an ihrem äussern Rand miteinander vernäht, sondern auch an der Armausschnittkante. Die drei Lagen liegen also über der Armausschnitt kante nicht mehr los.
Die so zusammengenähte Armausschnitt kante wäre in diesem Zustand unsauber, weil fransig. Man sieht deshalb zweckmässig eine Einfassung der Armausschnittkante vor, sei es mittelst eines Bandes oder einer Überwend- naht oder sonstigen Deck- und Ziernaht. Man kann auch die Armausschnittnaht zugleich als Einfassnaht vorsehen, so dass die Armaus schnittkant.e mit einer einzigen Naht zusam mengenäht und zugleich eingefasst wird.
Der Arbeitsgang bei der Herstellung eines Schweissblattes gemäss vorliegender Erfin dung kann sich somit auf zwei Nähte be schränken, wobei die Armausschnittnaht das Auseinanderfallen der Gummiteile an der Armauschnittkante verhindert.
Zufolge der durch alle Lagen gehenden Armausschnittnaht werden die Gummiplat ten an jener Stelle von der Nadel durch stochen. Erfahrungsgemäss ist es nun aber nicht so, dass der Schweiss durch diese Nadel löcher durchsickert wie durch Sand, -weil der Schweiss an der Gummiplatte nicht in tropf barer Form vorhanden ist. Er wird von dem äussern Gewebeüberzug aufgesaugt und kann unter diesen Umständen nur durch saug fähige Körper weitergeleitet werden, nicht aber durch Löcher. Dagegen bietet der Fa den, mit welchem die Armausschnittkante genäht wird, eine Möglichkeit, dass der Schweiss auf die Innenseite des Schweissblat tes geleitet würde.
Diese Möglichkeit kann nun dadurch unterbunden werden, dass der Nähfaden so imprägniert wird, dass er die Nässe gar nicht oder nur schlecht weiter leitet. Praktisch genügt es nämlich, wenn der Nahtfaden den Schweiss auch nur schlecht weiterleitet, weil erfahrungsgemäss die Gummiplatte selbst .auch kein absoluter Schutz gegen den Schweiss bietet. Die Gummiplatte saugt nämlich die Feuchtig keit in sich auf, bis sie voll ist. Wird sie übersättigt, dann wird ein Teil des Schwei sses durch die Armbewegungen aus der Platte hinausgedrückt, und zwar auf beide Seiten, so dass die innere Seite des Schweissblattes auch nass wird und damit auch allmählich das Kleid.
Es hätte also praktisch wenig Wert, wenn die Armausschnittkante voll kommen undurchlässig wäre, wenn die Lap pen es doch nicht sind.
Die 'Volle hat die bekannte Eigenschaft, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen' als die Baumwolle und sich dabei weniger feucht anzufühlen als letztere. Es ist daher vorteil haft, eine Armausschnitteinfassung aus wolle- haltigem Material vorzusehen. Um die vor gesehene Wirkung zu erhöhen, kann die Armausschnitteinfassung aufgerauht sein.
Die Undurchlässigkeit an der Armaus schnittkantekann ferner dadurch erhöht wer den, dass auch die Einfassung so imprägniert wird, dass sie die Nässe gar nicht oder nur schwer aufnimmt und weiterleitet.